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Wunderheilung im Dschungel

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Begonnen von Sauropode, 04. März 2019, 01:09:44

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Sauropode

ZitatVanessa aus Großräschen leidet seit sechs Jahren an psychisch verursachter Epilepsie.

Frage an Auskenner: dann ist es doch keine ,,echte" Epilepsie.

ZitatWeil nichts mehr half, hat sie im Sommer des Vorjahres nach dem letzten Strohhalm gegriffen: Die 20-Jährige ging in den Dschungel von Peru und vertraute sich einem Wunderheiler an. Seitdem hatte Vanessa keinen Anfall mehr.

Einheimische Wunderheiler bekommen das nicht hin? Tststs....

ZitatDas Schicksal von Vanessa hat die Herzen der Lausitzer berührt. Sie steuerten spontan 4500 Euro zur Reisekasse bei. Unterstützt von dieser Herzenswärme ging Vanessa in den Dschungel von Peru, um ihre Krankheit zu besiegen. Seit den entgiftenden Reinigungsritualen und Kräfte zehrenden Heilungszeremonien hat die 20-Jährige keinen Anfall mehr gehabt. Die Magie des Amazonas und des weltbekannten Wunderheilers hat fernab der Heimat Wirkung gezeigt.

Ach menno, ich will auch gerne mal wieder eine Regenwaldtour machen. Gibt mir jemand Geld dafür?

Quelle: https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/vanessa-hat-im-urwald-von-peru-ihre-krankheit-besiegt_aid-35420071


Gethen


Nein, das könnten einheimische Wunderheuler nicht hinbekommen.

Die junge Dame fährt zu "Don" Agustin Rivas Vasquez, einem der bekannteren Anbieter von Ayahuasca-Trips. Also zu einem Drogendealer, wo sie auch selbst angelernt werden möchte, wie aus dem Artikel hervorgeht.


simpel

Eine psychisch bedingte Epilepsie gibt es nicht. Es gibt allerdings Anfälle die einer Epilepsie rel. ähnlich sind und erst durch nähere Diagnostik, z.B. ein Langzeit-EEG erkannt werden können. Das nennt man dann "psychogene Anfälle". Haben oft Leute mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung, z.B. auch Missbrauchsopfer. Es sind selten "Grand Mal"-Anfälle, also mit Zungenbiss, Bewusstlosigkeit und Einnässen, eher unkontrollierte Bewegungen und/oder Erstarren.

Gegen eine echte Epilepsie spricht eben auch, dass sie anscheinend auf den "Wunderheiler" anspricht, zumindest zeitweise. Ob das bleibend ist, wird man wohl kaum erfahren

Schwuppdiwupp

Zitat von: Sauropode am 04. März 2019, 01:09:44
Ach menno, ich will auch gerne mal wieder eine Regenwaldtour machen. Gibt mir jemand Geld dafür?

Ich halt's da wie die Schwaben: "Wenn mr gebbet, gebbe mr gern und reichlich - abba mr gebbet nix." :police:
Ach, was weiß denn ich ...


Schwuppdiwupp

Sehr bedauerlich. :-\

Zitat von: Gethen am 04. März 2019, 12:48:15
Die junge Dame fährt zu "Don" Agustin Rivas Vasquez, einem der bekannteren Anbieter von Ayahuasca-Trips. Also zu einem Drogendealer, wo sie auch selbst angelernt werden möchte, wie aus dem Artikel hervorgeht.

Ich glaube, dieser Knilch hat sich (nicht nur) damit einen passenden Eintrag im Wiki verdient. :wut

Ach, was weiß denn ich ...

simpel

Ja, wirklich bedauerlich.

Wen es interessiert: Unterwegs in die nächste Dimension - Doku - Deutsch

Was mich wundert ist, dass ich auf die Schnelle keinerlei kritischen Stimmen im Netz gefunden hab  :o

Sauropode

Bedauerlich, ja. Man sollte nicht mit einem Gaya-Syndrom in solche Gebiete reisen. Die Natur heilt nicht und ist nicht gütig, vor allem nicht, wenn die Zivilisation weit weg ist.


kosh

Die Geister haben es so bestimmt - ein Meisterschamane macht keine Fehler.

Und Ayahuasca ist voll der Trend- waren erst Artikel in Mainstreammedien..

Peiresc

Sean Illing, der durchaus interessante Interviews auf vox.com macht, berichtet von seinem Selbstversuch: eine Woche lang Ayahuasca in Costa Rica, im Gruppensetting.
ZitatThe brutal mirror
What the psychedelic drug ayahuasca showed me about my life.
https://www.vox.com/first-person/2018/2/19/16739386/ayahuasca-retreat-psychedelic-hallucination-meditation

It's my turn to drink. The stuff is nasty, like a cup of motor oil diluted with a splash of water. I throw it back like a shot of cheap bourbon.

Er sieht allerlei Schlangen und ähnliches Getier
ZitatAll of a sudden, Andrea has 40 or 50 yellow snakes gushing out of her mouth and into mine. And then I'm immediately racked with the worst nausea I've ever experienced. [...]
usw. Sein Fazit der drogeninduzierten Halluzinose:
ZitatNow that I've had some time to think about it, I'd say ayahuasca is the best and worst thing I've ever done. I spent a week staring down all my bullshit and all my insecurities and it was totally liberating. But it was also terrifying and not something I want — or need — to see again.

Red Fox sagte zu Mattotaupa, dem Häuptling der Dakota: dieses heilige Wasser hier wird den starken Mann stärker und den schwachen schwächer machen. Bist Du bereit?

Ich setze noch mal ein etwas längeres Zitat dazu. Es ist aus Bertrand Russell, Religion & Science, 1935, Reprint 1974.
ZitatWe all know [S. 188] that opium, hashish, and alcohol produce certain effects on the observer, but as we do not think these effects admirable we take no account of them in our theory of the universe. They may even, sometimes, reveal fragments of truth; but we do not regard them as sources of general wisdom. The drunkard who sees snakes does not imagine, afterwards, that he has had a revelation of a reality hidden from others, though some not wholly dissimilar belief must have given rise to the worship of Bacchus. In our own day, as William James related, (1) there have been people who considered that the intoxication produced by laughing-gas revealed truths which are hidden at normal times. From a scientific point of view, we can make no distinction between the man who eats little and sees heaven and the man who drinks much and sees snakes. Each is in an abnormal physical condition, and therefore has abnormal perceptions. Normal perceptions, since they have to be useful in the struggle for life, must have some correspondence with fact; but in abnormal perceptions there is no reason to expect such correspondence, and their testimony, therefore, cannot outweigh that of normal perception.

Mattotaupa landete übrigens als Trinker in der Gosse.

Daggi


sailor

Mattotaupa war halt nur rohe Hundeleber gewohnt. Warum nimmt er auch von nem Weißen Mann dieses esoterische Zeugs an^^

Ein Israeli als "Schamane" der den Kram im Amazonasgebiet Kolumbiens "gelernt" hat und nun ein Luxusretreat in Costa Rica betreibt. Interessant... und die Schlussfolgerungen aus dem Trip sind auch eher dürftig: Gemeinschaftssinn, yeah.... Erinnert mich an den Ausschnitt zum Jahnke-Experiment, wo er auf LSD? abgeht. Ich meine, wenn man so "selbst bewusst" ist, dass man sich seiner selbst stellen muss/kann/will, dann geht das doch auch nüchtern. Selbsterkenntnis, egal ob drogeninduziert oder nicht, kann eh nur ein erster Schritt zur Selbstverbesserung sein und diese kann man nur nüchtern durchführen.