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Angebliche Vorteile von Hanfpflanzen

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Begonnen von mossmann, 02. März 2017, 10:50:11

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Sauropode

Die Erklärungen mit diesem Modell sind schlüssig, aber IHMO zu schlüssig, was mich da wieder skeptisch macht. Man kann sich darauf einigen, dass es Prozesse sind, dem die Systemtheorie zugrunde liegt.

Tezcatlipoca

Zitat von: Sauropode am 02. März 2017, 14:10:34
Witzig ist, dass man allerhand über doe Wirkung von Alkaloiden auf Mensch und Tier erfahren kann, nur wenig aber, welchen Nutzen die Pflanze davon hat.
Irgendwer hat mal vermutet, dass die Alkaloidfabrikation den Zweck hat, überflüssigen Stickstoff loszuwerden...
In Anbetracht zahlreicher Pflanzen, die keine Alkaloide bzw. keine nennenswerten Mengen davon bilden, vielleicht etwas gewagt.
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Groucho

Zitat von: Tezcatlipoca am 03. März 2017, 12:57:24
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.

Können ja auch evolutionäre Einbahnstraßen sein, wo man nicht mehr wenden, aber mit der Fahrtrichtung trotzdem überleben kann.

Conina

Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Rincewind

Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 10:41:42
Es ist nur so, dass der Sekundärstoffwechsel nicht nur an einem Gen hängt. Daher kann ein einziges egoistisches Gen hier nicht die Ursache sein. Es müssten mehrere miteinander kooperierende Gene sein.

Hat Dawkins in seinem Buch dafür nicht das Bild von einer Rudermannschaft verwendet?
Das Boot mit dem besten Ruder-Team gewinnt, da es nicht reicht nur einen Platz mit einem Top-Atleth zu besetzen und den Rest mit Anfängern.

Zitat von: Conina am 03. März 2017, 14:59:31
Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.

Richtig, und zwar deshalb, weil sich in der Regel das beste durchsetzt oder sich seinen Platz erkämpft.

Sauropode

Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.

Das ist für mich wenig plausibel.

Peiresc

Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt.
Nur, wenn die Konkurrenz cleverer ist. Evolution ist keine Triebkraft, sie hat kein Ziel.

Sauropode

Zitat von: Peiresc am 03. März 2017, 21:29:41
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt.
Nur, wenn die Konkurrenz cleverer ist. Evolution ist keine Triebkraft, sie hat kein Ziel.

Ohne Konkurrenz wären wir alle noch Moleküle in der Ursuppe. Insofern ist das ohne Bedeutung.

Tezcatlipoca

Zitat von: Conina am 03. März 2017, 14:59:31
Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.
So wars auch nicht gemeint (sonst hätte ich "Absicht" geschrieben). Der "Sinn" (die sinnvolle Funktion oder wie auch immer) kommt hinterher...
Zitat von: Groucho am 03. März 2017, 13:11:28
Zitat von: Tezcatlipoca am 03. März 2017, 12:57:24
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.
Können ja auch evolutionäre Einbahnstraßen sein, wo man nicht mehr wenden, aber mit der Fahrtrichtung trotzdem überleben kann.
Ich tendiere in die Richtung. Wenn es schon nichts nützt - Hauptsache, es schadet nicht. Es gibt ja auch genügend Beispiele, in denen (eigentlich) schädliche Mutationen vorliegen, die Jahrmillionen bestehen bleiben, weil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken. Erst wenn sich letztere ändern, wird es kritisch (siehe z. B. das defekte Gen für die Ascorbinsäuresynthese bei Primaten).

Zurück zu Alkaloiden usw.: Beispiel Mohn: die Toxizität der Alkaloide ist hauptsächlich für Menschen relevant; Tiere sind deutlich weniger empfindlich, vor allem solche mit simplen Nervensystemen. Auf Insekten haben sie afaik keine Wirkung, ebensowenig auf Pilze, Bakterien oder Viren. Ja, da bleibt nur der Schluss, dass die Mohnpflanzen mit ihren Wirkstoffen Menschen dazu veranlassen wollen, sie anzupflanzen und zu vermehren - Lebensauftrag erfüllt. Die leckeren Samen gibt's als willkommene Beigabe. Ist ja bei Äpfeln und Pommes-Frites-Bäumen das gleiche...
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Sauropode

Zitatweil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken.

Sie wirken sich aber aus, der Sekundarstoffwechsel kostet Energie, die für andere Prozesse fehlt. Dein Argument wäre richtig, wenn es sich um Stoffwechselzwischen- und -abbauprodukte handelt, die irgendwo in der Zelle, zB in den Vakuolen geparkt werden.


Groucho

Zitat von: Rincewind am 03. März 2017, 21:07:16
Richtig, und zwar deshalb, weil sich in der Regel das beste durchsetzt oder sich seinen Platz erkämpft.

Wenn wir schon begrifflich Haare spalten: erkämpfen passt auch nicht, und das Beste gibt es nicht, nur das gerade Passenste.  :grins2:

Sauropode

Zitatdas defekte Gen für die Ascorbinsäuresynthese bei Primaten

... und Meersäuen. Das ist ein Bsp., wie schnell Gene für energieaufwendige Stoffwechsel-Prozesse verschwinden, wenn sie nicht gebraucht werden.

Ich spekuliere mal, der Syntheseweg für Ascorbinsäure wurde durch Substrathemmung immer dann gehemmt, wenn genug davon in der Nahrung war. Also die Enzyme wurden durch den Stoff in der Nahrung gehemmt, dessen Synthese sie katalysieren. Wenn genug Ascorbinsäure in der Nahrung ist, kommen die Enzyme somit kaum zur "Arbeit". Eine Mutation, die diese Enzyme unbrauchbar macht, würde sich somit nicht negativ auswirken. Im Gegenteil, der Organismus spart sich die Energie, die dazu nötig ist, die Enzyme zu synthetisieren. Und diese Ersparnis könnte ein Selektionsvorteil gewesen sein, der die Individuen aus der Population ausgeknockt hat, die noch Ascorbinsäure synthetisieren konnten.

Der Unterschied ist vllt. winzig, aber Gene sind auch gekoppelt und können sekundäre Einflüsse haben.

Rincewind

Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.

Das ist für mich wenig plausibel.

Aber sind die vorkommenden Stoffe nicht teilweise nützlich bei z. B. der 'Schädlings'-abwehr?

Conina

Hat denn schon jemand einen guten Artikel zu dem Thema gefunden?
Das ist doch echt interessant.

Ich werfe mal den in die Runde:

https://www.york.ac.uk/res/firn/web/sh/html/JF1991.pdf

Preiswerte Stoffwechselwege für möglichst viele verschiedene sekundäre Inhaltsstoffe sind günstig, wenn sich die Umweltbedingungen ändern.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Sauropode

Zitat von: Rincewind am 04. März 2017, 00:12:07
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.

Das ist für mich wenig plausibel.

Aber sind die vorkommenden Stoffe nicht teilweise nützlich bei z. B. der 'Schädlings'-abwehr?

Ja, aber wie weiter oben schon geschrieben, erklärt das nicht alles.