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Dieselgate! Was steckt dahinter?

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Begonnen von general winter, 25. September 2015, 17:39:00

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MrSpock

Die Familien Porsche und Piech haben zumindest Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens, da sie beim Aktientiefstand ihren Anteil auf 52,2% erhöht haben.

http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/volkswagen-porsche-und-piech-stocken-vw-anteile-weiter-auf-a-1054978.html

Hollywood interessiert sich nun auch für das Dieselgate:

ZitatDer VW-Skandal kommt in die Kinos. Paramount Pictures und die Produktionsfirma von Schauspieler Leonardo DiCaprio hätten die Filmrechte eines geplanten Buches des "New York Times"-Journalisten Jack Ewing gekauft, teilten das Studio und die New Yorker Literaturagentur Marly Rusoff mit. Demnach ist noch unklar, welche Schauspieler und Regisseure an dem Projekt arbeiten werden. DiCaprio war Hauptdarsteller und Produzent des Films "The Wolf of Wall Street", in dem er einen Börsenmakler spielt. Der Star engagiert sich auch für den Umweltschutz.

http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/volkswagen-skandal-im-news-ticker-a-1057301.html
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Typee

Zitat von: MrSpock am 13. Oktober 2015, 08:49:17
Die Familien Porsche und Piech haben zumindest Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens, da sie beim Aktientiefstand ihren Anteil auf 52,2% erhöht haben.

http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/volkswagen-porsche-und-piech-stocken-vw-anteile-weiter-auf-a-1054978.html

Hab ich doch gleich gesagt:

Zitat
Als erstes hedgt man die eigenen VW-Aktienpositionen

Dann torpediert man den Tanker, macht trotzdem anständige Kasse und wird auf diese Weise auch noch den bockigen Käptn Winterkorn los

Wenn der Hulk auf Grund liegt und der Pulverdampf wieder verzogen ist, steigt man zu Schlussverkaufspreisen neu ein.

Irgendwann hat sich das Sparschwein der Familie Porsche-Piech dann doppelt so fett gefressen, wie es vorher war.

Der Piech-Gambit, die gerissenste Form der freundlichen Übernahme.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Federvieh

Zitat von: ajki am 12. Oktober 2015, 12:18:06
Zitat von: Federvieh am 11. Oktober 2015, 20:38:23
also 2 - 3 mal halte ich durchaus für vertretbar, abhängig von den Bedingungen. Bei VW sprachen sie aber von 40x so viel, oder hab ich da was falsch verstanden?

Wenn ich von 40x (im Schnitt beim Passat wohl eher unter 20x hinsichtlich Euro6) wüßte, das Ding damit sagen wir mal Euro2/3 wäre und die sonstigen Bedingungen trotzdem noch günstig wären für meine Bedingungen, dann hielte ich das auch für vertretbar. Tatsächlich *haben* Leute wie ich in den 80ern/90ern/Nullern/heute das ja aktiv vertreten durch Kauf.

Problem hierbei UND bei den (vorläufig) "nur" 2/3x mal höheren-als-zulässig-Werten ist das höher als zulässig. Selbst wenn "nur" VW aktiv getrickst haben sollte und sie deshalb gesondert am Kreuz hängen, würde "höher als zulässig" Betriebszulassungen mindestens gefährden. Kaufentscheidungen allerdings in jedem Fall. Das bleibt doch mit relativer Gewissheit über: "sauber" *und* "sparsam" *und* "groß" *und* "schnell" wird man nicht mehr werben können (wie gesagt glaube ich, dass  "sparsam"+"groß"+"schnell" für eine Kaufentscheidung reichen würde).

Naja, ganz so ist das ja nicht. Diese Meßwerte werden in einem standardisierten Verfahren ermittelt. Wenn das Verfahren also mit solchen Werten bestanden wird, ist die Vergabe der Euronorm ok - selbst wenn unter realen Bedingungen also ein anderer Wert erreicht wird. Was aber nicht ok ist, ist, wenn das Fahrzeug so manipuliert wird, daß nur unter diesen Testbedingungen unter Einsatz bestimmter Algorithmen die aber niemals unter realen Bedingungen zum Einsatz kommen, die vorgegebenen Werte erreicht werden.

ajki

Zitat von: Federvieh am 13. Oktober 2015, 15:03:55
Naja, ganz so ist das ja nicht.

Da hast Du völlig recht. Ich habe so schlampig geschrieben, dass es im Effekt weit jenseits von schlampig endet. Vor allem wird nicht deutlich, wen ich wann "meine". Da es um die Gefahr des Verlusts von Betriebsgenehmigungen geht, kann es zwar nur um die USA gehen - aber ich war zu faul, den Namen der entsprechenden US-Norm herauszusuchen, die noch etwas schärfer ist als Euro6. Ich habe ebenfalls überhaupt nicht nachgesehen, ob ein Hersteller z.B. ein Fahrzeug mit dem US-Äquivalent zu "Euro2/3/4" überhaupt auf den Markt bekommt (mit entsprechenden Kostennachteilen für den Verbraucher durch geänderte Klassifizierung). Wenn das möglich ist (was ich nicht weiß), dann müßte eben der Konsument wie gehabt prüfen, ob sich das Fahrzeug für ihn dann immer noch rechnet. Ich erinnere im Zusammenhang an die damalige "Käufer-Weisheit", die eine Zeitlang in D. galt, dass man für einen Diesel schon "20.000" Km im Jahr fahren müsse, bis sich der höhere Aufwand lohne - solche Überlegungen meine ich hinsichtlich der Beurteilung zum Kauf.

Das EU-Prüfverfahren ist für in Europa zuzulassende Fz selbstverständlich richtig die gültige Norm. Die wird durch die Fz, darunter auch die VW/Audi/Skoda-Fz, korrekt erfüllt. Da aber die diversen Prüfverfahren schon seit Beginn ihrer Existenz aus verschiedenen Gründen infrage gestellt wurden, glaube ich persönlich, dass der weltweite Skandal um die bewußte Täuschung von VW auch hier in Europa Folgen haben wird - möglicherweise wie "üblich" nur bei neuen Typmusterprüfungen, vielleicht aber auch hinsichtlich der Typzuordnung bei existierenden Fz. Das ist glaube ich die Gefahr, die auch in Europa sowohl in den Konzernzentralen (nicht nur VW) als auch bei Besitzern möglicherweise betroffener Fz gesehen wird. Das kann man derzeit sicher nicht einordnen - aber ich denke, dass durch die *Art* des Skandals irgendwelche Folgen zu erwarten sind. Es ist auch meiner Meinung nach nicht abwegig zu vermuten, dass es letztlich auch in Europa für die Nutzer solcher Fz zu Kostenanstiegen kommen wird (direkt/indirekt), die einen Nutzer dann eben wieder zum Rechnen zwingen werden.
every time you make a typo, the errorists win

MrSpock

Breaking News:

ZitatDer Skandal um manipulierte Dieselmotoren von Volkswagen weitet sich aus. Der Betrug wurde nach Informationen des SPIEGEL nicht von einer "kleinen Gruppe" organisiert, wie der Konzern behauptet. Beteiligt waren offenbar mindestens 30 Manager.

Die bisherigen Ermittlungen der Internen Revision und der Anwaltskanzlei Jones Day im Volkswagen-Konzern zeigen nach Informationen des SPIEGEL: Der jahrelange Abgasbetrug mit einer verbotenen Software war keineswegs das Vergehen "einer kleinen Gruppe" von Managern, wie das Unternehmen bislang behauptet. Beteiligt daran waren offenbar mehrere Dutzend Volkswagen-Manager, Insider sprechen von mindestens 30 Personen. Sie sollen beurlaubt werden.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-mehr-manager-in-vw-abgasskandal-verwickelt-a-1057805.html
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Groucho

Eigentlich, so ohne Ethik etc. und evolutionär gesehen, ist die Problemlösung von VW ideal: Wie im Tierreich ist Mimikry und/oder Vorspielung falscher Tatsachen eine ökonomische, sparsame Lösung. Irgendwie faszinierend, wie sich das auch in der Technik abbildet.

Nicht_Peter

Ich habe schon damit gerechnet, dass jemand eine solche Abschlussarbeit für die renommierte Youtube-Universität schreibt...

Markus

Ich habe hier einen Audi Q5 stehen, noch keine 2 Jahre alt, natürlich auch betroffen... Weiß jemand was es mit diesem Chiptuning auf sich hat, womit der mögliche Leistungsverlust kompensiert werden könnte?

Wenn ich 180 PS bezahlt habe hätte ich die auch gerne... wenn da dann 160 draus werden, lernt Audi meinen Anwalt kennen.

Gruß Markus

celsus

@Markus

Vielleicht bekommst du hier eher Antworten: http://www.audi-talk.de/
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

ajki

Derzeit (also "itzt" am 1.11.2015) scheint es doch immer noch keine wie auch immer gearteten "genaueren" Informationen zu geben. Die diversen Marken haben irgendwelche "Info"-Seiten für ihre Kunden eingerichtet, auf denen "itzt" im Prinzip nix steht - allerdings eine Kontaktaufnahme individuell möglich ist.

Audi (z. B.) hier: http://www.audi.de/de/brand/de/neuwagen/layer/serviceaktion.html

Aus den FAQ stand "nun":

ZitatWas genau wird am Fahrzeug repariert?

Die technischen Maßnahmen werden derzeit mit Hochdruck erarbeitet. In der überwiegenden Anzahl der Fahrzeuge wird voraussichtlich ein Software-Update ausreichend sein.

Wenn viele Besitzer eine Frage wie diejenige oben stellen im Kontaktformular, wird vielleicht in den nächsten Tagen/Wochen dort mehr an Info geliefert.
every time you make a typo, the errorists win

Groucho

Zitat von: ajki am 01. November 2015, 09:35:12
ZitatWas genau wird am Fahrzeug repariert?

Die technischen Maßnahmen werden derzeit mit Hochdruck erarbeitet. In der überwiegenden Anzahl der Fahrzeuge wird voraussichtlich ein Software-Update ausreichend sein.

Hihi. Welch unfreiwilliger Wortwitz. Weise nochmal darauf hin: Wenn einem das Thema interessiert, braucht es als Grundlage das Verständnis von common rail auf technischer, der Bildung von NOx aug chemischer Seite. WP genügt da zum Einstieg.

Man kann unschwer erkennen, dass da der fleißige Ingenieur ein bisschen an der Quadratur des Kreises arbeitet, weil CO2 darf ja auch nur wenig sein, Verbrauch sowieso.

Würde man auf die Idee kommen, das "philosophisch" zu betrachten, könnte man sagen, dass dem Mensch problemfreie Zonen ein Gräuel sind, und wo man keine Probleme hat, man sich welche schafft.  8)

ajki

Kann man mal wieder sehen - ich hatte die rhetorische Figur völlig anders verstanden, nämlich eher in Richtung auf "hohen Harndruck" der Betroffenen. Allerdings vermute ich, dass die Gelegenheit zur Informationsaufnahme (selbst zum Erwerb von Grundlagen) anläßlich seiner Befriedigung wohl ungenutzt verstreichen wird, weil immerhin viele wichtigere Seiten im Netz handtelefonisch locken (neben dem verstohlen konsumierten Niko-Joint). Wettportale, zum Beispiel. Irgendwo auf einem englischen Wettportal kann man seit drei oder vier Wochen u.a. darauf wetten, wieviele Punktwerte die Marken über einen wählbaren Zeitraum auf wählbaren Indices verlieren werden. Das halte ich für eine prima Idee für Mitarbeiter der Marken - da könnte der eine oder andere sein Insiderwissen präventiv verlustkompensieren (fiktiv; real: zusätzlich Gewinne einfahren ohne jeden Verlust).
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grober_unfug

Moin,
Zitat von: Markus am 31. Oktober 2015, 20:14:16
Ich habe hier einen Audi Q5 stehen, noch keine 2 Jahre alt, natürlich auch betroffen... Weiß jemand was es mit diesem Chiptuning auf sich hat, womit der mögliche Leistungsverlust kompensiert werden könnte?

Wenn ich 180 PS bezahlt habe hätte ich die auch gerne... wenn da dann 160 draus werden, lernt Audi meinen Anwalt kennen.

Gruß Markus

klar geht das, wenn du zusätzlich Einrichtungen einbaust mit denen die Karre die zum Zeitpunkt der Erstzulassung gültigen Lärm und Abgasvorschriften einhält, kein Problem

Das muss dann von einem der freundlichen Überwachungsvereine geprüft werden.

Da dir beim Eigeneinbau eines größeren AdBlue Tanks (oder alle 2000km nachfüllen was bei manchen VWs wohl nicht so einfach ist) von den Vereinen und dem Gesetzgeber Steine in Mt Everest Größe in den Weg gelegt werden würde ich das lassen, wahrscheinlich ist das Prozedere mit den Abnahmen aller neuen Anbauteile und der Leistungssteigerung so teuer das du den Wagen auch einfach als Blumenkübel nutzen kannst. Vorher alle Betriebsmittel ablassen und korrekt entsorgen sonst kriegst DU die Umweltgesetzgebung ab und das dürfte nicht so glimpflich ablaufen.


Was mich an der Geschichte ehrlich richtig nervt ist, wenn man als Privatmensch das gleiche wie VW macht um die äh "Freude am Fahren" größer zu machen dann ist die Rennleitung ganz schnell dabei einem den Wagen oder das Motorrad zwangsstillzulegen und vorübergehend einzuziehen bis der korrekte Zustand nachweislich wiederhergestellt ist.
Das kann einem sogar passieren wenn man typgeprüfte Anbauteile eines deutschen Herstellers (mein Fall Blinker) nutzt und der liebe Herr Polizist meint das wäre eine Fälschung.

Zitat von: Groucho am 01. November 2015, 10:36:54

Hihi. Welch unfreiwilliger Wortwitz. Weise nochmal darauf hin: Wenn einem das Thema interessiert, braucht es als Grundlage das Verständnis von common rail auf technischer, der Bildung von NOx aug chemischer Seite. WP genügt da zum Einstieg.

Man kann unschwer erkennen, dass da der fleißige Ingenieur ein bisschen an der Quadratur des Kreises arbeitet, weil CO2 darf ja auch nur wenig sein, Verbrauch sowieso.
Ist halt blöd wenn CO2 direkt mit dem Verbrauch zusammenhängt und ein fettes und kalt verbrennendes NOx armes Gemisch mehr Brennstoff benötigt. Das Problem haben sie ja jetzt mit ihren Benzinmotoren die sie zusätzlich auf dem Papier nach unten geschönt haben.

Naja wie das so ist, von jungen Bewerbern Integrität und sauberes Arbeiten fordern und selbst sich verhalten wie die letzte Drecksau,
ich wette da sind so einige Laborbeisser beschäftigt die einem die good lab practice tausendmal runtergebetet haben und jetzt hoffentlich vor Scham ob der Schande die in ihrem Labor passierte im Boden versinken... :-X

Groucho

Zitat von: grober_unfug am 11. November 2015, 19:53:46
Naja wie das so ist, von jungen Bewerbern Integrität und sauberes Arbeiten fordern und selbst sich verhalten wie die letzte Drecksau,
ich wette da sind so einige Laborbeisser beschäftigt die einem die good lab practice tausendmal runtergebetet haben und jetzt hoffentlich vor Scham ob der Schande die in ihrem Labor passierte im Boden versinken... :-X

Was man so aus verschiedenen Seiten liest, muss die Unternehmenskultur extrem hierarchisch sein, was nicht unbedingt ein Problem sein muss, wenn es nicht bis zu Detailentscheidungen geht. Wenn es stimmt, dass z.B. Winterkorn aufs Grad genau über die Neigung einer Windschutzscheibe entschied, ist es offensichtlich, wie es zu solchen Betrügereien kam, man züchtet Mitarbeiter, die alles Verlangte tun, und für nichts Verantwortung übernehmen (zu recht), die hat der da oben.

grober_unfug

Moin,
Zitat von: Groucho am 11. November 2015, 20:26:36

Was man so aus verschiedenen Seiten liest, muss die Unternehmenskultur extrem hierarchisch sein, was nicht unbedingt ein Problem sein muss, wenn es nicht bis zu Detailentscheidungen geht. Wenn es stimmt, dass z.B. Winterkorn aufs Grad genau über die Neigung einer Windschutzscheibe entschied, ist es offensichtlich, wie es zu solchen Betrügereien kam, man züchtet Mitarbeiter, die alles Verlangte tun, und für nichts Verantwortung übernehmen (zu recht), die hat der da oben.
ja, das hört man schon länger und für mich klingt das nach einer sehr schwierigen Unternehmenskultur. Echte Einblicke hatte ich da aber nicht, ich kenne nur deren Auftreten als Kunde, das war ziemlich faszinierend.
Naja, vielleicht stösst man sich ja gesund an der Aufdeckung, prinzipiell ist mir das Wurscht wenn da eine Firma über die Wupper geht aber es hängen halt doch sehr viele Menschen an VW.

Wobei, wenn man die neuen Eckdaten vom Q7 etron Hybrid liest, ~2,5t, >370PS kombiniert und magere 225km/h Vmax. Um solche Innovationen ist es IMO kein bisschen schade.  :P