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Stimmviech die Zweite (Re: Der Mollath-Prozess)

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von stimmviech, 07. Juli 2014, 05:06:26

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stimmviech

Da P.G. hier aufgetaucht ist und es in Zusammenhang mit der Mollath-Wiederaufnahme auch immer um das Thema Forensik geht, hier drei Links mit Hintergründen zum Maßregelvollzug:
1) Doku " Restrisiko" http://www.youtube.com/watch?v=89k-uu0fxyI
2) Der inzwischen geschlossene Psiram-Thread zu meinen Thesen http://forum.psiram.com/index.php?topic=12343.0
3) Die stimmviech-Thesen zur Forensik in ihrer vorläufigen Endfassung http://twitlonger.com/show/n_1s2cb0p

pelacani

Zitat von: stimmviech am 07. Juli 2014, 05:06:26
Da P.G. hier aufgetaucht ist ...
2) Der inzwischen geschlossene Psiram-Thread zu meinen Thesen
Ich verstehe gar nicht, warum hier immer auf dieses tote Pferd eingeprügelt wird. Es war schon tot, bevor es an den Start geschleppt worden war, #20.

stimmviech

Meine Antwort https://forum.psiram.com/index.php?topic=12343.msg163261#msg163261 P.G. ist dieser Diskussion ja dann ausgewichen. Ich kopiere meine Antwort deshalb hier noch mal rein: Der perfekte Lügner fällt gar nicht als solcher auf. Wesentlicher Punkt einer erfolgreichen Lüge ist das Zuschneidern selbiger auf die Wertewelt des zu Belügenden.Meine in diesen Thread kopierten Texte weisen ja stichwortartig darauf hin.
Da jeder Forensik-Mitarbeiter Entlaßkriterien verinnerlicht hat, gilt es, diese im Rahmen einer " value/value equivalence Analyse" herauszufinden und verhaltensmäßig zu erfüllen. Die " Wertworte" der verschiedenen Behandler sind dabei oft gleich, schließlich beten sie ausbildungsbedingt die gleichen Therapieideologien an. Die " equivalences", also die sinnesspezifischen Assoziationen dagegen unterscheiden sich durchaus. Für den einen ist " Gemeinschaftsfähigkeit" ruhiges Mitlaufen( Ossis), für den West-68-er Therapeuten ist der Konfliktthematisierer( wenn es denn die von den Therapeuten "gewünschten"Themen sind) der Gemeinschaftsfähigkeitsking. Ein " Metaprogramm"( NLP), nämlich das convincer filter in spezieller Kombination, teilen alle Therapeuten: sie wollen das ihren Kriterien entsprechende Verhalten sowohl vielfach wiederholt als auch über einen längeren Zeitraum erleben.
Worüber will man im Pflegerzimmer lachen, wenn der Patient den eigenen, vielfach gar nicht bewußt reflektierten Details des " Entlaßideals" entspricht?
Diesen Text hatte ich gestern schon auf twitter gepostet, ich denke aber, er könnte eine interessante Grundlage für eine weitere Diskussion sein.

Belbo

Zitat von: stimmviech am 07. Juli 2014, 06:15:24
Meine Antwort https://forum.psiram.com/index.php?topic=12343.msg163261#msg163261 P.G. ist dieser Diskussion ja dann ausgewichen. Ich kopiere meine Antwort deshalb hier noch mal rein: Der perfekte Lügner fällt gar nicht als solcher auf. Wesentlicher Punkt einer erfolgreichen Lüge ist das Zuschneidern selbiger auf die Wertewelt des zu Belügenden.Meine in diesen Thread kopierten Texte weisen ja stichwortartig darauf hin.
Da jeder Forensik-Mitarbeiter Entlaßkriterien verinnerlicht hat, gilt es, diese im Rahmen einer " value/value equivalence Analyse" herauszufinden und verhaltensmäßig zu erfüllen. Die " Wertworte" der verschiedenen Behandler sind dabei oft gleich, schließlich beten sie ausbildungsbedingt die gleichen Therapieideologien an. Die " equivalences", also die sinnesspezifischen Assoziationen dagegen unterscheiden sich durchaus. Für den einen ist " Gemeinschaftsfähigkeit" ruhiges Mitlaufen( Ossis), für den West-68-er Therapeuten ist der Konfliktthematisierer( wenn es denn die von den Therapeuten "gewünschten"Themen sind) der Gemeinschaftsfähigkeitsking. Ein " Metaprogramm"( NLP), nämlich das convincer filter in spezieller Kombination, teilen alle Therapeuten: sie wollen das ihren Kriterien entsprechende Verhalten sowohl vielfach wiederholt als auch über einen längeren Zeitraum erleben.
Worüber will man im Pflegerzimmer lachen, wenn der Patient den eigenen, vielfach gar nicht bewußt reflektierten Details des " Entlaßideals" entspricht?
Diesen Text hatte ich gestern schon auf twitter gepostet, ich denke aber, er könnte eine interessante Grundlage für eine weitere Diskussion sein.

Erinnert mich irgendwie an einen Leitfaden für Heiratsschwindler.

stimmviech

Im Rahmen des psiram Forums scheint der Spamordner die Ausgrenzungsfunktion zu erfüllen,die gesamtgesellschaftlich der Psychiatrie vorbehalten ist. Aber da PG. ja durch den Link informiert ist,kann er ja im Spamthread antworten.

stimmviech

Der Heiratsschwindler ist aber mehr der Verkäufertyp,der die üblichen Schutzkriterien des Opfers durch das "große Gefühl" aushebelt. Siehe auch meine Ausführungen dazu im verlinkten Forensiktext von mir.

Belbo

Zitat von: stimmviech am 07. Juli 2014, 06:51:15
Der Heiratsschwindler ist aber mehr der Verkäufertyp,der die üblichen Schutzkriterien des Opfers durch das "große Gefühl" aushebelt. Siehe auch meine Ausführungen dazu im verlinkten Forensiktext von mir.

Na das gleiche macht der perfekte(?) Lügner ja auch er erweckt bei seinem Therapeuthen das "grosse Gefühl" beruflichen Erfolges. Soweit ich weiss sind diese Patientenstrategien durchaus Teil der Psychiatrieausbildung. Komplett ausschliessen auf sowas hereinzufallen kann man aber wohl trotzdem nicht. Jeden falls sehr gut nochmal darauf hinzuweisen. Aber vielleicht besser in dem eigenen Faden.

stimmviech

Mein oben verlinkter Text unterscheidet ja zwischen "Mitspieler" und "Verkäufer". Dabei scheinerfüllt ersterer die Entlaßkriterien,letzterer verändert sie durch sexuelle Beeinflussung. Beim ersteren stellt sich als Folge der scheinbaren Gesundung ein berufliches Zufriedenheitsgefühl ein, bei letzterer ist das Liebesgefühl ursächlich für die Kriterienänderung der Therapeutin. Wie schon im Text gesagt: Sowohl aus juristischen als auch faktischen Gründen rate ich ab von der "Verkäuferstrategie".
Lügenstrategien der Patienten zwecks formell korrekter Entlassung (also das "mitspielen") sind keinesfalls Gegenstand der Forensikausbildung. Allenfalls anekdotisch wird über "Verkäuferstrategien" berichtet,nicht aber über das Mitspielen. Denn dabei würden die Psychiater erkennen,daß sich ihre Kriterien leicht durch Schauspieler erfüllen lassen. Schlimmer: sie würden erkennen,daß sich ihre Kriterien überhaupt nur durch Schauspieler erfüllen lassen. Gefühle auf Kommando sind unnatürlich,tiefe Betroffenheit über die eigene Straftat und 10 Sekunden später Demonstration der Gemeinschaftsfähigkeit durch fröhliches Mitfeiern beim Geburtstag des Kindermörders können nur Schauspieler.
Deshalb werden Forensiker das Lügen der Patienten nie thematisieren: es offenbarte ihnen die Unsinnigkeit ihres therapeutisch-prognostischen Weltbildes. Und deshalb schweigt auch P.G., deshalb läuft diese Diskussion unter Spam.

BasementBoi



stimmviech

Dadurch habe ich ja die Forensik Erfahrung.

BasementBoi

Ich habe mir mal Deinen Text durchgelesen und mir kamen folgende Gedanken: Vielleicht ist es diesen Therapeuten vollkommen egal ob Du sie belügst oder nicht. Das einzige was zählt, das Du Dich entsprechend verhältst, ob Dir das nun gegen den Strich geht oder nicht, ob es gespielt ist oder nicht ist vollkommen egal.
Bei korrekter Ausführung gewünschter Verhaltensweisen wirst Du belohnt, was allein schon einen Verstärkereffekt haben sollte.

Wenn Du dir dann noch die Mühe machst, herauszufinden welches Verhalten die Therapeuten als gut empfinden, was ihren Werten entspricht, nimmst Du ihnen damit viel arbeit ab.
Letztendlich betrügst Du aber Dich selbst.

stimmviech

Nein,um "erfolgreich" zu lügen,muß ich mir selbst gegenüber ehrlich sein. Die Therapeuten sind meinem Eindruck nach nicht gleichgültig,eher ideologisch von ihrer Therapie überzeugt.

BasementBoi

Zitat von: stimmviech am 07. Juli 2014, 23:08:14
Nein,um "erfolgreich" zu lügen,muß ich mir selbst gegenüber ehrlich sein. Die Therapeuten sind meinem Eindruck nach nicht gleichgültig,eher ideologisch von ihrer Therapie überzeugt.

Wenn Du letztendlich die Werte einer anderen Person zu erfüllen versuchsts, habe ich meine Zweifel ob Du ehrlich zu Dir bist.
Natürlich kann deine Schauspielerei Deinen eigenen Werten entsprechen (z.B. deinem streben nach Freiheit) aber imho. ist das nicht, was eine Therapie leisten sollte - nämlich Dich erkennen zu lassen was Dir persönlich wichtig ist und was Dich daran hindert diese Werte zu leben.
Eigentlich eine traurige Angelegenheit wenn Patient und Therapeut sich auf eine Weise begegnen, die für beide unvorteilhaft ist. Denn, ich denke mal das dass Wohlergehen der Patienten ein echtes anliegen von Therapeuten ist.

stimmviech

Schon der "normale Therapeut" ist meines Erachtens egoistisch motiviert,Anerkennung,Geld und nicht zuletzt die Faszination an einer gesellschaftlich legitimierten Machtposition spielen eine Rolle. Im besten Fall entfaltet sich in diesem Rahmen altruistische Einfühlsamkeit.
Der typische Forensiktherapeut hat die egoistischen Motive deutlich stärker,die von diesen Leuten oft intensiv vertretene Gutmenschideologie bemäntelt meines Erachtens ihre Machtsucht. Dafür ist die Einfühlsamkeit eher suboptimal ausgeprägt,man lese die Mollathbewertungen der Klinik.
Nur wenige erfüllen dieses Profil,viele verlassen die Forensik schnell wieder. Wenn überhaupt,funktioniert Therapie nur auf freiwilliger Basis. Ohne Gefühle auf Befehl. Daß eine ganze Branche ,die Forensik,das "übersieht", erklärt sich aus dem oben skizzierten Charakterprofil der dort Tätigen.