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Die Antidiskiminierungsstelle

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Begonnen von MrSpock, 06. Juni 2014, 11:08:26

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MrSpock

Man mag zu Broder stehen wie man möchte, aber in einigen Passagen hat er einfach Recht:

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article128754043/Wer-schuetzt-eigentlich-uns-alte-weisse-Maenner.html

ZitatWer fragt, ob lesbische Paare Kinder bekommen sollten, wird umgehend von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes abgemahnt. Über mich und meine Altersgenossen darf hingegen jeder ungestraft lästern.

ZitatWir müssen also Fragen zulassen, die viele bereits als Kränkung empfinden. Was die "neue Homophobie" angeht, die sich "in allen Bereichen der Gesellschaft" breit macht, so habe ich allerdings meine Zweifel, ob die Aussage den Sachverhalt richtig wiedergibt. Erstens könnte von einer "neuen Homophobie" nur dann die Rede sein, wenn die "alte Homophobie" bereits in allen Bereichen der Gesellschaft überwunden wäre. Aber genau das stellt ja die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle in Frage.

ZitatMir scheint dagegen, dass man automatisch in den Verdacht der Homophobie gerät, wenn man sich als Hetero outet.

ZitatWährend es Vegetariern und Veganern nicht verübelt wird, dass sie ihre Lebensweise für die bessere halten und mit einer gewissen Verachtung auf die "Fleischfresser" herabschauen, tun Heteros gut daran, sich solche Gesten der Überheblichkeit zu verkneifen, wenn sie nicht in das Visier der Antidiskriminierungsstelle geraten wollen.

ZitatWas würde passieren, fragte ich mich, wenn ich irgendwo auftreten und gegen Frauen im Klimakterium lospoltern würde, die mir schon beim Frühstück die Laune verderben? Würde ich auch Beifall ernten oder eher die Chauvikarte gezeigt bekommen?
Zitat

Es geht um die Durchsetzung einer Political Correctness im Dienste gesellschaftlicher Randgruppen, die es geschafft haben, ihre Interessen zum geschützten Interessenbestand der ganzen Gesellschaft zu erklären

ZitatWenn man die Frage, ob ein lesbisches Paar Kinder bekommen sollte, nicht mehr stellen darf, ohne umgehend von der Leiterin einer staatlichen Einrichtung öffentlich abgemahnt zu werden, und wenn einem die Auswahl zwischen vier Geschlechtern angeboten wird – weiblich, männlich, trans- und intersexuell – dann zeigt das nicht, wie "inklusiv" und "tolerant" eine Gesellschaft geworden, sondern wie nah sie an den Abgrund herangerückt ist, in dem der nackte Wahnsinn den Ton angibt. Es ist Klientelpolitik und Populismus vom Schlimmsten.

So betrachtet sind die alten weißen Männer, die in ihren Hinterzimmern sitzen und Verträge abschließen, relativ sympathische und verlässliche Zeitgenossen.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

celsus

Broder scheint aber vergessen zu haben, zu erwähnen, wo ihm im alltäglichen Leben Benachteiligungen und Grundrechtsverweigerungen entstehen, weil er ein alter weißer Mann ist.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

pelacani

ZitatWenn man die Frage, ob ein lesbisches Paar Kinder bekommen sollte, nicht mehr stellen darf, ohne umgehend von der Leiterin einer staatlichen Einrichtung öffentlich abgemahnt zu werden
Abmahnung ist ja ein irgendwie umrissener Begriff, er beinhaltet eine spezifische Konsequenz/Androhung von Maßnahmen. Was genau meint er damit?
ZitatAlso: Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders, nimmt einen literarischen Essay, in dem die Frage gestellt wird, ob lesbische Paare Kinder bekommen sollten, zum Anlass, um vor einer "neuen Homophobie" in Deutschland zu warnen
Also "allgemeine Warnung"="Abmahnung", das hatte ich bisher nicht so gesehen. Welchen literarischen Essay? Ach so, den hier:
http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article125501467/Die-Menschenverachtung-der-Buechner-Preistraegerin.html
Irgendwie kann ich mich nicht gemeinsam mit Broder aufregen, obwohl ich ein weißer alter Mann bin  :gruebel

Belbo

ZitatIrgendwie kann ich mich nicht gemeinsam mit Broder aufregen, obwohl ich ein weißer alter Mann bin  :gruebel

Broder braucht uns nicht, der ist Autoerreger.


Da ist mir doch Max Goldt als Kolumnist viel lieber.

ZitatSüßer Honig
Bitte keine Schildchen um den Hals / Von Max Goldt

Von Max Goldt

Outing ist der blödeste US-Import seit Aerobic. Man muß nicht homosexuell sein, um zu verkünden, daß es eine Schande ist, durch die Gegend zu trompeten, mit was für einer Sorte Mensch andere angeblich bevorzugt die Nacht verbringen.

Wenn einer lieber im Dunkeln munkelt, sollte er das tun. Heimlich genaschter Honig ist süßer als der, der in Talkshows gelöffelt wird.

Und kein Mensch braucht einen schwulen Politiker. Heterosexuelle Politiker sind genauso geeignet, diskriminierende Gesetze abzuschaffen, wenn sie recht bei Groschen sind. Aus der Tatsache, daß manche nicht bei Groschen sind, zu schließen, daß in homosexuellen Köpfen feinere Gehirne wohnen, zeugt von unsolider Beobachtung.

Was benötigt wird, sind tapfere Homosexuelle, die gelassen reagieren, wenn mal jemand ein derbes Witzchen macht, und nette Heteros, die auch freundlich bleiben, wenn man ihnen eventuell versehentlich allzu herzensgut in die Augen schaut. Man sieht's ja nicht, nicht immer gleich. Ein Schildchen um den Hals soll nämlich niemand tragen.

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9259614.html