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Alternative für Deutschland

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Begonnen von 40_Fieber, 01. April 2013, 08:38:05

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40_Fieber

So optimistsch wie die Süddeutsche bin ich da nicht. Ich fürchte, es rollt etwas auf uns zu:

http://www.sueddeutsche.de/politik/neue-anti-euro-partei-henkel-von-rechts-1.1625046

Diese "Alternative für Deutschland" ist ein wüstes Sammelsurium von Rechtspopulisten. Außerdem ist sie hochattraktiv für die ganzen Weltverschwörungs-Irren, die schon immer gegen "das System" waren.

Laut einer Focus-Umfrage ist jeder vierte Deutsche bekloppt genug:

http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2013/focus-umfrage-zu-neuer-gruppierung-anti-euro-partei-lockt-waehler-aus-allen-lagern-an_aid_936893.html

ZitatEuro-Kritik kommt aus allen politischen Lagern
Die Emnid-Umfrage zeigt allerdings, dass eine Anti-Euro-Partei nicht nur 17 Prozent der Unionswähler und knapp ein Drittel bekennender Liberaler ansprechen kann. Auch 15 Prozent der SPD-Anhänger, 27 Prozent aus dem Grünen-Lager und 57 Prozent der Linken können sich vorstellen, für eine Partei des Euro-Ausstiegs zu stimmen.
http://kidmed*info/

hamer_nein_danke

das absurde ist ja, das die Leute genau wie vor xy Jahren aber auch wirklich jedem hinterherlaufen, solange er seine Argumente nur einfach genug verpackt. Alles was "Denken" voraussetzt, ist denen doch suspekt - die Argumente müssen in Arial 1345 in einer Zeitung stehen - dann stimmen die schon. Jetzt noch passende Filmchen bei Youtube, ein paar passende Seiten mit nicht ganz richtigen Artikeln - und schon läuft der echte arische Deutsche wieder hinterher. Zum Kotzen

40_Fieber

http://kidmed*info/

Belbo zwei

Zitat von: hamer_nein_danke am 01. April 2013, 08:43:32
das absurde ist ja, das die Leute genau wie vor xy Jahren aber auch wirklich jedem hinterherlaufen, solange er seine Argumente nur einfach genug verpackt. Alles was "Denken" voraussetzt, ist denen doch suspekt - die Argumente müssen in Arial 1345 in einer Zeitung stehen - dann stimmen die schon. Jetzt noch passende Filmchen bei Youtube, ein paar passende Seiten mit nicht ganz richtigen Artikeln - und schon läuft der echte arische Deutsche wieder hinterher. Zum Kotzen


Erschreckend finde ich wirklich, dass da zum Teil in unserem Fahrwasser gefahren wird. Mit einem unreflektiertem Freiheitsbegriff wird dann im Stil der Tea Party auf alles eingekloppt was irgendwie nach "Staat" oder "Steuerung" klingt, weil das vermeindlich so furchtbar rational wäre.....
http://www.freiewelt.net/index.php
Man darf sich auch nicht täuschen lassen, das hat mit einem Liberalismus wie dem für den mein Avatar stand überhaupt nichts zu tun, sonder geht eher in die "von Stahl"- Ecke.
Interessant wäre es bestimmt auch sich da mal die Verbindungen in die Burschenschaftsszene anzusehen.

Robert

Es ist schwieriger, denn die Welt lässt sich nicht mehr in gut und böse einteilen, (ging das eigentlich jemals?), wie das manche aber trotzdem immer noch tun und es auch anderen unterstellen. Das Sektrum liberaler Ansichten besteht darin, wo und was einer Regulierung bedarf und in welchem Umfang.

Aber das Verfließen der Grenzen politischer Anschauungen ist relativ neu und bietet solchen Sammelbecken ein enormes Potential. Ich hoffe, die Unterschiede sind größer als die Gemeinsamkeiten und die enden so, wie die Piraten.

40_Fieber

Zitat von: Belbo am 01. April 2013, 09:50:42
Erschreckend finde ich wirklich, dass da zum Teil in unserem Fahrwasser gefahren wird.

Wie meinst Du das? In welchen Punkten?
http://kidmed*info/

sumo

ich habe grundsätzlich ein Problem damit, daß diese Partei AfD angetreten ist, um vorrangig gegen die Auswüchse des Euro und der allgegenwärtigen Staaten-und Bankenretterei zu protestieren. Das für sich genommen, halte ich durchaus für diskussionswürdig. Daß im Fahrwasser dann alle möglichen und unmöglichen Typen mitfahren, ist dann gefährlicher. Unabhängig von wirtschaftlicher Theorie ist es vielen Menschen in Deutschland nicht mehr lange zu vermitteln, daß sie mit ihren Steuergeldern für Banken in Zypern und Griechenland aufzukommen haben. Das ist der Grund, warum diese neue Gruppierung Zulauf hat.
Ich kann mich mit wirtschaftstheoretischen Lehren befassen, ich kann mich belesen, schlau machen usw. Solange das aber nicht für die Mehrheit gilt, solange lassen sich mit einfachen Parolen und (vermeintlich) einfachen Theorien einfache Lösungen anbietet. Dabei interessiert es den typischen Hinhörer nicht, ob sich dann studentische Verbindungen dort reinhängen.

Belbo zwei

Zitat von: 40_Fieber am 01. April 2013, 10:48:05
Zitat von: Belbo am 01. April 2013, 09:50:42
Erschreckend finde ich wirklich, dass da zum Teil in unserem Fahrwasser gefahren wird.

Wie meinst Du das? In welchen Punkten?

Es wird in einer Form von Antiökologismus versucht alles was einer "freien" verwendung der Umwelt entgegensteht als fortschrittsfeindlich und ideologisch zu denunzieren (unser Ökologismusartikel ist da m.E. auch kein Ruhmesblatt) mir scheint das alles in diese Szene zu passen und nur um mal eine andere Sichtweise aufzuzeigen:
Über das Buch "Öko-Irrtümer"
http://www.zeit.de/1998/31/Falsche_Fakten/komplettansicht
....und hier ein paar VTs vom BUND:
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/oekologismus--industriegesteuerte-kampagne.html
ZitatMit dem Ökologismus - Begriff
wird der Umweltbewegungen gezielt der Vorwurf gemacht, eine Ideologie zu vertreten, die nicht mehr die Interessen des Menschen, sondern die Interessen einer gegen die wirtschaftliche und politische Vernunft handelnden Randgruppe zu vertreten. Es geht darum, positiv besetzte Begriffe wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie durch den Kampfbegriff Ökologismus zu ersetzen, Zukunftsfähigkeit zu diskreditieren und die Umweltbewegung in die politische Nähe von Sekten zu stellen.

Hier auch noch mal ein ganz guter blog:
Zitat
Kritik am Ökologismus als tendenziell totalitärer Ideologie ist das eine - diese Kritik jedoch zu einer mindestens genau so problematischen antiökologistischen Ideologie auszubauen , etwas anderes. Das Ökologisten "falsche Freunde" des Umweltschutzes sein können (!) stell ich gar nicht in Abrede. Ich beobachte nur, wie Kritiker der Ökologisten regelmäßig ins andere Extrem fallen - in das Extrem, dass im Großen und Ganzen alles in Ordnung sei. Ein relativ "harmloses", weil sachkundiges und differenzierendes, Beispiel dieser Haltung sind die Aufsätze von Dirk Maxeiner & Michael Miersch. Vermutlich ungewollt liefern "Öko-Skeptiker" jenen Argumente, die behaupten "wir" könnten uns im Wettbewerb mit Ländern mit laxen Umweltvorschriften den "Überzogenen" (in meiner Sicht: immer noch unzureichenden) Umweltschutz nicht mehr leisten.


Wie das ganze dann wieder mit der AdF zusammenhängt:
http://andreaskemper.wordpress.com/2013/03/19/wer-steckt-hinter-der-alternative-fur-deutschland/

Robert

Also sind alle Anti-Ökos Nazis, Truther und VTler? Sehr überschauliches und simples Weltbild. Man braucht ein Feindbild und gut ist es.

Interessanter sind die Graubereiche, ab wo es anfängt, kritisch zu werden und wo ist es schlichte freie Meinungsäußerung, immerhin ein Grundrecht ist.

Belbo zwei

ZitatAlso sind alle Anti-Ökos Nazis, Truther und VTler?

...sagt wer?

Zitat von: Robert am 01. April 2013, 13:59:00
Man braucht ein Feindbild und gut ist es.

Das ist ja genau das was man macht wenn alles was im entferntesten mit Umweltschutz zu tun hat als Ökologismus diffamiert. Dann wird genauso wie bei den durchgeknallten  radikalen Weltenrettern als erstes die Realität der eigenenen Ideologie gopfert.

Robert

Nein, das macht man eben nicht. Ökologismus =/= Ökologie und Umweltschutz. Und Ökologisten ignorieren die Umweltschäden, die durch die Umgestaltung der Landschaft derzeit wieder, ja leider WIEDER, auftreten, weil es ja angeblich Öko ist und einer guten Sache dient (welcher?) Hier kommt ein Maß an Orwellschem Doppeldenk zutage, wovor es mich graust.

Und auch daneben gibt es Umweltprobleme haufenweise. Aber werden die durch blinde Ideologie auf beiden Seiten gelöst? Ich bin dafür, Umweltschutz endlich wieder auch fachliche Füße zu stellen. Meinetwegen kann man da auch einige heilige Kühe schlachten.

Wir können, leider ist das hier OT, einmal ganz entspannt, diese Probleme diskutieren, ohne Buzzworte, wenn es geht, nur so als Angebot.

general winter

Kann es nicht auch einfach so sein, dass die Gründer solcher "Parteien" vorrangig ganz persönliche wirtschaftliche Interessen verfolgen? Und zwar schlicht und einfach die Erringung eines Land- oder noch besser eines Bundestagsmandats in Verbindung mit der zumindest 4-jährigen komfortablen finanziellen Absicherung. Ich sehe das bei einigen Vertretern dieser schräglastigen Szene durchaus so. Die Themen sind für sie zweitrangig. Hauptsache populistisch. Was gut ankommt kann man sich aus den Leserbriefspalten der Tagespresse heraussuchen. Zumindest ich habe dort oft das Gefühl, mich bei "Alles Schall und Rauch" zu befinden.
Im Zweifel für die Freiheit.

Belbo zwei

Zitat von: Robert am 01. April 2013, 14:24:32
Nein, das macht man eben nicht. Ökologismus =/= Ökologie und Umweltschutz. Und Ökologisten ignorieren die Umweltschäden, die durch die Umgestaltung der Landschaft derzeit wieder, ja leider WIEDER, auftreten, weil es ja angeblich Öko ist und einer guten Sache dient (welcher?) Hier kommt ein Maß an Orwellschem Doppeldenk zutage, wovor es mich graust.

Und auch daneben gibt es Umweltprobleme haufenweise. Aber werden die durch blinde Ideologie auf beiden Seiten gelöst? Ich bin dafür, Umweltschutz endlich wieder auch fachliche Füße zu stellen. Meinetwegen kann man da auch einige heilige Kühe schlachten.

Wir können, leider ist das hier OT, einmal ganz entspannt, diese Probleme diskutieren, ohne Buzzworte, wenn es geht, nur so als Angebot.

Das würde ich tatsächlich sehr gern, zumal ich hier schon einige meiner grünen Flausen verloren habe.  ;D
Kann ja kein Problem sein einen neuen Strang aufzumachen.

hamer_nein_danke

eines der politischen Grundgesetzt lautet - du kannst es nicht allen recht machen. Das versuchen alle Parteien und die "Volksparteien" machen es eigentlich recht gut - wenn sie denn bei ihrer Linie bleiben würden. Stattdessen wird mittlerweile nur noch auf Umfragen geschaut (subjektiver eindruck) - d.h. die Konstanz im Programm fehlt. Bei CDU und SPD gehts noch einigermassen, FDP... Programm? Grüne - eine Katastrophe... hauptsache gegen alles, Piraten? Schade - man kann es nicht allen... ach hatten wir am Anfang... der Rest? Bisher für VTler usw. interessant... gut das nun die AfD kommt

40_Fieber

Zitat von: Belbo am 01. April 2013, 13:18:49

Es wird in einer Form von Antiökologismus versucht alles was einer "freien" verwendung der Umwelt entgegensteht als fortschrittsfeindlich und ideologisch zu denunzieren (unser Ökologismusartikel ist da m.E. auch kein Ruhmesblatt) mir scheint das alles in diese Szene zu passen und nur um mal eine andere Sichtweise aufzuzeigen:


Ja, ich glaube das erfasst es ganz gut. Interessant ist aber auch, daß die Gute Achse für diese Partei die Werbetrommel rührt, obschon sich da nicht nur augenscheinlich sondern offensichtlich Nazis dazu mischen. Dies negiert die Achse gleich mehrfach, bzw. sucht dafür sonderbare Erklärungen.

Ich würde es mal so formulieren: Diese Partei ist für den dauerjammernden WELT-Leser gemacht. Oder: Das ist halt nichts für "Gutmenschen"  ;)
http://kidmed*info/