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Fasten und heilen, ist sowas möglich ?

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Begonnen von Darthvader, 24. Februar 2013, 20:36:07

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Darthvader

Mal eine Frage an die Fachleute hier.  Auf Arte lief eine Sendung welche von der Erkenntnis berichtet, das durch Fasten Krankheiten spontan geheilt werden können. Sogar Krebs und und die Chemotherapie werden durch Fasten günstig beeinflusst.

Hier Teil 4 von 4..

https://www.youtube.com/watch?v=VJsE8P9aW9s&feature=youtube_gdata_player

Ist da was dann ?  :stirn


Dr. Ici Wenn

Zitat von: Darthvader am 24. Februar 2013, 20:36:07
Ist da was dann ?  :stirn

http://psiram.com/ge/index.php/Heilfasten

Das Relevante, was beim Fasten (krankheitsbezogen) geschieht ist, dass man in positive hormonelle Zustände gelangen kann (man fühlt sich womöglich leicht und "frei"). Ist man letal erkrankt, mag das ja akzeptabel sein, die restlichen Tage in besserer Stimmung zu verbringen. Bei behandelbaren Erkrankungen ist es meist das Blödeste, was man tun kann.

Darthvader

Wow, gut hier Leute zu haben die sich auskennen  :grins2:

Darthvader

Jetzt macht net so irritiert. War ernst gemeint.


Dr. Ici Wenn

Zitat von: Darthvader am 25. Februar 2013, 00:48:55
Jetzt macht net so irritiert. War ernst gemeint.

Danke fürs Lob :)

Man muss sich her bisschen einlesen, so kleine Hinweise geschehen gerne nebenbei, das ist nicht böse oder so gemeint, wenn das etwas kurz und trocken kommt.  Wenn Du weitere Fragen hast: Nur zu!

The Doctrix

Fasten ist für den menschlichen Körper immer ein Ausnahmezustand - wozu soll so etwas therapeutisch gut sein? Fasten hilft ja nicht mal gegen Übergewicht (also zumindest nicht auf Dauer).
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Darthvader

Zitat von: The Doctor am 25. Februar 2013, 09:58:05
Fasten ist für den menschlichen Körper immer ein Ausnahmezustand - wozu soll so etwas therapeutisch gut sein? Fasten hilft ja nicht mal gegen Übergewicht (also zumindest nicht auf Dauer).

Das wurde so erklärt, dass Zellen ihren Stoffwechsel bei Fasten zurück fahren, wer es schon mal versucht hat kennt den Jojo Effekt. Krebszellen können das nicht, und werden durch Fasten in ihrer Entwicklung gehemmt.
Also der Krebs nicht geheilt, aber das Wachstum gehemmt, da sie sich nicht an die neue Stoffwechsellage anpassen können.
Aber ich will das nicht hier propagieren, wenn ich der Sache getraut hätte, würde ich sie hier nicht zur Frage stellen.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Darthvader am 25. Februar 2013, 23:03:53
Das wurde so erklärt, dass Zellen ihren Stoffwechsel bei Fasten zurück fahren, wer es schon mal versucht hat kennt den Jojo Effekt. Krebszellen können das nicht, und werden durch Fasten in ihrer Entwicklung gehemmt.
Also der Krebs nicht geheilt, aber das Wachstum gehemmt, da sie sich nicht an die neue Stoffwechsellage anpassen können.
Aber ich will das nicht hier propagieren, wenn ich der Sache getraut hätte, würde ich sie hier nicht zur Frage stellen.

Ja, das ist halt so bei den Rattenfängern. Hübsch einfache Erklärungen liefern, die jeder erstmal als logisch empfindet.

Der Zellstoffwechsel ist aber alles andere als grundsätzlich einleuchtend, er ist hoch komplex, ein irres Wechselspiel.

Komplexe Systeme sind nicht einfach erklärbar (ok, mein Standardspruch, aber er stimmt halt).
Die Aussage, dass Zellen "ihren Stoffwechsel bei Fasten zurück fahren" ist schon mal völlig nichtssagend. Welche Zellen denn? Die im Hirn bestimmt nicht, da ist es z.T. genau umgekehrt.

Man muss das psychologische Problem dahinter sehen: Ein Mensch wird plötzlich mit seiner Endlichkeit konfrontiert. Er bekommt eine Diagnose, und dann steht er da, und kann nichts tun. Und fängt an, die unangenehme Erkenntnis, dass sein Bewusstsein nur ein unwesentlicher Bestandteil in einem Organismus ist, den er nicht wirklich beeinflussen kann, langsam zu erkennen. Da werden halt dann die Maßnahmen ergriffen, auf die er überhaupt einen Einfluss hat, z.B. Fasten.

Es ist traurig, aber so simpel ist es halt. Die kindischsten Köpfe sind die, die sich für erwachsen halten und meinen, sie wären jetzt König ihres Körpers. Und z.B. meinen, biologische, ziemlich gut determinierte Abläufe per Gedankenkraft aufhalten zu können.

Ich will Fasten nicht verteufeln, es kann als Maßnahme, einen Break in einem Hamsterrad zu bewirken, sich grundsätzlich mit seinem Leben zu befassen, sich womöglich umzuorientieren, aufmerksamer zu werden und Vieles mehr eine mögliche Methode sein.

Aber ernsthafte Erkrankungen scheren sich darum wie eine Schlange um die Anzahl der Haare des Felles der Maus, das sie gerade verspeisen.




Ratiomania

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2815756/

Die Studie wird als Beweis des "Heilfastens" von den Quacks angesehen.

Das ist aber dumme Unterschlagung...

Zitat[...] (48-140 hours) and/or following (5-56 hours) [...]

Da wird kein Krebs "ausgehungert". Kein Heilfasten.

Warten wir abw as größere (und vorallem systematische, doppelblinde) Studien verraten.

Wäre nicht das erste Mal, dass man glaubte "jetzt hammas!".

Ratiomania

"Abwarten" ist natürlich eine sehr sehr dumme Antwort für Krebspatienten.

"Sichere" Erkenntnis lässt sich leider nicht erzwingen oder per Expressdienst bestellen. Eine der traurigsten Wahrheiten...

sweeper

Nach wie vor ein ziemlich unverstandenes Phänomen:

die Tumorkachexie

Wer Heilfasten "gegen Krebs" propagiert, der erhebt damit indirekt den Anspruch, die Pathophysiologie der Tumorkachexie zu verstehen und umzukehren.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Ratiomania

Zitat von: sweeper am 26. Februar 2013, 10:48:41
Nach wie vor ein ziemlich unverstandenes Phänomen:

die Tumorkachexie

Wer Heilfasten "gegen Krebs" propagiert, der erhebt damit indirekt den Anspruch, die Pathophysiologie der Tumorkachexie zu verstehen und umzukehren.

Das auch. Deshalb ists auch doof wenn man von "dem Krebs" spricht. Gibt ziemlich viele davon die unterschielich reagieren.

Die infektionsinduzierte Anorexie ist auch nicht ganz so verstanden.

Könnte schließlich auch ein (inzwischen) nachteiliger Mechanismus sein. Entscheidend ist ja eh, was (wer) am Ende durchkommt.

bayle

Zitat von: sweeper am 26. Februar 2013, 10:48:41
Wer Heilfasten "gegen Krebs" propagiert, der erhebt damit indirekt den Anspruch, die Pathophysiologie der Tumorkachexie zu verstehen
Nein, wohl eher: "... der beweist damit, dass er von der Tumorkachexie noch nie etwas gehört hat."

Aquarius

Zumal der Krebs sich so viel Nährstoffe nimmt, wie er braucht bzw kann. Genauso wie jede andere Körperzelle, da Krebs ja eigenes Körpergewebe ist, des halt unkontrolliert wächst. Die haben da versucht, des Wirkpinzip voner Chemo auf Heilfasten zu übertragen und sind gradios gescheitert. Chemos wirken, weil gewisse Reperaturgene in den Krebszellen vermehrt kaputt sin, d.h. Erbgutschäden von der Chemo nicht reparieren können und die Zellen damit in den programmierten Zelltod wandern. Wäre völlig unlogisch, wenn Krebs, der ja sonst kein Problem hat, an seine Nährstoffe zu kommen, durch die Abwesenheit von Nährstoffen stärker geschädigt wird als gesunde Zellen.

Wie ich ausnahmslos allen alternativmedizinischen Scheiß bei Krebs so verabscheue Abartiges Minusmenschenpack da.

Habe noch ne Diskussion über B17 mit einer offen, die auch zum Heilpraktiker geht (und zum Glück nicht gegen konventionelle Therapien ist). Immerhin war sie sich selber unsicher und des Zeug werd ich da in Grund und Boden diskutieren mit der Empfehlung an sie, dies bei dem Heilpraktiker ebenso zu tun und zwar schonungslos. Mal gucken, wie sich des entwickelt, ich freu mich drauf :>