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Spiegel Online und ADHS

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Begonnen von Dr. Ici Wenn, 29. Januar 2013, 12:15:02

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40_Fieber

Zitat von: Lord Ahriman am 30. Januar 2013, 19:14:20

Nanu, wann hat sich das denn geändert? Bisher dachte ich, die wollten möglichst viele Gesunde haben?!

Nein, Nun gibt es Chroniker-Pauschalen. Gesunde bringen weniger.
http://kidmed*info/

40_Fieber

Zitat von: sweeper am 30. Januar 2013, 18:00:44
Na ja. So klingt es halt, als ob bestimmte Ärzte ( besonders im Raum Würzburg) den Eltern von Kindern mit Schulschwierigkeiten Gefälligkeitsdiagnosen verschaffen, damit die Kinder dann Ritalin verschrieben bekommen können, um in der Schule besser klarzukommen.. Die entsprechende Schachtel ist im Ärzteblatt ja auch abgebildet.

Am Problem der Codierung und Abrechenbarkeit von psychischen Störungen ändert das aber nichts:
es gibt nur jetzt irgendwelche "Schuldigen" -
nämlich die Eltern, die ihre Kinder angeblich systemkompatibel machen wollen und die gewissenlosen Ärzte, die die Diagnosen leichtfertig vergeben.

Und was soll das jetzt? Bringt doch nichts. Die Realität ist viel irrer und es wollten doch alle ihre GKV Beiträge sparen. Wir haben hunderte Mal darauf hingewiesen, daß es bekloppt ist. Keiner hat es kapiert geschweige denn hätte es einen interessiert. Geldgierige Ärzte wurden postuliert. Nun ist es eben so.

Nicht mein Bier.
http://kidmed*info/

sweeper

ZitatUnd was soll das jetzt?
Das ist das eigentliche Thema: die angeblich explodierenden ADHS-Diagnosen, die nun auch das Ärzteblatt  thematisiert.

Die Codierungsfrage ist interessant, aber es ist lediglich deine Vermutung, dass dies der Grund für die Zunahme der F. 90 ist.
Wenn ich drüber nachdenke, erscheint mir die Antwort nicht plausibel:
gerade weil das Thema in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiert wird und jeder sowieso misstrauisch auf diese Diagnosen schaut, handelt man sich doch als Arzt nur Schwierigkeiten damit ein. Muss man dann nicht auch eine entsprechende Therapie anbieten?

Es gibt doch bestimmt weniger  verdächtige Ziffern.
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Terry Pratchett

40_Fieber

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: Entweder es ist Mumpitz oder 17% haben ADHS.

Zitatgerade weil das Thema in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiert wird und jeder sowieso misstrauisch auf diese Diagnosen schaut, handelt man sich doch als Arzt nur Schwierigkeiten damit ein. Muss man dann nicht auch eine entsprechende Therapie anbieten?

Nein, muß an nicht. Und Schwierigkeiten gibts auch keine.

Mann, wie naiv sind denn die Leute. Wir haben es nun hundert Mal geschrieben. Minimale Zugriffszahlen. Interessiert keinen. Der Schnupfen ist wichtiger.
http://kidmed*info/

40_Fieber

Aber bei ADHS wir man plötzlich wach, weil es die Eltern selbst diskreditiert. Das findet man skandalös obwohl Alles skandalös ist. Super!

Ich habe schon vor Jahren geschrieben, daß es auch die Patienten was angeht. Fand keiner wichtig, Hauptsache man zahlt nicht zu viel. Das ist das Ergebnis.
http://kidmed*info/

sweeper

ZitatAber bei ADHS wir man plötzlich wach, weil es die Eltern selbst diskreditiert.
In erster Linie diskreditiert doch diese Art der Berichterstattung wohl die Ärzte, welche die Diagnosen leitliniengerecht stellen und sich die Zeit nehmen, diese Patienten - und die Eltern- angemessen zu betreuen, oder? Die geraten dadurch nämlich zu Unrecht in einen Generalverdacht.

Irgendwo habe ich mal gelesen, was ein Arzt für die Behandlung eines ADHS-Kindes im Quartal bekommt. Der Betrag erschien mir lächerlich gering.
Wenn ich die Quelle finde, reiche ich sie nach.
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Terry Pratchett

Lord Ahriman

Zitat von: 40_Fieber link=topic=10513.msg125864#msg125864
Mann, wie naiv sind denn die Leute. Wir haben es nun hundert Mal geschrieben. Minimale Zugriffszahlen. Interessiert keinen. Der Schnupfen ist wichtiger.

Eher anders herum: Geringe Zugriffszahl -> Geringer Verbreitungsgrad -> Weniger Leute, die sich "aufregen" können
An mir ist es auch vorbeigegangen. Und wer versteht schon genau, wenn irgendsone Behörde irgendwelche Nummern neu sortiert... :-X

sweeper

Also:
http://www.agadhs.de/uploads/adhs_mitteilung_2005_2.pdf
ZitatWas den Krankenkassen die Förderung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS wert ist, zeigt sich in der Honorierung: die Leistungserbringer erhalten 160 € als Quartalspauschale bei zusätzlicher Abrechnungsmöglichkeit für alle Kassenleistungen.

Hier steht was von Versuchen, eine extrabudgetäre Vergütung zu erreichen.
Was ist daraus geworden seit 2005 ?

Und geht nicht die zu häufige und ungerechtfertigte Berechnung der F. 90 zu Lasten der  tatsächlich betroffenen Kinder? - Man kann den Kuchen schließlich nur einmal verteilen, oder?

Könnte man den von dir, 40_Fieber, zitierten Herrn Lauterbach vielleicht in diesem Sinne verstehen?
Zitat.Lauterbach warnte erneut vor einer falschen Codierung der Diagnosen und sieht voraus: "Damit können gravierende gesundheitliche Schäden für die Patienten entstehen."

Das ist einmal mehr völliger Unsinn, was dieser Mann da von sich gibt. Als ob Ärzte ihre Behandlungsweise nach vorgegangenen ICD-Codes ausrichten würden, in der Klinik nach vorangegangener Aufnahme oder in der Praxis nach Entlassung oder Überweisung.

?? Kommt offenbar darauf an, von welchem Patienten der eine und der andere gerade spricht...
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Terry Pratchett

sweeper

Also, die Barmer spielt ein besonders seltsames Spiel - und mit ihr alle, die diese Meldung verbreiten.

Meine bisherige Recherche ergab:
Es gibt schon länger ein Konzept der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, um
die Versorgung von ADHS- Familien zu verbessern.
Und vermutlich auch, um diese missbräuchliche Codierung zu unterbinden, die 40_Fieber beschrieben hat.
Das Konzept funktioniert so:

http://www.kbv.de/koop/25840.html

ZitatSeit dem 1. April 2009 können die 16.000 in einer Betriebskrankenkasse (BKK) versicherten Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg an dem Vertrag teilnehmen, den die KBV gemeinsam mit der KV und der BKK-Vertragsarbeitsgemeinschaft in Baden-Württemberg abgeschlossen hat. Die Teilnahmebereitschaft ist bei in Frage kommenden Versicherten sowie bei den Ärzten und Psychotherapeuten sehr hoch. Es ist das erklärte Ziel der KBV, den Vertrag auch auf andere Regionen und weitere Partner auszuweiten, um die Versorgung von Patienten flächendeckend zu verbessern.

Ein Muster für einen solchen Vertrag aus BW - die Vergütungsmodalitäten sind in Anlage 10 beschrieben:
http://www.kvbw-admin.de/data/dateiverwaltung/adhs-vertrag_ab_januar_2012.pdf

Frage:
Hat sich die Barmer diesem Kooperationsvertrag überhaupt in einem Bundesland angeschlossen?

Vermutung:
Nein, hat sie nicht - denn sonst könnte sie differenziertere Zahlen vorlegen.

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Terry Pratchett

sweeper

Und siehe da:
http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de/npin/npinaktuell/show.php3?id=1958&nodeid=4
Zitat

Ohne Erbarmen gegen Betroffene: der Arztbericht der Barmer GEK zu ADHS


In Ihrem ,,Arztreport 2013" beklagt die Barmer Ersatzkasse eine Zunahme der ADHS-Diagnosen und sieht die Schuld daran bei Eltern, Lehrern und Ärzten. ,,Das ist scheinheilig!" reagiert der Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland (bkjpp), Dr. Maik Herberhold in Köln und verweist darauf, daß bislang nur zwei Krankenkassen (nicht die Barmer) in zwei Regionen den existierenden Vertrag zur Verbesserung der Versorgung von ADHS-Patienten unterschrieben hätten. In diesem Vertrag wird eine Verbesserung der Diagnostik und Therapie durch Teambildung von Kinder- und Jugendpsychiatern und –psychotherapeuten, Kinderärzten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten geregelt.

ADHS ist keine eingebildete Krankheit, sondern wissenschaftlich sowohl hinsichtlich der Symptomatik, als auch hinsichtlich einer Reihe von Ursachen und der Therapie gesichert. Die Autoren des Reports sehen allerdings vor allem die ,,Erwartungshaltungen der Eltern", nicht verbesserte diagnostische Möglichkeiten als Ursache für die Zunahme der Diagnosen an. ,,Das kommt einer Gleichsetzung der Patienten und ihrer Angehörigen mit Hypochondern gleich." empört sich Dr. Herberhold. ,,Viele Kinder und Jugendliche, die früher sozial und in der Schule scheiterten und dann mit Depressionen, Sucht oder auch Kriminalität für verpasste Therapie büßten, können heute durch frühzeitige Behandlung vor den nachgewiesenen Spätfolgen einer nicht behandelten ADHS bewahrt werden! Die Pflicht der Krankenkassen wäre es da, existierende Kooperationsmodelle zu unterstützen. Der Versuch, Krankheitskosten durch Beschimpfung und Schuldzuschreibung an die Adresse der Angehörigen, oder die Charakterisierung der Krankheit als Unterschichtenphänomen zu senken, ist eine beispielloser Rückfall in finstere Zeiten der Stigmatisierung psychisch Kranker."

Herberhold bezieht sich auf den KBV-Mustervertrag, der bislang nur in Baden-Württemberg und Bremerhaven von zwei Krankenkassen umgesetzt wurde. Ziel des Vertrages ist eine Verbesserung der Genauigkeit von ADHS-Diagnosen und die Schaffung erweiterter Therapiemöglichkeiten durch die intensive Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendpsychiatern und –psychotherapeuten, Kinderärzten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Dieser Vertrag ist in dieser Form einmalig und soll insbesondere auch die von der Barmer Ersatzkasse zu recht geforderten, aber in der Realität nicht finanzierten nicht-medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten wie Elterntrainings und Gruppentherapien stärken.

Es stimmt: nicht jedes zappelige, unaufmerksame oder impulsive Kind hat ADHS. Deshalb legt das Konzept der KBV-Vertragswerkstatt ein besonderes Augenmerk auf die Diagnostik und Differenzialdiagnostik, damit nur die Kinder therapiert werden, die auch wirklich an ADHS leiden. Das Ziel ist, in Frage kommende Patienten zu identifizieren und diese schnell, zielgerichtet und leitlinienorientiert von qualifizierten Vertragsärzten und Psychotherapeuten behandeln zu lassen.

,,Sollte der Arztreport der Barmer ein erstes Zeichen des Umdenkens seitens der Krankenkasse hinsichtlich der Wichtigkeit einer kooperativen und vielfältigen ADHS-Therapie bedeuten, begrüßen wir dieses. Dazu hätte es aber nicht eines grobschlächtigen ,Eltern-Bashing' bedurft – wir sind gerne bereit, erneut mit den Krankenkassen in einen wissenschaftlich fundierten Dialog zur Verbesserung der Versorgung einzutreten. Der Barmer GEK stünde es nun gut an, hierzu bundesweit Vorreiter zu werden." appelliert Dr. Herberhold.

Pressemitteilung BKJPP

Hmm... eine Dreistigkeit der Barmer ist das wirklich.
Da fragt man sich schon, was das soll.

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Terry Pratchett

Bartimaeus


Joseph Kuhn

Hallo Leute. Kann es sein, dass auch ihr hier an manchen Stellen mit viel Elan durch den Nebel stürmt? Was mir beim Querlesen der Kommentare so aufgefallen ist:
1. ADHS ist nicht mehr im Morbi-RSA, d.h. Krankenkassen mit viel ADHS-Fällen bekommen keine Extra-Vergütung aus dem Gesundheitsfonds.
2. Für ADHS gibt es m.W. kein "Chroniker-Programm" (das sind die Disease-Management-Programme, also strukturierte Behandlungsprogramme für bestimmte chronische Erkrankungen, für Brustkrebs gibt es so etwas z.B., für Asthma etc.).
3. Die Daten im Barmer-GEK-Report spiegeln nicht die Erkrankungen an sich wider, sondern das Diagnose- und Behandlungsgeschehen bei den Barmer-GEK-Versicherten, also das, was Ärzte dokumentieren. Das sind deswegen aber keine "Schrottdaten", es sind versorgungsepidemiologisch hoch interesssante Daten. Nur kann man damit eben nicht alle Fragen beantworten (z.B. nicht, ob ADHS zunimmt oder ob es nur häufiger diagnostiziert wird, auch nicht, ob es zu oft oder zu selten diagnostiziert wird - das wird im Report auch angesprochen).
4. Bei allen Raten im Report kommt es immer darauf an, genau hinzusehen, für welche Altersgruppen sie gelten. Durch die starke Altersabhängigkeit der Diagnosen (wie auch der Verordnungen) sehen die Raten etwa für die 10-12-Jährigen ganz anders aus als die Raten für die unter-20-Jährigen insgesamt.
5. "Kumulative Daten": Die Grafiken auf S. 177 versuchen, die bei Barmer-GEK vorliegenden Informationen über Versicherungsdauer und altersbezogene Diagnosehäufigkeiten besser für Betrachtungen der Lebenszeitprävalenz auszunutzen, man hat ja z.B. für die 12-Jährigen des Jahres 2011 noch nicht den künftigen Verlauf bis sie z.B. auch 20 oder 22 sind. Hier geht es in der Tat um eine Modellrechnung. Wie verlässlich die ist, darüber kann man streiten. Wenn es keine bessere Berechnungsweise gibt, wäre die einzige Alternative, auf solche Abschätzungen ganz zu verzichten. Die meisten anderen Daten sind Ein-Jahres-Daten.
6. Aufregung ist da und dort trotzdem angebracht: http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2013/02/02/adhs-hyperaktive-berichterstattung-mit-aufmerksamkeitsstorungen/

Ach, noch was: Dass die Methylphenidat-Verordnungen seit 2010 nicht mehr zunehmen, hat vor allem damit zu tun, dass damals der Gemeinsame Bundesausschuss die ADHS-Therapie stärker reglementiert hat, u.a. mit der Festlegung, dass im Regelfall nicht mehr mit einer alleinigen medikamentösen Therapie begonnen werden darf. Man müsste sich einmal ansehen, wie es im Bereich der privaten Krankenversicherungen weitergegangen ist, aber dazu gibt es keine Daten.

sweeper

Hallo Herr Kuhn,
danke für den Hinweis auf Ihren Blog.

Mir scheint, hier geht es mehr um die Pressereaktionen, die den Barmer Report - wie auch immer er zu interpretieren ist - für eine AntiADHS- Kampagne benutzen.

Dies scheint kein Einzelfall, sondern ein quasi regelhafter Vorgang zu sein - so kann es einem zumindest vorkommen.
Die scharfe Gegendarstellung  der DGKJPP  kommt ja auch nicht von ungefähr.
Wenn 40_Fieber von " Schrottdaten" spricht, dann ist damit nicht der Barmer Report gemeint sondern die automatische Gleichsetzung von F 90. xy mit ADHS.

In der Praxis kommen die Eltern aus allen möglichen Gründen mit ihrem verhaltensauffälligen Kind zum Arzt. Dieser muss, um seine Arbeitszeit vergütet zu bekommen, eine Ziffer angeben.

Aus diesem Grund ist eine qualifizierte Diagnostik ja so wichtig:
damit in diesem Sammeltopf nicht alles mögliche landen kann.

Aus diesem Grund wurde auch der KBV- Versorgungsvertrag entwickelt:
um eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie flächendeckend sicherzustellen.

Nur dann wird es eine brauchbare Datenbasis geben - alles andere bleibt wegen der fragwürdigen Rohdaten Spekulation.

Zur MPH-Verordnung :
Es ist notwendig, die unkritische Verordnung von MPH einzuschränken.
Genau das hat aber der KBV- Versorgungsvertrag auch zum Ziel:
dass endlich flächendeckend multimodale Therapieangebote zur Verfügung stehen.

Und da ist dieser Barmer Report leider völlig kontraproduktiv - weil die Barmer ( wie die meisten Kassen) zwar lamentiert, aber dem Versorgungsvertrag nicht beitritt.

Insofern muss die Frage schon laut gestellt werden, welche Agenda dahinter steckt.
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Terry Pratchett

Joseph Kuhn

@ Sweeper: Zumindest ein Teil der Agenda dürfte sein, auf einen steigenden Ausgabenbereich aufmerksam zu machen.

Zum Thema Berichterstattung: Die Frankfurter Rundschau hat geantwortet:
http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2013/02/05/gesundheitsjournalismus-in-der-frankfurter-rundschau-unterste-schublade/

sweeper

@Joseph Kuhn:

Ich verstehe ja nichts davon, aber gibt es - wir sprechen ja von Versorgungsgorschung - Daten oder Schätzungen, welche Kosten der Gesellschaft durch eine unbehandelte ADHS langfristig entstehen?

Klar, dass die Kassen schreien.
Aber irre ich mich: statt MPH werden dann vielleicht Antidepressiva verschrieben?
Schlafmittel ?
Wie steht es mit unterstützenden Maßnahmen für Familien - in der Fläche, Uniklinikfern?

Wie hilft man Kindern, die dem schulischen Druck nicht gewachsen sind?
Die Probleme verschwinden wohl nicht, wenn man eine Gruppe von Menschen, die von einer wirksamen Therapie tatsächlich profitieren, als Sündenbock einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung stigmatisiert?

Was können diese Kinder und Familien dafür, dass der ICD 10 Schlüssel ihre Störung nicht passgenauer abbildet bzw dass diese Ziffern für die Abrechnung ärztlicher Leistungen leidlich brauchbar sind, nicht aber für eine Versorgungsforschung, die diesen Namen verdient?

Hier habe ich die Stellungnahme der AG ADHS der Kinderärzte gefunden - die kommen zu ähnlichen Schlussfolgerungen hinsichtlich des Barmer Reports:

http://www.agadhs.de/aktuelles.html
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