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Aluminiumhysterie in der Schweiz & Bert Ehgartner

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Begonnen von Omikronn, 09. Juli 2014, 15:55:14

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RainerO

Medizinisch kenne ich mich einfach zu wenig aus, um das zu bewerten, aber rein statistisch ist das definitv
höchst fragwürdig. Es wurden tatsächlich nur 10 Mäuse verwendet: 5 in der mit Aluminium-Chlorid behandelten
Gruppe und 5 in der Kontrollgruppe, wobei eine Maus der Kontrollgruppe bei einer Betäubung gestorben ist.
Es wurde dann einfach mit 5 + 4 Mäusen weiter gemacht.

"Conclusive evidence on the carcinogenic potential of aluminium requires epidemiological studies in humans and in vivo experiments were (sic!) aluminium is directly applied to the skin of mice."
Das war ja eh klar, oder?  ::)

Omikronn

Ich habe die Studie bisher auch nur überflogen, und bin zugegebenermassen auch nicht vom Fach. Nachdem was ich aber zwischenzeitlich lesen konnte, ist die ganze Geschichte m.A. nach auch medizinisch Fragwürdig. Bei SBM hat David Gorski m.M. nach die Geschichte vom medizinischen Aspekt der Hautresorption her, recht gut erklärt. Siehe https://www.sciencebasedmedicine.org/cutting-the-other-breast-off-does-not-improve-breast-cancer-survival/

Der Punkt ist, dass Aluminiumhydroxid eig. gar nicht über die Haut aufgenommen wird. Die Grundannahme, dass bei verletzter Haut (z.B. durch eine Rasur) die natürliche Barriere zerstört wird und dann das Al(OH)3 in den Blutkreislauf gelangt ist gelinde gesagt sehr unplausibel. Die Hautverletzung dafür müsste schon erheblich sein und ist durch eine Rasur, sofern normal ausgeführt, unmöglich zu erreichen. Schnitte einer Rasur verletzen im Normalfall gerade mal die obersten Hautschichten. Dazu kommt noch, dass dann viel eher Hautkrebs an der Stelle enstehen müsste, wovon aber keine Rede ist.

Ein weiterer Punkt der mir an der Studie aufgefallen ist, sofern ich das richtig verstanden habe, ist die Verwendung von mit Al(OH)3 versetzten Zellenkulturen welche danach in die Mäuse verpflanzt wurden. Aus meiner Sicht ist die Herleitung dass Deo's durch Al(OH)3 Krebs auslösen kann indem man mal vereinfacht gesagt Zellen in Al(OH)3 "badet" schon sehr abenteurlich.


Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

RainerO

Nachdem diese Studie heute sogar in Ö1 (bester Radiosender der Welt ;-) im Abendjournal Thema war,
sollte sich das wirklich jemand mit der passenden Kompetenz ansehen.
Im Beitrag wurde zwar relativiert, die verwendete Methode beschrieben und auch erwähnt, dass der
endgültige Nachweis fehle. Allerdings kam auch ein Mensch zu Wort, der davon sprach, dass sich die
"Hinweise in Richtung kreberregend mehren..." und man es besser meiden sollte.
Welche "Hinweise" außer von dieser Gruppe gibt es denn noch neben den zweifelhaften, die schon
zerlegt wurden?

PeterPan

http://www.bfr.bund.de/cm/343/aluminiumhaltige-antitranspirantien-tragen-zur-aufnahme-von-aluminium-bei.pdf

Das BfR hat ja 2014 eine Stellungnahme zum Thema erstellt. War glaube schon von eLender 2014 im 2.Post erwähnt.

Zitat von: Stellungnahme Abschnitt 3.1.2Zur Aufnahme von Aluminium über die Haut, z.B. aus kosmetischen Mitteln, liegen dem BfR bisher nur wenige Daten vor (siehe Punkt 3.1.3 Exposition). Eine In-vivo-Studie ergab eine Penetrationsrate von ca.0,014 % (Flarend et al., 2001).


"Aluminium chloride promotes tumorigenesis and metastasis in normal murine mammary gland epithelial cells"

Die Studie selbst sagt für mich Laien nur aus, dass Gewebe (Normal murine mammary gland) welches längere Zeit in einer Lösung von Al(Cl)3 ist, eine Neigung zur Mutation (mesenchymale Eigenschaften) hat. Interessant ist die dritte Mäuseart mit einem besser funktionierendem Immunsystem. Dort haben sich von den 5 Mäusen mit verpflanztem Gewebe, das in einer Lösung 100qm Al(Cl)3 war, nur bei 3 von 5 Mäusen Metastasen gebildet.

Ein wichtiges Zitat:
Zitat von: Letzter Satz ResultsAlthough AlCl3-treated NMuMG cells clearly exhibit a proliferative advantage in the soft agar and xenograft assays, AlCl3 does not increase proliferation in the conventional, two-dimensional culture system used to produce these cells (Supporting Information Fig. S2), thus ruling out the possibility that the mutations found in AlCl3-treated NMuMG cells are simply a consequence of increased proliferation.

Wie schon RainerO angemerkt. Mäuse müssen mit Aluminiunpräparaten eingerieben werden, ansonsten kann man nicht viel darüber sagen.