Prokon - Der nächste Akt

[MrSpock]

http://www.welt.de/wirtschaft/article130429971/Eklat-bei-der-Prokon-Glaeubigerversammlung.html

Tausende Gläubiger des insolventen Windparkbetreibers Prokon sind vergeblich zur Gläubigerversammlung nach Hamburg gereist. 15.000 Stimmberechtigte wurden zu Beginn ausgeschlossen. Ein Anwalt tobt.

In den vergangenen Wochen hatte sich ein beispielloses Tauziehen um die Mehrheit bei der Gläubigerversammlung entwickelt. Firmengründer Carsten Rodbertus hatte nach Angaben von Gläubigervertretern in Rundbriefen, Anrufen und über das Internet bei den Anlegern darum geworben, den Insolvenzverwalter abzuwählen. Er wirft Penzlin vor, das Unternehmen zerschlagen zu wollen. Dem hat Penzlin widersprochen. Er will das Kerngeschäft von Prokon fortführen und 300 der zuletzt 450 Arbeitsplätze langfristig erhalten.

[MrSpock]

Man muss tatsächlich erst beim "Manager Magazin" recherchieren, um an die ganze Warheit zu kommen:

http://www.manager-magazin.de/finanzen/alternativegeldanlage/eklat-auf-prokon-glaeubigerversammlung-a-982275.html

DSW-Vize Klaus Nieding sagte, das Gericht sei seinem Antrag gefolgt, wonach die Übertragung von Stimmrechten an einen Vertrauten von Prokon-Gründer Carsten Rodbertus gegen Insolvenzrecht verstoße. Die DSW hatte gefordert, die von Alfons Sattler vertretenen Prokon-Gläubiger von der Versammlung auszuschließen. Sattler stehe Prokon-Geschäftsführer Rodbertus zu nahe - für diesen ergebe sich damit ein Interessenkonflikt als Geschäftsführungsorgan sowie als Vertreter von Genussrechten. Der Geschäftsführer müsse eventuell Schadenersatz leisten, teilte die DSW mit, er habe deshalb ein Interesse an der Kontrolle der Versammlung. Die Aktionärsschützer feierte den Ausschluss als Erfolg.

Fettung von mir.

So wird ein Schuh daraus.

Weiter geht's:

Der Zugang zu der Versammlung wurde durch zahlreiche Justizbeamte geregelt.

Nun ja, harren wir der Dinge, die da kommen.

[Typee]

Noch etwas zum Hintergrund, damit man mal sieht, was für ein Vogel dieser Herr Rodbertus ist:

Die Bettelbriefe, mit denen ein Vertrauter von R. Stimmrechtsvollmachten einsammeln wollten, sahen so aus:

"Wenn Sie eine Zerschlagung von Prokon (...) nicht wollen, sondern wie wir eine Sanierung von Prokon, dann (..) übersenden Sie uns Ihre Vollmacht im Original" appelliert Rodbertus nach wie vor an die Anleger. Er verspricht dabei 90 bis 100 Prozent Rückzahlung nach drei bis fünf Jahren.

... und so die Reaktion des vorläufigen Insolvenzverwalters:

Dieses Versprechen habe die gleiche Qualität, wie die ursprüngliche Zusicherung, dass Anleger sechs bis acht Prozent nach Zeichnung ihrer Genussrechte ausbezahlt bekämen, kontert Penzlin in seinem gestrigen Schreiben.
Er rät, doch selbst einmal nachzurechnen. Selbst wenn Prokon, wie von Rodbertus behauptet, 159 Millionen Euro im Jahr erwirtschafte, bleibe bei zwei Prozent Zinsen nach fünf Jahre immer noch eine Deckungslücke von 700 Millionen Euro. "Ich empfehle allen Gläubigern, auf diese Vereinfachungen nicht hereinzufallen", appelliert Penzlin an die Anleger, "Sie gefährden damit ihr Vermögen."

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2014-07/prokon-vollmachten-insolvenz


Und:

So soll Rodbertus mit Hilfe von Adresslisten zahlreiche Anleger angeschrieben und dabei suggeriert haben, er sei weiterhin der Firmenchef. Trifft der Vorwurf zu, ist das Betrug. Gezielt scheint er sich dabei vor allem an ältere Anleger gewandt zu haben in der Hoffnung, sie würden den Schwindel nicht bemerken. Mehrere Gerichte haben deswegen bereits einstweilige Verfügungen gegen Rodbertus erlassen, den scheint dies bislang jedoch nicht zu kümmern.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/cfo/die-schlacht-um-prokon-serioes-gegen-dubios-13054856-p2.html

Selbst die "Freunde von Procon" haben inzwischen die Nase voll und unterstützen den Insolvenzverwalter.

[MrSpock]

Treffend formuliert:

Die Entscheidung des Amtsgerichts Itzehoe, 17.000 Gläubigerstimmen im Portfolio vom Vertrauensmann des Ex-Chefs für ungültig zu erklären, mag ein drastischer Schritt sein, aber er ist richtig. Der Interessenkonflikt wäre nicht auszuhalten. Prokon hat eine letzte Überlebenschance, aber nur ohne den Gründer.

Carsten Rodbertus wird das nicht verstehen. Er fühlt sich ohnehin von Feinden umzingelt. Da sind die bösen Banken, die bösen Energiekonzerne, die bösen Medien, der böse Insolvenzverwalter und nun wahrscheinlich auch die böse deutsche Justiz. Alle sind hinter ihm und Prokon her. Er muss sich fühlen wie der Autofahrer, der im Radio hört: "Auf der Autobahn ist ein Geisterfahrer unterwegs." Und sich dann denkt: nicht einer – Hunderte!

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article130451705/Es-gibt-noch-eine-letzte-Chance-fuer-Prokon.html

[Groucho]

Können wir den Faden hier weiterführen?

https://forum.psiram.com/index.php?topic=6952.45

Da stehen schon 57 Beiträge zum Thema.

[MrSpock]

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Ups, na klar. Hatte ich über die Suchfunktion nicht gefunden.

[pelacani]

Ups, na klar. Hatte ich über die Suchfunktion nicht gefunden.

Dann hast Du wohl auch noch nicht das bookmarklet von ajki ausprobiert
https://forum.psiram.com/index.php?topic=13186.0

[MrSpock]

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Da macht mein Admin nicht mit.