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US-Wirtschaft am Boden?

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Begonnen von Scipio, 21. April 2014, 14:28:48

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F. A. Mesmer

Zitat von: Robert am 26. April 2014, 12:51:10
Aber warum in die Ferne schweifen.....

Das Armutsproblem ist gerade in Südeuropa gravierend, wird hier aber nicht ansatzweise so thematisiert, wie die USA. Spanien z.B. hat 50% Jungendarbeitslosigkeit, da ist eine halbe Generation dabei, jegliche Lebensperspektive zu verlieren. Oder in Griechenland, wo einige ihre Kinder in Heime geben, weil sie nicht mehr ausreichend versorgt werden können.

Auch in Teilen der EU ist die Wirtschaft am Ende.
nachdem Robert das von mir gefettete geschrieben hat, war katastrophal für mich das Wort der Wahl. Wahrscheinlich hat mich Wiktionary verleitet:
ZitatBedeutungen:

    [1] sehr schlimm, verhängnisvoll, entsetzlich

Beispiele:

    [1] Die katastrophale Wirtschaftslage Griechenlands wirkt sich auf andere Länder aus.
    [1] ,,Die enorme Auswanderungswelle, die Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre auch Italien, vor allem den Süden des Landes, erfasst hatte, war eine Folge der katastrophalen Wirtschaftslage und der damit verbundenen Perspektivlosigkeit."

Unstrittig wird wohl sein, das es für diejenigen, die da durch müssen, also in Spanien der Verlust jeglicher Lebensperspektive und in Griechenland das armutsbedingte Abgeben der eigenen Kinder durchaus katastrophal sind. Von Alarmismus kann also keine Rede sein.

Zur Karte, zum HDI:
laut WP:
ZitatDer festgelegte untere Grenzwert von 20 Jahren bei der Lebenserwartung berücksichtigt nicht die Säuglingssterblichkeit und den Anteil von Kindern, die das Erwachsenenalter nicht erreichen.
ZitatKritik

Der HDI wird aus Gründen der Redundanz kritisiert, da die im HDI festgehaltenen Indikatoren sehr stark mit dem BNE pro Kopf korrelieren und damit durch dieses festgehalten werden.[10][11][12]

Dem HDI wird auch vorgeworfen, keine ökologischen Faktoren zu berücksichtigen.[13]

Der Ökonom Bryan Caplan kritisiert den HDI aus mehreren Gründen: das Gewicht der Bildung sieht er überbewertet. Für den normalen Menschen seien z. B. Fernseher und Autos wichtiger. Weiterhin sei gerade der ermittelte Wert der Bildung mit Schwächen behaftet, da ein Drittel dieses Parameters aus der Brutto-Einschreibungsrate ermittelt werde, d. h. dem Anteil der Bevölkerung, der derzeit an einer Bildungseinrichtung eingeschrieben ist. Um also die volle Punktzahl im Bereich Bildung zu erhalten, müsste die gesamte Bevölkerung aus Schülern oder Studenten bestehen. Er sieht auch das Problem, dass die Skala von 0 bis 1 das Bruttonationaleinkommen unterbewerte. Da sie sich bereits am oberen Ende der Skala befinden, hätten reiche Länder kaum eine weitere Entwicklungsmöglichkeit in diesem Bereich. Ähnlich sei es mit der Lebenserwartung. Dem HDI fehlten zudem Ambitionen – er mache Skandinavien zur Spitze der menschlichen Errungenschaften. Caplan hat aber Zweifel, dass es dort keine Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Der Index sei praktisch ein Maß dafür, wie ,,skandinavisch" ein Land sei.[14]

Der Ökonom und Autor Ratan Lal Basu kritisiert, dass nur materielle, aber keine psychologischen, ethischen und spirituellen Faktoren berücksichtigt würden.[15]

Belbo

Zitat von: Conina am 26. April 2014, 13:50:55
Aha, katastrophale Entwicklung also.



http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index



Deswegen stimmen die Leute auch mit den Füßen ab und verlassen die Staaten in riesigen Flüchtlingsströmen.  ::)


Wie ließt Du bitte aus der Karte eine Entwicklung ab?
(Mal davon abgesehen, dass ich unreflektiertes amibashing genauso doof finde wie einen ebensolchen Fankult)

Conina

Fallst du meinst, dass ich einem Fankult anhänge, dann ist das eine Unterstellung.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Robert

ZitatIch bin mir sicher, deine Frage ist kein lahmer Versuch vom Thema dieses Fadens abzulenken. Ich freue mich also auf deinen Fadenstart zur Armut in Europa, gerne mit Exkursen zu der Situation in den Mitgliedstaaten.

Och, vom Thema lenke ich nicht ab, gebe aber zu bedenken, dass diese Entwicklung kein auf die USA beschränktes Phänomen ist und diese "Hau-den-Yankee"-Mentalität gerne über eigene Probleme hinwegtäuscht.


ZitatWenn wir dann, nach einer faktenreichen Beschreibung der gegenwärtigen Situation, die Ursachen für diese katastrophale Entwicklung herausarbeiten, ein Ranking der wichtigsten Faktoren aufstellen und die Rankings der Mitgliedstaaten vergleichen, werden unsere Ergebnisse bestimmt überraschend sein. Erstrecht, wenn wir sie in einer globalen Wirtschaftsordnung zu verorten versuchen.

Tue Dir keinen Zwang an. Das wird allerdings ein mehrbändiges Werk. Ich gehe inzwischen den Rasen mähen.

Belbo

Zitat von: Conina am 26. April 2014, 14:04:20
Fallst du meinst, dass ich einem Fankult anhänge, dann ist das eine Unterstellung.

;) Na komm, bei Broder zumindest ein bisschen ;)
Nein, das unterstelle ich Dir nicht, es ging mir nur darum darauf hinzuweisen, dass ich diese Schwarz/Weiss- Argumentationen nicht sehr schätze. Genausowenig (das bezieht sich auch wieder nicht auf dich) mag ich es wenn hier Argumentationsfiguren und Fehlschlüsse benutzt werden, wie ich sie vorallem von unsrer eigentlichen Klientel kenne.

Robert

Zitat von: Conina am 24. April 2014, 13:34:39
Hier komplett:
http://www.wissensnavigator.com/documents/deschner-karlheinz-der-moloch.pdf

Ich habe das mal für 1 Euro auf einem Schulbasar gekauft, aber nur angelesen.

Ich lese grad. Ich kann es aber nur seitenweise mit Pausen, sonst wird mir übel. Ein Machwerk übelster Hetze und Pauschalverurteilung eines ganzen Volkes.

#)

sweeper

Zitat von: Robert am 26. April 2014, 16:07:10


Ich lese grad. Ich kann es aber nur seitenweise mit Pausen, sonst wird mir übel. Ein Machwerk übelster Hetze und Pauschalverurteilung eines ganzen Volkes.

#)
In einem Nachruf wird Deschner als "warmherziger Melancholiker" bezeichnet...
Hat sich Deschner jemals selbstkritisch mit seinem Elaborat auseinander gesetzt? - Und hat niemand in der GBS daran Anstoß genommen?

"Ohne Deschner gäbe es keine GBS!"
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Terry Pratchett

sweeper

Zurück zum Thema - ein wenig:

http://mobile.nytimes.com/2014/04/23/upshot/the-american-middle-class-is-no-longer-the-worlds-richest.html
Zitat... The American middle class, long the most affluent in the world, has lost that distinction.

While the wealthiest Americans are outpacing many of their global peers, a New York Times analysis shows that across the lower- and middle-income tiers, citizens of other advanced countries have received considerably larger raises over the last three decades.

After-tax middle-class incomes in Canada — substantially behind in 2000 — now appear to be higher than in the United States. The poor in much of Europe earn more than poor Americans...

...Although economic growth in the United States continues to be as strong as in many other countries, or stronger, a small percentage of American households is fully benefiting from it. Median income in Canada pulled into a tie with median United States income in 2010 and has most likely surpassed it since then. Median incomes in Western European countries still trail those in the United States, but the gap in several — including Britain, the Netherlands and Sweden — is much smaller than it was a decade ago....
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