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Bildungsmisere

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Begonnen von PeterPan, 19. März 2023, 19:48:59

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Maierling

Zitat von: Scipio 2.0 am 24. März 2023, 19:36:00Wo kann man sich den überhaupt hin wenden, wenn man in Dtl. überhaupt eine ordentliche Bildung haben will und eine Abschluss der auch was Wert ist?
Schau dich mal im Bereich Privatschulen um. Bei uns gab es zuerst den bilingualen Privatkindergarten, dann die Privatgrundschule, dann das Gymnasium mit Pflichtsprache Latein. Latein finde ich zwar unnötig, aber es schreckt alle ab, die noch nicht mal gut Deutsch können. Wenn man sich so umschaut, bauen seit Jahren selbst ,,Türken" etc. hier ihre eigene Privatschule, weil die reicheren und gebildetsten aus dem arabischen Raum sich natürlich vom Pöbel abgrenzen wollen. Als Beispiel gäbe es die BIL - Schule in Stuttgart, zwischenzeitlich umbenannt in Manfred-Ehringer-Grundschule und die Realschule und das Gymnasium in Lessing-Schulen. Stuttgart hat zum Glück sehr viele Privatschulen und Privatkindergärten etc. Oder du ziehst weit raus. Auf dem Dorf hat mir eine Erzieherin erzählt, sie hätten nur drei Kinder mit Migrationshintergrund und alle könnten Deutsch, weil sie mit Deutschen aufgewachsen sind. Hier in Innenbezirk einer mittleren Großstadt berichten mir die Erzieherinnen, dass ihr einziges deutsches Kind in der Gruppe jetzt wegziehe. Pädagogik ist damit klar. In unserem bilingualen Kindergarten wurde den Kindern Englisch beigebracht und Deutsch vorausgesetzt wurde. Die aus den anderen Kindergärten geflüchteten Elten erzählten, dass ihre Kinder sich gelangweilt haben, weil der Kindergruppe nur Worte, wie ,,Hund", geübt werden, um Deutsch zu lernen. Und diese gewechselten Eltern waren nicht nur alle Deutsche, sondern auch ausländischer Herkunft, aber die brachten ihren Kindern schon Zuhause auch Deutsch bei, und wollten nicht das ihre Kinder in der Entwicklung stehen bleiben, sondern gute Berufschancen haben.

PeterPan

Zitat von: Maierling am 27. März 2023, 16:13:44Auf dem Dorf hat mir eine Erzieherin erzählt, sie hätten nur drei Kinder mit Migrationshintergrund und alle könnten Deutsch, weil sie mit Deutschen aufgewachsen sind. Hier in Innenbezirk einer mittleren Großstadt berichten mir die Erzieherinnen, dass ihr einziges deutsches Kind in der Gruppe jetzt wegziehe. Pädagogik ist damit klar. In unserem bilingualen Kindergarten wurde den Kindern Englisch beigebracht und Deutsch vorausgesetzt wurde. Die aus den anderen Kindergärten geflüchteten Elten erzählten, dass ihre Kinder sich gelangweilt haben, weil der Kindergruppe nur Worte, wie ,,Hund", geübt werden, um Deutsch zu lernen.

Das ist auch was ich mit Günstlingen meine. Diese Kinder werden in 10-15 Jahren in ihre Berufsleben eintreten. Genau zu dem Zeitpunkt wenn der Großteil der Baby-Boomer 1955-1970 (~8Millionen) in Rente geht. Nicht nur braucht es eine Lösung für den Leistungsabfall. Der Hauptschüler der nicht mal von einem Fliesenleger genommen wird, wird eine ungelernte Tätigkeit ausführen, in einer Jugendwerkstatt arbeiten oder einfach arbeitslos sein.

Die Vernachlässigung rächt sich schon im Kindergarten. Meiner Meinung nach ist der Glaube, dass Eltern Kindern ein Vorwissen geben können falsch. Es fallen bei 800-900.000 Neugeborenen in Deutschland zu viele durch das Raster. Bevor der Leistungsabfall überhaupt losgeht ist vorheriges Scheitern mit dabei.

PeterPan

Noch ein letzter Punkt. In den USA wird auch ein ähnliches Thema von den Rechts-Konservativen geführt. Es gibt eine Diskrepanz zwischen Schulen für Arme und Reiche und Stadt gegen Land. Meist sind die Kosten im Verhältnis zur Leistung geringer in Schulen für Ärmere die in Städten leben. Die Intention ist stärkere Bevorzugung (auch monetär) der bessergestellten Vorstadtschulen.

Dabei ist es schwer zu erklären, dass Ärmere und Migranten stadtnah leben, weil es dort die Besten Möglichkeiten für ein Auskommen gibt. Damit sind auch die Kinder dieser Menschen dort wo die Eltern sind. Die Schulen dienen nicht einfach nur der Bildung. Sie sind auch für soziale Dienstleistungen notwendig. Ähnlich den Behindertenschulen wird versucht ein qualifizierte und gebildete Bevölkerung hervorzubringen.

Scipio 2.0

ZitatDabei ist es schwer zu erklären, dass Ärmere und Migranten stadtnah leben, weil es dort die Besten Möglichkeiten für ein Auskommen gibt.

Fehlt da ein "nicht" in deinem Satz oder bin ich gerade zu blöd deinen Text zu verstehen?

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ZitatDas ist auch was ich mit Günstlingen meine. Diese Kinder werden in 10-15 Jahren in ihre Berufsleben eintreten. Genau zu dem Zeitpunkt wenn der Großteil der Baby-Boomer 1955-1970 (~8Millionen) in Rente geht. Nicht nur braucht es eine Lösung für den Leistungsabfall. Der Hauptschüler der nicht mal von einem Fliesenleger genommen wird, wird eine ungelernte Tätigkeit ausführen, in einer Jugendwerkstatt arbeiten oder einfach arbeitslos sein.

Das macht es für mich noch unbegreiflicher warum man es überhaupt so weit hat kommen lassen.

Scipio 2.0

Hier hab ich auch noch so ein Thema das ich nicht nachvollziehen kann:

ZitatDer 36-Jährige ist nur ein Beispiel, wie es vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland derzeit geht, die für ihr Fach brennen, aber nach bestandener Doktorarbeit immer wieder auf befristeten Verträgen angestellt werden und dazwischen oftmals arbeitslos sind.

ZitatAndere unbefristete Stellen neben der Professur gebe es kaum. Auf die meisten Hochqualifizierten warte nach jahrelangen Kettenbefristungen das Karriereende in der Wissenschaft: Sie müssten sich im Alter von Ende 30, Anfang 40 beruflich umorientieren und gingen dem Wissenschaftsstandort verloren.

Warum man wissenschaftlichen Nachwuchs mit befristeten Verträgen abspeißt will mir auch nicht in den Kopf, besonders wenn es im Aussland unbefristete Verträge gibt:

Zitat"Im Ausland schüttelt man da nur den Kopf", sagt Milena Schönke dazu. Die Nachwuchswissenschaftlerin, die an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes forscht, arbeitet inzwischen an einer Universität in den Niederlanden. Eigentlich hatte sie geplant, für die Zeit nach dem Doktor bis zur Professur wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Schließlich hat sie an der Universität Göttingen studiert. Doch die Bedingungen seien einfach deutlich schlechter. In den Niederlanden gebe es unbefristete Verträge auch für den akademischen Mittelbau, also für alle, die nicht unbedingt Professor werden wollen, aber für Lehre und Forschung brennen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/wissenschaft-zeitvertragsgesetz-protest-101.html

Angesichts solcher Zustände könnte man fast glauben jemand will den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland mit macht ruinieren.

PeterPan

Zitat von: Scipio 2.0 am 29. März 2023, 20:20:08Das macht es für mich noch unbegreiflicher warum man es überhaupt so weit hat kommen lassen.

Das lässt sich auch im höheren Bildungsbereich sehen. Ich erinnere mich dunkel, dass es einen Mangel an Elektrotechnikern gibt. Jeder der in dem Bereich anfängt ist doch ein Segen.

Wenn schon der Leistungsabfall existiert und es mehr Studenten gibt, dann muss doch zumindest geschaut werden das beim Mangel die Leute durchgebracht werden oder zumindest etwas mehr "Topf Deckel"-Denken. Dann dauert es eben 2 Jahre länger um die Mängel des Studenten auszugleichen, aber dann hast du immer noch einen gebildeten Menschen am Ende.

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...