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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Bionic am 11. Mai 2010, 17:55:53

Titel: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 11. Mai 2010, 17:55:53
Wie kann man kritisches Denken fördern? Es ist klar dass viele Menschen lieber eine einfache Welt-Erklärung hätten.
Aber meistens ist das in der Realität eben nicht der Fall.
Ich finde eure Seite übrigens sehr gut! Es ist toll welche Arbeit ihr hier leistet! Danke!
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 18:02:09
Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 17:55:53
Wie kann man kritisches Denken fördern?
Z.B. durch Lehren des kritischen Denkens in der Schule.

Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 17:55:53
Es ist klar dass viele Menschen lieber eine einfache Welt-Erklärung hätten.
Einfache Erklärungen und kritisches Denken schließen sich nicht gegenseitig aus.
Und ist das denn überhaupt so?

Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 17:55:53
Ich finde eure Seite übrigens sehr gut! Es ist toll welche Arbeit ihr hier leistet! Danke!
Ebenfalls Danke.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 11. Mai 2010, 18:14:51
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 18:02:09
Einfache Erklärungen und kritisches Denken schließen sich nicht gegenseitig aus.
Und ist das denn überhaupt so?
Sicher stimmt schon. Ich meinte zum Beispiel die einfache Erklärung dass alles nur aus dem Denken heraus entsteht.
Also das jede Erkrankung vorher eine geistige Ursache hatte.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:34:07
Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 18:14:51
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 18:02:09
Einfache Erklärungen und kritisches Denken schließen sich nicht gegenseitig aus.
Und ist das denn überhaupt so?
Sicher stimmt schon. Ich meinte zum Beispiel die einfache Erklärung dass alles nur aus dem Denken heraus entsteht.
Also das jede Erkrankung vorher eine geistige Ursache hatte.

Was ist daran einfacher als an: Bakterien u.a. machen uns krank?
Beim Denken als Ursache, entstehen jede Menge Erklärungs- und Verständniskomplikationen, wenn man das mal durchdenkt.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 11. Mai 2010, 20:48:14
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:34:07
Was ist daran einfacher als an: Bakterien u.a. machen uns krank?
Wäre es nicht einfacher würden wohl kaum so viele daran glauben.. Man dachte früher dass Erkrankungen von bösen Geistern
ausgelöst werden. Das ist logisch, denn damals kannte man die wirklichen Ursachen ja noch nicht.
Bakterien sind deshalb komplizierter weil es so viele gibt. Wenn man denkt dass man durch Verstrickungen krank würde,
muss man viel weniger beachten. Was das Bild des Krankwerdens betrifft.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:53:02
Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 20:48:14
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:34:07
Was ist daran einfacher als an: Bakterien u.a. machen uns krank?
Wäre es nicht einfacher würden wohl kaum so viele daran glauben..
Demnach ist Scheiße lecker, weil Millionen Fliegen sich nicht irren können?
Nur weil viele es glauben, ist es nicht automatisch einfacher.

Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 20:48:14
Man dachte früher dass Erkrankungen von bösen Geistern ausgelöst werden. Das ist logisch, denn damals kannte man die wirklichen Ursachen ja noch nicht.
Logisch nicht, aber verständlich, da so eine Begründung erstmal beruhigt.

Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 20:48:14
Bakterien sind deshalb komplizierter weil es so viele gibt. Wenn man denkt dass man durch Verstrickungen krank würde, muss man viel weniger beachten. Was das Bild des Krankwerdens betrifft.
Sand besteht auch aus vielen vielen Körnern. Macht ihn das auch kompliziert?
Und hast Du nur wenige Gedanken und deshalb ist das dann einfacher mit der Krankheit?

Irgendwie unlogisch, was Du da schreibst.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 11. Mai 2010, 21:17:55
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:53:02
Irgendwie unlogisch, was Du da schreibst.
Erklär mal bitte was genau du da als unlogisch empfindest?
Und warum schreibst du im andren Thread ich sei sicher ne alte Oma? Ich bin 25!!
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Conni am 11. Mai 2010, 23:00:02
Zitat von: Bionic am 11. Mai 2010, 21:17:55
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 20:53:02
Irgendwie unlogisch, was Du da schreibst.
Erklär mal bitte was genau du da als unlogisch empfindest?
Und warum schreibst du im andren Thread ich sei sicher ne alte Oma? Ich bin 25!!

*pruuust*

ich weiß, wer Du bist. Ein Tastatur-Hersteller. Nun ist meine im Arsch.....
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Skrzypczajk am 11. Mai 2010, 23:09:59
Zitat von: Conni am 11. Mai 2010, 23:00:02
ich weiß, wer Du bist. Ein Tastatur-Hersteller. Nun ist meine im Arsch.....

;D :anbet:
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 03:13:14
Zitat von: Conni am 11. Mai 2010, 23:00:02
ich weiß, wer Du bist. Ein Tastatur-Hersteller. Nun ist meine im Arsch.....

Haste noch so ein Tastaturzäpfchen für unsern neuen Troll?
Ich verabreiche ihm das persönlich.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 16:49:51
Wenn ihr nicht dazu in der Lage seid mir genau zu sagen was euch stört, kann ich es halt auch nicht wissen!!
(Aber es wäre ja echt schlimm wenn man dies mal erklären würde! Ich kann mir nicht vorstellen dass ihr wirklich so
eingebildet seid dass ihr nicht über gesellschaftliche Probleme reden könnt, außer natürlich über esoterische!)
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:04:56
Es ist halt auch so, dass mir bislang auch nicht geholfen werden konnte von der Schulmedizin.
Und da sucht man dann halt nach anderen Möglichkeiten..
Gibt es eurer Einschätzung nach überhaupt eine Alternative zur Schulmedizin, oder ist das alles nur Blödsinn?
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:14:45
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:04:56
Es ist halt auch so, dass mir bislang auch nicht geholfen werden konnte von der Schulmedizin.
Und da sucht man dann halt nach anderen Möglichkeiten..

Klar. Genau mit dem persönlichen Leid machen Scharlatane ihre Geschäfte.

Zitat
Gibt es eurer Einschätzung nach überhaupt eine Alternative zur Schulmedizin, oder ist das alles nur Blödsinn?

Wenn, dann ist es sinnvoll, innerhalb der modernen, wissenschaftsbegründeten Medizin nach Alternativen zu suchen ("Schulmedizin" ist übrigens ein verunglimpfender Kampfbegriff der Homöopathen, Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule)

Es ist ja nicht so, dass die heutige Medizin völlig homogen wäre. Es gibt auch genug Ärzte, die nicht auf dem neuesten Stand sind, es gibt Fehldiagnosen etc.
Wenn, dann würde ich da suchen.

Und nicht zuletzt: Es gibt Erkrankungen, gegen die man mit gar nichts irgendwas ausrichten kann.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:21:38
Zitat von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:14:45
Wenn, dann ist es sinnvoll, innerhalb der modernen, wissenschaftsbegründeten Medizin nach Alternativen zu suchen ("Schulmedizin" ist übrigens ein verunglimpfender Kampfbegriff der Homöopathen, Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule)
Ja und wie könnten die Alternativen in der Aliopathischen Medizin aussehen?
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Daggi am 12. Mai 2010, 17:29:51
Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule

jau, und Alternativmedizin an Heilpraktikerschulen. Auch gibt es ja die verschiedenen Schulen bei den Homöopathen: zum Beispiel die Lehre nach Kent und so weiter.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 17:32:28
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:21:38
Zitat von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:14:45
Wenn, dann ist es sinnvoll, innerhalb der modernen, wissenschaftsbegründeten Medizin nach Alternativen zu suchen ("Schulmedizin" ist übrigens ein verunglimpfender Kampfbegriff der Homöopathen, Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule)
Ja und wie könnten die Alternativen in der Aliopathischen Medizin aussehen?

So (http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Anti_Krebssalbe)
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:33:25
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:21:38
Zitat von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:14:45
Wenn, dann ist es sinnvoll, innerhalb der modernen, wissenschaftsbegründeten Medizin nach Alternativen zu suchen ("Schulmedizin" ist übrigens ein verunglimpfender Kampfbegriff der Homöopathen, Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule)
Ja und wie könnten die Alternativen in der Aliopathischen Medizin aussehen?

Mensch, denk doch mal etwas mit! Ich habe es doch schon indirekt geschrieben: Andere Ärzte/Kliniken bemühen, sich selber schlau machen. Kommt auch sehr auf die Erkrankung an. Bei einem entsprechenden Diabetiker hilft nun mal nur Insulin, bei anderen Erkrankungen gibt es verschiedenste Ansätze.

(Es heißt übrigens Allopathie und der Begriff stammt von Hahnemann. Er bezeichnet die damalige Medizin, die mit der heutigen fast nichts mehr gemein hat.)
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Suricata am 12. Mai 2010, 17:41:11
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:04:56
Es ist halt auch so, dass mir bislang auch nicht geholfen werden konnte von der Schulmedizin.
Und da sucht man dann halt nach anderen Möglichkeiten..
Gibt es eurer Einschätzung nach überhaupt eine Alternative zur Schulmedizin, oder ist das alles nur Blödsinn?

Das ist bedauerlich, aber es behauptet auch niemand, das es in der Medizin keine Grenzen gibt. Es macht aber die ganzen Pseudo-Alternativ-Behandlungen keinen deut besser. Es macht nur diejenigen, die es anbieten reicher.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:48:15
Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 17:32:28
So (http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Anti_Krebssalbe)
Willst du mich eigentlich verarschen? Ich hab geschrieben Alternativen in der Modernen Medizin!
Zitat von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:33:25
Andere Ärzte/Kliniken bemühen, sich selber schlau machen.
Tja da werd ich wohl schauen müssen, wohin der Weg mich führt..
Zitat von: Suricata am 12. Mai 2010, 17:41:11
Das ist bedauerlich, aber es behauptet auch niemand, das es in der Medizin keine Grenzen gibt. Es macht aber die ganzen Pseudo-Alternativ-Behandlungen keinen deut besser.
Dass die Medizin Grenzen hat, weiß ich selber gut genug! Danke! Naja ein Grund für eine große Nachfrage ist ja glaub auch
dass diese *alernativen" Behandlungen mehr Zeit für den Patienten haben.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 17:55:01
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:21:38
Zitat von: rincewind am 12. Mai 2010, 17:14:45
Wenn, dann ist es sinnvoll, innerhalb der modernen, wissenschaftsbegründeten Medizin nach Alternativen zu suchen ("Schulmedizin" ist übrigens ein verunglimpfender Kampfbegriff der Homöopathen, Medizin wird heutzutage an Universitäten gelehrt und nicht in der Schule)
Ja und wie könnten die Alternativen in der Aliopathischen Medizin aussehen?

OK, verlesen, tut mir leid.

Was soll die Frage denn dann bedeuten?

Wissenschaftliche Alternativen zur wissenschaftsbasierten Medizin?

Meinst Du das so?

Es gibt jedes Jahr zig neue Medikamente und hunderte neue Behandlungsmethoden. Die Forschung liefert permanent neue, funktionierende Alternativen zum bisherigen Stand.
Moderne Lehrbücher sind nach zehn Jahren teures Altpapier.

Willst Du hier mal locker, flockig in einem Forum das Gesundheitswesen runderneuern?
Das ist nämlich ziemlich kompliziert.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: NoHope am 12. Mai 2010, 17:56:34
Zitat von: Graf Zahl am 11. Mai 2010, 18:02:09
Einfache Erklärungen und kritisches Denken schließen sich nicht gegenseitig aus.
Und ist das denn überhaupt so?

Das Problem am kritischen Denken ist ja imo nicht, dass eine Erklärung für etwas gefunden werden soll. Wer mit Kritik Erklärungen sucht, kann ewig suchen. Es ist vielmehr das Hinterfragen von Fakten, Darstellungen, Sichtweisen. Das Aufdecken von Hintergründen, suchen nach unlogischen Schlussfolgerungen und Widersprüchlichkeiten. Eine Hypothese/Aussage als richtig zu bewerten ist also nur durch unendliche Recheche/Experimente möglich, wenn keine Widersprüchlichkeiten gefunden werden. Es können nur Aussagen von der Richtigkeit ausgeschlossen, keine jedoch bewiesen werden.
Zumindest ist das so, wenn wir uns mit unserer Umwelt befassen, in der Mathematik kann eine Aussage natürlich als richtig bewertet werden, weil die Voraussetzungen klar sind.

Der Mensch sucht jedoch nach Antworten auf seine Fragen. Eine Antwort kann beliebig komplex ausfallen und beeinflusst die Handlungsweise danach. Das Problem des kritischen Denkens ist dann wohl, dass jede Antwort überprüft werden muss. Überprüft mit was? Wem glaubt man, und was sind die richtigen Axiome für die Theorie? Glaubwürdigkeit lässt sich leicht mit Autorität, Namen, Veröffentlichungen, Zuwendung, Hilfsbereitschaft... erzeugen. Hier entsteht Religion bzw. zunächst Glaube.

Kritisches Denken ist daher sehr komplex und hält den Menschen geistig gut in Bewegung. Kritisches Denken bedeutet in den Dialog zu treten und Argumente zu sammeln, zu bewerten und selbst Fehler eingestehen. Denn auch Kritik an einem selbst bedeutet kritisches Denken.

Ich halte es für ein unmögliches Ziel 100% kritisch mit seiner Umwelt umzugehen. Schließlich basiert alles, was wir über die Welt zu wissen glauben, nur auf empirisch überprüften Hypothesen und Heuristiken. Irgendwann muss jeder Mensch seine Grenze der Kritik festlegen, was meist mit einem gefestigten Weltbild einhergeht. Hier wird es schwer überhaupt Dialoge zu führen, Glaube basiert auf keinen Argumenten sondern ist einfach eine Zusammenstellung von Axiomen. Einen Glauben ad absurdum zu führen geht nur, wenn man sich den Axiomen des anderen beugt und innerhalb dieser Grenzen argumentiert. Derjenige findet aber immer irgendwelche neuen verworrene Auswege, wie sich dies oder das doch mit seinem Weltbild vereinen lässt. Wenns nicht geht, wird einfach ein neues Axiom definiert. Genau so läuft das beispielsweise in der Physik... Paradoxon geschaffen -  Theorie wird so verwendet, dass es funktioniert (meist sehr kompliziert aber logisch). Geht das nicht wird schwupps ne neue Theorie entwickelt, die das Phänomen beschreibt. Da wird meist an den Axiomen herumgebastelt.

Zu Esowatch: die Seite kann nach meinen o.g. Ausführungen nur begrenzt kritisches Denken fördern, da oft mit fremden Voraussetzungen die Absurdität der dargestellten Verfahren hervorgestellt werden soll. Bestenfalls ist die Seite informativ und betrachtet eine Gegenposition.
Beispiel: Die Wirksamkeit der Homöopathie kann mit den gegenwärtigen Methoden nicht nachgewiesen werden - die Homöopathen schreiben, dass der Grund in den Methoden läge und nicht, wie dargestellt wird in der Homöopathie.
Es wäre nun kritisches Denken nachzuvollziehen, ob die Methoden ungeeignet für die Methode sind.
Schließlich verpflichtet sich der Kritiker Argumenten nachzugehen und nicht unbegründet auszuschließen.
Wer jetzt sagt, dass sich die Methoden für Arzneimittel bewährt haben, der kommt genau mit solch einem Glaubensargument, welches keinerlei Überzeugungskraft noch Beweis mit sich bringt.

So genug geschwafelt. Bionic, ich finde deine Kritik gut. Sie zeigt, dass auch die Kritik kritik schwer verträgt. (beiderseits ;) )
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 17:59:31
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 17:48:15
Dass die Medizin Grenzen hat, weiß ich selber gut genug! Danke! Naja ein Grund für eine große Nachfrage ist ja glaub auch dass diese *alernativen" Behandlungen mehr Zeit für den Patienten haben.

Diese Zeit bezahlst Du ja auch hinreichend. Das Geld kannst Du auch in einen richtigen Arzt stecken und einen Privattermin vereinbaren...
Ich bewundere gerade, wie ein Zeitgenosse mit Würmern diese mit Mittelchen von seinem homöopathischen Arzt loswerden möchte. Eine Wurmkur enthält ja Chemie und die ist ja böse. Bin gespannt, wo das endet.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 18:00:18
Zitat von: NoHope am 12. Mai 2010, 17:56:34

Zu Esowatch: die Seite kann nach meinen o.g. Ausführungen nur begrenzt kritisches Denken fördern, da oft mit fremden Voraussetzungen die Absurdität der dargestellten Verfahren hervorgestellt werden soll. Bestenfalls ist die Seite informativ und betrachtet eine Gegenposition.
Beispiel: Die Wirksamkeit der Homöopathie kann mit den gegenwärtigen Methoden nicht nachgewiesen werden - die Homöopathen schreiben, dass der Grund in den Methoden läge und nicht, wie dargestellt wird in der Homöopathie.
Es wäre nun kritisches Denken nachzuvollziehen, ob die Methoden ungeeignet für die Methode sind.
Schließlich verpflichtet sich der Kritiker Argumenten nachzugehen und nicht unbegründet auszuschließen.
Wer jetzt sagt, dass sich die Methoden für Arzneimittel bewährt haben, der kommt genau mit solch einem Glaubensargument, welches keinerlei Überzeugungskraft noch Beweis mit sich bringt.


Du frisst die lahmen Ausreden der Homöopathen?

Dann hast Du beizeiten aufgehört zu denken.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 18:12:04
Zitat von: NoHope am 12. Mai 2010, 17:56:34
...
Beispiel: Die Wirksamkeit der Homöopathie kann mit den gegenwärtigen Methoden nicht nachgewiesen werden - die Homöopathen schreiben, dass der Grund in den Methoden läge und nicht, wie dargestellt wird in der Homöopathie.
Es wäre nun kritisches Denken nachzuvollziehen, ob die Methoden ungeeignet für die Methode sind.
Schließlich verpflichtet sich der Kritiker Argumenten nachzugehen und nicht unbegründet auszuschließen.
Wer jetzt sagt, dass sich die Methoden für Arzneimittel bewährt haben, der kommt genau mit solch einem Glaubensargument, welches keinerlei Überzeugungskraft noch Beweis mit sich bringt.
...

Das ist doch alter Kaffee.
Die HÖ wurde hinreichend geprüft und je besser die Methodik, umso schlimmer für die HÖ. Genau deshalb versuchen die HÖ-Fans die Methoden zu diskreditieren.
Wenn aber eine Studie auch nur ansatzweise positive Ergebnisse für die HÖ hervorbringt, ist die ganze Methodenkritik plötzlich wieder vergessen. Und gerade diese Positiv-Studien sind die mangelhaftesten.
Das geht seit 200 Jahren so und ist nur noch lächerlich.

HÖ ist wissenschaftlich testbar, wurde so getestet und ist durchgefallen.
Und sie widerspricht so ganz nebenbei noch etlichen Naturgesetzen und Erkenntnissen aus hunderten Jahren Wissenschaft.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 18:18:13
Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 17:55:01
Wissenschaftliche Alternativen zur wissenschaftsbasierten Medizin?
Ja so mein ich´s. Schon gut kann ja mal passieren, wegen dem Verlesen.
Zitat von: NoHope am 12. Mai 2010, 17:56:34
So genug geschwafelt. Bionic, ich finde deine Kritik gut. Sie zeigt, dass auch die Kritik kritik schwer verträgt. (beiderseits ;) )
Danke!  :) Ich bin halt etwas zu sprunghaft..
Zitat von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 17:59:31
Diese Zeit bezahlst Du ja auch hinreichend. Das Geld kannst Du auch in einen richtigen Arzt stecken und einen Privattermin vereinbaren...
Tja danke. Ich hab ja gesagt ich muss wohl selbst schauen wohin mein Weg mich führt..
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: NoHope am 12. Mai 2010, 18:39:07
@Cohen:
Offenbar hast du meine Argumentation nicht so verstanden, wie sie gemeint war.
Dass die Ausrede lahm ist, das glaube ich auch. Aber habe ich ein überzeugendes Argument? Nein.
Wir stehen in der Sackgasse und finden keinen Weg heraus. Es gibt viele dieser Sackgassen.
Wer aufgehört hat zu denken, entblößt sich am ehesten bei unbegründetem Ausschluss von Argumenten. Das Problem ist, dass der Grund für den Ausschluss im Dialog immer angegeben werden muss. Andernfalls macht man seine Aussage zum Axiom. Wer schreibt muss auch argumentieren. (Danke Graf Zahl, in gewisser Weise ;))

Meine Ausführung sollte darauf abzielen, dass ein kritisches Denken gerade durch diese Sackgassen der Argumentation nicht gefördert wird, weil der Glauben des Lesenden dagegen hält. Kritisch denken bedeutet nicht alles zu fressen, was Esowatch ausführt, sondern selbst nachzuvollziehen. Aktion des Lesenden zu fördern ist jedoch nicht mit diesem Internetauftritt möglich.
Die Förderung dieser Aktion, oder zumindest das Klarmachen des Willens zu Förderung kritischen Denkens, wäre wohl am ehesten mit einem Aufruf zur Selbstrecherche möglich. Das zeigt einerseits den Willen der Kritik der Seite an sich selbst, andererseits bricht es in geringem Maße die Blockade gegen die Argumente der Artikel.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 18:46:41
Zitat von: NoHope am 12. Mai 2010, 18:39:07
Die Förderung dieser Aktion, oder zumindest das Klarmachen des Willens zu Förderung kritischen Denkens, wäre wohl am ehesten mit einem Aufruf zur Selbstrecherche möglich. Das zeigt einerseits den Willen der Kritik der Seite an sich selbst, andererseits bricht es in geringem Maße die Blockade gegen die Argumente der Artikel.
He du bist gut!  ;D
Allerdings besteht bei der Selbstrecherche natürlich wieder das Problem der Leichtgläubigkeit! Davon kann ich ein Lied singen!
Zum Glück bin ich mittlerweile kritischer geworden!
Zitat von: Suricata am 12. Mai 2010, 17:41:11
Das ist bedauerlich, aber es behauptet auch niemand, das es in der Medizin keine Grenzen gibt.
Was bringt es beispielweise wenn körperliche Probleme mit Psychopharmaka behandelt werden?
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 18:54:42
Linderung?

Psychopharmaka haben auch eine Wirkung auf Schmerzen.
Soo allgemein kann man spezielle Probleme beim besten Willen nicht diskutieren.

Es kommt immer drauf an.

Wenn sich Angststörungen durch Übelkeit und Herzrasen (körperliche Reaktionen auf Angst) bemerkbar machen, kann man die z.B. sehr gut mit Psychopharmaka behandeln.

ZitatAnwendungsgebiete (Indikationen) [Bearbeiten]

Neben seiner Anwendung zur symptomatischen Behandlung von akuten Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen wird Diazepam in der Prämedikation vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen eingesetzt. Ebenso findet es Verwendung als Muskelrelaxans und als Notfalltherapeutikum zur Behandlung epileptischer Grand-mal-Anfälle sowie, falls Anzeichen vorher bemerkbar sind, zu deren Vermeidung (siehe Antikonvulsivum). Wegen der Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung sollte die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein. Diazepam sollte bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Vorgeschichte nur mit äußerster Vorsicht verwendet werden.[5] Weiter wird Diazepam auch i.v. als lebensrettendes Antidot bei Chloroquin-Vergiftungen angewendet.[6][7]

http://de.wikipedia.org/wiki/Diazepam

So einfach kann man die Grenze auch gar nicht ziehen. Promethazin (http://de.wikipedia.org/wiki/Promethazin) ist ein Neuroleptikum, wirkt aber auch antiallergisch.

Pauschal kann man sowas nicht diskutieren.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 18:59:25
Zitat von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 18:12:04
HÖ ist wissenschaftlich testbar, wurde so getestet und ist durchgefallen.
Und sie widerspricht so ganz nebenbei noch etlichen Naturgesetzen und Erkenntnissen aus hunderten Jahren Wissenschaft.
Genau! Beispielsweise dass *Gedächtnis* von Wasser. 1.) Ist es recht fraglich hier überhaupt von Gedächtnis zu sprechen
und 2.) Kann Wasser Informationen nur sehr kurze Zeit speichern.
Wasser erzeugt zwar schöne Strukturen bei Klängen, die Wasserbilder von Emoto konnten aber niemals reproduziert werden,
unter wissenschaftlichen Bedingungen. Wasser ist zwar ein toller Stoff, aber wir sollten vorsichtig sein, wenn ihm einfach
irgendwelche Dinge angedichtet werden.
Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 18:54:42
Psychopharmaka haben auch eine Wirkung auf Schmerzen.
Können sie zumindestens haben.. Trotzdem wäre der Schmerz wieder da, wenn man es nicht mehr einnehmen würde.
(Vorausgesetzt natürlich dass es zuerst überhaupt geholfen hätte..)
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Graf Zahl am 12. Mai 2010, 19:01:10
Zitat von: NoHope am 12. Mai 2010, 18:39:07
...
Dass die Ausrede lahm ist, das glaube ich auch. Aber habe ich ein überzeugendes Argument?
Du gehst falsch an die Sache heran. Derjenige, der behauptet, z.B. HÖ wäre wissenschaftlich nicht prüfbar, muss dies erklären und belegen.
Diese Erklärung wird dann aufzeigen, welche Probleme gesehen werden und darauf kann dann eingegangen werden. Im Fall der HÖ sind diese Erklärungen bisher nur Unsinn und Ausreden (z.B. Individualisierung und Verblindung vertragen sich nicht).
Wie gesagt, Du musst nichts tun. Die HÖ-Fans sind in der Pflicht.

Den Rest bzgl. EW verstehe ich nicht. Ist mir zu schwafelig.
Wir liefern hier nur Hinweise und wer die nicht glauben will, kann gern die verlinkten Referenzen prüfen.
Wir können aber niemanden davon befreien, sich selbst zu belesen, selbst zu prüfen, eigene Schlüsse zu ziehen. Uns muss und soll keiner glauben. Und wir können und wollen auch niemanden zu Aktionen zwingen/überreden.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 19:04:19
Zitat von: Bionic am 12. Mai 2010, 18:59:25

Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 18:54:42
Psychopharmaka haben auch eine Wirkung auf Schmerzen.
Können sie zumindestens haben.. Trotzdem wäre der Schmerz wieder da, wenn man es nicht mehr einnehmen würde.
(Vorausgesetzt natürlich dass es zuerst überhaupt geholfen hätte..)

Und, die Konsequenz?

Natürlich gibt es Krankheiten, die man bis zum Lebensende behandeln muss.
Das ist die Realität. Wo ist das Problem?
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 12. Mai 2010, 19:16:00
Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 19:04:19
Natürlich gibt es Krankheiten, die man bis zum Lebensende behandeln muss.
Bisschen kalt agumentierst du ja schon.. Ich hab ja keine Erkrankung, nur körperliche Probleme.
Und die Psychopharmaka sollten ja meine Grundstimmung aufhellen. Da frag ich mich dann schon was das bringen sollte.
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Suppe am 12. Mai 2010, 20:25:42
Nunja Bionic, sicherlich erscheint eine derartige Argumentation ein wenig herzlos, aber genau das ist das, was die Wissenschaft ausmacht:
"Beschreiben, (erlaubte) Schlüsse ziehen und nicht persönlich werten".
Jede Erkrankung ist zumindest unschön. Deutlich schlimmer wird es natürlich, wenn eine Heilung unmöglich ist oder erschwerend auch keine symtomatische Therapie mehr greifen wird. Du solltest Dir aber immer dessen bewußt sein, daß es durchaus viele Menschen gibt, die versuchen auf seriöse Weise in jahrelanger Arbeit einigen betroffenen Personen dieses Leiden vielleicht eines Tages zu nehmen oder zumindest zu lindern (ich meine hier die Wissenschaftler in Forschung und Entwicklung). Die "andere" Seite, wie z.B. die HP, tun das nicht. Sie postulieren nur Dinge, die sie nicht wissenschaftlich belegen können. Hier ist (auch wenn es einige von den HPs vielleicht sogar gut meinen) der Willkür Tür und Tor geöffnet. Soetwas gäbe es in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft. Wo es nur das geringste Anzeichen von Willkür gibt, gibt es massenhaft Protest.
Deinem letzten Post entnehme ich, daß Du ein Problemchen mit depressiven Phasen hast. Ein guter Therapeut wird Dir in meinen Augen zwar diese Medikamente geben (Diese solltest Du auch erstmal wie besprochen einnehmen, es sei denn, es geht Dir daraufhin wesentlich schlechter oder Dein Antrieb zu selbstschädigendem Verhalten wird stärker. Dann solltest Du Dich umgehend mit Deinem Therapeuten in Verbindung setzen), aber gleichzeitig zunächst einmal organische Ursachen für Deine gesamten Beschwerden ausschließen wollen (Er wird Dich bitten, daß Du Dich mal einem komplett Routinecheck (Neurologischer Allgemeincheck wie z.B. EEG und weiterhin Blutbild, Sono Abdomen und Herz etc) unterziehen solltest).
Wenn diese Routineuntersuchungen nichts ergeben sollten, dann solltest Du erstmal mit Deinem Therapeuten (den darf man auch mal wechseln, wenn es persönlich nicht so gut passt) besprechen, welche weiterführenden regelmäßigen Behandlungen für Dich in Frage kommen könnten, Dich dann für eine entscheiden und diese Behandlung auch regelmäßig weiterführen.
LG
Suppe
       
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: cohen am 12. Mai 2010, 23:57:47
Probier mal nen Perspektivwechsel, Bionic!

Hättest Du ähnliche Bedenken bei Asthmamedikamenten oder Insulin?
Titel: Re: Kritisches Denken
Beitrag von: Bionic am 13. Mai 2010, 02:07:49
Zitat von: cohen am 12. Mai 2010, 23:57:47
Probier mal nen Perspektivwechsel, Bionic!

Hättest Du ähnliche Bedenken bei Asthmamedikamenten oder Insulin?
Ich versteh deine Aussage nicht! Ich hab keine Probleme bei Psychopharmaka, wenn es berechtigt ist.
Und die von dir genannten Medikamente sind (leider) sehr wichtig!