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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: Hema am 02. Oktober 2009, 13:42:58

Titel: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Hema am 02. Oktober 2009, 13:42:58
Interessant:

http://religionsfrei.wordpress.com/2009/09/23/abwartstrend-des-aberglaubens-kirchenaustritte-nehmen-zu/#more-383

Aber dass die Ausgetretenen sich nun vom Aberglauben abwenden, ist noch nicht gesagt. Bei nicht wenigen sitzt die frühkindliche Gehirnwäsche doch tief (eine mir nahe stehende, sogar nur ganz moderat evangelisch erzogene Person spricht trotz stabilen Nichtglaubens und Kirchenaustritts mit 14 Jahren gegen den Willen der Eltern immer noch von der "Sehnsucht nach dem Glauben", als ob etwas verloren gegangen wäre; aber in der Wahl der Vernunft steckte dann doch mehr Anziehungskraft...). Vielleicht wollen die Ausgetretenen lieber steuerfrei weiter glauben oder suchen sich was, was weniger (etwas) sexualfeindlich ist.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Roland K. am 02. Oktober 2009, 14:10:23
Hallo Hema,

ich bin auch religiös erzogen worden und kann die Gefühle Deiner/Deines Freundin/Freundes nachempfinden. Der christliche Glaube kann, wenn er gut rüber gebracht wird, ein soziales Verantwortungsbewusstein verursachen und ein Gefühl wie in einer Fantasy-Welt mit realem Hintergrund zu leben. Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod, alle guten/lieben Freunde und Verwandten wiederzutreffen, während die Bösen erst mal in der Hölle gereinigt werden, alle jung und gesund, keine Arbeit mehr vergebens, an der ewigen Verbesserung des Daseins zu arbeiten, das Gefühl, dass alles was einem in diesem Leben begegnet, irgendwie sinnvoll ist und der geistigen Ausreife dient, das Gefühl zaubern zu können (Beten hilft), das Gefühl einer ausgleichenden Gerechtigkeit (eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr ..) u.s.w. Und die Sexualfeindlichkeit des Christentums ist ein ambivalentes Feld und kann eine Doppelmoral hervorrufen, die die Lust beim Geschlechtsverkehr durch das Gefühl etwas verbotenes zu tun noch intensiviert. Aber wer die Wahrheit sucht, der kann nicht länger glauben, der wird aus diesem Paradies der Phantasie vertrieben. Der muss sich Paradiese der Realität erarbeiten.

mfg
Roland K.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 05. Oktober 2009, 09:19:32
Zitat von: Hema am 02. Oktober 2009, 13:42:58
Interessant:

http://religionsfrei.wordpress.com/2009/09/23/abwartstrend-des-aberglaubens-kirchenaustritte-nehmen-zu/#more-383

Aber dass die Ausgetretenen sich nun vom Aberglauben abwenden, ist noch nicht gesagt. Bei nicht wenigen sitzt die frühkindliche Gehirnwäsche doch tief (eine mir nahe stehende, sogar nur ganz moderat evangelisch erzogene Person spricht trotz stabilen Nichtglaubens und Kirchenaustritts mit 14 Jahren gegen den Willen der Eltern immer noch von der "Sehnsucht nach dem Glauben", als ob etwas verloren gegangen wäre; aber in der Wahl der Vernunft steckte dann doch mehr Anziehungskraft...). Vielleicht wollen die Ausgetretenen lieber steuerfrei weiter glauben oder suchen sich was, was weniger (etwas) sexualfeindlich ist.

Seh ich auch so.
Ergänzend kommt (bei uns in Ö) hinzu, dass die Präsenz und damit der unmittelbare Einfluss der (hier: katholischen) Kirche schwindet: man braucht die Burschen für einen Platz im Kindergarten, in der Schule usw nimmer. Ähnlich gehts ja den Sozialdemokraten.  ;)

Mit einer rationalen Weltsicht hat dies sicher wenig zu tun.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: wumbaba am 06. Oktober 2009, 09:46:56
@Hema
Immmer mehr Kirchenaustritte....hm....ist ja schön und gut, dafür gibt es aber immer mehr Islamisten in Deutschland. (http://www.welt.de/politik/deutschland/article1159630/Gewaltbereite_Islamisten_in_Deutschland.html (http://www.welt.de/politik/deutschland/article1159630/Gewaltbereite_Islamisten_in_Deutschland.html))

Ehrlich, vor deren Fanatisten habe ich "mehr Angst" als vor abendländische Christen.  :-\
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 06. Oktober 2009, 10:34:46
Zitat von: wumbaba am 06. Oktober 2009, 09:46:56
Ehrlich, vor deren Fanatisten habe ich "mehr Angst" als vor abendländische Christen.  :-\

Ehrlich, ein guter Film:

http://www.digitalvd.de/dvds/4992,Fassbinder---Angst-essen-Seele-auf.html (http://www.digitalvd.de/dvds/4992,Fassbinder---Angst-essen-Seele-auf.html)
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Hema am 06. Oktober 2009, 10:39:35
@ wumbaba:

Na ja, bei den Christen gibt es auch Fanatiker, siehe z. B. Morde an "Abtreibungsärzten" in den USA.
Auch die haben gruselige Vorstellungen, die sie anderen Menschen auch gewaltsam aufdrücken wollen. Die haben wohl "die Rache ist mein" und "mein Reich ist nicht von dieser Welt" nicht verinnerlicht und schwingen sich schon mal vorbeugend lieber selber zum Herrn über Leben und Tod auf.

Allgemein halte jedoch auch die Islamisten für gefährlicher, weil der ganze Glaube doch sehr auf das Jenseits und die Vergangenheit ausgerichtet ist, mit einer sehr starken Gehirnwäsche (5 mal beten jeden Tag) einhergeht, sogar konkrete Belohnungen für Märtyrer in Aussicht stellt und eine Säkularisierung noch weit weg bzw. prinzipiell unmöglich erscheint.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Squarehead am 06. Oktober 2009, 11:17:00
Noch ein Filmtip von mir.

An Religionen lässt sich gewiss eine ganze Menge kritisieren, immerhin waren Religionsstreitigkeiten schon immer Auslöser unzähliger Kriege. Auch der aktuelle Kampf gegen den Terror hat seinen Ursprung in radikalen Auswüchsen des Islams. Daher lag das Konzept der satirischen Religions-Doku ,,Religulous" eigentlich auf der Hand: Die Schwachpunkt der Religionen auf möglichst amüsante und bissige Art aufzudecken. Komödiant Bill Maher unternimmt eine Reise rund um den Globus, wobei er Gläubigen überall auf der Erde gehörig auf den Zahn fühlt.

http://www.filmstarts.de/kritiken/99931-Religulous.html


Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: verhatlensoriginell am 02. Dezember 2009, 15:19:43
Zitat von: Hema am 02. Oktober 2009, 13:42:58
Interessant:

http://religionsfrei.wordpress.com/2009/09/23/abwartstrend-des-aberglaubens-kirchenaustritte-nehmen-zu/#more-383

Aber dass die Ausgetretenen sich nun vom Aberglauben abwenden, ist noch nicht gesagt. Bei nicht wenigen sitzt die frühkindliche Gehirnwäsche doch tief (eine mir nahe stehende, sogar nur ganz moderat evangelisch erzogene Person spricht trotz stabilen Nichtglaubens und Kirchenaustritts mit 14 Jahren gegen den Willen der Eltern immer noch von der "Sehnsucht nach dem Glauben", als ob etwas verloren gegangen wäre; aber in der Wahl der Vernunft steckte dann doch mehr Anziehungskraft...). Vielleicht wollen die Ausgetretenen lieber steuerfrei weiter glauben oder suchen sich was, was weniger (etwas) sexualfeindlich ist.

Ich finde das ganz interessant, stellt sich doch zum einen die Frage, wie viele derer, die da ausgetreten sind wirklich nicht mehr gläubig sind und zum anderen, wie viele aus Gründen der sozialen Integration oder auch beruflichen Gründen nicht aus der Kirche austreten aber eigentlich Atheisten sind. Immerhin ist die christliche Kirche in Deutschland ein recht großer Arbeitgeber, der von seinen Angestellten verlangt der Konfession anzugehören.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 02. Dezember 2009, 22:06:07
Mir sind (berechenbare) Christen lieber als sektoides Eso-Gesocks. Ich meine beides beruht auf Gläubigkeit und Wunschdenken, das erstere ist aber wenigstens - rudimentär - sozial.


Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: verhatlensoriginell am 02. Dezember 2009, 22:12:22
Zitat von: Boris am 02. Dezember 2009, 22:06:07
Mir sind (berechenbare) Christen lieber als sektoides Eso-Gesocks. Ich meine beides beruht auf Gläubigkeit und Wunschdenken, das erstere ist aber wenigstens - rudimentär - sozial.




So wie es berechenbare Christen gibt, gibt es auch berechenbare Esos, und so wie es sektoide hardcore Esos gibt, gibt es auch sektoide hardcore Esos. Mir ist beides gleich lieb bzw. unlieb.

Beides kann gleich viel Schaden anrichten und tut das auch. Ich würde den Christentum allenfalls als vordergründig sozial einstufen...
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: verhatlensoriginell am 02. Dezember 2009, 22:19:17

Zitatund so wie es sektoide hardcore Esos gibt, gibt es auch sektoide hardcore Esos

spät ists, ich meinte:

und so wie es sektoide hardcore Esos gibt, gibt es auch sektoide hardcore Christen
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 02. Dezember 2009, 22:40:29
Zitat von: verhaltensoriginell am 02. Dezember 2009, 22:12:22
Zitat von: Boris am 02. Dezember 2009, 22:06:07
Mir sind (berechenbare) Christen lieber als sektoides Eso-Gesocks. Ich meine beides beruht auf Gläubigkeit und Wunschdenken, das erstere ist aber wenigstens - rudimentär - sozial.




So wie es berechenbare Christen gibt, gibt es auch berechenbare Esos, und so wie es sektoide hardcore Esos gibt, gibt es auch sektoide hardcore Esos Christen. Mir ist beides gleich lieb bzw. unlieb.

Beides kann gleich viel Schaden anrichten und tut das auch. Ich würde den Christentum allenfalls als vordergründig sozial einstufen...

Ja ich weiß. Man kann das nicht so pauschal bewerten. Eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, daß mir das organisierte Christentum berechenbarer erscheint als die vermeintlich weichgespülte Eso-Szene, die wegen ihrer offensichtlichen Lächerlichkeit fatalerweiser oft nicht ernst genommen wird. Alternativ-"Medizin" (=Scharlatanerie, von einfacher Abzocke bis fahrlässiger Tötung alles dabei) ist bspw. eher der Esotterszene zuzurechnen als der organisierten Kirche.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 11. Dezember 2009, 11:23:17
Zitat von: Hema am 06. Oktober 2009, 10:39:35Allgemein halte jedoch auch die Islamisten für gefährlicher, weil der ganze Glaube doch sehr auf das Jenseits und die Vergangenheit ausgerichtet ist, mit einer sehr starken Gehirnwäsche (5 mal beten jeden Tag) einhergeht, sogar konkrete Belohnungen für Märtyrer in Aussicht stellt und eine Säkularisierung noch weit weg bzw. prinzipiell unmöglich erscheint.

Abgesehen davon, dass diese Fragestellung in sich kontraproduktiv ist, mag dies in der Theorie richtig sein, aber Religion ist eben nur EIN Aspekt unserer Kultur. So wie der Islam selbst in islamischen Ländern verschieden gelehrt und vor allem gelebt wird. Man sollte auch nicht davon ausgehen, dass bei uns in Europa jeder Moslem in die Moschee pilgert, geschweige denn, seine restlichen religiösen Pflichten erfüllt.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 22. Dezember 2009, 21:38:03
Tja, alles lebt vom Mitmachen, nichts hat seine eigene Existenz, wie man so schön sagt(wenn auch etwas pauschal). Das sich Religionen mit all ihren Widersprüchen/Ungereimtheiten, Glaubenskriegen, Irrwegen und unbewiesenen Sperenzchen über 2000 Jahre durchgehalten haben, ist schon ein Armuts-Zeugnis bezüglich der menschlichen Intelligenz, der Hardcore-Gläubigen.

Wenn überhaupt, dann hätte man die Ungewissheit, den Glauben schon längst zu Gewissheit und Wissen transformieren sollen. Aber hey, Pustekuchen!
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: rincewind am 23. Dezember 2009, 01:05:18
Zitat von: Mindmachine am 22. Dezember 2009, 21:38:03
Tja, alles lebt vom Mitmachen, nichts hat seine eigene Existenz,

Ein bemerkenswerter Satz, den ich nicht verstehe.

Zitat
wie man so schön sagt(wenn auch etwas pauschal). Das sich Religionen mit all ihren Widersprüchen/Ungereimtheiten, Glaubenskriegen, Irrwegen und unbewiesenen Sperenzchen über 2000 Jahre durchgehalten haben, ist schon ein Armuts-Zeugnis bezüglich der menschlichen Intelligenz, der Hardcore-Gläubigen.

Es ist kein Armutszeugnis. Es ist die Geschichte des Menschen. Für ein Armutszeugnis müsste es einen Zielplan des Menschen geben, den er nicht erfüllt hat. Diesen als existent anzunehmen, wäre dann ein Armutszeugnis.






Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 23. Dezember 2009, 01:26:17
Zitat von: Mindmachine am 22. Dezember 2009, 21:38:03
Das sich Religionen mit all ihren Widersprüchen/Ungereimtheiten, Glaubenskriegen, Irrwegen und unbewiesenen Sperenzchen über 2000 Jahre durchgehalten haben, ist schon ein Armuts-Zeugnis bezüglich der menschlichen Intelligenz, der Hardcore-Gläubigen.
Verstehe was du meinst. Soll heissen, glaubende Menschen sind per se dumm. Schön das wieder mal gelesen zu haben, ist mE aber nicht ganz so einfach. Es gibt auch Atheisten die sind dumm wie Brot.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 23. Dezember 2009, 16:50:23
Zitat von: Boris am 23. Dezember 2009, 01:26:17
Verstehe was du meinst. Soll heissen, glaubende Menschen sind per se dumm. Schön das wieder mal gelesen zu haben, ist mE aber nicht ganz so einfach. Es gibt auch Atheisten die sind dumm wie Brot.

In der Tat, hier irrte Dawkins, wenn er meinte Atheismus sein ein Zeichen eines gesunden Geistes. Umgekehrt sind (bestimmte) Gläubige nicht per se dumm.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 23. Dezember 2009, 17:14:40
ZitatUmgekehrt sind (bestimmte) Gläubige nicht per se dumm.
Harald Lesch zum Beispiel, seine witzige und verständliche Art mir/uns Laien Schwarze Löcher zu verklickern hat was. Dumm ist das nicht. Lesch ist bekennender Christ (http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2009/12/harald-lesch-uber-wissenschaft-religion-und-atheistische-gesellschaften.php).
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 17:29:03
@rincewind:

ZitatEs ist kein Armutszeugnis. Es ist die Geschichte des Menschen. Für ein Armutszeugnis müsste es einen Zielplan des Menschen geben, den er nicht erfüllt hat. Diesen als existent anzunehmen, wäre dann ein Armutszeugnis.

Wir kommen wohl nicht umhin, dass auch Dummheit ein Bestandteil der menschlichen Geschichte ist, und sicherlich gibt es jede Menge klare Beispiele in Richtung Armutszeugnis bzw. armseligen Verhaltens. Fakten, die man nicht einfach so unter den Teppich kehren kann, auch wenn ich weiß, dass das manchen Menschen nicht schmeicheln wird. Sei's drum!

Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass ein Armutszeugnis einen Zielplan vorraussetzt. Wer sagt denn sowas, oder legt so etwas fest...??


@Boris:

ZitatVerstehe was du meinst. Soll heissen, glaubende Menschen sind per se dumm. Schön das wieder mal gelesen zu haben, ist mE aber nicht ganz so einfach. Es gibt auch Atheisten die sind dumm wie Brot.

Nein, ich wollte damit nicht sagen, dass alle Gläubigen per se dumm sind! Wir kennen aber wohl alle Hardcore-Gläubige, die völlig blind und ignorant gegenüber gewissen Tatsachen sind, weil jene einfach nur blind glauben wollen bzw. darauf konditioniert wurden.

Dummheit gibt es in vielen verschiedenen Schattierungen und zieht sich durch sämtliche Bevölkerungs-Schichten, darüber herrscht für mich keinerlei Diskussions-Bedarf, da klar wie Hühnerbrühe.  :P
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 17:47:37
@Boris:

Kleiner Nachtrag, um meinen Standpunkt diesbezüglich noch etwas zu verdeutlichen: Mal angenommen, die Natur-Wissenschaft würde seit 2000 Jahren(!!) mit irgendwelchen nebulösen Glaubens-Konstrukten und abstrakten Theorien/Thesen herumjonglieren und rumwurschteln, und hätte heute immer noch nichts konkretes vorzuweisen. Wie glaubwürdig wäre sie, wer würde sie noch grossartig ernst nehmen...?!?!

Wahrscheinlich würde es dann statt Wissenschaft(=Wissen schaffen) dann eben Glaubensschaft heißen...  :D
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: velniuksti am 23. Dezember 2009, 18:00:28
Zitat von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 17:47:37
@Boris:

Kleiner Nachtrag, um meinen Standpunkt diesbezüglich noch etwas zu verdeutlichen: Mal angenommen, die Natur-Wissenschaft würde seit 2000 Jahren(!!) mit irgendwelchen nebulösen Glaubens-Konstrukten und abstrakten Theorien/Thesen herumjonglieren und rumwurschteln, und hätte heute immer noch nichts konkretes vorzuweisen. Wie glaubwürdig wäre sie, wer würde sie noch grossartig ernst nehmen...?!?!

Wahrscheinlich würde es dann statt Wissenschaft(=Wissen schaffen) dann eben Glaubensschaft heißen...  :D

mh mh findest du man kann und sollte das so in einen topf schmeißen? in relativ konkreten fällen sind durch religion heutzutage hervorgebrachte soziale strukturen und engagements doch durchaus positiv zu bewerten (was das negative nicht ausschließt), zumal der sinn einer religion doch nicht ein dynamisches weltbild ist - anders die naturwissenschaften, die vom erkenntnisgewinn leben oder?
so wie ich das bisher erlebt habe müssen religionen immer auf externen erkenntnisgewinn reagieren, sogar bis ins mark der theologie hinein, wenn z.b. lebensumstände aus der enstehungszeit religiöser texte klarwerden und bestimmte dogmen ausschließen...
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 18:22:04
@velniuksti:

Zitatn relativ konkreten fällen sind durch religion heutzutage hervorgebrachte soziale strukturen und engagements doch durchaus positiv zu bewerten...

Sicher ist Glaube und/oder Religion nicht grundsätzlich schlecht, man sollte das schon differenziert betrachten. Als positiv und authentisch kann ich es betrachten, wenn jemand ohne Heuchelei seinen Glauben tatsächlich im Alltagsleben lebt, ohne Schauspielerei und Pseudo-Gutmenschentum.

Ob man aber an eine Wahrheit glaubt, ist und bleibt leider eine ganz andere Frage, denn in dem Fall müsste man logischerweise auch nicht mehr glauben. Dann wäre es Wissen und Gewissheit. Und sind mir mal ehrlich: Wieviele Gläubige würden lieber Wissen und Gewissheit in ihrem Leben haben...?!  :)
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 21:10:53
@rincewind:

ZitatEin bemerkenswerter Satz, den ich nicht verstehe.

Das Sprichwort ist deswegen so bemerkenswert, weil es in einem Rutsch bzw. einem Satz, eine 'tiefere Erkenntnis' zusammenfasst. Ein paar Beispiele dazu:

Wenn niemand mehr an die Kirche glauben würde, niemand mehr mitmachen würde, dann würde sich jene Religion in Wohlgefallen auflösen. Deswegen meckern die Religions-Führer ständig über den Verbleib ihrer Anhänger. Sie wissen also scheinbar darüber Bescheid.  ;)

Die 'tiefere Erkenntnis'(wenn man das so sehen möchte) ist, dass man es auf so ziemlich alles übertragen kann. Im Klartext: Beziehungen, Freundschaften, Cliquen, Firmen, Institutionen/Organisationen bis hin zu religiösen, politischen und wirtschaftlichen Systemen.

Würde also keiner mehr mitmachen, keiner mehr Energien in Form von Gedanken, Emotionen, Geld und Tun/Handeln/Einsatz in diese Systeme hineingeben, wäre vieles(oder sogar alles) im Steinumdrehen obsolet, denn all diese Dinge haben in diesem Sinne keine eigene Existenz...

Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 23. Dezember 2009, 21:57:15
Zitat von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 17:29:03

Nein, ich wollte damit nicht sagen, dass alle Gläubigen per se dumm sind!


Klar. Nicht alle und nicht per se.
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 23. Dezember 2009, 22:12:32
Zitat von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 21:10:53
Würde also keiner mehr mitmachen, keiner mehr Energien in Form von Gedanken, Emotionen, Geld und Tun/Handeln/Einsatz in diese Systeme hineingeben, wäre vieles(oder sogar alles) im Steinumdrehen obsolet, denn all diese Dinge haben in diesem Sinne keine eigene Existenz...

Ich habe auch schon mal versucht, in Geld keine "Energie" mehr zu stecken. Das System Kaufen-Essen wurde aber leider nicht "obsolet".
Titel: Re: Weiter so: 121.000 deutsche Katholiken weniger in 2008
Beitrag von: Mindmachine am 23. Dezember 2009, 22:41:43
@Boris:

ZitatIch habe auch schon mal versucht, in Geld keine "Energie" mehr zu stecken. Das System Kaufen-Essen wurde aber leider nicht "obsolet".

Wie könnte das auch obsolet werden...?!?! Du musst schließlich Ernährungs-Biomassen zu dir nehmen, damit du als 'menschliches System' funzen und existieren kannst.  :D Außer du machst einen auf Eso, und stellst um auf 'Licht-Nahrung'...  :P