Frage an die Agrarexperten unter euch:
Fast überall liest man (auch in Wikipedia) so etwas:
Weder Unkrautbekämpfung noch Pflanzenschutzmaßnahmen sind notwendig.
Das mag ich nicht wirklich glauben. Hanf gehört am Ende ja auch nur zur Ordnung der Rosales.
Kennt da jemand Quellen, die das belegen?
Die Zugehörigkeit zur Ordnung der Rosengewächse würde ich nicht überbewerten. Dazu gehören ja auch die Brennnesseln, und die gedeihen erfahrungsgemäß auch ohne Unkrautbekämpfung und Pflanzenschutzmaßnahmen prächtig und bilden gerne regelrechte Monokulturen.
Von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft:
http://www.tll.de/ainfo/pdf/hanf0805.pdf
ZitatUnkrautbekämpfung:
Durch die schnelle Jugendentwicklung und somit die rechtzeitige Bodenbedeckung ist keine
Unkrautbekämpfung notwendig.
Krankheits- und Sch‰dlingsbek‰mpfung:
Bisher konnte in den Versuchen kein nennenswerter Krankheits- und Sch‰dlingsbefall fest-
gestellt werden. Damit ist nach bisherigen Erfahrungen ein Einsatz von Fungiziden und In-
sektiziden nicht erforderlich.
Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ist etwas skeptischer:
https://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/032389/index.php
ZitatIn der Praxis wird die Unkrautregulierung vorwiegend mechanisch mit einem einmaligen Hackgeräteeinsatz durchgeführt. Hanf besitzt eine zügige Jugendentwicklung und eine hohe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern. Dies trifft besonders auf Bestände zur Fasergewinnung zu, die mit einer höheren Bestandesdichte und massenwüchsigeren Sorten angebaut werden.
[...]
Neben der bestätigten Selektivität von Graminiziden wie Fusilade ME (Fluazifop-P) oder Focus Ultra (Cycolxydim) zeigten im Nachauflauf nur die Spezialpräparate Hoestar (Amidosulfuron) und Lontrel 100 (Clopyralid) eine noch vertretbare Kulturbeeinflussung. In der Anbaupraxis sind damit starke Verunkrautungen mit Quecke (Agropyron repens), Klettenlabkraut (Galium aparine), Distel-Arten (Cirsium ssp., Sonchus ssp.) oder Kamille-Arten (Matricaria ssp.) bekämpfbar. Im Normalfall wird jedoch eine einmalige mechanische Unkrautbekämpfung ausreichend sein.
Zugelassen für den Einsatz in Hanf ist in Deutschland aber keines der genannten Herbizide. Chemische Unkrautbekämpfung wäre also eh nur eine theoretische Option.
Wie üblich, die alleinige Wahrheit gibt es eben nicht.
Vielen Dank für die Infos!
Bekiff...besorgte Verbraucher fordern: Kein Gift in unseren Drogen! :grins
Ähn, hüstel, eigene Anbauversuche in einem Blumentopf auf der Terrasse ergaben eine gewisse Anfälligkeit für Mehltau.
Zu der geringen Schädlings- und Krankheitsanfälligkeit von Hanf ist noch zu sagen, dass dies sicher auch daran liegt, dass Hanf ein absolutes Nischenprodukt ist. Grundsätzlich gilt, dass sich die Schädlings- und Krankheitsanfälligkeit einer Frucht mit zunehmender Anbaufläche erhöht. Wäre der Hanfanbau weiter verbreitet, würde es womöglich auch relevante Schädlinge geben.
In Deutschland:
- Anbau komplett verboten bis 1995
- Anbaufläche um die Jahrtausendwende: Max. 4.000 Hektar
- Aktuelle Anbaufläche: Um die 500 Hektar
(Die Euphorie der Anfangsjahre hat sich also nicht bestätigt. Wohl weil sich kein massentauglicher Weg für die Vermarktung von Faserhanf etabliert hat, und solche extensiven Kulturen international kaum wettbewerbsfähig sind.)
Außerdem stammt der Ruf des Hanfs als wenig schädlingsanfällige Pflanze ja noch aus der "guten alten Zeit", als der Anbau zur Fasergewinnung wesentlich ausgedehnter war. Damals hatte Nutzhanf aber noch relevante Mengen an THC. Ein schneller Google sagt zwar, dass Insekten keine Cannabinoid-Rezeptoren besitzen würden, und über eine fungizide Wirkung finde ich auf die Schnelle auch nichts. Aber gegen (!) irgendwas dürfte das Gift THC ja nützlich gewesen sein?
Zitat von: Sauropode am 02. März 2017, 12:14:55
Ähn, hüstel, eigene Anbauversuche in einem Blumentopf auf der Terrasse ergaben eine gewisse Anfälligkeit für Mehltau.
Kann doch nur von Vorteil sein? Die Mykotoxine der Mehltaus dürften die bewusstseinserweiternde Wirkung von THC noch verstärken?
:shisha:
(Um den Kreis zu schließen: Brennesseln werden auch gerne von Mehltau befallen. Der Wuchsfreude tut das nach meinen Erfahrungen aber keinen Abbbruch >:( )
ZitatAber gegen irgendwas dürfte das Gift THC ja nützlich gewesen sein?
Evtl. gegen Weidetiere?
Bekiffte Pflanzenfresser dürften eine leichte Beute für Raubtiere sein.
Möglich, wobei da ja z.B. Bitterstoffe gebräuchlicher sind (Schmeckt THC bitter??). Es bringt der Pflanze wenig, wenn der Karnickel die Pflanze abfrisst, aber erst Stunden später in den Fuchsbau torkelt.
Bei Insekten, die wochenlang an der Pflanze mümmeln, wäre vergiften sinnvoller.
Sicher, aber welchen Sinn haben dann die Phytoöstrogene im Klee, die sie Fertiliät von Pflanzenfressern beeinflussen? Die Wirkung tritt hier auch erst nach dem Hinwegmümmeln der Pflanzen ein.
Der Zusammenhang erscheint mir recht vage, egal ob Klee oder Hanf.
Die meisten Wildpflanzen kommen in der Natur ja üblicherweise nicht gehäuft oder gar in "Monokultur" vor. Auch Klee nicht, da er auf Grasland von anderen Pflanzen überwachsen wird. Es dürfte sich also kaum ein merkbarer evolutionärer Vorteil ergeben haben, wenn eine Pflanze durch den höheren Gehalt eines Giftes einen "schnellen" Freßfeind sehr langsam vergiftet bzw. unfruchtbar macht.
Für das Vorhandensein solcher Substanzen vermute ich also eher andere (mir unbekannte) Gründe.
Beim Hanf mag noch dazu kommen, dass Pflanzen mit hohem THC-Gehalt erst vom Menschen selektiert wurden, der THC-Gehalt der Wildform also wesentlich geringer war.
Ist aber nur meine persönliche Einschätzung, ohne dass ich mich damit im Detail befasst hätte.
Ich kann auch nur das dazu sagen, was ich persönlich weiß und denke.
Witzig ist, dass man allerhand über doe Wirkung von Alkaloiden auf Mensch und Tier erfahren kann, nur wenig aber, welchen Nutzen die Pflanze davon hat.
Zitat von: Sauropode am 02. März 2017, 13:00:20
Sicher, aber welchen Sinn haben dann die Phytoöstrogene im Klee, die sie Fertiliät von Pflanzenfressern beeinflussen? Die Wirkung tritt hier auch erst nach dem Hinwegmümmeln der Pflanzen ein.
Ist vielleicht Generationen übergreifend wirksam.
Die Pflanze als einzelne wird zwar gefressen, aber dafür gibt es weniger Nachkommen bei den Tieren die die Pflanzen fressen bzw. die Population wird reduziert, das könnte dazu führen, dass die Pflanzenart als solches einen Vorteil in der/den nächsten Gerneration/en hat.
Hm ... selbstlose Pflanzen ... quasi mit Ethik und Moral? Dürfte man die dann überhaupt mit guten Gewissen essen?
Wenn man die Gene als das ansieht, was dem Selektionsdruck unterliegt und die Pflanze nur als Vehikel für diese Gene, lässt sich das durchaus evolutionär erklären.
Pflanzen vermehren sich ja auch vegetativ und die Gene werden trotzdem weitergegeben, wenn ein "Klon" ein Tier vergiftet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_egoistische_Gen#Entwicklung_des_Lebens
Das Buch fetzt. Da ist ein Kapitel über Wettrüsten und verschiedenste konkurrierende Strategien im Inneren von Fruchtverbänden in Feigen drin. Das ist atemberaubend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Feigenwespen
Es ist nur so, dass der Sekundärstoffwechsel nicht nur an einem Gen hängt. Daher kann ein einziges egoistisches Gen hier nicht die Ursache sein. Es müssten mehrere miteinander kooperierende Gene sein.
Klar, mit genügend großen Zeiträumen doch kein Problem.
Die Erklärungen mit diesem Modell sind schlüssig, aber IHMO zu schlüssig, was mich da wieder skeptisch macht. Man kann sich darauf einigen, dass es Prozesse sind, dem die Systemtheorie zugrunde liegt.
Zitat von: Sauropode am 02. März 2017, 14:10:34
Witzig ist, dass man allerhand über doe Wirkung von Alkaloiden auf Mensch und Tier erfahren kann, nur wenig aber, welchen Nutzen die Pflanze davon hat.
Irgendwer hat mal vermutet, dass die Alkaloidfabrikation den Zweck hat, überflüssigen Stickstoff loszuwerden...
In Anbetracht zahlreicher Pflanzen, die keine Alkaloide bzw. keine nennenswerten Mengen davon bilden, vielleicht etwas gewagt.
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.
Zitat von: Tezcatlipoca am 03. März 2017, 12:57:24
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.
Können ja auch evolutionäre Einbahnstraßen sein, wo man nicht mehr wenden, aber mit der Fahrtrichtung trotzdem überleben kann.
Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 10:41:42
Es ist nur so, dass der Sekundärstoffwechsel nicht nur an einem Gen hängt. Daher kann ein einziges egoistisches Gen hier nicht die Ursache sein. Es müssten mehrere miteinander kooperierende Gene sein.
Hat Dawkins in seinem Buch dafür nicht das Bild von einer Rudermannschaft verwendet?
Das Boot mit dem besten Ruder-Team gewinnt, da es nicht reicht nur einen Platz mit einem Top-Atleth zu besetzen und den Rest mit Anfängern.
Zitat von: Conina am 03. März 2017, 14:59:31
Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.
Richtig, und zwar deshalb, weil sich in der Regel das beste durchsetzt oder sich seinen Platz erkämpft.
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.
Das ist für mich wenig plausibel.
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt.
Nur, wenn die Konkurrenz cleverer ist. Evolution ist keine Triebkraft, sie hat kein Ziel.
Zitat von: Peiresc am 03. März 2017, 21:29:41
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt.
Nur, wenn die Konkurrenz cleverer ist. Evolution ist keine Triebkraft, sie hat kein Ziel.
Ohne Konkurrenz wären wir alle noch Moleküle in der Ursuppe. Insofern ist das ohne Bedeutung.
Zitat von: Conina am 03. März 2017, 14:59:31
Sinn ist sowieso nicht das richtige Wort, finde ich.
Evolution läuft ja ungeplant ab und sieht nur hinterher wie gewollt aus.
So wars auch nicht gemeint (sonst hätte ich "Absicht" geschrieben). Der "Sinn" (die sinnvolle Funktion oder wie auch immer) kommt hinterher...
Zitat von: Groucho am 03. März 2017, 13:11:28
Zitat von: Tezcatlipoca am 03. März 2017, 12:57:24
Ich glaube, man muss sich damit abfinden, dass nicht immer Sinn in dem steckt, was die Natur tut.
Können ja auch evolutionäre Einbahnstraßen sein, wo man nicht mehr wenden, aber mit der Fahrtrichtung trotzdem überleben kann.
Ich tendiere in die Richtung. Wenn es schon nichts nützt - Hauptsache, es schadet nicht. Es gibt ja auch genügend Beispiele, in denen (eigentlich) schädliche Mutationen vorliegen, die Jahrmillionen bestehen bleiben, weil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken. Erst wenn sich letztere ändern, wird es kritisch (siehe z. B. das defekte Gen für die Ascorbinsäuresynthese bei Primaten).
Zurück zu Alkaloiden usw.: Beispiel Mohn: die Toxizität der Alkaloide ist hauptsächlich für Menschen relevant; Tiere sind deutlich weniger empfindlich, vor allem solche mit simplen Nervensystemen. Auf Insekten haben sie afaik keine Wirkung, ebensowenig auf Pilze, Bakterien oder Viren. Ja, da bleibt nur der Schluss, dass die Mohnpflanzen mit ihren Wirkstoffen Menschen dazu veranlassen wollen, sie anzupflanzen und zu vermehren - Lebensauftrag erfüllt. Die leckeren Samen gibt's als willkommene Beigabe. Ist ja bei Äpfeln und Pommes-Frites-Bäumen das gleiche...
Zitatweil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken.
Sie wirken sich aber aus, der Sekundarstoffwechsel kostet Energie, die für andere Prozesse fehlt. Dein Argument wäre richtig, wenn es sich um Stoffwechselzwischen- und -abbauprodukte handelt, die irgendwo in der Zelle, zB in den Vakuolen geparkt werden.
Zitat von: Rincewind am 03. März 2017, 21:07:16
Richtig, und zwar deshalb, weil sich in der Regel das beste durchsetzt oder sich seinen Platz erkämpft.
Wenn wir schon begrifflich Haare spalten: erkämpfen passt auch nicht, und das Beste gibt es nicht, nur das gerade Passenste. :grins2:
Zitatdas defekte Gen für die Ascorbinsäuresynthese bei Primaten
... und Meersäuen. Das ist ein Bsp., wie schnell Gene für energieaufwendige Stoffwechsel-Prozesse verschwinden, wenn sie nicht gebraucht werden.
Ich spekuliere mal, der Syntheseweg für Ascorbinsäure wurde durch Substrathemmung immer dann gehemmt, wenn genug davon in der Nahrung war. Also die Enzyme wurden durch den Stoff in der Nahrung gehemmt, dessen Synthese sie katalysieren. Wenn genug Ascorbinsäure in der Nahrung ist, kommen die Enzyme somit kaum zur "Arbeit". Eine Mutation, die diese Enzyme unbrauchbar macht, würde sich somit nicht negativ auswirken. Im Gegenteil, der Organismus spart sich die Energie, die dazu nötig ist, die Enzyme zu synthetisieren. Und diese Ersparnis könnte ein Selektionsvorteil gewesen sein, der die Individuen aus der Population ausgeknockt hat, die noch Ascorbinsäure synthetisieren konnten.
Der Unterschied ist vllt. winzig, aber Gene sind auch gekoppelt und können sekundäre Einflüsse haben.
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.
Das ist für mich wenig plausibel.
Aber sind die vorkommenden Stoffe nicht teilweise nützlich bei z. B. der 'Schädlings'-abwehr?
Hat denn schon jemand einen guten Artikel zu dem Thema gefunden?
Das ist doch echt interessant.
Ich werfe mal den in die Runde:
https://www.york.ac.uk/res/firn/web/sh/html/JF1991.pdf
Preiswerte Stoffwechselwege für möglichst viele verschiedene sekundäre Inhaltsstoffe sind günstig, wenn sich die Umweltbedingungen ändern.
Zitat von: Rincewind am 04. März 2017, 00:12:07
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:16:22
Gene, die den Stoffwechsel unter Energieaufwand sinnlose Produkte produzieren lassen, werden recht bald stillgelegt bzw. ganz entfernt. Denn das kostet den Organismus sinnlose Ressourcen, während es keinerlei Beitrag für seine Überlebensfähigkeit leistet. Allenfalls wären solche Produkte noch als Rudimente präsent.
Das ist für mich wenig plausibel.
Aber sind die vorkommenden Stoffe nicht teilweise nützlich bei z. B. der 'Schädlings'-abwehr?
Ja, aber wie weiter oben schon geschrieben, erklärt das nicht alles.
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:38:31
Zitatweil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken.
Sie wirken sich aber aus, der Sekundarstoffwechsel kostet Energie, die für andere Prozesse fehlt. Dein Argument wäre richtig, wenn es sich um Stoffwechselzwischen- und -abbauprodukte handelt, die irgendwo in der Zelle, zB in den Vakuolen geparkt werden.
Die Energie kommt kostenlos und reichlich vom Himmel. Deswegen müssen Pflanzen ja auch nicht unter Verbrauch von Energie herumlaufen oder -fliegen oder -schwimmen, um sich Futter zu besorgen. Da müsste man also erst mal rausfinden, bei welchen Pflanzen die Energieversorgung limitierend auf Stoffwechsel bzw. die weitere Existenz ist.
Zitat von: Tezcatlipoca am 04. März 2017, 11:54:23
Die Energie kommt kostenlos und reichlich vom Himmel. Deswegen müssen Pflanzen ja auch nicht unter Verbrauch von Energie herumlaufen oder -fliegen oder -schwimmen, um sich Futter zu besorgen. Da müsste man also erst mal rausfinden, bei welchen Pflanzen die Energieversorgung limitierend auf Stoffwechsel bzw. die weitere Existenz ist.
Hm. So kostenlos ist die Energie nicht, meine ich. Es ist doch unter Pflanzen ein Wettkampf, wer wen abschattet, wer wem Nährstoffe entzieht, wer an Standorten als Einziger überleben kann ein Grund für diese enorme Ausdifferenzierung und suche nach Nischen sein.
Zitat von: Tezcatlipoca am 04. März 2017, 11:54:23
Zitat von: Sauropode am 03. März 2017, 21:38:31
Zitatweil sie sich unter den gegebenen Lebensumständen nicht auswirken.
Sie wirken sich aber aus, der Sekundarstoffwechsel kostet Energie, die für andere Prozesse fehlt. Dein Argument wäre richtig, wenn es sich um Stoffwechselzwischen- und -abbauprodukte handelt, die irgendwo in der Zelle, zB in den Vakuolen geparkt werden.
Die Energie kommt kostenlos und reichlich vom Himmel. Deswegen müssen Pflanzen ja auch nicht unter Verbrauch von Energie herumlaufen oder -fliegen oder -schwimmen, um sich Futter zu besorgen. Da müsste man also erst mal rausfinden, bei welchen Pflanzen die Energieversorgung limitierend auf Stoffwechsel bzw. die weitere Existenz ist.
Limitierend ist nicht die Energie, sondern es sind meistens Nährstoffe, je nach Lebensraum auch Wasser und das pöhse CO2 bei den C3-Pflanzen. In Wäldern, wo der Boden beschattet wird, ist es auch Licht. Deswegen gibt es in tropischen Wäldern die vielen Epiphyten. Das alles begrenzt das Wachstum und damit auch die Syntheserate an Proteinen. Und wie Groucho schrieb, gibt es unter den Pflanzen einen beinharten Konkurrenzkampf um die Ressourcen. Die können eben nicht woanders hinwandern, wo es mehr Ressourcen gibt.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/cannabis-als-medizin-deutschland-braucht-hunderte-kilo-a-1137259.html
Zitat"Erste Ernten in Deutschland sind für 2019 vorgesehen"
[...]
Die Cannabisagentur wird laut BfArM nach dem in Kürze erwarteten Inkrafttreten des Gesetzes ein EU-weites Ausschreibungsverfahren beginnen und dann Aufträge zum Anbau in Deutschland erteilen. Sie nimmt das Cannabis nach der Ernte in Besitz, die Abgabe läuft dann über Apotheken. Bis der Anbau in Deutschland stattfindet, soll Cannabis als Medizin weiterhin aus den Niederlanden und Kanada importiert werden.
@mossmann: Antrag schon vorbereitet? :grins2:
aus SPON:
ZitatAus diesem Grund startet mit der gesetzlichen Freigabe auch eine Studie in Deutschland, die Daten liefern soll, wem Cannabis genau hilft.
Das ist natürlich keine Studie i. e. S., sondern, mit viel Augenzudrücken, so etwas wie eine Anwendungsbeobachtung.
http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2017/02/24/anwendungsbeobachtungen-praedikat-nutzlos/
Methodisch noch ein bisschen fragwürdiger als die seinerzeitigen GERAC-Studien, bei denen die Placebo-Akupunktur so wirksam war, dass die "richtige" Akupunktur als kassenfähig anerkannt worden ist.
Hier:
ZitatLaut Gesetz muss der verordnende Arzt an einer nicht interventionellen, ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken dienenden Begleiterhebung teilnehmen. Ist der Arzt dazu nicht bereit, ist eine Kostenerstattung durch die Krankenkasse ausgeschlossen. Der Patient muss vor Erstverordnung durch den Arzt über die Datenerfassung informiert werden. Die Begleiterhebung ist für einen Zeitraum von 5 Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes geplant. Der Arzt muss für jeden einzelnen Patienten, der mit Cannabis behandelt wird, anonymisiert Daten zu Alter, Geschlecht, Diagnose, früheren und aktuellen Behandlungen sowie den Verordnungsgrund für die Behandlung mit Cannabis inklusive Dosis, Wirksamkeit, Verträglichkeit und Lebensqualität an das BfArM übermitteln.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/186476/Medizinisches-Cannabis-Die-wichtigsten-Aenderungen
Das ist die
einzige Bremse für die Verordnung: mehr Papierkram für die Ärzte.
Zitat von: ZKLP am 05. März 2017, 13:25:40
@mossmann: Antrag schon vorbereitet? :grins2:
Ich habe keine kommerziellen Interessen und wollte mit diesem Thread auch niemanden provozieren, sich als Schmoker zu outen ::)
Zitat von: mossmann am 06. März 2017, 15:28:58
Zitat von: ZKLP am 05. März 2017, 13:25:40
@mossmann: Antrag schon vorbereitet? :grins2:
Ich habe keine kommerziellen Interessen und wollte mit diesem Thread auch niemanden provozieren, sich als Schmoker zu outen ::)
Wäre ja auch noch schöner als offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend. :police: