Ich verstehe es einfach nicht was haben die Leute nur für ein (offenbar grundsätzliches) Problem mit der Industrie. http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Was ich auch nicht verstehe ist, warum mir im Angesicht solcher radikal Kritik das Messer in der Tasche auf geht....
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Die eigentlichen Verbrecher sind doch im Sinne der Autorin diejenigen, die keine läppischen 50€ für ein Hähnchen ausgeben. Wer das nicht kann, soll sich seine Nahrungsmittel selbst anbauen. Die Tante ist doch garnicht diskussionswürdig.
Zitat von: Nogro am 27. Dezember 2015, 18:08:35
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Die eigentlichen Verbrecher sind doch im Sinne der Autorin diejenigen, die keine läppischen 50€ für ein Hähnchen ausgeben. Wer das nicht kann, soll sich seine Nahrungsmittel selbst anbauen. Die Tante ist doch garnicht diskussionswürdig.
Deshalb habe ich auch einen Zorn in mir, denn mir kommt das vor, als ob man dem sog. Pöbel seine Lebensqualität nicht gönnen will. Fleisch soll teuer sein, wers nicht zahlen kann, soll halt keins essen. Dazu kommt die unverholene Technikfeindlichkeit. Die Herrschaften, die es sich leisten können, lassen wieder für sich schuften, so wie zu Feudalzeiten. Die hergestellten Premiumprodukte sind nur für die feinen Herren da.
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es einfach nicht was haben die Leute nur für ein (offenbar grundsätzliches) Problem mit der Industrie. http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Wir haben es halt in der Gesellschaft (nicht nur, aber sehr stark) im Bezug auf Nahrungsmittel/Landwirtschaft mit dem Phänomen zu tun, dass wir zu einer "Bambifizierung" neigen. Heißt, dass wir haben in unserem Kopf das Bild des freundlichen Bauern haben, der sanft mit seiner Hand über den goldenen Weizen auf dem Feld fährt und, und etwa den Wald als Begegnungsstätte von freundlichen Rehen und Eichhörnchen mit großen Kulleraugen. Wenn dieses idealisierte Bild der Natur Kindern von klein auf nahegebracht wird (und nicht nur in der Kindheit: selbst in der Oberstufe strotzt mein Geo-Schulbuch nur so vor Fehlern und parteiischen Darstellungen), ist dann freilich der Zusammenstoß mit der Realität unschön. Dann haben wir es mit einer Abwehrhaltung zu tun: Es ist nicht leicht, die Realität mit der lange eingesogenen Vorstellung von Natur zu vereinbaren, weshalb man dann sehr leicht und schnell Industrie und alles andere, was unnatürlich erscheint, ablehnt. Das wäre zumindest mein Erklärungsversuch.
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es einfach nicht was haben die Leute nur für ein (offenbar grundsätzliches) Problem mit der Industrie. http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung
Naja bei Sahrah Wiener ist die Frage doch ziemlich einfach zu beantworten. Wenn allen klar wäre, dass das "industrielle" Essen genausogut ist, wie das überteuerter Sterneköche, wer geht dort noch essen und wer sieht sich deren Sendungen an?
Frage mich wie lang es noch dauert bis die Tante ihren Namen für premium Fertigessen verkauft, so wie der Schuhbeck.
Zitat von: Nicht_Peter am 27. Dezember 2015, 18:53:29
Es ist nicht leicht, die Realität mit der lange eingesogenen Vorstellung von Natur zu vereinbaren, weshalb man dann sehr leicht und schnell Industrie und alles andere, was unnatürlich erscheint, ablehnt. Das wäre zumindest mein Erklärungsversuch.
Versuchen wir es mal ganz vorsichtig. ;D
http://www.collegehumor.com/post/7031607/20-adorably-wtf-illustrations-that-are-honest-about-animals (http://www.collegehumor.com/post/7031607/20-adorably-wtf-illustrations-that-are-honest-about-animals)
Es ist doch die gleiche Scheiße, wie in der Medizin.
Überall arrogante, ignorante Wohlstandsmaden mit Viertelwissen.
Naja, Technik in Frage zu stellen hieße meine eigene Existenz in Frage zu stellen. Abgesehen davon werde ich langsam zum Techniknerd. Vielleicht liegt es daran, dass es mir so schwer fällt solche Leute wie die Autorin des Artikels zu verstehen.
Abgesehen davon, bin ich nie dem Narrativ "Natur ist gut, Mensch/Technik/Chemie/etc. ist schlecht" verfallen.(Dafür hatte ich andere sehr bescheuerte Narrative im Kopf)
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es einfach nicht was haben die Leute nur für ein (offenbar grundsätzliches) Problem mit der Industrie. http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Was ich auch nicht verstehe ist, warum mir im Angesicht solcher radikal Kritik das Messer in der Tasche auf geht....
Sarah Wiener ist ne dumme Nuss (Mir fällt gerade nix Höflicheres ein.), dafür mit riesigem Ego, das vor nichts zurückschreckt. Noch nicht mal ignorieren.
Naja, paar Sachen die sie sagt, stimmen ja schon.
Verstehe jetzt die grundsätzliche Abneigung nicht.
Zitat
Was ich auch nicht verstehe ist, warum mir im Angesicht solcher radikal Kritik das Messer in der Tasche auf geht...
Das ist halt ein Problem, Scipio: So ne grundsätzliche Anti-Haltung: "Die" sind grundsätzlich gegen "uns", und deshalb sind "wir" grundsätzlich gegen "die".
Weisst, du, was ich meine?
Außerdem kommt mir der "Pöbel vs. Elite"-Vorwurf oft etwas herbeigeredet vor.
Hier mal ein Vergleich, was Essen so kostet:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vergleich-des-statistikamts-riesige-preisunterschiede-in-europa-12242933.html
PS: da drehen ja die wieder so einige Veganer durch unter ihrem Artikel ...
Zitat von: mossmann am 28. Dezember 2015, 17:55:27
Naja, paar Sachen die sie sagt, stimmen ja schon.
...
Weisst, du, was ich meine?
Nee, nicht wirklich. Vielleicht das?
ZitatEssen ist etwas Kostbares. Ein Genuss! Allerdings haben heute viele das Genießen verlernt.
? Raff' ich nicht.
Nicht alles Essen ist "kostbar"; und wer sollte früher das ,,Genießen" gekonnt haben, es nun aber verlernt haben? Wieviele sind ,,viele"? :gruebel
Oder das?
ZitatGeld regiert die Welt
Bin ganz erschüttert von dieser Einsicht. Ist mir bisher völlig verborgen geblieben. Gut, dass sie das sagt, ich wär sonst dumm gestorben.
ZitatDie Lösung aber ist ganz einfach. Denn die simpelsten Wahrheiten sind immer noch die besten
Die Lösung für was?
Aber ich glaube, Du hast das einfach nur so daher gesagt und bist jetzt nicht bereit oder in der Lage, mal einen Satz von ihr anzuführen, der beide Bedingungen erfüllt: 1) er stimmt,
und 2) er ist nicht von einer ätzenden Banalität.
Zitat von: Scipio am 27. Dezember 2015, 17:39:34
Ich verstehe es einfach nicht was haben die Leute nur für ein (offenbar grundsätzliches) Problem mit der Industrie. http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung
Ich verstehe es wirklich nicht. Halten die alle die dort arbeiten für Idioten oder sogar für Verbrecher?
Ich verlinke mal zu Sarahs aktuellem 10-Millionen-Euro-
SpielzeugProjekt, vielleicht wird der Artikel dann etwas verständlicher:
http://www.gut-kerkow.de/
Einen detailliereren Einblick gibt es bei den Nachbarn, so etwa ab hier:
https://www.antiveganforum.com/forum/viewtopic.php?f=4&t=7458&p=337927&hilit=Kerkow#p337927
Zitat von: mossmann am 28. Dezember 2015, 17:55:27
Naja, paar Sachen die sie sagt, stimmen ja schon.
Ich vermute, es ist schwierig, jemanden zu finden, der
nicht hin und wieder etwas stimmiges sagt. Das Problem ist ja auch nicht die eigentliche Aussage/Forderung/Lehre, sondern die religiöse Überhöhung. Es ist dann doch nur Essen. Manche Menschen wollen hin und wieder auch mal was anderes machen, als Essen planen, beschaffen, zubereiten, genussvoll verzehren und entsorgen.
Zitat von: ZKLP am 28. Dezember 2015, 20:06:14
Einen detailliereren Einblick gibt es bei den Nachbarn, so etwa ab hier:
https://www.antiveganforum.com/forum/viewtopic.php?f=4&t=7458&p=337927&hilit=Kerkow#p337927
Aha. Dankeschön! ;)
Da kriegt das Ganze doch gleich mal Hand und Fuß:
ZitatSarah hat für Gut Kerkow schätzungsweise Größenordnung 10 Millionen € hingeblättert; dafür wird sie von EU/Bund/Land in Zukunft mit jährlich ca. 270.000 € unterstützt (ohne "Bio" wären es "nur" knappe 200.000 €)
[von hier (https://www.antiveganforum.com/forum/viewtopic.php?f=4&t=7458&hilit=Kerkow&sid=dcdc6030946c3c57f7165c64518d34ea&start=250#p360068)]
Sie ist gar nicht so dumm, wie sie redet. ;D
Zitat von: Peiresc am 28. Dezember 2015, 19:45:21
ZitatEssen ist etwas Kostbares. Ein Genuss! Allerdings haben heute viele das Genießen verlernt.
? Raff' ich nicht. Nicht alles Essen ist "kostbar"; und wer sollte früher das ,,Genießen" gekonnt haben, es nun aber verlernt haben? Wieviele sind ,,viele"? :gruebel
Du machst einen grundsätzlichen Fehler:
Das ist ein Essay, eine Meinung, ein Artikel. Journalismus.
Über die Qualität kann man sich streiten.
Das ist aber
KEIN wissenschaftlicher Artikel, keine wissenschaftliche Abhandlung, kein Paper und keine Statistik.
Wo ist also das Problem?
Zitat von: duester am 28. Dezember 2015, 20:27:17
Ich vermute, es ist schwierig, jemanden zu finden, der nicht hin und wieder etwas stimmiges sagt. Das Problem ist ja auch nicht die eigentliche Aussage/Forderung/Lehre, sondern die religiöse Überhöhung.
Naja, Veganer sind religiös überhöht, Fernsehköche und Fleischverputzer jetzt plötzlich auch? Ich sehe in diesem Text beim besten Willen keine religiöse Überhöhung.
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 12:04:22
Ich sehe in diesem Text beim besten Willen keine religiöse Überhöhung.
Ob man das nun religiöse Überhöhung oder völlig verschobene Realitätswahrnehmung
nett nennt, ist doch in dem Kontext egal.
[korrigiert]
Zitat von: Groucho am 29. Dezember 2015, 13:29:32
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 12:04:22
Ich sehe in diesem Text beim besten Willen keine religiöse Überhöhung.
Ob man das nun religiöse Überhöhung oder völlig verschobene Realitätswahrnehmung nett, ist doch in dem Kontext egal.
Nein. Ich sehe auch keine
völlig verschobene Realitätswahrnehmung ... wo denn, bitte?
Von welcher Realität sprichst du?
@Mossmann, die verschobene Realitätswarhnehmung besteht darin, dass zwei gedankliche Bilder hochgehalten werden: dasjenige einer harmonischen Bambynatur, und dansjenige der ach so bösen und schädlichen Massenproduktion.
Oder was genau soll mit einem solchen Satz ausgesagt werden?
ZitatDie Sojamilch, die heute in jedem Supermarkt steht, ist ein hochverarbeitetes Industrieprodukt – und in etwa so künstlich wie eine Cola
Der Artikel ist voll mit solchen Vorstellungen.
Zitat von: Omikronn am 29. Dezember 2015, 14:42:16
Oder was genau soll mit einem solchen Satz ausgesagt werden?
ZitatDie Sojamilch, die heute in jedem Supermarkt steht, ist ein hochverarbeitetes Industrieprodukt – und in etwa so künstlich wie eine Cola
Der Artikel ist voll mit solchen Vorstellungen.
Nochmal: Das ist ein Essay, eine Meinung, die natürlich auch mit rethorischen Vergleichen arbeitet ("in etwa so künstlich wie eine Cola").
Das ist völlig legitim.
Und dass Sojamilch von Alpro z.B. ein Industrieprodukt ist, stimmt ja zunächst mal. Ob das Pressen etc jetzt eine hohe Verarbeitung darstellt, darüber kann man streiten, klar.
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 11:28:03
Zitat von: Peiresc am 28. Dezember 2015, 19:45:21
ZitatEssen ist etwas Kostbares. Ein Genuss! Allerdings haben heute viele das Genießen verlernt.
? Raff' ich nicht. Nicht alles Essen ist "kostbar"; und wer sollte früher das ,,Genießen" gekonnt haben, es nun aber verlernt haben? Wieviele sind ,,viele"? :gruebel
Du machst einen grundsätzlichen Fehler:
Das ist ein Essay, eine Meinung, ein Artikel. Journalismus.
Der Ausgangspunkt war doch aber:
Zitat von: mossmann am 28. Dezember 2015, 17:55:27
Naja, paar Sachen die sie sagt, stimmen ja schon.
Wieso ist es ein grundsätzlicher Fehler, nach den zutreffenden Aussagen zu fragen, egal ob Essay/Journalismus?
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 15:00:05
Und dass Sojamilch von Alpro z.B. ein Industrieprodukt ist, stimmt ja zunächst mal. Ob das Pressen etc jetzt eine hohe Verarbeitung darstellt, darüber kann man streiten, klar.
Das ist genau am Thema vorbei. Die grundsätzliche Frage, die Du Dir offenbar gar nicht stellst, ist: Warum in aller Welt sollten ,,Naturprodukte" für die menschliche Ernährung prinzipiell und von vornherein besser sein als ,,künstliche Nahrungsmittel"?
Zitat von: Peiresc am 29. Dezember 2015, 15:16:43
Das ist genau am Thema vorbei. Die grundsätzliche Frage, die Du Dir offenbar gar nicht stellst, ist: Warum in aller Welt sollten ,,Naturprodukte" für die menschliche Ernährung prinzipiell und von vornherein besser sein als ,,künstliche Nahrungsmittel"?
Ging es der Autorin zunächst eigentlich nicht darum, den Veganern aufzuzeigen, dass diese argumentativ oft falsch liegen?
Das ist doch das Thema des Essays.
@Mossmann:
ZitatGing es der Autorin zunächst eigentlich nicht darum, den Veganern aufzuzeigen, dass diese argumentativ oft falsch liegen?
Das aufzuzeigen ist das eine, das andere ist welche Lösung man dann propagiert. Man darf selbstverständlich diese Meinung haben, deswegen wird es aber nicht richtiger oder eben realistischer.
Die verschobene Realitätswahrnehmung welche du nicht siehst, steckt genau in der Lösung welche frau Wiener impliziert: nämlich dass überhaupt eine Industrielle Produktion schädlich sei für Mensch und Umwelt usw, usf...und wir ohne diese alle derartigen Probleme nicht hätten.
sichtbar is das z.B. an solchen Sätzen:
ZitatAuch vegane Industrieprodukte lassen Böden erodieren, versauen das Klima und vergiften das Wasser. Das System, in dem sie entstehen, ist ebenso grundlegend falsch wie das System der Fleischproduktion
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 12:04:22
Naja, Veganer sind religiös überhöht, ...
Nicht alle.
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 12:04:22
... Fernsehköche und Fleischverputzer jetzt plötzlich auch?
Nicht alle. Sarah Wiener schon.
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 12:04:22
Ich sehe in diesem Text beim besten Willen keine religiöse Überhöhung.
Ich koche wirklich gerne, aber ich habe auch die Zeit dafür. Wenn man nur der Hälfte ihrer Ratschläge folgt, drückt man sich schon zwei bis drei Stunden pro Tag im Hofladen des regionalen Bio-Bauern rum und wird die gleiche Zeit in der Bulthaup-Küche festgetackert. Gerade weil sie sich auf die Ernährung von Kindern eingeschossen hat, die nur von Vollzeit-Hausfrauen mit Ökotrophologie-Studium verköstigt werden dürfen, da sie anscheinend von einer Milchschnitte (Der Herr sei mit uns!) schon bleibende Schäden davontragen können. Da gibt es eine Menge ritueller Handlungen, die auf sowas Banales wie Essen draufgeklatscht werden, wenn es doch viel einfacher ginge. Hostien werden mit weniger Aufhebens ausgeteilt. Das ist religiöse Überhöhung. Soll sie ja gerne so ein Bohei um ihr eigenes Essen machen, aber so ein bisschen Wahren der Perspektive beim Wedeln mit dem erhobenen Zeigefinger täte ihr dann doch ganz gut.
Zitat von: duester am 29. Dezember 2015, 15:41:47
Ich koche wirklich gerne, aber ich habe auch die Zeit dafür. Wenn man nur der Hälfte ihrer Ratschläge folgt, drückt man sich schon zwei bis drei Stunden pro Tag im Hofladen des regionalen Bio-Bauern rum und wird die gleiche Zeit in der Bulthaup-Küche festgetackert. Gerade weil sie sich auf die Ernährung von Kindern eingeschossen hat, die nur von Vollzeit-Hausfrauen mit Ökotrophologie-Studium verköstigt werden dürfen, da sie anscheinend von einer Milchschnitte (Der Herr sei mit uns!) schon bleibende Schäden davontragen können. Da gibt es eine Menge ritueller Handlungen, die auf sowas Banales wie Essen draufgeklatscht werden, wenn es doch viel einfacher ginge. Hostien werden mit weniger Aufhebens ausgeteilt. Das ist religiöse Überhöhung. Soll sie ja gerne so ein Bohei um ihr eigenes Essen machen, aber so ein bisschen Wahren der Perspektive beim Wedeln mit dem erhobenen Zeigefinger täte ihr dann doch ganz gut.
Naja, ich sehe das nicht so eng.
Für andere ist es eben das Auto (heiligs Blechle, sic).
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 15:44:52
Naja, ich sehe das nicht so eng.
Für andere ist es eben das Auto (heiligs Blechle, sic).
Dafür machen wir einen neuen Thread auf. :grins
Zitat von: duester am 29. Dezember 2015, 15:46:46
Zitat von: mossmann am 29. Dezember 2015, 15:44:52
Naja, ich sehe das nicht so eng.
Für andere ist es eben das Auto (heiligs Blechle, sic).
Dafür machen wir einen neuen Thread auf. :grins
Bloß nicht. Da outen sich dann viele Realisten plötzlich als religiöse Fanatiker ;-)
:grins
Da dürften hier im Forum auch einige Pragmatiker unterwegs sein.
Ich kenne doch unsere Pappenheimer.
Zitat von: Conina am 29. Dezember 2015, 16:17:09
Da dürften hier im Forum auch einige Pragmatiker unterwegs sein.
Ich kenne doch unsere Pappenheimer.
Äh, ja 8)
Ich sag nur:
Fiesta 92!
ich bin da eher Pragmatiker....
Ich koche gerne und viel, und ich mache mir da auch Arbeit, die sich einige in der Familie nicht mehr machen. (sowas wie Weißkohl und Rotkohl als Kopf kaufen und von Hand schneiden und schmoren)
Ich nutze aber selbstverständlich auch verarbeitete Lebensmittel, schlicht der Zeitersparnis wegen, wenn man so wie ich Schichtdienst macht. Es kommt aber auf den Grad der Verarbeitung an, ich sehe eklatante Unterschiede zwischen einem verarbeiteten Lebensmittel wie einer 5-Minuten-Terrine und bereits verhackstücktem Hackepeter aus der Fleischtheke, das ist zumeist durchgedrehtes Fleisch ohne weitere Zutaten.
Es ist das Maß der Dinge, was ich da beachte. Ich habe sowas wie "Super Size Me" nicht ernstgenommen, da ich hier in meinem Umfeld niemanden kenne, der auch nur an so eine extrem einseitige Ernährung denkt geschweige sowas praktiziert. Ich würde mich auch nie auf Dauer von TK-Pizza-in der Mikrowelle erhitzt- ernähren, aber natürlich habe ich sowas gegessen und tue es ab und zu mal.
Ich habe aber auch darauf geachtet, meinen beiden Nachkömmlingen Grundregeln des Kochens beizubringen, Kochen ist für mich (!) ein Kulturgut, und manchmal koche ich Gerichte aus dem ganz alten Kochbuch der Davidis.
Bei den Zutaten bin ich natürlich auf meine finanziellen Möglichkeiten beschränkt, was natürlich Abwägung bedeutet. Ich will es mir zeitlich und finanziell nicht immer leisten, zum Bioladen oder zum nächsten Markt zu fahren, ich mache es aber ab und an mal.
Es sind grundsätzliche Erwägungen, die mich an Missionierungen von egal welcher Art Ernährungsgurus so ärgern, denn meist gibt es keine Zwischentöne oder Abwägungen. Entweder man geht Bio oder vegan oder rohköstlich oder Paläo oderoderoder, alles, was von der reinen Leere abweicht, ist ketzerisch.
Sumo, die meisten handhaben das so, wie Du.
Zitat von: Sauropode am 29. Dezember 2015, 18:05:55
Sumo, die meisten handhaben das so, wie Du.
Ich auch.
Nur kochen tu ich nicht so gerne, gehe dann essen.
Mal Glutamat-Asiate, mal teuer.