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Hirschhausen und Akkupunktur

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Begonnen von Binky, 06. September 2012, 20:18:29

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Binky

Läuft eben auf der ARD: Hirschhausen promotet asiatische Medizin, Akkupunktur kam gerade.

http://programm.ard.de/Programm/Jetzt-im-TV/das-fantastische-quiz-des-menschen/eid_281068538472727?list=main&first=1

"Akkupunktur wirkt auch, wenn man den Meridian nicht trifft"  :stirn

Ladislav Pelc

Hm, in welchem Zusammenhang hat er das gesagt?

Vielleicht wollte er darauf hinaus, dass es die behaupteten "Meridiane" gar nicht gibt und es für die Wirkung daher keine Rolle spielt, ob man sie trifft.

Dass es eine wie auch immer geartete Wirkung hat, wenn man Nadeln irgendwo reinpiekt (und wenn es eine Placebo-Wirkung ist) scheint mir durchaus logisch.

Sorry, ich habe die Sendung nicht gesehen, daher frage ich.

P.Stibbons


Wiesodenn1

Bernhard Hoëcker: "Homöophatie ist, wenn Du über ein Feld läufst, furzt und sagst es ist gedüngt."

Onkel Heinz

genau: "Sie helfen, und das ist, was zählt!"  :stricken

Tezcatlipoca

Akkupunktur = Loch in eine aufladbare Batterie bohren?
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Wirsing

Hirschhausen bekommt´s in der Sendung "Der dritte Bildungsweg" ja nichtmal hin den Metabolismus des Alkohols im humanen System und die Funktionsweise der ADH zu erklären. So behauptet er dort allen Ernstes, Asiaten würden weniger Alkohol vertragen, weil sie das Enzym in geringeren Mengen haben. Außerdem läßt er es sich ja nicht nehmen, den Zuschauer regelmäßig darauf hinzuweisen, daß er ja Mediziner sei und sich ein bischen damit auskenne (Im Gegensatz zu z.B. Ludger Stratmann)..... Gefährliche Mischung sowas. Mal schauen, wann auch Hirschhausens Freund Vince Ebert beginnt den Pfad der Realität aufgrund der Berühmtheit zu verlassen. 

Lord Ahriman

Naja, war nicht berauschend, aber schon besser als was sonst so gebracht wird. Fairerweise ist es auch schwer, die Problematik der GERAC-Studien in ein paar Sätzen einem Laienpublikum zu erklären. Finde schon ok, was da kam.

Binky

Das mit den Meridianen hätte er aber weglassen können, das klang sehr danach, also ob es die wirklich gibt.

Lord Ahriman

Zitat von: Binky am 06. September 2012, 21:42:45
Das mit den Meridianen hätte er aber weglassen können, das klang sehr danach, also ob es die wirklich gibt.
Ja, da hätte ich mir gewünscht, dass er das besser in Bezug zum anderen Satz "sind nicht auffindbar" bringt.

Conina

Zitat von: Wirsing am 06. September 2012, 21:35:55
So behauptet er dort allen Ernstes, Asiaten würden weniger Alkohol vertragen, weil sie das Enzym in geringeren Mengen haben. 

Die Aldehyddehydrogenase, die die zweite Stufe des Ethanolabbaues macht, kommt in asiatischen Populationen seltener vor.
Was ist schlimm daran, wenn man diesen Fakt allen Ernstes bringt?

ZitatManche Menschen haben genetisch bedingt eine hohe Aktivität des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH), wodurch aus Ethanol sehr schnell eine hohe Menge des giftigen Ethanals entsteht. Andere haben ein genetisch bedingtes Defizit des Enzyms Aldehyddehydrogenase (ALDH), wodurch Ethanal nicht genügend entgiftet werden kann. In beiden Fällen des genetisch veränderten Alkoholstoffwechsels steigt die Alkoholempfindlichkeit, d.h. die Menschen sind bei Alkoholaufnahme stärker gefährdet.
80% der asiatischen Einwohner haben genetisch bedingt die zweitgenannte Form der Alkoholempfindlichkeit. Die Folgen für den Organismus bei Alkoholaufnahme dieser Menschen sind oft gravierend.
http://artikel.schuelerlexikon.de/Biologie/Genetisch_bedingte_Alkoholempfindlichkeit.htm

ZitatInsbesondere asiatische Bevölkerungen wie zum Beispiel Japaner, Chinesen, Vietnamesen und Koreaner zeigen die Symptome einer Alkoholintoleranz. Über die Gründe für den signifikanten Toleranz-Unterschied im Vergleich zu z.B. Europäern wird in der Wissenschaft noch gestritten, jedoch wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass der starke Selektionsdruck in Europa zu Zeiten des Mittelalters Menschen mit ausgeprägten Toleranzen gegenüber Alkohol bevorzugte. Im asiatischen Raum hingegen spielte der Alkohol zu dieser Zeit keine so dominante Rolle.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholintoleranz

ZitatADH1B*47His allele frequency in East Asian populations

We analyzed a total of 2,275 individuals from 38 East Asian populations, especially those not included in the previous reports (northern Han Chinese, Tibetan and southern ethnic populations in China). Table 1 lists the frequencies of ADH1B*47His in the 38 populations. In general, the distribution pattern is consistent with the previous reports[14,17], and most of the populations (31/38) have frequencies higher than 50%. In Han Chinese, the highest frequency is detected in Zhejiang province of south-eastern China (98.5%), and those in the west have relatively low frequencies (60-70%). The same pattern is also observed for the other ethnic populations from China and Southeast Asia (Cambodia and Thailand) except for Tibetan (14.1% on average), Bulang (1.7%, an ethnic population from south-western China) and Cambodian (20.6%). All the five Tibetan populations from different geographic regions have low frequencies (13-21%). We created a contour map based on the data from the 38 populations and those published before (Figure. 1). The distribution of the frequencies of ADH1B*47His confirms its prevalence in East Asia and a clear east-to-west cline is observed.
http://www.biomedcentral.com/1471-2148/10/15
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Binky

ber die Gründe für den signifikanten Toleranz-Unterschied im Vergleich zu z.B. Europäern wird in der Wissenschaft noch gestritten, jedoch wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass der starke Selektionsdruck in Europa zu Zeiten des Mittelalters Menschen mit ausgeprägten Toleranzen gegenüber Alkohol bevorzugte. Im asiatischen Raum hingegen spielte der Alkohol zu dieser Zeit keine so dominante Rolle.


.....interessant, wir sind die Nachkommen mittelalterlicher Suffköpfe.....

Conina

So kenn ich das auch. Unsere Vorfahren tranken Bier und dort wurde Tee gekocht. Beides verminderte die Keimaufnahme beim Trinken.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

zwingenberger

Zitat von: Conina am 07. September 2012, 07:00:40
So kenn ich das auch. Unsere Vorfahren tranken Bier und dort wurde Tee gekocht. Beides verminderte die Keimaufnahme beim Trinken.

Bier war, weil Wasser gebraucht wurde, dafür nicht optimal. Wasser war zur Zeit des Mittelalters eine Hochrisikoflüssigkeit, saubere Quellen waren Mangelware. Genau das war der Grund, weshalb man in diesen Zeiten Weinbau bis an die Ostseeküste betrieb. Der Sauerschüttler, der dabei rauskam, brachte es auch ohne Verdünnung selten auf mehr als 4 % Alkohol, konnte aber mangels Wasserkontakt einigermaßen unbedenklich getrunken werden. Diese sehr niedrigen Alkoholgehalte (wegen erbärmlich niedriger Mostgewichte und schwächlicher Naturhefen) relativieren auch etwas die Überlieferungen über tägliche Trinkmengen, die man einigen geschichtlichen Persönlichkeiten nachsagt. Ob man Bier oder die gleiche Menge Wein trank, machte für die Dröhnung keinen sehr großen Unterschied.  :P

Wirsing

Jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte immer, die zweite Reaktion im Abbau, nämlich die der Umwandlung des Acetaldehydes zur Essigsäure sei in aller Regel der "betroffene" Schritt:
http://www.onmeda.de/aktuelles/im_fokus/wuessten_sies/asiaten_vertragen_keinen_alkohol.html
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1733836
:gruebel