Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Viren kaputtschütteln

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Conni, 21. Januar 2009, 12:57:14

« vorheriges - nächstes »

Conni

Quelle: PM-Magazin

ZitatIm Prinzip funktioniert es ähnlich, wie bei einer Opernsängerin, die mit ihrer Stimme Weingläser zerspringen lässt: Viren werden in einer bestimmten Schallfrequenz geschüttelt und so außer Gefecht gesetzt. Sie sind nämlich in einer Art Kapsel verpackt – wird diese durch Vibration beschädigt, wird auch der Virus zerstört. Die Vibration wird durch einen Laser erzeugt.

Wie eine Gitarrensaite besitzt auch jeder andere Körper eine bestimmte Frequenz, bei der er zu schwingen beginnt, erklärt Otto Sankey von der Arizona State University. Die große Herausforderung für Sankey und seine Kollegen ist nun, die richtigen Frequenzen zu ermitteln. Das ist deshalb schwierig, weil im Kern des Virus Millionen von Atomen umherschwirren.

Die Berechnung der Bewegung jedes einzelnen Atoms ist mit den derzeitigen Computern nur sehr aufwändig möglich. Die Forscher haben allerdings eine Formel entwickelt, die Bewegungen und damit die nötige Frequenz effizienter errechnet.

Für Patienten wäre diese Laser-Behandlung sicherer, als mit Medikamenten und ihren Nebenwirkungen gegen einen Virus anzukämpfen. Denn die Laser-Vibration wäre für unseren Körper harmlos, aber: Wir werden uns noch ein wenig gedulden müssen, bis sich Viren einfach ,,wegschütteln" lassen, denn Laserlicht kann bisher noch nicht tief genug in den Körper eindringen. Das Bild zeigt ein HI-Virus. (21.01.2009)

Die pseudowissenschaftliche PM müsste im Blog auch mal erwähnt werden

WikiSysop

Ja, da gäbe es einiges. Ich glaube mich zu erinnern, dass einer der Redakteure zu den Kritikern der Relativitätstheorie gehört...

Conni

Vor allem der letzte Abschnitt: Medikamente haben Nebenwirkungen, der Laser nicht (wer es besser weiß, würde sowas nicht behaupten)

Ja, und haben Viren Frequenzen? Das hört sich doch auch irre an!

Schkrüptschak?

rincewind

Zitat von: Conni am 21. Januar 2009, 13:16:42
Vor allem der letzte Abschnitt: Medikamente haben Nebenwirkungen, der Laser nicht (wer es besser weiß, würde sowas nicht behaupten)

Ja, und haben Viren Frequenzen? Das hört sich doch auch irre an!

Schkrüptschak?

Die haben keine Frequenzen, es geht um das Phänomen der Eigenresonanz. Da ist doch Schkrüpschak tatsächlich genau der Richtige!

AnnaLena

wenn die Viren gegrillt werden dabei, wird die Zelle doch erst recht gegrillt, sollte man meinen

Deceptor

Die pseudowissenschaftliche PM müsste im Blog auch mal erwähnt werden

Jau ! Zu diesem Kaputtschütteln haben wir bereits verschiedene Bezüge im Wiki. ZB

http://psiram.com/index.php?title=Zapper



WikiSysop

Peter Ripota war PM-Redakteur: http://www.peter-ripota.de
Ein typischer Crank!

Skrzypczajk

Schön dass es jetzt einen Wiki-Artikel zu PM gibt!

Zum Virenschütteln: Am Aussagekräftigsten schien mir dieser Link: http://www.aip.org/pnu/2008/split/852-2.html und der Abstract in Phys Rev Letters (auf den Volltext habe ich auf die Schnelle keinen Zugriff, es sei denn für 25$).

Die Burschen haben also gerechnet. Man kann ja - z.B. mit der Finite-Elemente-Methode - für jeden x-beliebigen Körper die Resonanzfrequenz bestimmen. Eigentlich gibt es aber nicht DIE mechanische Resonanz, sondern ganz viele Schwingungsformen (sog. Moden). Ein Metallstab z.B. kann verschiedenste Biegeschwingungen machen, kann "atmen", kann in longitunaler Richtung schwingen, usw. Eine Schwierigkeit ist, diejenigen Moden herauszufinden, die in der Realität tatsächlich beobachtet werden.

Auch komplexere Systeme kann man so rechnen, z.B eine Brücke. Bei anderen, sagen wir einer Waschmaschine, liegt man aber schnell völlig daneben, weil es nicht reicht, ein paar Materialparameter zu kennen (Dichte, Elastizitätsmodul, etc.), sondern immer wieder nachmessen und Modellparameter an die Realität anpassen muss.

Jedenfalls verstehe ich es so, dass die mit irgend so einer Modelliertechnik ein ganzes Virus gerechnet haben. Und auf eine Resonanzfrequenz von 60 GHz gekommen sind, bei der das Teil "besonders gut" schwingt (also dieses spezielle Virus, was die vielleicht auch deshalb ausgesucht haben, weil es relativ einfach zu modellieren war). Wieviel das mit der Realität zu tun hat, weiß man einstweilen nicht. Und schon gar nicht, wie man diese Schwingung bei Viren im Körper anregen könnte. Und auch nicht, ob die Resonanz so scharf ist, dass man dadurch - wenn das Einkoppeln irgendwie gelänge - nur diese Viren kaputtmacht uns sonst nix. Das mit dem Picosekunden-Laser ist doch wirre Spekulation (meine 2 Cent).


Ah sehe gerade, Überschneidung mit Gockel...

Conni

Aber das Capsid eines Virus kann doch nicht durch eine bloße Schwingung zerstört werden. Die Dinger sind doch bestimmt nicht so spröde wie Glas, oder wie soll das sonst gehen?

Skrzypczajk

Naja, an sich kann man jedes schwingungsfähige Gebilde kaputtmachen, wenn die Schwingung nur stark genug ist. Nur kommt man genau an dem Punkt vom linearen in den nichtlinearen Bereich und mit dem Rechnen wird es erst recht Essig. "Spröde" bedeutet beim Glas ja nur, dass dieser Kaputtgeh-Bereich schon bei ziemlich kleinen Schwingungsamplituden erreicht wird. Ich denke aber auch, wo der bei einem Virus anfängt und es zerreisst (oder wie man sich das vorstellen soll), dürfte nicht so einfach zu sagen sein.

AnnaLena

Da zerreisst alles neben dran mit, das wars, was ich meinte

WikiSysop

Das ist alles Theorie. Praktisch kommt es auf die Dämpfung an.

rincewind

Zitat von: Gockel am 21. Januar 2009, 21:36:29
Ist wie die Nadel im Heuhaufen, nur dass sich diesmal nur die Nadel bewegen darf.

Ist es nicht so, dass hier sogar die Nadel ein Strohhalm ist?

Skrzypczajk

Scheint mir auch so.

Zitat von: WikiSysop am 21. Januar 2009, 21:01:10
Das ist alles Theorie. Praktisch kommt es auf die Dämpfung an.

Richtig, das meinte ich mit Resonanzschärfe. Die haben dazu auch was ausgerechnet oder jedenfalls Annahmen in ihr Modell reingesteckt, aber Details stehen wohl nur im Originalpaper.

Zusammenfassend würde ich sagen, da hat jemand Schwingungsmoden von einem Gebilde ausgerechnet, diesmal ein Virus. Unspektakuläre Sache. Der Rest (Kaputtschütteln, Laser) ist SF für und von PM und Konsorten.