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Heute: Ein büssl BlaBla (auch bekannt als Philosophie)

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Begonnen von Ratiomania, 13. Januar 2012, 23:03:31

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Tezcatlipoca

Zitat von: Averell am 14. Januar 2012, 00:02:36
Da halte ichs etwas frei mit Bernhard Hoëcker: Philosophen sind Idioten. :P
Ich habe garnichts gegen Philosophen.
Solange sie den Mund halten und genügens Abstand zu Schreibwerkzeugen und Tastaturen bewahren.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Tezcatlipoca am 16. Januar 2012, 18:10:07
Zitat von: Averell am 14. Januar 2012, 00:02:36
Da halte ichs etwas frei mit Bernhard Hoëcker: Philosophen sind Idioten. :P
Ich habe garnichts gegen Philosophen.
Solange sie den Mund halten und genügens Abstand zu Schreibwerkzeugen und Tastaturen bewahren.

Vielleicht lässt sich ein fröhliches Bücherverbrennen arrangieren mit Kant, Schopenhauer, Wittgenstein, Russel, Popper und so?

Diese Ignoranz hier ist tatsächlich etwas bedrückend.

Tezcatlipoca

Zitat von: Dr. Ici Wenn am 16. Januar 2012, 20:19:44
Vielleicht lässt sich ein fröhliches Bücherverbrennen arrangieren mit Kant, Schopenhauer, Wittgenstein, Russel, Popper und so?
Ich pflege keine Bücher zu verbrennen, schon gar keine, die mir nicht gehören.
ZitatDiese Ignoranz hier ist tatsächlich etwas bedrückend.
Und wird nur noch übertroffen von vorurteilenden Unterstellungen, wie beispielsweise der, dass Leute, die sich nicht für Philosophen erwärmen können, diese auch anderen Menschen nicht gönnen oder gar Werke vernichten wollen, die ihnen nichts sagen. >:(
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Tezcatlipoca am 16. Januar 2012, 20:25:24
Und wird nur noch übertroffen von vorurteilenden Unterstellungen, wie beispielsweise der, dass Leute, die sich nicht für Philosophen erwärmen können, diese auch anderen Menschen nicht gönnen oder gar Werke vernichten wollen, die ihnen nichts sagen. >:(

Ich zitiere:
Zitat
Ich habe garnichts gegen Philosophen.
Solange sie den Mund halten und genügens Abstand zu Schreibwerkzeugen und Tastaturen bewahren.

Aus dieser Aussage kann man unschwer entnehmen, dass der Autor dieser Worte es lieber gesehen hätte, wenn sie nichts geschrieben hätten. Sonst hat er was gegen sie.

Zitat
Ich habe garnichts gegen Philosophen.
Solange sie den Mund halten [...]

Die Folgerung, ihre Werke daher lieber als nicht existent zu sehen, kann man dem Autor zwar nicht zwingend, aber doch sehr naheliegend unterstellen, sofern man noch der Überzeugung anhängt, dass auch der Sprache eine gewisse Logik entnommen weden kann.


Binky

Zitat von: Tezcatlipoca am 16. Januar 2012, 20:25:24
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 16. Januar 2012, 20:19:44
Vielleicht lässt sich ein fröhliches Bücherverbrennen arrangieren mit Kant, Schopenhauer, Wittgenstein, Russel, Popper und so?
Ich pflege keine Bücher zu verbrennen, schon gar keine, die mir nicht gehören.
ZitatDiese Ignoranz hier ist tatsächlich etwas bedrückend.
Und wird nur noch übertroffen von vorurteilenden Unterstellungen, wie beispielsweise der, dass Leute, die sich nicht für Philosophen erwärmen können, diese auch anderen Menschen nicht gönnen oder gar Werke vernichten wollen, die ihnen nichts sagen. >:(

Wenn jemand von Philosophie keine Ahnung hat oder sich dafür nicht interessiert, kann er das auch so formulieren. Hier läßt sich aber der Eindruck nicht vermeiden, daß diese Leute, die fordern, Philosophen mögen generell ihren Mund halten, weil sie überflüssige Laberköpfe und ähnliches sind, sich auf tiefstem Stammtischniveau bewegen und keine vernünftige Diskussionsgrundlage bieten. Außerdem wird das langsam rufschädigend für Esowatch.

Die Gleichen, die beim Thema Broder und moderne Kunst ganz laut "Stammtisch" rufen, wenn ein Anderer sich zum Thema nicht so äußert, wie sie es gerne hätten, benehmen sich hier so, wie sie es selber kritisieren.


Tezcatlipoca

Ich will und kann nicht behaupten, dass alle Philosophen nur schwurbeln, aber was ich bis jetzt gelegentlich an Sätzen oder Absätzen gesehen habe (ganze Bücher würde ich wohl nicht aushalten), geht einfach an meiner Denke vorbei. Im besten Fall "na schön, aber muss man das so abgehoben sagen", schlimmstenfalls "versteht der selbst, was er da sagt?" Sowas schreckt ab, der Reiz, mehr davon zu lesen, ist nicht vorhanden. Ich habs halt mit konkreten Dingen.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Binky

Das ist ja auch ok, vor allem auch, weil viele Philosophen sich damit schwertun, sich verständlich auszudrücken. Ich kann mir aber vorstellen, daß das Lesen mancher Texte Spaß machen würde, wären sie einfach nur nicht so verschwurbelt.

Im angelsächsischen Raum ist es keine Schmach, sich verständlich und ohne Schachtelsätze zu artikulieren, was vielen in D. leider abgeht. Hier gilt es immer noch als ein Zeichen besonderer Gelehrtheit, wenn man nur von einem ganz erlesenen Publikum verstanden wird. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man dann als Schwätzer dasteht. Ein Meister dieser Künste ist Sloterdijk.....


P.Stibbons

Kennt ihr "Sofies Welt" ?

Das ist ein Gang durch die Philosophie, aber in Romanform und als Jugendbuch geschrieben.

Gibts inzwischen offenbar auch als free download:

http://www.4shared.com/office/Ab3bAkJH/jostein-gaarder-sofies-welt.html

Dr. Ici Wenn

Zitat von: P.Stibbons am 16. Januar 2012, 21:39:21
Kennt ihr "Sofies Welt" ?

Naja. Gaarder. Der schwallt halt auch sehr viel daher.

Wer schon gar keine Lust hat, dem sei Wittgenstein empfohlen:

Tractatus logico-philosophicus: Logisch-philosophische Abhandlung

Gibts bei Amazon ab 1 Euro. Dünnes Büchlein, 124 Seiten.

Ein Rezensent sagt es:

ZitatInsofern die Philosophie mit ihren Fragen und ihren versuchten Antworten aber erst jenseits der Naturwissenschaft beginnt, steht sie in dem Dilemma, nichts klar sagen zu können. Gewissermaßen eine Bankrotterklärung für das Vermögen der Philosophie und insofern eine Neuauflage ihres alten Skandals. Aber: Wo die Antworten ausbleiben, da schwinden deswegen die Fragen nicht, auch wenn der Rest, wie in Wittgensteins siebenten Satz, eben Schweigen bleibt. Der Trost: Im Spätwerk relativiert er das. Für mich ist der Tractatus ein Beispiel an gedanklicher Folgerichtigkeit und Stringenz. Klar sagbar ist eben wenig, sicher noch weniger. In einem Zeitalter des Geschwätzes über alles und nichts tut es gut, das zu wissen.

Averell

Hallo ganz ruhig bitte. Nur weil ich mal wieder ganz unbedarft hier mal den Hoëcker nachgeplappert habe (der das übrigens auch gleich wieder relativiert hat), heißt das noch lange nicht daß ich alle in einen Sack haue, Scheiße drauf schreibe und dann an liebsten anzünden möchte.

Ich mache ja keinen Hehl daraus, daß ich von diesen (imho!) Phrasendreschern über den Sinn des Lebens, des Seins, des Bewußtseins, der Amöbe im Schlafrock im allgemeinen und auch ganz im besonderen - nicht viel halte. 42!

Wenn andere dagegen darin Ihre Erfüllung finden Ihr Leben mit dem ständigen hochtrabenden Erklären zu verbringen - seis ihnen/Euch herzlich gegönnt. Ich denke nur wir haben dem Erfinder des Rades mehr zu verdanken.

'tschuljung ich versuche mich zu bessern und bleibe dann einfach öfter mal zu Haus. >:( :P

Belbo zwei

Zitat von: Averell am 17. Januar 2012, 11:22:31

'tschuljung ich versuche mich zu bessern und bleibe dann einfach öfter mal zu Haus. >:( :P


...na jetzt komm, was hattest Du denn erwartet ;D

Averell



Binky

Averell, keiner will, daß Du ein Philosophie-Fan wirst. Du darfst auch sagen, daß Du Ph. nicht gut findest.

ZitatIch denke nur wir haben dem Erfinder des Rades mehr zu verdanken.

Ich finde es aber auch nicht unbedenklich, will man Menschen nach ihrer Nützlichkeit bewerten - egal, ob es Schriftsteller sind (ja, wozu braucht man die?, könnte der geneigte Lesemuffel sagen), Philosophen, Bäcker, Ingenieure, Ärzte oder Arbeitslose.

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Averell am 17. Januar 2012, 11:22:31
Ich denke nur wir haben dem Erfinder des Rades mehr zu verdanken.

Wem haben wir mehr zu verdanken? Dem Erfinder des Telefons oder dem Entdecker des Penicillins? Mit leichter philosophischer Bildung ist man eben z.B. in der Lage, hier einen Kategorienfehler zu sehen.


Weil das gerade passt: Ein Kommentar von den SB:

Zitatcydonia· 17.01.12 · 13:58 Uhr
@Nils
Ich denke, dass dies ein Musterbeispiel dafür sein könnte, wie Philosophie heutzutage dazu beitragen müsste, eine solche Diskussion in argumentativ saubere Bahnen zu lenken.
Dennett ist ja Philosoph und ich erinnere mich an eine Ausspruch von Dawkins, der sinngemäß lautete: "Ich frage mich öfter, wozu Philosophie eigentlich gut sein soll. Wenn ich dann an Dan Dennett denke, weiß ich es wieder."
Es ginge also darum, das Konstrukt "Freier Wille" möglichst zu sezieren, und zu versuchen einzelne Teile sauber genug zu definieren, um über diskussionswürdige Einzelaspekte wirklich sprechen zu können.
Mein Mantra: "Heutzutage riskiert ein Philosoph ohne breite naturwissenschaftliche Kenntnisse ein bloßer Schwurbler zu sein." möchte ich auch hier wieder anbringen.
Ein Dennett dürfte im deutschsprachigen Raum schwer zu finden sein. Die Schwurbler überwiegen und die wirklich guten Denker müssen sich erstmal gegen den allgemeinen Schwurbelverdacht stemmen. Was angesichts von manchen hochgehypten "Philosophen" und auch angesichts mancher deutscher Philosophietraditionen eine Sisyphosarbeit ist.
http://www.scienceblogs.de/evolvimus/2012/01/wenn-evolutionsbiologen-uber-freien-willen-plaudern.php

Könnte ich unterschreiben. Nur weil in den deutschen Medien Oberschwurbler unterwegs sind, die man als "Philosophen" bezeichnet, heißt das noch nicht, dass Philosophie an sich Unsinn wäre.