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Heilpraktikerpetition

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Begonnen von Bobbele, 11. November 2011, 12:17:20

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Bobbele

Bei FF läuft ein Post der für die Petition zur Doku-Pflicht für Heiltaktiker wirbt.

Ich bin da skeptisch, da ich denke die völlige Abschaffung dieses unsäglich überflüssigen "Berufes" wäre weitaus sinnvoller. Eine Dokupflicht könnte dem "Berufsstand" des HP eine Art bodenständige Seriösität verleihen und ihn damit weiter in der Gesellschaft festigen (auch wenn das übelste Pack vielleicht ausgesiebt würde).

Ich habe deshalb (noch) nicht gezeichnet. Hmmm....

http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/dokumentationspflicht-auch-fur-heilpraktiker.php



Ratiomania

Zitat von: Bobbele am 11. November 2011, 12:17:20
Bei FF läuft ein Post der für die Petition zur Doku-Pflicht für Heiltaktiker wirbt.

Ich bin da skeptisch, da ich denke die völlige Abschaffung dieses unsäglich überflüssigen "Berufes" wäre weitaus sinnvoller. [...]

Politik der kleinen  Schritte, man muss schon ne Mehrheit bekommen... auch wenn ich deine Meinung Teile.

zwingenberger

Das sehe ich anders.

Man muss sich  nur einmal ansehen, was für ein Irrsinn in unzähligen Heilpraxen vermarktet wird. Mit geträubtem Gefieder habe ich kürzlich eine Seite gelesen, in der "Aurachirurgie" angeboten wird. Das wären alles Dinge, die dokumentiert werden müssten. Wenn das alles beweiskräftig zu Papier gebracht werden müsste, würden es sich zumindest einige noch beeinflussbare "Heiler" zweimal überlegen, was sie mit einem Heilungsversprechen gegen teures Geld an Mann und Frau bringen. Und noch eines kommt hinzu: so eine Dokumentation hat auch negative Beweiskraft. Was nicht drinsteht, hat es grundsätzlich nicht gegeben. Das gilt insbesondere für unterlassenes Anraten einer indizierten konventionellen ärztlichen Maßnahme. Wer den Kopf aus der Haftungsschlinge ziehen will, wenn es mal wieder zu spät für ein ärztliches Eingreifen war, wird dann schon nachweisen müssen, dass er rechtzeitig darauf hinwies, mit dem eigenen Latein am Ende zu sein - diesen Nachweis wird er mittels Dokumentation führen müssen. Das heißt, es besteht ein mittelbarer Druck, Patienten rechtzeitig klar zu machen, dass sie zum Arzt gehören.


zwingenberger

Eigentlich ist es ja zu ernst, aber ich versuche mir gerade die Doku für einen aurachirurgischen Eingriff vorzustellen:

Eröffnung der Aura über dem abdominalen Zentralmeridian, in 3 cm Höhe über der Epidermis, Darstellung der blockierten Leitbahnsehne, Entleerung von feinstofflichem Sekret aus dem linken Yang-Bindegefäß, Reposition eröffneter Auraregionen und Versorgung der Naht mittels TCM-Faden

:D :D :D

rincewind

Ich seh das auch so. Abschaffen ist momentan illusorisch. Man könnte zwar argumentieren, das würde die HPs aufwerten, aber aus Sicht des Klienten ist die Petition ohne Frage sehr sinnvoll, und das gewichtet mehr.

rincewind

Zitat von: zwingenberger am 11. November 2011, 13:17:43
Eigentlich ist es ja zu ernst, aber ich versuche mir gerade die Doku für einen aurachirurgischen Eingriff vorzustellen:

Eröffnung der Aura über dem abdominalen Zentralmeridian, in 3 cm Höhe über der Epidermis, Darstellung der blockierten Leitbahnsehne, Entleerung von feinstofflichem Sekret aus dem linken Yang-Bindegefäß, Reposition eröffneter Auraregionen und Versorgung der Naht mittels TCM-Faden

:D :D :D

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zwingenberger

Ein völliges Verbot des Heilpraktikerwesens wäre an Art. 12 GG auch kaum vorbeizubringen. Anders sieht es aus mit der Art und Weise der Berufsausübung, da gibt es in Art.12 Abs. 1 GG einen Gesetzesvorbehalt. Was verfassungsrechtlich dagegen einzuwenden wäre, dass ein HP, der für die Gesundheit seiner Patienten eine genauso große Verantwortung übernimmt wie ein Arzt, sein Tun auch genauso dokumentieren soll, wüsste ich wirklich nicht.

Den Hebel hier anzusetzen, halte ich sogar für ganz clever. Beseitigt man die Privilegien der "Heiler" nach und nach, ist auf längere Sicht eine Menge heißer Luft dort heraus.

Bobbele

Ich kenne einen HP der macht vornehmlich in Akupunktur, Shiatsu und "Lebensberatung". Einen Krebspatienten z.B. würde er an einen echten Arzt verweisen. Mit einer Doku-Pflicht hätte er sicher wenig Probleme, im Gegenteil, ein Teil der Konkurrenz - die übelsten Pfuscher und Quacksalber - wäre vermutlich weg vom Fenster.

Alles in allem überzeugt mich aber das Argument "aus der Sicht des Klienten", so dass ich die Petition wohl doch mitzeichnen werde...

rincewind

Zitat von: zwingenberger am 11. November 2011, 14:07:46
Den Hebel hier anzusetzen, halte ich sogar für ganz clever. Beseitigt man die Privilegien der "Heiler" nach und nach, ist auf längere Sicht eine Menge heißer Luft dort heraus.

Jupp. Und Einbindung in die GOÄ.

rincewind

Zitat von: Bobbele am 11. November 2011, 14:17:52
Ich kenne einen HP der macht vornehmlich in Akupunktur, Shiatsu und "Lebensberatung". Einen Krebspatienten z.B. würde er an einen echten Arzt verweisen. Mit einer Doku-Pflicht hätte er sicher wenig Probleme, im Gegenteil, ein Teil der Konkurrenz - die übelsten Pfuscher und Quacksalber - wäre vermutlich weg vom Fenster.

Es gibt auch weiße Schafe unter schwarzen. Wir hatten ja mal den Sven hier, ein HP, dem ich die seriöse Ausübung seines Berufes zutraue und der auch Ahnung hat. Das Problem ist ja die sogut wie Nicht-Regelung von Ausbildung, Doku.Pflicht etc. Jeder Furz ist in D. geregelt, die 100 Watt Birne verboten, aber HPs können tun und lassen, was sie wollen. Und im Ernstfall zählen sie vor Gericht als Laien, das ist der Oberhammer.

Belbo zwei

Auf Dauer werden wir wohl aus Kostengründen um eine Art Zwischenebene bei der medizinischen Versorgung nicht drumrumkommen (wie sie mit ambitionierten Sprechstundenhilfen und Krankenpflegern ja auch schon teilweise etabliert ist). Es muss nur eine Regelung geben die die ganzen Esotrottel aus diesem Bereich fern hält.