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Der große Schwindel mit der Solarenergie

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Begonnen von rincewind, 05. Juli 2011, 22:17:22

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skeptizistiker

Hallo rincewind,

Grundlast, lt. wiki P: die Belastung eines Stromnetzes, die während eines Tages nicht unterschritten wird...

Das bezieht sich auf das g e s a m t e  Netz. Wenn ich jetzt mal (beispielhaft) annehme, es steht soviel Wind- und PV- Kapazität zur Verfügung, dass an windigen, sonnenreichen Tagen bis zu 100% des benötigten Stroms von diesen Anlagen gedeckt werden kann, wird in diesem Moment kein weiterer Strom aus anderen Anlagen benötigt. Dann müssten wir diese Anlagen sozusagen "abschalten" oder zumindest vom Netz nehmen. Und bei Einbruch der Wind-/PV-Leistung müssten wir sie wieder s e h r zügig ans Netz nehmen: "Und dafür sind die klassischen Grundlastkraftwerke eben nicht geeignet." zitiere ich mich jetzt mal selbst.

Und ein Stromnetz zu regeln ist ja zumindestens keine Magie: Geht die Frequenz runter, werfe ich Lasten ab oder erhöhe die Einspeisung, sinkt die Frequenz mach ichs umgekehrt. Der Teufel liegt natürlich auch hier  im Detail ...

Das EEG habe ich (hoffentlich) mit keinem Wort verteidigt, sehr wohl aber das Ziel: Nämlich "erneuerbare" Energien soweit zu pushen, dass sie auch ohne Subventionen konkurrenzfähig werden.

Ob das Geld dafür gut angelegtes Geld ist?
Ich hoffe doch!





71hAhmed



Zitat von: rincewind am 15. Juli 2011, 19:07:04
Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, schreibe ich die generellen Probleme des Themas mal zusammen. Meist fehlt uns Diskutanten das handwerkliche, nüchterne ingenieurhafte Suchen nach Lösungen, die TATSÄCHLICH realisierbar sind.

http://www.rwe.com/web/cms/de/683570/smart-country/

Das machen die Netzbetreiber schon aus Eigeninteresse, bei Stromausfall ist ja immer erst mal der Versorger schuld, nicht die Politik, die unbeleckt von technischem Sachverstand Ideologischen Träumen hinterherrennt.

Zitat von: rincewind am 15. Juli 2011, 19:07:04
Eine kleine Struktur mit Wind/Wasser/Sonne funktioniert prima. Solange diese Struktur auf die übergeordnete große zurückgreifen kann. Z.B. auf einen Betrieb, der die Energie zum Aluschmelzen für das Generatorgehäuse auch noch bezahlen kann. Solange man zur Not halt Batterien kauft. Die irgendwer aber vorher produziert haben muss. Ev. versteht das gerade jemand ...

JA.

StarBurst

Zitat von: skeptizistiker am 15. Juli 2011, 20:32:55
Grundlast, lt. wiki P: die Belastung eines Stromnetzes, die während eines Tages nicht unterschritten wird...

Das bezieht sich auf das g e s a m t e  Netz. Wenn ich jetzt mal (beispielhaft) annehme, es steht soviel Wind- und PV- Kapazität zur Verfügung, dass an windigen, sonnenreichen Tagen bis zu 100% des benötigten Stroms von diesen Anlagen gedeckt werden kann, wird in diesem Moment kein weiterer Strom aus anderen Anlagen benötigt. Dann müssten wir diese Anlagen sozusagen "abschalten" oder zumindest vom Netz nehmen. Und bei Einbruch der Wind-/PV-Leistung müssten wir sie wieder s e h r zügig ans Netz nehmen: "Und dafür sind die klassischen Grundlastkraftwerke eben nicht geeignet." zitiere ich mich jetzt mal selbst.

Ja, das ist aber ein Problem von Solar/Wind und nicht der klassischen Energiequellen. Die Einspeisung von Wind/Solar schwankt schon jetzt extrem zwischen 0 Einspeisung und soviel Einspeisung das es negative Strompreise gibt. In naher Zukunft, bei entsprechenden Aufbau wird sie an sonnenreichen Tagen den gesamten Strombedarf D's decken können - aber halt nur für ein paar Minuten oder so. Da sie aber genauso oft auch gar nichts liefern, braucht es immer noch die jetzige Kraftwerksstruktur um genau dann auch den Energiebedarf von D decken zu können. Aus diesem Grund müssen im Hintergrund die klassischen Kraftwerke weiterarbeiten, weil Wind/Solar eben auch wieder auf 0 zurückfallen können. Man wird also auf Kohle/Atom auf die Art nie verzichten können, egal wie weit man die erneuerbaren Energien noch weiter ausbaut. Da es nicht wirklich ökonomische großflächige Speichermöglichkeiten gibt, wird ein weiterer Ausbau vor allem von Solaranlagen, die immer nur Strom liefern wie sie lustig sind, zu keinerlei Verringerung des Bedarfs an den klassischen Stromerzeugern führen, sondern nur massive Mehrkosten erzeugen, einen kleinen Kreis von Betreibern stinkreich machen und natürlich unser Stromnetz an die Grenzen der Belastung treiben (und wenns dann zusammenbricht, dann sind sowieso wieder die bösen Energieriesen Schuld).

Solarenergie jetzt, solange es keine ökonomischen Speichermöglichkeiten gibt, noch weiter auszubauen bringt gar nichts, ausser das wir noch mehr draufzahlen damit uns irgendwer den überflüssigen  Strom abnimmt wenn die Sonne scheint (während die Anlagenbetreiber trotzdem ihre 20-40 Cent pro kwh aus der EEG-Umlage bekommen).

Solarenergie funktioniert im kleinen, ein ganzes Stromnetz damit erhalten kann man jedoch nicht.

Godesberg

Es läuft auf die Grätzel-Zelle hinaus...

Daggi

Die Einspeisung von Wind/Solar schwankt schon jetzt extrem zwischen 0 Einspeisung und soviel Einspeisung

Das ist nicht nur bekannt, sondern auch über langjährige Wetterbeobachtungen abschätzbar. Daher sind auch zukünftige Einspeisungen von Solarstrom aus Nordafrika so geplant, dass ein durchziehendes Tief mit Wolkenbildung immer nur einen Teil der einspeisenden Fläche von Marokko bis Ägypten abschattet. Die Herausforderung ist durch neue Stromnetze überschüssigen Strom verteilen zu können und fehlenden Strom importieren zu können.

Sleeper

Zitat von: StarBurst am 15. Juli 2011, 22:32:25
Zitat von: skeptizistiker am 15. Juli 2011, 20:32:55
Grundlast, lt. wiki P: die Belastung eines Stromnetzes, die während eines Tages nicht unterschritten wird...

Das bezieht sich auf das g e s a m t e  Netz. Wenn ich jetzt mal (beispielhaft) annehme, es steht soviel Wind- und PV- Kapazität zur Verfügung, dass an windigen, sonnenreichen Tagen bis zu 100% des benötigten Stroms von diesen Anlagen gedeckt werden kann, wird in diesem Moment kein weiterer Strom aus anderen Anlagen benötigt. Dann müssten wir diese Anlagen sozusagen "abschalten" oder zumindest vom Netz nehmen. Und bei Einbruch der Wind-/PV-Leistung müssten wir sie wieder s e h r zügig ans Netz nehmen: "Und dafür sind die klassischen Grundlastkraftwerke eben nicht geeignet." zitiere ich mich jetzt mal selbst.

Ja, das ist aber ein Problem von Solar/Wind und nicht der klassischen Energiequellen. Die Einspeisung von Wind/Solar schwankt schon jetzt extrem zwischen 0 Einspeisung und soviel Einspeisung das es negative Strompreise gibt. In naher Zukunft, bei entsprechenden Aufbau wird sie an sonnenreichen Tagen den gesamten Strombedarf D's decken können - aber halt nur für ein paar Minuten oder so. Da sie aber genauso oft auch gar nichts liefern, braucht es immer noch die jetzige Kraftwerksstruktur um genau dann auch den Energiebedarf von D decken zu können. Aus diesem Grund müssen im Hintergrund die klassischen Kraftwerke weiterarbeiten, weil Wind/Solar eben auch wieder auf 0 zurückfallen können. Man wird also auf Kohle/Atom auf die Art nie verzichten können, egal wie weit man die erneuerbaren Energien noch weiter ausbaut. Da es nicht wirklich ökonomische großflächige Speichermöglichkeiten gibt, wird ein weiterer Ausbau vor allem von Solaranlagen, die immer nur Strom liefern wie sie lustig sind, zu keinerlei Verringerung des Bedarfs an den klassischen Stromerzeugern führen, sondern nur massive Mehrkosten erzeugen, einen kleinen Kreis von Betreibern stinkreich machen und natürlich unser Stromnetz an die Grenzen der Belastung treiben (und wenns dann zusammenbricht, dann sind sowieso wieder die bösen Energieriesen Schuld).
Das ist zu stark pauschalisiert. Solarenergie ist zweifelsohne naturgemä nicht konstant verfügbar. Allerdings ist die erzeugte Energie vorhersehbar: Wir wissen, wann Nacht ist und haben Wettervorhersagen. Durch die dezentralisierte Struktur gibt es dabei gegenüber der vorhergesehenen Strommenge nur sehr, sehr geringe Abweichungen. Ein ausgefallenes AKW fällt da viel, viel mehr ins Gewicht.

ZitatSolarenergie jetzt, solange es keine ökonomischen Speichermöglichkeiten gibt, noch weiter auszubauen bringt gar nichts, ausser das wir noch mehr draufzahlen damit uns irgendwer den überflüssigen  Strom abnimmt wenn die Sonne scheint (während die Anlagenbetreiber trotzdem ihre 20-40 Cent pro kwh aus der EEG-Umlage bekommen).
Solarenergie funktioniert im kleinen, ein ganzes Stromnetz damit erhalten kann man jedoch nicht.
Wie gesagt: Die Menge aus Solarstrom ist vorhersehbar. Fossile Kraftwerke können die erzeugten Strommengen grundsätzlich über die Menge der verfeuerten Brennstoffe variieren. Praktisch bedeutet das, dass man einfach für die erzeugte Solarenergie weniger fossile Brennstoffe verfeuert. Unplanmäßig zu viel erzeugten Strom gibt es durch Solarenergie nicht in einer großen Menge.

rincewind

ZitatDas Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung rechnet laut SPIEGEL ebenfalls mit einem deutlichen Preisschub um bis zu fünf Cent. Ursache sei der planlose Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der zu teuren und ineffizienten Photovoltaik.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,776132,00.html

PaulPanter

Zitat von: rincewind am 24. Juli 2011, 21:42:20
ZitatDas Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung rechnet laut SPIEGEL ebenfalls mit einem deutlichen Preisschub um bis zu fünf Cent. Ursache sei der planlose Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der zu teuren und ineffizienten Photovoltaik.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,776132,00.html
RWI schreibt doch nur das, was der Auftraggeber bestellt hat.

rincewind

Zitat von: PaulPanter am 25. Juli 2011, 07:15:00
RWI schreibt doch nur das, was der Auftraggeber bestellt hat.

Achso. Dann bin ich beruhigt.

Belbo zwei

...das ist mal wieder typisch, wie kannst Du nur dran zweifeln dass es wirtschaftlich ist auch noch dem letzten Almbauern den vollen Strompreis für seine zwei PV-Module zu zahlen zusätzlich zu den Leitungskosten.....konservative Socke...


PaulPanter

Okay, zumindest von der Studie von der ich weiß, war der Auftraggeber die Oel- und Kohle-Industrie.

Edit:
Habs auf YT gefunden.
http://www.youtube.com/watch?v=QXokCEeyCnA

Belbo zwei

...mal davon abgesehen dass es hier um Solarstrom und im Bericht um Ökostrom geht.....

rincewind

Zitat von: PaulPanter am 25. Juli 2011, 11:16:48
Okay, zumindest von der Studie von der ich weiß, war der Auftraggeber die Oel- und Kohle-Industrie.

Edit:
Habs auf YT gefunden.
http://www.youtube.com/watch?v=QXokCEeyCnA

Sorry, nenn mich überheblichen Arsch, aber auf dem Level mag ich das Thema nicht mehr diskutieren.
Die ganzen physikalischen Probleme, die mit den EE verbunden sind zu lösen, wird zwangsläufig eine riesen Stange Geld kosten. Wenn das die Gesellschaft will - ok. Aber bitte nicht das Märchen, das wäre zum Nulltarif zu bekommen.

Ridcully

Es geht speziell um die Aussagen des RWI zu Solarstrom, Originallink: http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2010/1021/strom.php5

Dem RWI wird neben Übertreibung vorgeworfen nicht angegeben zu haben, dass die Studie vom Institute for Energy Research bezahlt wurde. Und das ist ein Lobbyverein der Öl- und Kohleindustrie, der den Klimawandel leugnet.

@ Rincewind: wer redet denn bitte von Nulltarif? Es ist nur nicht besonders zielführend, nur über die hohen Kosten zu klagen und dabei die bisherige Energieversorgung als Vergleich heranzuziehen. Den Kopf in den Sand zu stecken ist kurzfristig natürlich immer billiger.