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Kauft nicht von Juden

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Begonnen von cohen, 13. März 2011, 18:30:29

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cohen

 :kotz:

Dumm und entlarvend:

http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/zurueck/bremennews/artikel/boykottaktion-in-der-wachmannstrasse/

ZitatDie Bremer AktvistInnen schließen sich dem weltweiten Appell an und rufen zum Boykott von Produkten auf, die mit dem Herkunftsland Israel gekennzeichnet sind.

Ratiomania

Zitat von: cohen am 13. März 2011, 18:30:29
:kotz:

Dumm und entlarvend:

http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/zurueck/bremennews/artikel/boykottaktion-in-der-wachmannstrasse/

ZitatDie Bremer AktvistInnen schließen sich dem weltweiten Appell an und rufen zum Boykott von Produkten auf, die mit dem Herkunftsland Israel gekennzeichnet sind.

Ja der Satz ist unpräzise. Ja das Bild ist schön "provozierend".

Die machen den Fehler, dass man ja nit direkt sehen kann "nur" anhand das es aus Israel kommt auch im Westjordanland angeblich angebaut wurde.

Super. Aber weiter?

Ich habe da keine antijüdischen Anspielungen finden können. Ja nicht einmal antizionistische.

Warum soll das nun dumm und entlarvend sein?

rincewind

Zitat von: Ratiomania am 13. März 2011, 19:36:40
Ich habe da keine antijüdischen Anspielungen finden können. Ja nicht einmal antizionistische.

Stimmt. In Israel leben ja keine Juden.

Zitat
Warum soll das nun dumm und entlarvend sein?

Stimmt auch. Antizionismus ist bei Linken schon lange verbreitet.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Qasam_graph2002-2007.svg&filetimestamp=20071216203548


Ratiomania

Zitat von: rincewind am 13. März 2011, 19:55:33

Stimmt. In Israel leben ja keine Juden.

Stimmt auch. Antizionismus ist bei Linken schon lange verbreitet.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Qasam_graph2002-2007.svg&filetimestamp=20071216203548



Mit der Aktion wollten die doch eben auf die ungeklärte und nichtrechtliche Situation aufmerksam machen, mit dem Mittel/Aufruf von Boykott Israelischer Produkte was vertretbar ist. Anlass ist die Situation in Westjordanland/Gazastreifen, aber nichts antisemitsch/antijüdisch/antizionistisches.

ZitatDer Antizionismus kann, soviel folgt meiner Meinung nach aus dem bisher Gesagten schon, für die Linke insgesamt, für die Partei DIE LINKE im Besonderen, keine vertretbare Position sein, zumindest nicht mehr sein

http://www.google.de/search?q=Die+Haltung+der+deutschen+Linken+zum+Staat+Israel&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a (1. Link)

cohen

Mit der Aktion spielen die "Dä Jodn sind an allem Schuld", genau wie die Nazis.

Die sind widerlich, diese Typen. So was nennt sich links!

Ratiomania

Zitat von: cohen am 13. März 2011, 20:32:29
Mit der Aktion spielen die "Dä Jodn sind an allem Schuld", genau wie die Nazis.

Die sind widerlich, diese Typen. So was nennt sich links!

Ich möchte gar nicht bestreiten, dass viele aus dem linkeren Spektrum genauso strunzdoof sind wie die aus der rechten Ecke, aber von an allem Schuld is bei der Aktion nicht die Rede.

Tezcatlipoca

Die Begründung ist die eine Sache.
Was aber rüberkommt, ist genau das, was cohen sagte.
Und das ist einfach zum  :kotz:

Und wie man im Westjordanland angebautes Gemüse von solchem, das in Israel geerntet wurde, unterscheiden soll, ist mir rätselhaft.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Ratiomania

Zitat von: Tezcatlipoca am 13. März 2011, 20:45:42
Die Begründung ist die eine Sache.
Was aber rüberkommt, ist genau das, was cohen sagte.
Und das ist einfach zum  :kotz:

Und wie man im Westjordanland angebautes Gemüse von solchem, das in Israel geerntet wurde, unterscheiden soll, ist mir rätselhaft.

Gut, aber eine Aktion ist nicht deshalb schlecht, weil sie falsch verstanden werden könnte bzw falsch "rüberkommt". Oder?

Tezcatlipoca

Zitat von: Ratiomania am 13. März 2011, 20:52:16
Gut, aber eine Aktion ist nicht deshalb schlecht, weil sie falsch verstanden werden könnte bzw falsch "rüberkommt". Oder?
Doch, weil sie eine Botschaft vermittelt, die man viel eher von der anderen Seite des politischen Spektrums erwarten würde.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

T-M

Zitat von: rincewind am 13. März 2011, 19:55:33
Zitat von: Ratiomania am 13. März 2011, 19:36:40
Ich habe da keine antijüdischen Anspielungen finden können. Ja nicht einmal antizionistische.

Stimmt. In Israel leben ja keine Juden.

Weil in Istael Juden leben, darf man Israel nicht kritisieren, sonst ist man ein Antisemit? Diese Einstellung halte ich freundlich ausgedrückt für recht bedenklich.

Ich habe selbst für den linken Rand nicht viel übrig, und vom Nahost-Konflikt kann man auch halten, was man will, aber ich denke, es ist ein Riesenunterschied, ob man Produkte aus Israel boykotiert oder Produkte von Juden.

Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Das zu vergleichen klingt für mich schon etwas nach plumer Nazi-Keule.

Tezcatlipoca

Natürlich darf man kritisieren.

Nur: wie lange ist es her, dass es hierzulande hieß: "Kauft nicht bei Juden"?

Wer heutzutage ähnlich Lautendes auf Schilder schreibt, muss sich zumindest fehlendes Fingerspitzengefühl vorwerfen lassen.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Ratiomania

Zitat von: Tezcatlipoca am 13. März 2011, 20:56:52
Doch, weil sie eine Botschaft vermittelt, die man viel eher von der anderen Seite des politischen Spektrums erwarten würde.

Diese Botschaft wird aber nicht vermittelt. Wie du schon festgestellt hast fehlen die Begründungen zu der Botschaft des rechten Spektrums.

Zum mangelten Fingerspitzengefühl:

Es wird bei der AKtion explizit auf die Botschaft des rechten Spektrums "Kauft nicht bei "den" Juden, weil blabla" eingegangen.

Seit wann herscht bei politischen Aktionen Fingerspitzengefühl? Es geht vorallem um die Botschaft nach dem Motto; je mehr Aufmerksamkeit desto besser. Das ist aber nichts was andere Parteien anders machen täten.

T-M

Zitat von: Tezcatlipoca am 13. März 2011, 21:19:01
Nur: wie lange ist es her, dass es hierzulande hieß: "Kauft nicht bei Juden"?

Gottseidank länger als die meisten hier alt sind, denke ich.

Zitat von: Tezcatlipoca am 13. März 2011, 21:19:01
Wer heutzutage ähnlich Lautendes auf Schilder schreibt, muss sich zumindest fehlendes Fingerspitzengefühl vorwerfen lassen.

Naja, ähnlich lautend? Wie gesagt, ich sehe da einen ziemlich großen Unterschied zwischen "Boykotiert Israels Früchte" und "Kauft nicht bei Juden".

Ridcully

Antisemitisch ist nicht die Boykottforderung an sich, sondern es sind die seltsam verschobenen Maßstäbe, welche ihr zugrundeliegen. Boykottieren die Genossen etwa z.B. die Türkei wegen ihrer Kurdenpolitik? Ägypten wegen der Unterdrückung der Kopten? Länder wie den Iran und Saudi-Arabien wegen zigtausender politischer Gefangener und einer wohlgeschmierten Hinrichtungsmaschine? Die ganzen Staaten, die gewohnheitsmäßig fast alle ihre Mädchen verstümmeln? Oder gar, das wäre mal ein echtes persönliches Opfer, China?

Nein, sie erregen sich nur über Israel. Als wäre das nun gerade das naheliegendste Objekt, zu dem Deutsche endlich mal wieder die Fresse aufreissen müssten und den mangelnden Antifaschismus ihrer Väter nachholen könnten. Und natürlich wird dann auch nicht differenziert und werden wie von Gush Shalom empfohlen nur die Produkte aus Siedlungen im West-Jordanland boykottiert, sondern es trifft gleich alle israelischen Produkte. Da ist die Assoziation "Kauft nicht bei Juden" tatsächlich nicht mehr so fernliegend.

Ratiomania

Zitat von: Ridcully am 13. März 2011, 21:57:46
Antisemitisch ist nicht die Boykottforderung an sich, sondern es sind die seltsam verschobenen Maßstäbe, welche ihr zugrundeliegen. Boykottieren die Genossen etwa z.B. die Türkei wegen ihrer Kurdenpolitik? Ägypten wegen der Unterdrückung der Kopten? Länder wie den Iran und Saudi-Arabien wegen zigtausender politischer Gefangener und einer wohlgeschmierten Hinrichtungsmaschine? Die ganzen Staaten, die gewohnheitsmäßig fast alle ihre Mädchen verstümmeln? Oder gar, das wäre mal ein echtes persönliches Opfer, China?


Nein. Aber eine konsequente Durchsetzung von klaren Maßstäben, also OHNE Doppelmoral, Heuchelei etc. wirst du bei genauer Betrachtung bei keiner Partei finden, erstrecht nicht bei größeren. Da gehts um Konsens (oder anders formuliert der kleinte gemeinsame Nenner).

Das ist ein Prblem der Politik insgesamt, kein ausschließliches Problem der LINKEN.

Desweiteren ist es meiner Meinung nach NICHT auch nur annähernd antisemitisch, wenn man zwar den einen kritisiert (in dem Punkte zurecht), den anderen aber ausblendet. Heuchlerisches Verhalten und politisches Kalkül, aber da hörts doch auch wieder schon auf.