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Lesenswert: Kommunismus-Debatte Utopie und Terror

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Begonnen von cohen, 11. Januar 2011, 21:00:45

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zwingenberger

So entspannt kann man über so ein Thema debattieren, Chapeau an alle!

Eine Anmerkung noch: Ein Rechtsstaat mit unbegrenzter Demokratie ist möglich, ja. Wenn man sich auf einen blanken Gesetzespositivismus einigt und den Menschenrechtsgedanken über Bord wirft.

Belbo

Vielleicht etwas aus dem Zusammenhang noch einige Gedanken.

Eine zumindest teilweise "Enteignung" von Eigentum ist im Grundgesetz, durch dessen Sozialbindung, schon festgeschrieben, und findet durch Steuern, den Mieterschutz etc. ja auch statt, ob im richtigen Rahmen sei dahingestellt, eine Vergrösserung dieses Anteiles zur Finanzierung der Gesamtkosten des Staates findet ja nur desswegen nicht statt, weil wir inzwischen in einer abwärtsgerichteten globalen Sozialdumpingspirale gefangen sind. Ich frage mich was eigentlich die Gewerkschaften dagegen tun.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialpflichtigkeit_des_Eigentums

Die "Schmarotzerdebatte" die in einem früheren Beitrag anklang, ist m.E. erst vollständig geführt, wenn man den Kreis derer die selber nichts arbeiten aber in Saus und Braus leben auf "Erben" auch ausdehnt. Ob das Verhältnis der Besteuerung von Arbeit und Kapital noch stimmt sei zur Disskussion gestellt.

http://www.welt.de/print-wams/article137907/Grohe_und_das_Boersenunwort_Heuschrecken.html

Mir scheint dass die Durchsetzung des Rechtsstaatsprinzpes verbunden mit Gewaltenteilung der wichtigere Schritt, noch vor der Einführung der Demokratie ist. Das umgekehrte Verhalten (bzw. die Gleichzeitigkeit) wie es von den Amerikanern und der Nato gerade im Irak und in Afghanistan umgesetzt wird, ist in diesen, von Ihrer gesellschaftlichen Struktur her eher undemokratischen Gesellschaften wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Ich stelle mal die These auf das die Demokratie eine zu fragile Gesellschaftsform ist um sich in solchen chaotischen und unstabilen Umfeldern durchsetzen zu können (lasse mich aber gerne eines besseren belehren).


So ich hoffe das war nicht zu "offtopic"
lg
Belbo

zwingenberger

Zitat Belbo:
ZitatMir scheint dass die Durchsetzung des Rechtsstaatsprinzpes verbunden mit Gewaltenteilung der wichtigere Schritt, noch vor der Einführung der Demokratie ist. Das umgekehrte Verhalten (bzw. die Gleichzeitigkeit) wie es von den Amerikanern und der Nato gerade im Irak und in Afghanistan umgesetzt wird, ist in diesen, von Ihrer gesellschaftlichen Struktur her eher undemokratischen Gesellschaften wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Ich stelle mal die These auf das die Demokratie eine zu fragile Gesellschaftsform ist um sich in solchen chaotischen und unstabilen Umfeldern durchsetzen zu können (lasse mich aber gerne eines besseren belehren).

Das lässt sich mit gutem Recht vertreten. Ich erinnere auch mal daran, dass das Rechtsstaatsprinzip auch unter unserem Grundgesetz den Vorrang hat. Das letzte Wort hat im Zweifelsfall nicht etwa ein Parlament, sondern ein Verfassungsgericht. Ich denke auch, dass in  Fällen krisenhafter Zustände die Einführung demokratischer Strukturen erst der zweite Schritt sein darf. Wichtiger ist die Schaffung funktionierender Institutionen, denen die Menschen zutrauen, dass sie sie effektiv vor willkürlichen Übergriffen schützen können. Dass es so nicht gehandhabt wird, liegt m.E. zu einem guten Teil daran, dass die Parole "Freedom and Democracy" - im Westen und besonders in den USA - zündender klingt als "Reign of Law" oder whatsoever.

Janus

Natürlich ist der Kommunismus toll, in der Theorie. Er ist schließlich eine Art Heilslehre, das Paradies auf Erden. Insbesondere in Westeuropa einschließlich Westdeutschland sind Kommunisten am ehesten eine Art  Politsekte, die in ihrem eigenen Paralleluniversum lebt, indem es allerdings kaum noch um die klassischen Themen des Kommunismus wie Arbeiterbewegung oder Schaffung eines klassenlosen Staates geht sondern vielmehr ein großer Selbsthass vorherrscht und man die eigene Nation für alles schlechte verantwortlich macht, für mehr Einwanderung und oftmals identische Rechte für nicht-eingebürgerte Immigranten, Tier-Rechte und radikalen Umwelt-"Schutz" agitiert. Der klassische Kommunismus ist bereits lange Tod und man findet kaum Arbeiter unter den Neokommunisten sondern fast ausschließlich Studenten aus dem erweiterten Bereich der Sozialwissenschaften.

Detritus

Ich weiss nicht, wer es gesagt hat: "Communism: Nice Theory, Wrong Species"

;D

Janus

Zitat von: Detritus am 19. Januar 2011, 20:40:38
Ich weiss nicht, wer es gesagt hat: "Communism: Nice Theory, Wrong Species"

;D

Der is gut. Vielleicht eher was für Nacktmull-Menschen