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Neuer "Bio"-Kraftstoff schadet Mensch und Umwelt

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Begonnen von cohen, 29. Dezember 2010, 10:41:42

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HorstHuber

Zitat von: Conni am 31. Dezember 2010, 15:55:08
naja, riesige Mais-Monokulturen zur Bestückung von Biogasanlagen halte ich trotzdem nicht für normal. Und wie ist das mit den Ölpalmen und dem Regenwald (ehrliche Frage!)
Im Moment ist der Mais die beste Pflanze für Biogasanlagen. Doch von Monokulturen würde ich nicht sprechen. Bei Weizen beschwert sich doch auch niemand. Eine Monokultur ist es auch nur wenn auf dem selben Acker jedes Jahr die gleiche Fruchart angebaut wird. Beschwert sich jemand über Weintrauben oder Hopfen, Obstplantagen, die meisten Beeren (alles mehrjährige Kulturen)?
Die Kulturlandschaft ist im Wandel und das sollten wir einfach akzeptieren. Vor 150Jahen hätten sich die Menschen im Allgäuf auch aufregen können das der Flachs (blaublühend) durch die Monokultur Gras ersetzt wird. Deshalb findet man ja in alten Texten die bezeichnung das blaue Allgäu
Auch an entsprechend weiteren Energiepflanzen wird geforscht:
http://www.triesdorf.de/attachments/859_6_Energiepflanzenversuch_Geißendörfer_LLA.pdf

Der Kritik bzgl. Zerstörung der Regenwälder stehe ich kritisch gegenüber. Ich stelle mir gerade vor wie Menschen aus Indonesien nach Europa kommen und fordern das der zerstörte Urwald auf der Fläche von München oder Berlin wieder aufgeforstet werden soll. Auch frage ich mich weshalb ein intakter Regenwald soviele CO2 speichern kann. Einfach formuliert, dort verrotten doch auch viele Bäume und setzen wieder CO2 frei.

Auch darf in DE nur Pflanzenöl für die Verbrennung importiert werden welches aus nachhaltiger Produktion stammt.
Auch fragt niemand was der Schwachsinn der Biogläubigen bzg. Gentechnik für Auswirkungen hat.

http://www.swr.de/report/presse/-/id=11 ... index.html
http://www.youtube.com/watch?v=BqkZqp3E ... r_embedded
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

HorstHuber

Zitat von: glatzkopf am 31. Dezember 2010, 16:37:08
ZitatMit Baumwolle ist dies nicht der Fall.
Baumwolle ist ja auch nicht primär ein Lebensmittel. Ich schrieb von Lebensmitteln. Wenn die produziert werden, soll die auch wer futtern dürfen.
Baumwollsamen (müsste man nur warten) kann auch gepresst werden. Daraus gewinnt man dann Öl.
Man kann es auch anders formulieren.
Es werden Rohstoffe angebaut und der Mensch kann zufälligerweise die meisten essen. 
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

HorstHuber

Zitat von: heterodyne am 01. Januar 2011, 23:01:08
Korrosion ist mW ein Risikofaktor von Biotreibstoff. Wie ich da lese (post berti, 03.07.2008 um 10:05 Uhr - sorry, hab deep link nicht gefunden  :-\) sind auch schwierigeres Kaltstartverhalten und ein offensichtlich bemerkenswert erhöhter Treibstoffbedarf (+15% ist relativ wenig  :o) das Thema.
Ersteres ist teuer und vielleicht nicht ungefährlich - bin in der KFZ-mechanik zuwenig bewandert
zweiteres ist mühsam, aber solange der Kübel startet tolerierbar
dritteres relativiert die Vorteile ein bisschen - komplett rückstandsfrei zu Wasser und Luft verbrennt das Zeug ja auch nicht (von der Brieftasche rede ich jetzt nicht). Ist klar, die Info ist älter (2008) aber mW noch gültig. Oder?
Korrosion / Alterung (meistens der Gummidichtungen) gibt es immer wenn Stoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften aufeinandertreffen. Deshalb soll man ja beim Autohersteller nachfragen was zulässig ist. Auch die Spezifikation (b-Werte) des Treibstoffs gibt an ob er für die Motoren zugelassen ist.
Der Verbrauch kann ja zusätzlich für jedes Auto über einen längeren Zeitraum selbst ermittelt werden. (Häufig steigt nach dem Wechsel am Anfang der Spritverbrauch, da ja getest werden muss).

Entscheident für die Umweltbilanz ist wie das Verhältnis von eingesetzter fossiler Energie zu gewonnener Energie ist.
Biogasanlagen haben ein Verhältnis von 1:3  bis 1:5 (pro Liter eingesetzten fossilen Brennstoff wird die Energiemenge von 3-5 Litern Diesel gewonnen).
Bei Ethanol schaut dies bisher deutlich schlechter aus. Hier sind es 1:1.3 bis 1:2.0 . Doch durch verbesserte (uralte) Produktionsmethoden (Fischer Tropsch) steigt auch hier der Wert (1:5 bis 1:7).
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

heterodyne

Danke, aber da
ZitatDer Verbrauch kann ja zusätzlich für jedes Auto über einen längeren Zeitraum selbst ermittelt werden. (Häufig steigt nach dem Wechsel am Anfang der Spritverbrauch, da ja getest werden muss).
geht's um Verbrauch pro gefahrenem km.

Conni

ZitatBeschwert sich jemand über Weintrauben oder Hopfen, Obstplantagen, die meisten Beeren (alles mehrjährige Kulturen)?

Mehrjährige Kulturen sind etwas anderes als der hintereinander mehrjährig getätigte  Anbau einjähriger Kulturen, z.B. was die Bodenerosion angeht (jährlicher Bodenumbruch im Gegensatz zu Gehölzkulturen, Belassen von Bodenvegetation usw.). In Punkto Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ist Mais nicht gerade günstig, wenn man von dem Wildschweinschlraffenland mal absieht.

Siehe hier: http://www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/nawaro/projekt/doc/teil_2.pdf, ab Seite 3

ZitatDie Bodenerosion mit der damit einhergehenden Nährstoffauswaschung stellt das größte Problem beim Maisanbau dar. Der Düngemitteleinsatz ist bei Mais relativ hoch, da er eine sehr gute Versor-gung mit Stickstoff, Phosphor und anderen Nährstoffen benötigt. Dies kann zu einer Auswaschung dieser Stoffe ins Grundwasser führen. Bezüglich der Biodiversität hat sich gezeigt, dass die Artenviel-falt auf dem Acker bei maisbetonten Fruchtfolgen sehr stark auf ein Drittel bis ein Viertel im Vergleich zu vielfältigen Fruchtfolgen reduziert wird [4]. Da für den Maisanbau zurzeit die Tendenz zum großflä-chigen Anbau besteht, ist von negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Biodiversität auszugehen.

Zum Thema Regenwald: was ein Indonesier denkt, ist fachlich erstmal egel. Mir gings aber nicht um das CO2, das wird durch diese Wälder eher mehr emittiert, sondern um solche Sachen wie Naturschutz, der ja durch die grünen Spinner wieder mal der Verlierer zu sein scheint.

HorstHuber

Zitat von: Conni am 03. Januar 2011, 18:41:01
Mehrjährige Kulturen sind etwas anderes als der hintereinander mehrjährig getätigte  Anbau einjähriger Kulturen, z.B. was die Bodenerosion angeht (jährlicher Bodenumbruch im Gegensatz zu Gehölzkulturen, Belassen von Bodenvegetation usw.). In Punkto Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ist Mais nicht gerade günstig, wenn man von dem Wildschweinschlraffenland mal absieht.
Siehe hier: http://www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/nawaro/projekt/doc/teil_2.pdf, ab Seite 3
Vorallem ist es ja interssant, dass der von Dir verlinkte Artikel vergleiche zwischen stillgelegter und bearbeite Ackerfläche durchführt. In meinen Augen ist dieser Vergleich unredlich denn es müsste schon ein Vergleich zwischen Ackerfläche für die Lebensmittelproduktion und Nachwachsende Rohstoffproduktion durchgeführt werden. Vorallem ist dann dieser Vergleich etwas unpassend wenn man noch Lebensmittel und Ethik bei diesen Diskussionen mit einbezieht (wie es häufig der Fall ist). Auch verwirren mich die %-Angaben zur Maisfläche und weisen daraufhin das hier irgendetwas nicht so stimmen kann. Vorallem wenn Schätzungen eines Interessenverbands mit statistischen Daten der Ämter vermixt werden. (Da scheint mir ist etwas Faul im Umweltstaate Bayern)

Auf https://www-genesis.destatis.de kann man schön die Flächen sich anzeigen lassen (auch nach Bundesländer) und dann stellt man schnell die kleinen Wahrheitsverdrehungen des Amts für Umweltschützer fest (war ja auch das Amt das ca. eine halbe Mio für die wiederansiedlung von 16 Birkhühner ausgab - leider hat sich der Fuchs nicht daran gehalten und frass die Hühnchen) Sehr empfehlenswert ist auch die Flächenentwicklung sich genauer anzuschauen. Vorallem da es erst seit 2004 die Erfassung von Heide und Moor gibt (war zuvor als Wiese geführt)

Zitat(aus der Studie) Die Bodenerosion mit der damit einhergehenden Nährstoffauswaschung stellt das größte Problem beim Maisanbau dar. Der Düngemitteleinsatz ist bei Mais relativ hoch, da er eine sehr gute Versor-gung mit Stickstoff, Phosphor und anderen Nährstoffen benötigt. Dies kann zu einer Auswaschung dieser Stoffe ins Grundwasser führen. Bezüglich der Biodiversität hat sich gezeigt, dass die Artenviel-falt auf dem Acker bei maisbetonten Fruchtfolgen sehr stark auf ein Drittel bis ein Viertel im Vergleich zu vielfältigen Fruchtfolgen reduziert wird [4]. Da für den Maisanbau zurzeit die Tendenz zum großflä-chigen Anbau besteht, ist von negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Biodiversität auszugehen.
Bodenerosion wird durch Mulchsaat stark verringert. Auch die Düngebilanz stimmt nicht, Phosphor und andere Nährstoffe bleiben in den Gärresten erhalten und werden wieder als Dünger auf dem Feld eingesetzt. Nur Stickstoff geht etwas verloren. Auch dies mit der Artenvielfalt stimmt so nicht. Denn dies funktioniert nur mit vielen kleinen Flächen. Da jedoch die zusammenhängenden Ackerflächen immer größer werden ist es egal ob Mais alle 2 oder 5 oder 7 Jahren angebaut wird. Auch hier werden wieder irgendwelche Zahlen zusammengesetzt. Eine Hecke bringt deutlich mehr für die Artenvielfalt (Studie der Uni Göttingen)
ZitatZum Thema Regenwald: was ein Indonesier denkt, ist fachlich erstmal egel. Mir gings aber nicht um das CO2, das wird durch diese Wälder eher mehr emittiert, sondern um solche Sachen wie Naturschutz, der ja durch die grünen Spinner wieder mal der Verlierer zu sein scheint.
Ja vorallem wenn man dann noch hört das Alnatura oder Rapunzel oder oder auch viel Palmöl verwenden.[/quote]
Hier wäre es angebracht sofort vernünftig große Naturschuztflächen einzurichten und ein ordentliches Naturschutzmanagmet einzuführen. Vorallem sollte dann in Europa die vorhandene Ackerfläche ordentlich bewirtschaftet werden und nicht durch irgendwelche Flächenstilllegung in eine Bambi-Natur umgewandelt werden. Es gab doch auch eine Studie kürzlich die die zunahme der Zerstörung von Regenwald mit den Naturschutzbemühungen in China, Europa und den USA nachweisen konnte.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Conni

ZitatVorallem sollte dann in Europa die vorhandene Ackerfläche ordentlich bewirtschaftet werden und nicht durch irgendwelche Flächenstilllegung in eine Bambi-Natur umgewandelt werden. Es gab doch auch eine Studie kürzlich die die zunahme der Zerstörung von Regenwald mit den Naturschutzbemühungen in China, Europa und den USA nachweisen konnte.

...und vor allem der unwirtschaftliche Ökolandbau.