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Dr. John McLachlan, has perpetrated a hoax

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Begonnen von cohen, 14. Dezember 2010, 16:31:06

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cohen

Ich glaube, das ist wichtig. Da hat einer mit einer Fakestudie  ein CAM-Jornal verarscht:

http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=8954

ZitatIn 1996, Alan Sokal got a bogus paper published in the journal Social Text. It was a parody full of meaningless statements in the jargon of postmodern philosophy and cultural studies. The editors couldn't tell the difference between Sokal's nonsense and the usual articles they publish.

Now a British professor of medical education, Dr. John McLachlan, has perpetrated a similar hoax on supporters of so-called "integrative" medicine. He reports his prank in an article in the British Medical Journal (BMJ). 


http://www.bmj.com/content/341/bmj.c6979.full?sid=399ff70a-c25d-45f9-a875-67d8f83b4ddf

cohen

Nein, der wurde mit seinem Fake zu einer CAM-Konferenz eingeladen.Die hatten seine Story geschluckt.

cohen

Könnten wir Auszüge aus dem Paper übersetzen und bloggen?

Die Geschichte hat was.


rincewind

Zitat von: cohen am 14. Dezember 2010, 16:48:08
Könnten wir Auszüge aus dem Paper übersetzen und bloggen?

Wollte ich vorschlagen.

cohen

Äh, nochmal deutlicher:

Kann jemand mit Ahnung Teile übersetzen, damit wir das bloggen können?

celsus

Schaue ich mir gerne an, aber erst am Wochenende. Was denn alles?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

P.Stibbons

ZitatIn 1996, Alan Sokal got a bogus paper published in the journal Social Text. It was a parody full of meaningless statements in the jargon of postmodern philosophy and cultural studies. The editors couldn't tell the difference between Sokal's nonsense and the usual articles they publish.

Now a British professor of medical education, Dr. John McLachlan, has perpetrated a similar hoax on supporters of so-called "integrative" medicine. He reports his prank in an article in the British Medical Journal (BMJ).  

After receiving an invitation to submit papers to an International Conference on Integrative Medicine, he invented a ridiculous story about a new form of reflexology and acupuncture with points represented by a homunculus map on the buttocks. He claimed to have done studies showing that

   responses are stronger and of more therapeutic value than those of auricular or conventional reflexology. In some cases, the map can be used for diagnostic purposes.


The organizers asked him to submit an abstract. He did. In the abstract he said he would present only case histories, testimonies, and positive outcomes, since his methods did not lend themselves to randomized controlled trials; and he suggested that his "novel paradigm" might lead to automatic rejection by closed minds.

He received this answer:

   We are happy to inform you that the Scientific Committee has reached it's [sic] decision and that your paper has been accepted and you will be able to present your lecture.

He comments that

   this particular hoax parodied the absurdity and credulity of so called integrative medicine. I do not believe that rational medicine could have been fooled with something so intrinsically ridiculous as in this case. Minimum standards of common sense should, I think, have led to a polite but firm rejection — or at least further inquiry. Alternative medicine is not noted for rigorous inquiry, for research designed to prove the null hypothesis, but rather accepts notions on face value.

We have frequently made the same points here on SBM, but never in such a vivid and amusing fashion. Kudos to Dr. McLachlan! The beginning words of his article say it all, better than I could:

   So called integrative medicine should not be used as a way of smuggling alternative practices into rational medicine by way of lowered standards of critical thinking. Failure to detect an obvious hoax is not an encouraging sign.

Du meinst genau diesen Text?
Wie schnell willst du das haben, Cohen?

"Mit Ahnung"? - eigentlich ist nicht viel Fachchinesisch drin außer der von mir geschwärzten Stelle.
Mit "Homunculus" sind hier die sensiblen Repräsentanzen der verschiedenen Körperarele in der Großhirnrinde gemeint.

Areale, die aufgrund einer Vielzahl sensibler Rezeptoren ( z.B. Lippen, Finger) mehr sensorische Reize ans ZNS senden, haben flächenmäßig größere Repräsentanzen in der Hirnrinde - daher die Bezeichnung.
Das Gesäß ist  per se diesbezüglich sehr unsensibel (jedenfalls der hier abgebildete Teil...)
Das macht die Sache ja so grotesk!!


celsus

Au ja, wäre schön wenn du das übernehmen könntest. Ist nicht so ganz mein Fachbereich.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

P.Stibbons

Solange mir keiner nen dienstlichen Auftrag erteilt, mach ich nix  ;D
Und ab Sonntag ist Schicht im Schacht.

rincewind

Ich hab mal angefangen, aber jetzt keine Zeit mehr. Mag wer weitermachen?

(edit: das mit "integrative" stimmt so vermutlich nicht. Wird wohl "komplementär" zu übersetzen sein.
Bei TG gibts noch mehr: http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=6789.0

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Alan Sokal gelang es 1996 eine fingierte Studie im Journal Social Text zu publizieren. Sie war eine Parodie voller bedeutungsloser Phrasen im Stil der postmodernen Philosophie und Kulturwissenschaft. Den Herausgebern war es nicht möglich, den Unterschied zwischen Sokals Unsinn und den sonst üblichen Texten zu benennen, die sie veröffentlichen.

Nun hat ein britischer Professor für medizinische Ausbildung einen ähnlichen Hoax bei Anhängern der sogenannten "ganzheitlichen Medizin" (Alternativmedizin) gelandet.
Über seinen Streich berichtet er im British Medical Journal (BMJ).

Nach einer Einladung, Studien anlässlich einer internationalen Konferenz über alternative Medizin einzureichen, erfand er eine lächerliche Geschichte: Eine neue Form der Reflexzonenbehandlung und Akupunktur, deren Besonderheit war, dass alle Körperregionen und Organe im Bereich des linken und rechten Gluteus maximus (Arschbacken) abgebildet und entsprechend enerviert wären. Er behauptete, dies durch entsprechende Studien herausgefunden zu haben. Die Reaktionen und der therapeutische Erfolg wären stärker als z.B. Reflexbehandlungen am Ohr und in einigen Fällen könne sein Lageplan der Punkte zur Diagnose verwendet werden.
Die Organisatoren baten ihn um eine Zusammenfassung der Studie, was er auch tat. In dieser Zusammenfassung erklärte er, dass er nur Fallberichte, positive Aussagen und Ergebnisse zeigen würde, da seine Methode sich nicht für verblindete Versuche eigne und legte nahe, dass engstirnige Köpfe sein neues Paradigma natürlich ablehnen würden.

Er bekam folgende Antwort.

He received this answer:
Wir freuen uns ihnen mitteilen zu dürfen, dass das wissenschaftliche Komittee sich entschieden hat und Ihre Stude akzeptiert wurde. Sie können ihre Studie vortragen.
 
Er kommentiert das so:
Dieser Hoax parodierte die Absurdität und Leichtgläubigkeit der sogenannten alternativen Medizin. Ich glaube nicht, dass die wissenschaftliche Medizin mit so etwas offensichtlich Lächerlichem hätte hereingelegt werden können wie in diesem Fall. Ein Minimum an gesundem Menschenverstand hätte genügt, die Studie höflich, aber schnell abzulehnen - oder wenigstens weiter nachzufragen.

Conni

Zitat von: P.Stibbons am 14. Dezember 2010, 19:17:56
Solange mir keiner nen dienstlichen Auftrag erteilt, mach ich nix  ;D
Und ab Sonntag ist Schicht im Schacht.

Hier werden keine dienstlichen Aufträge erteilt, die Mitarbeit ist immer noch freiwillig.


rincewind

Zitat von: Daggi am 15. Dezember 2010, 11:52:18
Falls jemand einen Blogbeitrag daraus machen will, einige Links:

Ja. Mal gucken, ob das heute noch klappt. Danke für die Links.

cohen

Ich könnte erst morgen was machen. Der heutige Tag ist schon verplant.
Die Links sind natürlich oberklasse!

Da können wir richtig Inhalte liefern!

de Bunker

Ich hab mal weitergemacht und im oberen Teil ein bißchen rumgepfuscht.

Den Begriff "integrative medicine" würde ich übrigens so aus dem Bauch raus mit "ganzheitliche Medizin" übersetzen wollen - Einwände, bessere Vorschläge?



Alan Sokal gelang es 1996, eine fingierte Studie im Journal Social Text zu publizieren. Es handelte sich um eine Parodie voller bedeutungsloser Phrasen im Stil der postmodernen Philosophie und Kulturwissenschaft. Den Herausgebern war es nicht möglich, einen Unterschied zwischen Sokals Unsinn und den üblicherweise veröffentlichten Artikeln zu erkennen.

Nun hat ein britischer Professor für medizinische Ausbildung einen ähnlichen Hoax bei Anhängern der sogenannten "ganzheitlichen Medizin" (Alternativmedizin) gelandet.
Über seinen Streich berichtet er im British Medical Journal (BMJ).

Nach einer Einladung, Studien anlässlich einer internationalen Konferenz über alternative Medizin einzureichen, erfand er eine lächerliche Geschichte: Eine neue Form der Reflexzonenbehandlung und Akupunktur, deren Besonderheit war, dass alle Körperregionen und Organe im Bereich des linken und rechten Gluteus maximus (Arschbacken) abgebildet und entsprechend enerviert seien. Er behauptete, durch entsprechende Studien herausgefunden zu haben, dass die Reaktionen und der therapeutische Erfolg stärker seien als z.B. bei der Reflexbehandlungen am Ohr und in einigen Fällen könne sein Lageplan der Punkte zur Diagnose verwendet werden.
Die Organisatoren baten ihn um eine Zusammenfassung der Studie, die er auch einreichte. In dieser Zusammenfassung erklärte er, dass er nur Fallberichte, positive Aussagen und Ergebnisse zeige, da seine Methode sich nicht für verblindete Versuche eigne und legte nahe, dass engstirnige Köpfe sein neues Paradigma natürlich ablehnen würden.

Er bekam folgende Antwort:

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das wissenschaftliche Komitee sich entschieden hat und Ihre Stude akzeptiert wurde. Sie können ihre Studie vortragen.

[Anmerkung - wenn der grammatische Bolzen aus dem Antwortschreiben mit rüberkommen soll, könnte man das so übersetzen: ..., dass das wissenschaftliche Komitee uns entschieden haben [sic] und Ihre Studie ...]

Er kommentiert das so:
Dieser Hoax parodierte die Absurdität und Leichtgläubigkeit der so genannten alternativen Medizin. Ich glaube nicht, dass die wissenschaftliche Medizin mit so etwas offensichtlich Lächerlichem hätte hereingelegt werden können wie in diesem Fall. Ein Minimum an gesundem Menschenverstand hätte m.E. genügt, die Studie höflich, aber entschieden abzulehnen - oder wenigstens weiter nachzufragen. Die alternative Medizin ist nun nicht für gründliche Untersuchung bekannt, sondern akzeptiert bereits wörtlich genommene Ideen.

Wir haben hier bei SBM häufig auf dieselben Punkte hingewiesen, aber noch nie in einer solch lebendigen und witzigen Art und Weise. Wir verneigen uns vor Dr. McLachlan! Die einleitenden Bemerkungen seines Artikels sagen alles und besser, als ich es vermocht hätte:

Die so genannte ganzheitliche Medizin sollte nicht als Möglichkeit gesehen werden, alternative Praktiken über den Weg gesenkter Standards kritischen Denkens in die rationale Medizin einzuschmuggeln. Wenn offensichtlicher Unfug nicht erkannt wird, ist dies kein ermutigendes Zeichen.