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Gesellschaft für Anomalistik

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Begonnen von T-M, 11. Dezember 2010, 18:53:54

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T-M

Was ist eigentlich von der Gesellschaft für Anomalistik (GfA) zu halten?

Auf den ersten Blick scheint deren Ansatz ganz vernünftig, wenn auch vielleicht etwas sehr beliebig gegenüber den sogenannten "Pseudowissenschaften".

Die Wikipedia hat einen Artikel darüber, worin steht, dass sie sich mehr oder weniger von der GWUP abgespalten hat, weil die ihnen zu dogmatisch war. Nun scheint mir die GWUP aber in der Regelrecht vernünftig zu sein (wobei ich aber nicht weiß, ob das 1999 schon so war).

Dementsprechend weiß ich nicht, wie ich die GfA beurteilen soll.

Toiletman

Scheint sich zur GWUP zu verhalten wie Science Based Medicine zu Evidence Based Medicine. Man stellt also eine naive geradezu postmoderne Beliebigkeit der Aussagen von Eso Seite und Skeptikern und macht Studien. Irgendwie scheinen die sich wichtig zu nehmen und erzählen dauernd über sich selbst in ihren Artikeln. GWUP is mir lieber.


T-M

Danke für die Links.

Die Argumentation der GWUP scheint mir recht vernünftig (auch wenn man berücksichtigen muss, dass die GWUP in dieser Hinsicht eventuell nicht ganz neutral ist), die GfA hingegen scheint mir etwas zu "beliebig" zu sein, was ihren Umgang mit "Prarwissenschaften" angeht.

Ein paar Gedanken bleiben jedoch:

Ich denke es ist ein schmaler Grat zwischen Dogmatismus und Beliebigkeit: Als "Skeptiker" sollte man meiner Meinung nach durchaus sagen dürfen, dass etwas (z. B. diverse Eso-Theorien und "Alternativmedizinien") unsinnig ist, auch wenn eine winzig kleine Wahrscheinlichkeit besteht, dass es stimmt. Andererseits sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass man sich irren kann und nicht im Besitz der einzig wahren Wahrheit ist, sonst wird man selbst zum Dogmatiker, der nicht besser ist, als die kritisierten Esos.

Graf Zahl

Zitat von: T-M am 12. Dezember 2010, 13:06:41
...
Ich denke es ist ein schmaler Grat zwischen Dogmatismus und Beliebigkeit: Als "Skeptiker" sollte man meiner Meinung nach durchaus sagen dürfen, dass etwas (z. B. diverse Eso-Theorien und "Alternativmedizinien") unsinnig ist, auch wenn eine winzig kleine Wahrscheinlichkeit besteht, dass es stimmt. Andererseits sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass man sich irren kann und nicht im Besitz der einzig wahren Wahrheit ist, sonst wird man selbst zum Dogmatiker, der nicht besser ist, als die kritisierten Esos.

Völlig korrekt. Ich sehe da bisher bei der GWUP keinerlei Widerspruch oder gar die Tendenz, soetwas nicht zu tun. Schließlich ist der alljährliche Test von Wünschelrutengängern usw. ein deutliches Zeichen, dass sie sich gern vom Gegenteil überzeugen lassen möchten.
Es darf auch nicht vergessen werden: Wer Außergewöhnliches behauptet (z.B. HÖ, die entgegen vieler bekannter Naturgesetze funktionieren soll), der muss auch außergewöhnliche Belege bringen. Und davon sind, um beim Beispiel zu bleiben, die Homöopathen soooo weit entfernt. Kein klarer Beleg, nur kleine scheinbare Vorteile in zweifelhaften Studien. Einfach lächerlich.
Dito die ganzen Astrologen, Hellseher, Psychics, etc.. Nur Dampfplauderei.

rincewind

Mir ist ja die GWUP schon manchmal zu lahm.
Was soll man dann mit diesen postmodernen Allesverstehern, die nie zu einer echten Aussage kommen?
Man muss Scheiße nicht von oben, unten seitwärts und unter metaphysishen Aspekten betrachten. Es reicht, wenn der Geruch eindeutig ist.

celsus

Och, die Blogbeiträge sind in letzter Zeit ziemlich deutlich geworden finde ich.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Graf Zahl

Ich finde schon, dass sie die Dinge durchaus klar benennen, wenn auch manchmal nicht gerade prägnant und allgemein verständlich. Aus meiner Sicht zeigt gerade diese "Behäbigkeit" und das "Scheiße doch nochmal ansehen" eher auf, dass man eben nicht dogmatisch das Andere ausschließt, sondern sich überzeugen lassen würde, wenn denn mal Belege kämen.
Und im GWUP-Blog wird auch durchaus Klartext gesprochen.

rincewind

Ich habe mich ev. unklar ausgedrückt. Mit "Allesverstehern" meinte ich nicht die GWUP.
Und die Blogs in letzter zeit sind gut, ja.

Superkalifragilistisch

Das ist ja nur konsequent, dass die Esos nicht nur versuchen des Prädikats "Wissenschaft" sondern auch noch des Prädikats "Skeptizismus" sich zu bemächtigen und damit sich zu bemänteln. So nähert sich »Forschung« dem »Forschungsgegenstand« infinitisemal an und gibt sich als dessen skeptische Evaluation aus.  Die "ich habe nur recherchiert"-Karte ist auch über die Esoterik-Szene hinaus eine beliebte Standardverteidigung, wenn ein Skandal aufgedeckt wird. Dazu dient doch dieses ganze wissenschaftliche Auftreten der ganzen neuen -logien und -istik'en. UFO-logie, Pentagrammo-logie, Dämono-logie. Sie versuchen sich Eintritt zu den Bildungsinstitutionen zu verschaffen. Nicht ohne gelegentlichen Erfolg, wie man leider dazu sagen muss.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Superkalifragilistisch

Schwärmer die ihr Handeln, sich im Namen ihrer Traumwelten an der Wissenschaft zu rächen, als Wissenschaftskritik ausgeben - und damit die ernsthafte Erkenntniskritik in den Dreck ziehen - gehören ausgeräuchert.   >:(
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«