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Placebofunktion im Hirn lokalisiert

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Begonnen von rincewind, 08. Dezember 2010, 17:54:49

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rincewind

ZitatWo der Placebo-Effekt im Gehirn zu Hause ist, haben die Forscher vom Collegium Helveticum in Zürich um Dr. Peter Krummenacher ermittelt. Sie setzten dafür ein Magnetstimulationsgerät ein, mit dem sich von außen die Aktivität einzelner Hirnbereiche beeinflussen lässt. Ihr Zielbereich war der Präfrontalkortex, ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde an der Stirnseite des Gehirns. Sie überzeugten die Probanden, dass die Stimulation einen schmerzlindernden Effekt habe, stimulierten sie aber nur zum Schein. Trotzdem stiegen Schmerzschwelle und -toleranz der Versuchspersonen merklich an – das Placebo wirkte. Stimulierten sie die Hirnregion tatsächlich und schalteten ihre Funktion so vorübergehend ab, schwand der Placeboeffekt.
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http://www.medizin-aspekte.de/2010/10/389624_12127.html

Jetzt bleibt noch die Frage, was man mit diesem Wissen anfängt :)

Superkalifragilistisch

Zitat von: rincewind am 08. Dezember 2010, 17:54:49
Jetzt bleibt noch die Frage, was man mit diesem Wissen anfängt :)
Das, lieber rincewind, kann ich Dir sagen.
Zitat,,Unsere Ergebnisse zeigen, welch tiefgreifenden Einfluss psychologische Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung haben können."
Die psychosomatischen Solipsisten und Unterbewusstseinsschwurbler wirds freuen. "Der Geist siegt über den Körper."

Ich habe es hier schon öfters gesagt und ich sage es noch einmal: Man tut der Wissenschaft einen Bärendienst, wenn man sie mit einem Placebo-Begriff verteidigen möchte, den man als Suggestion ausweist.
"Umgekehrt mußte die Psychoanalyse manchen enttäuschten Adepten eines vulgarisierten, auf eine ökonomisch-soziale Theorie reduzierten Marxismus als Bereicherung erscheinen."

Jetzt im Trend: »irgendwas mit Gesellschaftskritik«

Wirsing

Ähhh.
Sorry, ich glaube zwar Dein Anliegen zu verstehen, aber was ist denn die Konsequenz?
Die Konsequenz ist doch, daß ein "Placeboeffekt" grundsätzlich aus allen Studien ausgeklammert werden muß. Das allerdings führt zu sehr unschönen Nebeneffekten. Daher meine Frage:
Willst Du, daß Arzneimittelstudien durchgeführt werden, welche zwar gegen eine Nullhypothese testen, aber den Placeboeffekt völlig außer Acht lassen?
Nun gut, dann wirst Du Dich nicht wundern müssen, daß viele neue Produkte von den Pharmariesen angeboten werden, welche bestenfalls unwirksam sind.
Oder willst Du den Aspekt ausblenden, daß es sich bei diesem Effekt um eine Autosuggestion handelt? Dann hast Du leider das Problem, daß Du gegen eine Tatsache argumentierst. Daß die Definition des Begriffs der "Autosuggestion" leider bisher nicht in dem breiten Bereich der "Ottonormalverbraucherschicht" angekommen ist und auch nur dann verstanden werden kann, wenn ein gewisses Maß an Bildung vorhanden ist, ist zwar schade, aber das ändert nix an der Tatsache, das solche Effekte existieren und miteinberechnet werden müssen, wenn man einen vernünftigen Umgang mit der Entwicklung von Therapien entwickeln will.
 

NuEM

Zitat von: Superkalifragilistisch am 08. Dezember 2010, 20:48:38
Zitat von: rincewind am 08. Dezember 2010, 17:54:49
Jetzt bleibt noch die Frage, was man mit diesem Wissen anfängt :)
Das, lieber rincewind, kann ich Dir sagen.
Zitat,,Unsere Ergebnisse zeigen, welch tiefgreifenden Einfluss psychologische Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung haben können."
Die psychosomatischen Solipsisten und Unterbewusstseinsschwurbler wirds freuen. "Der Geist siegt über den Körper."

Ich habe es hier schon öfters gesagt und ich sage es noch einmal: Man tut der Wissenschaft einen Bärendienst, wenn man sie mit einem Placebo-Begriff verteidigen möchte, den man als Suggestion ausweist.


Sehe ich nicht zwingend so, da diese Leute sowieso eine unhaltbare Position verteidigen wollen. Durch "den Geist" wird in diesem Fall ja nur die Wahrnehmung verändert, die sowieso Sache des Geistes ist. Es wachsen ja nicht etwa neue Gliedmaßen nach.