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Begonnen von Wirsing, 31. Oktober 2010, 20:10:21

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Wirsing

.... das Murmeltier:
http://www.joy.de/liebe/a-26544/schau-mir-ins-gesicht.html?utm_source=yahoo&utm_medium=clicks&utm_campaign=yahoo

Ich dachte, derartiges "Wissen" wären wir seit einigen Jahrzehnten endlich losgeworden.

Chili

Zitat von: Wirsing am 31. Oktober 2010, 20:10:21
.... das Murmeltier:
http://www.joy.de/liebe/a-26544/schau-mir-ins-gesicht.html?utm_source=yahoo&utm_medium=clicks&utm_campaign=yahoo

Ich dachte, derartiges "Wissen" wären wir seit einigen Jahrzehnten endlich losgeworden.


Neinein, das ist sogar hochmodern, denn es ist
1. uralt und
2. von ganz, ganz weit weg

Zitates basiert auf 3.000 Jahre alten Techniken aus der traditionellen chinesischen Medizin

;D

71hAhmed

Das hätte man nicht in China ausgraben müssen, die europäische Antike liefert das auch in ungebrochener Tradition bis heute.
                                                         
                                                       http://de.wikipedia.org/wiki/Physiognomik

Aristoteles, Cicero, Quintilian, Plinius, Seneca, und Galenus sind wohl mangels Exotik nicht attraktiv genug. ;D

Wirsing

Naja, im allgemeinen war ich halt der Ansicht, daß die Physiognomik wie in Wikipedia beschrieben ein bischen aus der Mode gekommen sei:

"Gegenwart

Die Physiognomik scheint immer dann zu prosperieren, wenn die Strukturen des Wissens eine Korrespondenz zwischen Körper und Seele oder zwischen Seele und Welt nahelegen, etwa in der Hermetik des Barock oder in der Genieästhetik. Diese Voraussetzung wird jedoch von keinem gegenwärtigen Wissenschaftszweig akzeptiert. In der Gegenwart ist die Physiognomik wegen ihres rassistischen Kontextes und ihrer Neigung zu unbeweisbaren Schlüssen als Wissenschaft völlig diskreditiert. Lediglich in Kreisen der Esoterik zirkuliert sie teilweise weiterhin als "Geheimwissen". Beispiele sind die von Carl Huter begründete Psycho-Physiognomik und die so genannte Pathophysiognomik. Der Physiognomik wird jedoch überwiegend vorgeworfen, dass ihr mit wissenschaftlicher Methodik keine Gültigkeit nachzuweisen sei und sie mehr zur Bildung von Vorurteilen beitrage als zur tatsächlichen Menschenkenntnis."


Folgt man aber dem Link der Firma "ts-headworks" (http://www.ts-headworks.de/physiognomik.php), bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher. Die angebotenen Seminare sprechen da m.e. doch eine andere Sprache.
Interessant wäre auch die Frage, ob die Firmen die unter "Referenzen/Feedback" gelistet sind dieses wissen und sich tatsächlich mit sowas einverstanden erklärt haben....

71hAhmed

Zitat von: Wirsing am 01. November 2010, 02:16:07
Naja, im allgemeinen war ich halt der Ansicht, daß die Physiognomik wie in Wikipedia beschrieben ein bischen aus der Mode gekommen sei:

Unsere europäischen Traditionen in dieser Hinsicht sind eh etwas aus der Mode gekommen. ;D
Warum buddhistische Meditation, wenn jeden Tag drei Stunden Rosenkranz beten denselben Effekt hätten?
Akupunktur statt Schröpfköpfe?
Und so weiter.
Scheint mir manchmal die Abteilung :"Nachbars Kirschen sind schöner"


Zitat von: Wirsing am 01. November 2010, 02:16:07
Interessant wäre auch die Frage, ob die Firmen die unter "Referenzen/Feedback" gelistet sind dieses wissen und sich tatsächlich mit sowas einverstanden erklärt haben....

Einfach mal fragen? Email reicht ja.

Skepsis

Zitat von: 71hAhmed am 01. November 2010, 09:36:02
Zitat von: Wirsing am 01. November 2010, 02:16:07
Naja, im allgemeinen war ich halt der Ansicht, daß die Physiognomik wie in Wikipedia beschrieben ein bischen aus der Mode gekommen sei:

Unsere europäischen Traditionen in dieser Hinsicht sind eh etwas aus der Mode gekommen. ;D...

Anscheinend leider nicht: Ein Zitat aus dem letzten Skeptiker (3/2010, S. 115):
ZitatBelegt sind Deutungsseminare für Manager ebenso wie der Einsatz der Psycho-Physiognomatik beim TÜV Rheinland (Schwertfeger 2006). Im Jahr 2008 deutete eine Physiognomin auf einer Absolventenmesse in Köln vor großem Publikum die Schädel stellensuchender Studenten, ohne dass irgendjemand hieran öffentlich Anstoß nimmt. Im Frühjahr 2010 bietet die IHK einer deutschen Millionenstadt offiziell Schädeldeutungsseminare für ihre Mitglieder an.

Gruß

PS: Die angegebene Lit-Stelle ist: Schwertfeger, B [2006]: Personalauswahl per Gesichtsanalyse, Personalmagazin, 11/2206, 32-35

glatzkopf

ZitatIm Frühjahr 2010 bietet die IHK einer deutschen Millionenstadt offiziell Schädeldeutungsseminare für ihre Mitglieder an

gab es das nicht schon mal bei uns in Deutschland?
Damals, als dieser Typ aus Östereich Kanzler war.


Conni

Zitat von: Skepsis am 01. November 2010, 16:35:57
Zitat von: 71hAhmed am 01. November 2010, 09:36:02
Zitat von: Wirsing am 01. November 2010, 02:16:07
Naja, im allgemeinen war ich halt der Ansicht, daß die Physiognomik wie in Wikipedia beschrieben ein bischen aus der Mode gekommen sei:

Unsere europäischen Traditionen in dieser Hinsicht sind eh etwas aus der Mode gekommen. ;D...

Anscheinend leider nicht: Ein Zitat aus dem letzten Skeptiker (3/2010, S. 115):
ZitatBelegt sind Deutungsseminare für Manager ebenso wie der Einsatz der Psycho-Physiognomatik beim TÜV Rheinland (Schwertfeger 2006). Im Jahr 2008 deutete eine Physiognomin auf einer Absolventenmesse in Köln vor großem Publikum die Schädel stellensuchender Studenten, ohne dass irgendjemand hieran öffentlich Anstoß nimmt. Im Frühjahr 2010 bietet die IHK einer deutschen Millionenstadt offiziell Schädeldeutungsseminare für ihre Mitglieder an.

Gruß

PS: Die angegebene Lit-Stelle ist: Schwertfeger, B [2006]: Personalauswahl per Gesichtsanalyse, Personalmagazin, 11/2206, 32-35

Hier noch ein interessantes Interwiev dazu von B. Schwertfeger im Spiegel: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,691667,00.html

Rattentod

Berührt den Schwachsinn zwar nur am Rande, aber:
http://blog.okcupid.com/index.php/the-4-big-myths-of-profile-pictures/
http://blog.okcupid.com/index.php/your-looks-and-online-dating/
und mehr...
(Auf dem Blog sind noch mehr Statistiken)

Ich fand viele der statistischen Erkenntnisse recht interessant, z.B. dass man als Mann idealerweise nicht in die Kamera blickt (aka kein Augenkontakt), als Frau aber schon...

Conni

Personalauswahl mit Esoterik, die Nase ist wichtiger als die Qualifikation:

ZitatDie Antlitz-Diagnose ermöglicht, anhand von Gesichts- und Körpermerkmalen charakterliche und körperliche
Veranlagungen zu erkennen. Konturen, Proportionen und Hautfarbe von Gesicht und Kopf entscheiden in der Physiog nomik über Motivation und Fähigkeiten einer Person. Ein Merkmal ist zum Beispiel die Nase. An der Nasenform wollen Physiognomiker den Charakter eines Menschen erkennen. Sie zeige, wie sich die betreffende Person in ihrem Umfeld verwirklichen will. Je prägnanter die Nase eines Menschen ist, des to konsequenter und individueller werden seine Handlungen sein. Hakennasen gelten als geschäftstüchtig, willensstark und ehrgeizig. Ist die Nase weniger ausgeprägt, kann man vom Gegenteil ausgehen. Eine eingesenkte Nasenwurzel weist auf die Neigung hin, Gedanken zu vertiefen und zu analysieren, sowie auf abwägendes Überlegen beim Formulieren der Gedanken. Diese Menschen arbeiten eher teambezogen. Ein hoher Nasensteg spricht für rasche, fließende Wiedergabe der Gedanken und schnelle Übersicht. Diese Personengruppe sei auch sehr selbstständig denkend.

http://www.heiden-associates.com/dat/Gesichtsdiagnose.pdf

Also, wer einen Job sucht, erstmal beim plastischen Chirurgen das geeignete Näslein verpassen lassen. Wie Volkes Stimme schon immer wusste: "Wie die Nase eines Mannes..."

;D

71hAhmed

Zitat von: Conni am 02. November 2010, 16:50:48


Wie Volkes Stimme schon immer wusste: "Wie die Nase eines Mannes..."

;D

Das Sprichwort schränkt die Stellenauswahl aber stark ein, der zweite erwähnte Körperteil ist in meinem Beruf der, den ich garantiert NICHT brauche. ;D

Enkidu

Tja, die Johannesleserin war ja auch nur ein fake
Das wäre DIE GEschäftsidee gewesen

Toiletman

Zitat von: glatzkopf am 02. November 2010, 06:15:30
ZitatIm Frühjahr 2010 bietet die IHK einer deutschen Millionenstadt offiziell Schädeldeutungsseminare für ihre Mitglieder an

gab es das nicht schon mal bei uns in Deutschland?
Damals, als dieser Typ aus Östereich Kanzler war.



Dein, Physiognomie war  schon damals aus der Mode, auch wenn natürlich Esos noch toll fanden. Himmler bestimmt. Schädel Vermessungen fanden aus anthropologischen-wissenschaftlichen und ideologischen Gründen statt, was leider oft vermischt wurde. Das mit den Knochen- und Schädelvermessungen macht man auch noch heute für die Bestimmung der menschlichen Rasse in der Forensik. In rassisch gemischten Ländern wie den USA ist das sogar sehr wichtig, da man so nurnoch in einer rassischen Gruppe nach der Identität des Opfers suchen muss. Definitiv unterscheiden kann man durch diese Methode eben die 4 großen biologischen Rassen (also die westeurasische (auch als europid oder in amerika caucasoid, also europäer,semiten, iranische völker,Türkei-Türken, die meisten inder), die asioamerikanische (auch mongolid (und nein, das hat nix mit der krankheit zu tun sondern die krankheit wurde nach dem begriff für ostasiaten benutzt) für ostasiaten,sibirische urvölker und die meisten südostasiaten sowie alle indianer), die schwarzafrikanische (auch als negrid oder congoid (coon, der wohl bedeutendste physikalische-anthropologe in der ersten hälfte des letzten jahrhundert, führte congoid ein um den schwarzen einen begriff gibt, der nicht als diskriminierend empfunden wird)) sowie die indo-ozeanische (auch australoid genannt für manche (meistens süd-) indische völker und die meisten ur-bewohner von pazifikinseln (aborigines, papuas, samoaner)).  Nebenbei  gibt es noch sehr kleine seperate gruppen, die wohl die letzten überlebender früher wesentlich zahlreicherer (archäologisch belegt) rassen wie die unvermischten Ainu oder die Khoisan (capoid, welche die älteste rasse überhaupt ist, also die erste, die sich von unserer gemeinsamen ahnenlinie trennten) und auch populationen, die seit jahrhunderten oder gar jahrtausende fast alle gemischt waren (zentralasien und äthiopien). Entgegen der landläufigen meinung hat der rassebegriff nichts mit hautfarbe zu tun sondern mit morphologie, anatomie und genetik (gilt für alle tiere). 3 der 4 Rassen haben alle 3 hautvarianten (stabil-hell, sonneneinstrahlung-abhängig und stabil-dunkel). In der Hitlerzeit wurde soetwas natürlich instrumentalisiert und man behauptete, dass es höher und niederentwickelte rassen gäbe, dass juden eine eigene rasse wären und, dass jede rasse sich sehr anders verhalten würde und die "nordische" (welche erst ein paar tausend jahre überhaupt im norden lebte, vorher naher osten) sie natürliche die beste von allen und so ein unsinn. Einige Anthropologen, die bei der rein körperlichen analyse davor eigentlich gute Arbeit geleistet hatten sprangen schnell auf den Propagandazug (vorallem v. Günther aber auch Eickstätt) und laberten von wissenschaftlich total idiotischen propaganda konstrukten wie einer jüdischen rasse, einer arischen rasse, die im kampf damit stände und eben die sog. rassenpsychologie). Ich finde die physische Anthropologie sehr interessant und es hat mir sehr geholfen gesichter zu merken und austausch studentinnen damit zu beeindrucken, dass ich sehen kann woher sie kommen ( :D ) nur leider ist es in online foren zum thema oft nervig weil immer wieder sich irgendwelche nazi-rassisten anmelden und ihre dreckspropaganda verbreiten wollen. sind zwar oft schnell gebannt aber nerven tuts trotzdem, vorallem da sie von der wirklichkeit keine ahnung haben und nur die nazi propaganda nachäffen. Achja. Einen kleineren belegten  Unterschied im Verhalten gibt es zwischen Afrikanern, Ostasiaten und Europiden doch, der durch einen unterschiedlich starken geschlechtsdimorphismus bedingt sind, welcher sich in unterschiedlichen hormonkonzentrationen von testosteron, östrogen etc. zeigen (das hat man eher zufällig durch onkologen herausgefunden) west+zentralafrikaner bilden das eine extrem und (süd)ostasiaten das andere (mag vielleicht erklären warum thai transen oft wie echt aussehen im gegensatz zu europäischen ^^). Sonst gibt es  Seit den 90er Jahren, also dem Aufkommen von "political correctness" ist das ganze aber böse im westen (in osteuropa und asien hatte man nach dem krieg noch viel geforscht und ein gesünderes verhältnis dazu. Letztlich ist es einfach eine biologische kategorie die populationen beschreibt, weiter nix. Ich hab keine Ahnung warum man mit soetwas Politik machen sollte oder wie. Ich meine selbst FALLS  es tatsächlich psychologische oder cognitive unterschiede geben sollte, was würde das letztlich für einen einfluß haben? Garkeinen, denn im normalen Leben begnen wir nicht den gesammten rassen sondern individuen die eben zufällig zu einer (oder mehr) rassen gehört. Die Person kann so sein oder so. Über einzelne Individuen sagt soetwas einfach nix aus und so sollte (und jedenfalls ich tus auch) jeden nur als individuum beurteilen und nicht wegen seiner zugehörigkeit zu einem nicht-gewähltem kollektiv wie eben rasse, ethnie, hautfarbe, haarfarbe (blondinenklischees ;) ). Bei gewählten kollektiven so wie  Weltanschauung, Religion, Musikgeschmack etc. kann man das schon ;)

Skepsis

Zitat von: Enkidu am 03. November 2010, 15:40:48
Tja, die Johannesleserin war ja auch nur ein fake
Das wäre DIE GEschäftsidee gewesen


Hm, vielleicht ist, im Lichte dieser Nachrichten, die Idee der Retro-Phrenologie doch bedenkenswert....Das sollte auch einen doppelt so hohen potentiellen Kundenkreis als die Johannesleserei amsprechen.

Gruß

71hAhmed

@ Toiletman:

Erst mal etwas OT, einpaar Absätze würden einen so langen Text lesbarer machen.

Du vermischst zwei Sachen, die nicht ursprünglich zusammengehören.

Physiognomik ist erst einmal eine rassenunabhangige Deutung individueller Merkmale (eher wie Handlesen). Dass bestimmte postulierte oder existierende gemeinsame Merkmale bestimmter Bevölkerungsgruppen dann auch nach diesem System gedeutet wurden/werden, ist eine andere Sache.

Dass man bei biologisch verwandten Bevölkerungsgruppen bestimmte gemeinsame Körpermerkmale feststellen kann und dies in wissenschaftlicher Hinsicht auch sinnvoll eingesetzt werden kann, ist, glaube ich unbestreitbar, sei es zur Identifizierung von Toten oder zur Erforschung der Besiedlungsgeschichte einer Region.

Zitat
Ich hab keine Ahnung warum man mit so etwas Politik machen sollte oder wie.

Das glaube ich dir nicht, wenn du weiter oben die Instrumentalisierung der "physische (psychologischen)Anthropologie" durch die Nazis (und schon vorher andere) anführst. Ansonsten sieh mal in die Zeitungen, es wird zur Zeit ständig damit Politik gemacht (Stichworte: Integration, Ausländer).
Warum so Politik machen? Ein einfaches, leicht zu identifizierendes "Feindbild" mobilisiert viel mehr Menschen als differenzierte Ansichten und lenkt wunderbar von anderen Problemen ab.