Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Schutzanzüge

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von cohen, 30. Juli 2010, 17:15:23

« vorheriges - nächstes »

Adromir

Das ist halt der Preis dafür, daß nicht mehr 97% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sein müssen, um dennoch in relativ regelmäßigen Abständen Hungersnöte wegen Missernten zu haben.

General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: Adromir am 02. August 2010, 08:56:23
Das ist halt der Preis dafür, daß nicht mehr 97% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sein müssen, um dennoch in relativ regelmäßigen Abständen Hungersnöte wegen Missernten zu haben.

Genau. Wobei die Bezeichnung "Preis" eine kleine Abwertung inkludiert.

Adromir

Naja, was heißt "Abwertung". Entweder wir wollen Nahrungsmittel für jedermann für einen bezahlbaren Preis, dann müssen wir mit den Nachteilen einer industrialisierten Landwirtschaft leben. Das ist ein gewisser Preis. Der Preis der "natürlichen" Landwirtschaft ist aber deutlich höher..

General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: Adromir am 02. August 2010, 10:02:32
Naja, was heißt "Abwertung". Entweder wir wollen Nahrungsmittel für jedermann für einen bezahlbaren Preis, dann müssen wir mit den Nachteilen einer industrialisierten Landwirtschaft leben. Das ist ein gewisser Preis. Der Preis der "natürlichen" Landwirtschaft ist aber deutlich höher..
Ich bezog mich auf die vorherrschende Romantisierung der Natur. Wir in Europa gehen in unseren Wäldern spazieren, um "Natur zu tanken", möglichst viele Rehe und Hasen zu beobachten usw. und vergessen dabei ganz, dass dies alles ein Produkt des Menschen ist. Es gibt seit Beginn der Neuzeit bei uns ja kaum mehr "natürlichen Wälder", diese Bäumelein wurden von uns doch erst gepflanzt. Und wenn wir dann den schönen Wald verlassen und an Getreidefeldern vorbeigehen, vergessen wir ebenfalls, dass dies Produkte eines von uns gesteuerten Selektionsprozesses sind.

cohen

In dem Blog und in den Kommentaren geht es um die pestizidverseuchten Johannisbeeren, die Greenpeace gefunden haben will:
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/ouml-ko-logisch/chemie/2010-07-26/gift-cocktail-saison

;D ;D ;D

Artikel über "Genpflanzen" gibt´s da auch:
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/ouml-ko-logisch/genpflanzen

Toiletman

Alle unsere Wälder sind übrigens Kulturlandschaften. Nicht nur solche, die wir direkt gepflanzt haben. Unsere Wälder waren keine so eng-bebaumten Flächen sondern es war ursprünglich mehr Platz zwischen ihnen, sodass auch der Erdgeschoss des Ökosystems  viel mehr Licht "sah" und artenreiche war. Dies hatte etwa damit zu tun, dass es viel mehr große Säugetiere gab als die ersten Menschen in Europa waren. Wilde Pferde, sehr große Hirscharten, Dickhäuter wie Nashornarten, Großkatzen usw. Dadurch waren es mehr lichtduchflutete Wälder mit vielen kleineren Lichtungen.  Erst durch die menschliche Ausrottung all dieser Tiere hat sich der gemäßigte Wald in die heutige bekannte Form verwandelt. In Nordamerika hielt das ganze noch länger, da mongoliden Paläoindianer erst vor circa 15.000-10.000 den Kontinent erreichen (in Südamerika gab es einige mysteriöse noch frühere Funde wie die australiforme Lucia).

Conni

@Toiletman,
dass (fast alle) mitteleuropäischen Wälder Kulturlandschaften sind, mag stimmen, und auch die Megaherbivorentheorie. Aber ob die paar Hanseln von Steinzeitmanschen in der Lage waren, so einen Overkill an der Megafauna zu veranstalten, ist hoch (und mit Recht) umstritten.

J9126

Zitat von: Conni am 06. August 2010, 07:33:49
@Toiletman,
dass (fast alle) mitteleuropäischen Wälder Kulturlandschaften sind, mag stimmen, und auch die Megaherbivorentheorie. Aber ob die paar Hanseln von Steinzeitmanschen in der Lage waren, so einen Overkill an der Megafauna zu veranstalten, ist hoch (und mit Recht) umstritten.


In Australien sollen es die Ureinwohner ja geschafft haben, mit großflächiger Brandrodung sowohl den großen Raubtieren als auch der lästigen Natur herr zu werden. Da blieb dann zum Überleben gar nichts anderes mehr übrig, als die verbleibene Natur mystisch zu verklären und die Resourcen zu schonen.

Conni

Auch in Australien ist das umstritten. Mit Sicherheit haben die Einwanderer dabei eine mehr oder weniger große Rolle gespielt, dazu kommt auch noch, dass die Fauna nicht an eine Konfrontation mit dem Menschen angepasst war: geringe Fluchtdistanz, Schwerfälligkeit, geringere Reproduktionsrate als bei den Placentatieren usw.)

Die australischen Riesenbeuteltiere waren sicher ein Sonderfall, ebenso wie die neuseeländischen Moas.