Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

tamara danz

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von velniuksti, 15. November 2009, 23:01:37

« vorheriges - nächstes »

velniuksti

ein bekannter meinte heute zu mir, das tamara danz (für die nicht-zonis : ex-frontsängerin einer in der ddr sehr erfolgreichen rockband "silly") daran gestorben ist, dass sie ihren metastasierenden brustkrebs hat besprechen lassen. meine frage: gibts zu dieser "alternativ-methode" krebs besprechen einen artikel im wiki??



Deceptor

Wenn ich das lese, denke ich dass es offenbar um den fighting spirit bei dieser Krebspatientin ging. Ich will hier keinen Krebspatienten ihren spirit nehmen, aber ob das einen Einfluss auf das Geschehen hat ist leider nicht belegt. Hatte vor Jahren noch ein Buch eines alten pensionierten französischen Onkologen gelesen, der sich ständig mit der Frage des coping style (Umgangsweise mit eigener Krankheit) beschäftigt hat und am Ende seiner Berufstätigkeit im Buch zurückschauend resümiert dass er keinen Unterschied im outcome beobachtet hätte. Dazu gibts auch Fachliteratur aus dem Bereich der Psychoonkologie:

Ich zitiere mal aus unserem eigenen Wiki-Artikel (http://psiram.com/index.php?title=Widerlegte_falsifizierbare_Kernaussagen_der_Germanischen_Neuen_Medizin) dazu:


Wie Patienten emotional auf die Diagnose einer Krebserkrankung reagieren, hat jedoch nach heutigem Wissen keinerlei Auswirkungen auf die Prognose. Die mentale Einstellung von Patienten und sein fighting spirit haben keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben oder den Verlauf einer Krebserkrankung. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Universität von Pennsylvania. Etwa 1000 Patienten mit Kopf- und Hals-Tumoren hatten an der Studie teilgenommen. Ob Patienten geheilt würden oder nicht, sei keine Frage der Einstellung von Patienten. Optimismus könne aber dabei helfen, die Folgen einer Behandlung besser zu verarbeiten und schneller zu einem normalen Leben zurück zu finden [11] [12]. Damit wurde auch eine unter Ärzten weit verbreitete Ansicht widerlegt, nach der die Psyche einen Einfluss auf die Prognose von Krebserkrankungen hat. Eine psychologische Unterstüzung von Patienten kann die Verarbeitung der Krebsdiagnose fördern, die Prognose des Tumors bleibt dadurch jedoch unbeeinflusst, wie die Studie zeigt. Nach Einschätzung des Autors Coyne handelt es sich um die methodisch bisher beste Studie zur Fragestellung. Frühere Studien mit teilweise positivem Ausgang, nach denen eine starke Psyche sehr wohl die Prognose beeinflusst, haben nach Auskunft der Autoren alle Schwächen gehabt. Sie hätten Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen zusammengefasst und ihre Schlüsse hätten auf einer geringen Teilnehmerzahl und wenigen Todesfälle und damit auf einer wackeligen Grundlage gestanden. Zu dieser Fragestellung publizierte die dänische Krebsgesellschaft 2005 eine gross angelegte Studie mit 8.527 Teilnehmern. Typische Merkmale von Lebenskrisen und vitaler Erschöpfung, dauerhafte Übermüdung, Energieverlust, Reizbarkeit und allgemeine Demoralisierung wurden dabei erfasst. Innerhalb von 8,6 Jahren nach der Befragung waren 976 Studienteilnehmer an Krebs erkrankt (12%). Die vital erschöpften und unglücklichen Menschen waren aber in dieser Gruppe keineswegs in der Überzahl. Im Gegenteil: Die "Pessimisten" wiesen sogar eine um 20 Prozent niedrigere Krebsrate auf [13] [5].



Quellen:

Coyne JC, Pajak TF, Harris J, Konski A, Movsas B, Ang K, Watkins Bruner D. Emotional well-being does not predict survival in head and neck cancer patients: a Radiation Therapy Oncology Group study. Cancer. 2007 Dez 1;110(11):2568-75. PMID: 17955501

Coyne JC, Hanisch LJ, Palmer SC. Psychotherapy does not promote survival (Kissane et al., 2007): now what? Psychooncology. 2007 Nov;16(11):1050-2. Review. PMID: 17937383

Bergelt C: Vital exhaustion and risk for cancer: a prospective cohort study on the association between depressive feelings, fatigue, and risk of cancer. Cancer. 2005 Sep 15;104(6):1288-95.

GeMa

Kann man eigentlich gar nicht oft genug klarstellen.

Ich finde es ganz ehrlich bedauernswert, wie ängstlich diese Frau wirklich war. Normalerweise geht man beim allerleisesten Tastbefund sofort zum Gyn.

Und grauenvoll, wie man sie dadurch (?) auch noch so getäuscht und eiskalt über die Klinge hat springen lassen. 2x als "geheilt" entlassen - aber Hallo.