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Out-of Body Erfahrungen

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Begonnen von amphibol, 11. November 2009, 17:13:48

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amphibol

ZitatWenn Menschen berichten, sie könnten den eigenen Körper verlassen und sich selbst von außen betrachten, klingt das nach Esoterik. Doch solche "Out-of-Body"-Erlebnisse treten bei bestimmten Hirnerkrankungen in der Tat auf und lassen sich sogar künstlich im Labor herbei­führen. Schweizer Forscher um den Neurologen Olaf Blanke wollen mit derlei Experimenten ergründen, wie Ich-Bewusstsein im subjektiven Erleben des Körpers verankert ist.

Freies pdf aus Gehirn und Geist zum herunterladen


Schau-ma-amoi

Guter Artikel, das Phänomen ist in der Klinik schon seit Jahren bekannt und weist darauf hin, dass unser Selbstbewusstsein, also unser Ich, kein direktes lokalisiertes anatomisches Substrat im Gehirn hat, sondern das Resultat unser unbewussten Denkarbeit ist.

Und vor allem: it's the biology!  :D

Heinz-Rüdiger

http://zope.verwaltung.uni-mainz.de/presse/mitteilung/2007/2007_08_23_phil_metzinger/showArticle_dtml

ZitatAußerkörperliche Erfahrungen: Wahrnehmung des Selbst in virtuellem Körper experimentell nachgewiesen[...]

Conni

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 13. November 2009, 19:07:23
Guter Artikel, das Phänomen ist in der Klinik schon seit Jahren bekannt und weist darauf hin, dass unser Selbstbewusstsein, also unser Ich, kein direktes lokalisiertes anatomisches Substrat im Gehirn hat, sondern das Resultat unser unbewussten Denkarbeit ist.

Und vor allem: it's the biology!  :D

Das ist ein verdammt schwieriges Thema. Ich wollte das Dir schon mal rüberbringen, bin aber daran gescheitert.

Schau-ma-amoi

Zitat von: Conni am 14. November 2009, 00:52:51
Das ist ein verdammt schwieriges Thema. Ich wollte das Dir schon mal rüberbringen, bin aber daran gescheitert.

Aha, da war ich wohl gerade ,,out of my body".

Natürlich ist dieser Themenbereich schwierig und die Kognitionswissenschaft steht als junges Forschungsgebiet noch an den Pforten der ,,Erkenntnis" und so nimmt es nicht Wunder, wenn sich dort einmal mehr, einmal weniger ernst zu nehmende Zwischenrufer tummeln, wobei die Philosophen, zumindest einige von ihnen, sogar als Bereicherung dienen können und durchaus über Kompetenz verfügen.

Und – weil wir uns hier in einem Forum befinden, welches den Kampf gegen die Unvernunft auf seine Fahnen heftet – sollte man schon darauf hinweisen, dass es vor allem religiöse Gruppierungen sind, die auf diesem Gebiet versuchen, ihre letzte Domäne mit oft fadenscheinigen naturwissenschaftlich verbrämten Aussagen an den Gutgläubigen zu verhökern. Der obige Artikel zeigt auf, dass auch das Gehirn und seine Tätigkeit irgendwie etwas mit Physik und Chemie zu tun haben und nicht auf göttliche Inspiration zurückzuführen sind.

Darum gings doch (hier).

Heinz-Rüdiger

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 14. November 2009, 14:22:36
Natürlich ist dieser Themenbereich schwierig und die Kognitionswissenschaft steht als junges Forschungsgebiet noch an den Pforten der ,,Erkenntnis" und so nimmt es nicht Wunder, wenn sich dort einmal mehr, einmal weniger ernst zu nehmende Zwischenrufer tummeln, wobei die Philosophen, zumindest einige von ihnen, sogar als Bereicherung dienen können und durchaus über Kompetenz verf

Und – weil wir uns hier in einem Forum befinden, welches den Kampf gegen die Unvernunft auf seine Fahnen heftet – sollte man schon darauf hinweisen, dass es vor allem religiöse Gruppierungen sind, die auf diesem Gebiet versuchen, ihre letzte Domäne mit oft fadenscheinigen naturwissenschaftlich verbrämten Aussagen an den Gutgläubigen zu verhökern. Der obige Artikel zeigt auf, dass auch das Gehirn und seine Tätigkeit irgendwie etwas mit Physik und Chemie zu tun haben und nicht auf göttliche Inspiration zurückzuführen sind.

Darum gings doch (hier).

Das Thema trifft mE den Kern der ganzen Sache. Wobei "religiös" durchaus auch mit "esoterisch" ersetzbar ist. Dickste Bretter, wird dauern da durchzukommen...

Heinz-Rüdiger

Nochmal dazu:
Zitat...dass auch das Gehirn und seine Tätigkeit irgendwie etwas mit Physik und Chemie zu tun haben und nicht auf göttliche Inspiration zurückzuführen sind.


http://bazonline.ch/kultur/buecher/Warum-wir-meinen-dass-es-uns-gibt/story/21812416
Zitat[...]Die Gefahr besteht für ihn (=T. Metzinger) darin, dass die Religiosität von einem materialistischen Denken abgelöst werden könnte, das alleine von den Naturwissenschaften bestimmt wird. Die Entzauberung des Selbst könnte die gesellschaftliche Entsolidarisierung oder den religiösen Fundamentalismus verstärken. Viele Menschen klammerten sich an ihre Glaubenssysteme und hätten Angst, «ihre innere Lebenswelt könnte durch die neuen Naturwissenschaften vom menschlichen Geist kolonisiert werden.»

Dennoch plädiert der Philosoph dafür, die neuen Erkenntnisse über das Bewusstsein auszuhalten und einen offenen und kreativen Umgang damit zu suchen. Die Bewusstseinsrevolution, die Metzinger auch als «Aufklärung 2.0» beschreibt, verlange nach einer neuen moralischen Verantwortung. Die Forscher müssten sich mit der Leere auseinandersetzen, die durch ihre Resultate unweigerlich entstehe. Für den Philosophen drängt sich deshalb eine neue Ethik des Bewusstseins auf. Diese hält er schon deshalb für nötig, weil die Forschung es künftig leichter machen wird, unser Bewusstsein anders einzustellen und zu manipulieren. So erlaubt die Gehirnforschung der Pharmaindustrie, immer subtiler einwirkende Substanzen zu entwickeln, um Stimmung, Leistung und Lebensqualität zu verbessern.

via

Schau-ma-amoi

Boris:

Ich finde Metzinger gut, doch manchmal geht er mir zu viele Schritte voraus. Das nennt man dann Spekulation. Ist auch gut, nur muss man sich dessen bewusst sein. Ständig.

Heinz-Rüdiger

Naja, sein warnender Pessimismus hat was, finde ich.

Habe übrigens angefangen den "Ego-Tunnel" zu lesen, schon nach der Einleitung halte ich das für ein ziemlich wichtiges Buch, anders als andere populärwissenschaftliche Bücher (die ich kenne) über den Komplex Hirnforschung und Philosophie geht es deutlich eine Spur tiefer an den Kern. Mal sehen ob´s in den folgenden Kapiteln so weitergeht...

Schau-ma-amoi

Zitat von: Boris am 22. November 2009, 12:23:32
Naja, sein warnender Pessimismus hat was, finde ich.

Habe übrigens angefangen den "Ego-Tunnel" zu lesen, schon nach der Einleitung halte ich das für ein ziemlich wichtiges Buch, anders als andere populärwissenschaftliche Bücher (die ich kenne) über den Komplex Hirnforschung und Philosophie geht es deutlich eine Spur tiefer an den Kern. Mal sehen ob´s in den folgenden Kapiteln so weitergeht...

Zur Ethik fehlt mir der Zugang. Das Buch kenne ich nicht.

Ich empfehle aber psychiatrische Literatur bzw solche über Neurotraumatologie, wenn man den philosophischen Aspekt nicht so sehr anpeilt.

Heinz-Rüdiger

Hier z.B. Damasio "Ich fühle also bin ich", allerdings leider ziemlich sperrig geschrieben oder übersetzt.

Schau-ma-amoi

Ja, natürlich, besser noch sind aber klinische Berichte. Sekundärliteratur ist halt so eine Sache. Gilt auch etwa für Dawkins.

Heinz-Rüdiger

Wenn Damasio über seine eigene klinische Praxis in populärwissenschaftlicher Mainer schreibt ist das keine Sekundärliteratur. Sekundärlieratur wäre mE Bas Kast, Stefan Klein, Richard Dawkins u.a.. Achja, btw, Sekundärliteraur ist immer nicht schlecht, zumal für jemanden wie mich der zu blöd ist, sogenannte "Papers" zu lesen.

wumbaba

Lesetipp und interessante Erklärungsmodelle zum Thema: Susan Blackmore "Beinahe tot." (1996, Skeptical Inquirer) und in "Mein paranormales Fahrrad" von G.v. Randow

"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

verhatlensoriginell

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 25. November 2009, 13:09:08
Ja, natürlich, besser noch sind aber klinische Berichte. Sekundärliteratur ist halt so eine Sache. Gilt auch etwa für Dawkins.

Sekundärliteratur ist ok finde ich, wenn man sich vorher die Kritiken dieser Bücher anschaut von Leuten die man in Verdacht hat Ahnung davon zu haben. So weiß ich vorher, auf was ich achten muss, bzw. wo eventuelle Haken an der Sache sind. So auch bei meiner aktuellen Literatur von Dawkins die ich lese. (Ich lese gerade Dawkins nämlich gerne, wie Boris schreibt, für manches Paper ist der Normalo eben zu blöde)