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Verdummt die Menschheit?

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Begonnen von Juliette, 18. März 2025, 16:58:33

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Juliette

Laut dieses Artikels verdummt die Menschheit immer mehr und sogar relativ schnell:

https://t3n.de/news/studien-zeigen-menschen-kognitive-f%c3%a4higkeiten-informationen-verarbeiten-1678313/

Ich habe den Eindruck, dass es sich um seriöse Studien handelt und nicht nur um Clickbait.

ZitatDanach zeigen Bewertungen, dass Menschen aller Altersgruppen zunehmend Probleme mit Konzentration, logischem Denken, Problemlösung und der Verarbeitung von Informationen haben. Diese Ergebnisse stammen aus Vergleichstests, die kognitive Fähigkeiten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersuchen.

So dokumentiert etwa die Studie ,,Monitoring the Future" der University of Michigan im US-amerikanischen Ann Arbor die wachsenden Konzentrationsschwierigkeiten von 18-jährigen Amerikaner:innen. Das ,,Programme for International Student Assessment" (PISA) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz im französischen Paris erfasst seit Jahren die Lernfähigkeiten von 15-Jährigen weltweit. Alle Forschungsergebnisse deuten einhellig darauf hin, dass junge Menschen zunehmend mit einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und abnehmenden Fähigkeiten im kritischen Denken ausgestattet sind.

Die Covid-19-Pandemie taugt als Erklärung für diese Entwicklung nur bedingt. Zwar gibt es aufgrund der mit der Pandemie verbundenen Bildungsunterbrechungen eine nachweislich starke Korrelation. Allerdings weisen die genannten Studien den Rückgang schon ab spätestens 2015 nach – weit vor der Pandemie.

Versagt da unsere ganze Gesellschaft?
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Schwuppdiwupp

Ich tippe auf "ja". Es grassiert meines Erachtens vor allem eine digitale Wohlstandsverdummung, der auch ältere Semester anheimfallen können.
Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: Juliette am 18. März 2025, 16:58:33Ich habe den Eindruck, dass es sich um seriöse Studien handelt und nicht nur um Clickbait.

Ist mir schon mehrmals auf die Pupille geflattert, solche Studien. Ist wohl schon solide, aber man kann sich das nicht recht erklären. Hat wohl etwas mit Aufmerksamkeit und Konzentration zu tun, die man immer weniger aufbringt. Aus dem FT-Artikel:

ZitatMost discussion about the societal impacts of digital media focuses on the rise of smartphones and social media. But the change in human capacity for focused thought coincides with something more fundamental: a shift in our relationship with information.
We have moved from finite web pages to infinite, constantly refreshed feeds and a constant barrage of notifications. We no longer spend as much time actively browsing the web and interacting with people we know but instead are presented with a torrent of content. This represents a move from self-directed behaviour to passive consumption and constant context-switching.
Research finds that active, intentional use of digital technologies is often benign or even beneficial. Whereas the behaviours that have taken off in recent years have been shown to affect everything from our ability to process verbal information, to attention, working memory and self-regulation.
https://archive.is/O8lrd

Man wird zu sehr mit Informationen zugeballert, da kann man keine 5 min bei einem Thema bleiben. Ich merke das selbst, man wird zu oft abgelenkt. Früher hatte man quasi nur Bücher und die ollen Medien. Ein Buch verlangt, dass man sich längere Zeit konzentriert und nicht ständig auf neue Inputs springt. Bzw. kann man da auch weniger gut, im Gegensatz zu Bildschirmzeugs. Das formt das Denken. Ist aber wahrscheinlich auch nur ein Grund.

Lässt sich auch kaum mehr ändern, die Welt dreht sich immer schneller und die Informationsflut wird nicht kleiner. Da kommen die KIs gerade recht, die nehmen uns mühsame Arbeit ab (etwa, einen längeren Text zu lesen und zu erfassen). Das ist die Ironie: man wird sich noch weniger mit längeren Inhalten befassen müssen (das ist schon ganz klar erkennbar, die Bots fassen lange Texte zusammen und destillieren die Inhalte (so hofft man)). Das trainiert das Hirn noch weniger. Aber gut, die KIs gleichen das dann wieder aus.

Vll. verblödet die Menschheit in dem Maße, wie die KIs intelligent werden. Habe heute gelesen, dass LG (ja, die mit den Kühlschränken ::) ) einen AI Agenten (das sind so Dinger, die quasi eine Persönlichkeit vorgaukeln) gebastelt haben, der besser performt, als das beste OpenAI-Modell (es gibt solche Performancetests), ist aber wesentlich kleiner (viel weniger Neuronen). Man implementiert jetzt auch solche Sachen wie "Schlüsse ziehen" und "Hypothesen aufstellen". Die KIs sind ja sehr lernfähig, und auch das können die lernen (man muss sich halt nur schlaue Wege ausdenken, wie man ihnen das beibringt, also: wie sie das selber herausfinden können).

Wenn der Kühlschrank schlauer ist als der, der ihn gekauft hat:

ZitatThe era of Agentic AI, where AI independently formulates hypotheses, verifies them, and autonomously makes decisions without human instructions, is approaching. The development of enhanced reasoning models is essential for this transition, but securing high-performance reasoning models is no easy task. Globally, only a few companies with foundation models have been able to develop their own advanced reasoning models.
https://www.lgresearch.ai/blog/view?seq=543

Ich nehme an, das wird zusätzlich noch weniger motivierend sein, sich in dem Bereich Mühe zu geben. Oder es wird die Produktivität in einen Bereich heben, der viele überflüssig macht.
Wollte ich nur mal gesagt haben!