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NeyTumorin

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Begonnen von peterjkramer, 04. Dezember 2021, 03:30:34

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peterjkramer

Primäres peritoneales Mesotheliom erfolgreich mit NeyTumarin behandelt.
1995 wurde meine Frau mit NeyTumarin (i.v.) behandelt. Die Therapie galt einem von 4 Pathologen (inkl. 2 Mesotheliomspezialisten) bestätigten peritonealen Mesotheliom. Die Diagnose tauchte erstmals auf, nachdem alle Versuche einen anderen Primärtumor (z.B. Ovar) zu finden, fehlgeschlagen waren. Die peritoneale Karzinose war erkannt worden, weil größere Mengen Aszites bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung festgestellt worden waren. Bei der folgenden Laparoskopie wurde die peritoneale Karzinose festgestellt, und die Laparoskopie um eine zytoreduktive OP erweitert, inkl. Entfernung des Omentum majus und der intensiven Suche nach einem Primärtumor. Einer der beteiligten Pathologen, Prof. Dr. Werner Kovac, Univ. Wien, machte den Vorschlag der NeyTumorin-Therapie. Nachdem von den behandelnden Ärzten, inkl. Prof. Dr. Albrecht Pfleiderer, Univ. Freiburg, keine wirksame Therapie vorgeschlagen werden konnte, wurde der Versuch mit NeyTumorin gestartet. Der zuvor sehr hohe Tumormarker CA-125 ging bereits nach wenigen Wochen auf Normal zurück. Die Patientin lebt noch heute 2021, obwohl die damalige Prognose der behandelnden Ärzte maximal ein Jahr betragen hatte. Soviel zur beschriebenen Wirkungslosigkeit von NeyTumorin in Ihrem Artikel.

Peiresc

Guten Morgen.

Ich habe ein paar Anmerkungen.

1. Man kennzeichnet Zitate und gibt eine Quelle an, vor allem wenn man eine umstrittene Behauptung aufstellt oder einer anderen, begründeten Ansicht widerspricht.

2. Die Formulierung zur Wirksamkeit im Artikel lautet:
ZitatEs war jedoch für diesen Zweck nicht geeignet, ein Nachweis der Wirksamkeit konnte im wissenschaftlichen Sinne nicht geführt werden.[1]
Und daran muss kein Komma geändert werden, denn unkontrollierte Einzelfallbeobachtungen sind kein wissenschaftlicher Nachweis.

3.
ZitatDas war einfältige Apologetik. Wer nur einmal einen Roman von Thomas Mann gelesen hat, weiß, was alles erfunden werden kann.

- Kurt Flasch, Warum ich kein Christ bin

Peiresc

Und wo war mir denn das neulich begegnet: Einzelfallberichte über Heilungen in der wissenschaftlichen Literatur, die so überhaupt nicht mit der Realität übereingestimmt haben ... ja, richtig, bei der Psychoanalyse!

8)

Bachblüte

Zitat von: peterjkramer am 04. Dezember 2021, 03:30:34
Primäres peritoneales Mesotheliom erfolgreich mit NeyTumarin behandelt.
1995 wurde meine Frau mit NeyTumarin (i.v.) behandelt. [...] Einer der beteiligten Pathologen, Prof. Dr. Werner Kovac, Univ. Wien, machte den Vorschlag der NeyTumorin-Therapie. Nachdem [...] keine wirksame Therapie vorgeschlagen werden konnte, wurde der Versuch mit NeyTumorin gestartet. [...] Soviel zur beschriebenen Wirkungslosigkeit von NeyTumorin in Ihrem Artikel.

Schön, dass es Deiner Gattin wieder besser geht!  :grins2:

Aber, wat denn nu... NeyTumorin, oder NeyTumarin? Oder sogar NeyTurmalin?? 

eLender

Zitat von: Bachblüte am 04. Dezember 2021, 14:25:44
Aber, wat denn nu...

Mittlerweile heißt es wohl NeySoll / NeyDill und ist scheinbar homöopathisch verdünnt. Was die Sache besser über die Theke bringen soll*. Verschwunden ist es - entgegen dem Artikel auf Psiram - nicht, es ist (unter den neuen Namen) weiterhin käuflich erwerbbar, wohl auch ohne Rezept (gut, was nicht wirkt ist ja auch kein Wirk(Arznei-)Stoff). Wirken tut es nämlich nicht, auch wenn die netten Anekdoten anderes glauben machen wollen. Der übliche Trick der Vermarktung nutzlosen und schädlichen Zeugs. Leider wird sich nicht viel damit beschäftigt, nur selten findet sich ein Hinweis:
https://www.med.de/ratgeber/neys0ll66-neydil66-hilft-nicht-krebstherapien-ohne-wirkung/

* das Zeugs gehört zu den sog. Organextrakten, für die ganz viele, mit lieben großen Augen traurig blickende Tierbabies abgeschlachtet werden. Halb so schlimm, es sind ja nur Embryos. Auch wenn sich darin keine lebenden Zellen / aktiven Viren mehr befinden, können tierische Proteine dennoch Krankheiten (Zoonosen) hervorrufen (Rinderwahn anyone?). Das scheint der Bfarm auch irgendwann gedämmert zu sein.

ZitatFür die Herstellung und parenterale Anwendung von xenogenen Organextrakten in Deutschland
wird die Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit wissenschaftlich als nicht belegt
angesehen. 
Auf  der  Basis  der  hier  vorliegenden  Erkenntnisse  kommt  das  BfArM  zu der Auffassung, dass die 
parenterale  Anwendung  von  xenogenen  Organextrakten  im  Sinne  des  §  5  und  §  25  Abs.  2  Nr.5 
AMG  ein  negatives  Nutzen-Risiko-Verhältnis  aufweist  und  mit  medizinisch  nicht  vertretbaren 
Risiken verbunden ist. 
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Service/mitteil/Gutachten_xenogene_Organextrakte.pdf

Wir hatten das Thema auch schon im Blog: https://blog.psiram.com/2016/02/ihr-wollt-es-doch-so-von-druesen-kaelbern-und-der-arzneimittelzulassung/
Wollte ich nur mal gesagt haben!