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Arsenvergiftung durch Globuli

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Begonnen von andy01q, 06. Juni 2019, 16:10:33

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andy01q

https://smw.ch/en/article/doi/smw.2019.20071/
Auch auf psiram findet man vereinzelt Hinweise, dass Globuli zumindest nicht schädlich seien.
z.B. hier: https://blog.psiram.com/2019/05/homoeopathie-grotesk/ "nichtstun". Natürlich ist Homöopathie besser als unbedachter Aderlass, aber die Aussage Homöopathie sei wie nichtstun stimmt oft nicht, z.B. hier:
https://blog.psiram.com/2017/02/10-tote-babies-durch-homoeopathisches-zahnprodukt/ 10 Tote durch Vergiftung an Belladonna, die durch Globuli eingenommen wurden.
Im obigen von mir verlinkten Artikel scheint noch nichtmal die Menge des Gifts im "Medikament" nicht eingehalten worden sein, sondern es fehlte schllicht (wie das halt bei Globuli grundsätzlich der Fall ist) eine Dosierungsanweisung wodurch das Mädchen und vermutlich ihre Eltern sich im Recht sahen das Medikament in ungewöhnlich hoher Dosis einzunehmen.
Folge war wie ihr dem Titel dieses Themenvorschlags entnehmen könnt eine Arsenvergiftung.

Peiresc

Zitat von: andy01q am 06. Juni 2019, 16:10:33Auch auf psiram findet man vereinzelt Hinweise, dass Globuli zumindest nicht schädlich seien.
z.B. hier: https://blog.psiram.com/2019/05/homoeopathie-grotesk/ "nichtstun". Natürlich ist Homöopathie besser als unbedachter Aderlass, aber die Aussage Homöopathie sei wie nichtstun stimmt oft nicht

Es bleibt eine relative Wahrheit. Der inkriminierte Satz lautet:
ZitatNichtstun war im Allgemeinen humaner als Zugpflaster, Einläufe und Aderlässe  (s. hier).
(nachträgliche Hervorhebung durch mich)  ;)

Als Beispiel wird verlinkt:
Zitat[Fußnote 2] Speichelcur, Heilung durch Bewirkung von Speichelfluß, vorzüglich durch Quecksilber erzeugt. [Pierer's Universal-Lexikon, 1857-1865]

Noch hundert Jahre später findet man in der medizinischen Fachliteratur:
ZitatDermatol Z 1935;71:252–257
(DOI:10.1159/000253197)
Über die günstige Wirkung der mit Schwefelbädern kombinierten Quecksilberschmierkuren

Mit den Schwermetallen hatte also auch die damalige ,,konventionelle" Medizin keinerlei Probleme. Der sorglose Umgang mit Röntgenstrahlen und Radioaktivität in den ersten Jahrzehnten nach deren Entdeckung wäre ein weiteres Beispiel. Es war halt das Zeitalter der später so genannten heroischen Medizin.

Auch die Nürnberger Homöopathiekritiker um Friedrich Wilhelm von Hoven (Pseudonym Dr Wahrhold) haben leider nicht so weit gedacht, nun auch ihre eigenen Behandlungsmethoden einer rigiden Überprüfung zu unterwerfen. Das wäre dann wirklich revolutionär gewesen. So wurde ihre Idee erst mehr als 100 Jahre später wieder aufgegriffen, oder besser erneut erfunden.