Ein Experiment ...

[celsus]

Der folgende Text besteht aus Teilen eines Transkripts eines aktuellen Videos. Welchen Eindruck hinterlässt dieser Text? Wer könnte ihn verfasst haben?

Homöopathie ist die wohl umstrittenste, aber auch die beliebteste Form der alternativen Medizin. Während ihre Gegner sie angreifen, verteidigen ihre Verfechter sie als wirksam und effektiv. Wie funktioniert Homöopathie? Wie ist sie zu dem geworden was sie heute ist? Und was kann die moderne Medizin von ihr lernen?

Das erste Grundprinzip der Homöopathie ist ,,Ähnliches mit ähnlichem heilen". Homöopathische Mittel verwenden Wirkstoffe, die genau die Symptome erzeugen, die geheilt werden sollen. Tollkirsche verursacht Fieber und wird deshalb gegen Fieber eingesetzt. Eine Mischung aus Bienengift hilft bei juckenden Schwellungen und so weiter.

Das zweite Grundprinzip ist eine spezielle Zubereitungsart namens Potenzierung. Durch verdünnen und schütteln der Wirkstoffe soll ihre innere Heilkraft geweckt und verstärkt werden. Dafür werden die Wirkstoffe in Alkohol oder destilliertem Wasser aufgelöst. Homöopathen geben dann einen Teil dieser Lösung zu neun Teilen Wasser, verdünnen sie also auf ein Zehntel der Ausgangskonzentration und schütteln sie. Das Ergebnis ist eine Dezimalpotenz, kurz ,,D-Potenz" genannt: Ein Teil Wirkstoff, neun Teile Lösungsmittel. Dieser Schritt wird wiederholt. Man vermengt einen Teil Mixtur mit neun Teilen Wasser und schüttelt. Das ergibt eine D2-Potenz. Das wiederholt man wieder und wieder bis der gewünschte Potenzgrad erreicht ist. Das fertige Heilmittel wird dann meistens auf Zuckerkügelchen geträufelt und als Globuli verkauft.

Die extreme Verdünnung soll die Wirkung der Inhaltsstoffe verstärken. Homöopathen zufolge wirken ihre Heilmittel trotzdem, weil sie bei jeder Verdünnung geschüttelt werden und dadurch die geistartige Kraft des Wirkstoffs zurück bleibt. Das Wasser bildet eine Art Erinnerung aus.

Die Medizin im 18. Jahrhundert war nicht wie heute. Behandlungen wie der Aderlass schwächten Patienten eher als zu helfen. Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann suchte nach einer sanften, natürlichen Heilmethode und entwickelte die Homöopathie. Homöopathische Krankenhäuser waren tatsächlich bald recht erfolgreich. Hahnemann hatte sehr strenge Regeln. Patienten mussten Kaffee, Tee, Alkohol, scharfe und süße Speisen meiden, kein alter Käse, Zwiebeln oder Fleisch, keine Kleider aus Schafswolle. Dann, und nur dann, wirkten seine Heilmittel laut dem Erfinder der Homöopathie selbst.

Ist es wichtig wie es funktioniert, wenn es hilft?  Vielleicht hast du es schon einmal probiert und dich besser gefühlt. Oder du kennst jemanden, der sich durch Homöopathie von einer schlimmen Krankheit erholt hat. Und was ist mit den Berichten über die Wirkung an Kindern und Haustieren? Wenn man an die Wirksamkeit eines Mittels glaubt, kann alleine dieser Glaube helfen. Es ist auch belegt, dass der Placeboeffekt übertragbar ist. Das mächtigste Werkzeug der Homöopathie ist aber schlicht Zeit.

Allerdings hat Homöopathie Aspekte, die tatsächlich Leiden lindern können. Das Erstgespräch mit einem Homöopathen dauert oft Stunden und ist sehr persönlich. Für Patienten, die bereits eine Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich haben machen diese Aufmerksamkeit und Empathie einen Riesenunterschied.

Moderne Medizin ist straff organisiert. Budgets sind knapp, Ärzte und Pfleger überarbeitet. Diagnosen müssen schnell gestellt und Behandlungen zügig abgewickelt werden. Patienten fühlen sich oft unsichtbar und wie eine Nummer. Das können wir von der Homöopathie lernen: Sie wird einem menschlichen Bedürfnis gerecht.

[smartie]

Klingt ein wenig nach einem Deutsch-Referat in der 9. Klasse oder sowas.

[celsus]

Klingt ein wenig nach einem Deutsch-Referat in der 9. Klasse oder sowas.

Stimmt. Das kann allerdings auch daran liegen, dass ich viele Sätze aus dem Zusammenhang gerissen habe.

[Peiresc]

Mir fallen Leute ein (ich möchte keine Namen nennen, um mich nicht zu blamieren  ), zu denen das passt; aber ich sage mal einen, zu dem es eigentlich nicht passt: Harald Walach. Es ist nicht hochmütig genug. 

[celsus]

Kein Walach, richtig.

Ich zitiere mal die Credits:

Wir danken Dr. Natalie Grams, Dr.-Ing. Norbert Aust und Udo Endruscheit sowie Dr. Robin Fears und Professor Paul Glasziou für ihre Unterstützung bei der Recherche.

[Belbo]

Klingt etwas nach dem bemühten Versuch, die andere Seite mit ins Boot zu holen in dem man ihr hilft das Gesicht zu wahren....

Ihr seid keine Nazis sondern nur besorgte Patrioten...., ach Frau Goebbels sie auch hier?

[celsus]

Klingt etwas nach dem bemühten Versuch, die andere Seite mit ins Boot zu holen in dem man ihr hilft das Gesicht zu wahren....

Das ist auch mein Eindruck.

[NvRBlF]

War das nicht Udo P. zu Hahnemanns 200.Geburtstag? Gibt's wohl noch beim DLF als Podcast oder Video.

Allerdings hat der Mann eine sehr spezielle Art von Humor, die nicht immer gleich bemerkt wird.

[Belbo]

War das nicht Udo P. zu Hahnemanns 200.Geburtstag? Gibt's wohl noch beim DLF als Podcast oder Video.

Allerdings hat der Mann eine sehr spezielle Art von Humor, die nicht immer gleich bemerkt wird.

Was wiederum heutzutage zu Verzögerungen bei der Wahl zum obersten Bundesrichter führen kann....

[celsus]

Der Text stammt aus diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=tq7i9OzSNSQ

Aktuell wird es im GWUP-Blog beworben:
https://blog.gwup.net/2018/10/08/jetzt-abstimmen-fuer-das-beste-fast-forward-science-video-homoeopathie-fluoride-etc/

Udo Endruscheit dazu:

@ Euer Klick – für die Homöopathiekritik! :-)
Konstruktive Kommentare bei Youtube unter dem Video zählen übrigens bei der Wertung mehrfach...
Wollte ich nur erwähnt haben.
Und daran erinnern, dass das Video ,,supported by INH" ist...

Mich macht das ein wenig ratlos.

Ist das der neue INH-Kuschelkurs oder werden in dem Video nur unreflektiert die Marketingsprüche der Globulisten nachgebetet?

An der Kernaussage des Videos ist nichts auszusetzen. Die kommt aber erst zum Schluss:

Aber so wichtig Empathie aus ist, sie kann keine effektive Behandlung ersetzen. Glaube kann Berge versetzen. Aber Zuckerpillen könnne keinen Krebs heilen.

[NvRBlF]

Gemeint war Pollmer.

200. Geburtstag Hahnemanns wäre 1955 gewesen. Hätte ja auch erst googeln können.
Dann war der Beitrag wohl eher zum 175. Todestag am 2.7. 2018.

Ich kann den aber bei E.U.L.E. eV nicht finden.

Aber einen Beitrag mit ähnlichen Aussagen hat Pollmer auch mal verzapft. Ich hatte das aber als Satire/Humor registriert.