Butterblumenland

[Godesberg]

Na, kennt mich noch jemand? 

Zwecks Recherche: Weiß jemand, wer sich hinter dem Butterblumenland verbirgt?

https://butterblumenland.wordpress.com/

[celsus]

Kenne sie von Twitter. Mutter eines autistischen Kindes.

[Godesberg]

Zum Hintergrund:

Eigentlich ja eine einigermaßen vernünftge, rationale Frau, was z.B. ihre Ansichten zu MMS oder Impfungen angeht. Umso interessanter, dass aus der Dame trotzdem die gleichen, irrationalen Mechanismen heraussprudelten, wie aus den unzähligen Rathisten, Impfgegnern, TCMlern, Homöopathen usw. mit denen ich zu tun hatte, sobald man das richtige Thema erwischt hat.

Wovon redet der Mann: ich hatte auf Twitter einen kritischen Kommentar zu einem imho furchtbar ideologischen und naiven Artikel gepostet (https://ze.tt/wie-krass-es-ist-dass-eine-schulleiterin-gegen-inklusion-klagt/).

Nichts böses ahnend (naja, eigentlich schon), hatte ich innerhalb einer halben Stunde einen geifernden Mob aus ca. 20 Furien gegen mich stehen. Eine unheilige Allianz aus na-dann-wollen-wir-doch-mal-sehen, einer ans Bett fesselnden Sommergrippe und trolligem Fatalismus trieb mich dann in eine dreitätige Diskussion mit der Dame (und anderen) über Inklusion, die erst dann beendet wurde, als sie mich dann endlich geblockt hat, nachdem sie zwei Tage gejammert hat, ich würde sie belästigen und ich sie darauf hinwies, wie unglaubwürdig das eben wegen dieser Blockmöglichkeit sei.

Meine Position, ich hab den Lehrer gespielt und genau diesen Standpunkt stringent vertreten:
- Inklusion ist gut und in den meisten Fällen auch unproblematisch
- für 5-10% der Fälle (manche ESE-Kinder und manche Schwerstbehinderte) ist eine Unterbringung in einer Förderschule besser

Ihre Position, Mutter eines Autisten
- grundsätzlich muss jedes Kind an eine Regelschule
- "normale" Schüler sind "privilegierte Hascherl", die sich nicht so anstellen sollen

Eigentlich ein minimaler Unterschied sollte man meinen. Doch dann setzte Ideologie ein. Nach wenigen Tweets hatte sich der Mob darauf geeinigt, dass ich diese Position vertrete:
- alle Behinderten gehen mir auf die Nerven und sie stören den Unterricht
- ich will alle, die nicht "funktionieren" abschieben und ausschließen
- ich wähle die AfD

Ich hatte jede Menge Beispiele gebracht, teils fiktiv, teils real. Sowohl positive, wie auch negative. Mit den negativen Beispielen wollte ich herauskitzeln, ob es vielleicht doch Kinder gibt, die an Förderschulen besser aufgehoben sind. Wow. Ich musste ganz schön weit gehen.
"Wie inkludieren Sie einen Jungen, der ständig unvermittelt aufsteht, randaliert und seine Mitschüler schlägt oder ins Gesicht spuckt?"

Kein Problem! Zunächst mal muss man die Klasse um Verständnis bitten, weil dieser 15jährige in seiner emotional-sozialen Entwicklung gestört ist. Dann muss man ihm sagen, dass das nicht in Ordnung ist und vll. ein Rollenspiel mit dem Jungen machen. (Fachunterricht spielt im Kosmos dieser Damen keine Rolle).

Egal wie krass, jeder Fall wurde standhaft abgewehrt! Bravo.   

Am Schluss hatte ich sie dann aber doch mit einem echten Fall aus meiner Umgebung (hätte ich mir auch Zeit sparen können).
Schwerstbehindertes Kind (Trisomie 21, über 30 Operationen bis zum 10.Lebensjahr, geistig auf dem Stand einer 5jährigen), das derzeit in einer Förderschule optimal betreut wird und sich dementsprechend entwickelt, was die Ärzte und Therapeuten bestätigen. Freundschaften, soziale Kontakte, sichere, gewohnte Umgebung, (geistig) gleichaltrige. Eltern hochzufrieden und in regem Austausch mit den Eltern andere Betroffener.

Meine Frage:
"Soll die Förderschule, die das besucht, aufgelöst werden und das Kind auf eine normale Schule gehen, mit der Konsequenz, dass es all seine schulischen sozialen Kontakte und Freundschaften verliert, in eine neue Umgebung kommt, die ihm erstmal Angst bereiten wird, und um in eine Klasse kommt, in der es keine geistig ebenbürtige Kontaktperson gibt und der es niemals enge soziale Bindungen eingehen wird."

Auf diese Frage habe ich als Antwort Ablenkungen, wüste Beschimpfungen, überheblichen Spott und all das andere bekommen, was Impfgegner u.a. tun. Einen ganzen Tag haben sie sich gewunden. Es war erschreckend, wie sehr sich die Mechanismen ähneln. Wie gesagt, grundsätzlich eine vernünftige Frau.

Niemand wollte mit "ja" antworten, niemand konnte mit "nein" antworten. Greenpeace und der Goldene Reis.

Ich hätte grad Lust, das mal öffentlich zu zeigen, will der Dame aber jetzt deswegen nicht ans Bein pinkeln. Ihre Meinung in diesem Punkt halte ich für idiotisch, aber ansonsten, wie gesagt...

Daher will ich mich etwas informieren.

[celsus]

Greenpeace und der Goldene Reis.

Genau das. Es geht inzwischen kaum mehr irgendwo um Inhalte. Jede Diskussion wird irgendwann von Emotionen, Feindbildern und Lagerdenken zerschlagen. Das ist allgemein anerkannt und akzeptiert. Ich diskutiere schon lange nicht mehr.

Akuteller Twitter-Tipp: #TeamKrawallTruppe

[Godesberg]

Ich diskutiere schon lange nicht mehr.

Ich habe leider keine Zeit mehr dazu, außer wenn ich krank bin. Aber Frontschwein macht schon Spaß  - muss dann aber auch Öffentlichkeit haben.

[celsus]

Wenn ich mir das Schauspiel so anschaue, ist mein Eindruck allerdings ein anderer:
Du hast sie provoziert, wurdest nach mehrmaligem Bitten, damit aufzuhören, geblockt und möchtest jetzt hier Bestätigung finden oder dich ausheulen.

[Godesberg]

Da hast du wohl nur das Ende gelesen.

[Sauropode]

Hey Godesberg, schön, dass Du mal wieder da bist. Und schon wieder weg. 

[Sauropode]

Eigentlich ein minimaler Unterschied sollte man meinen. Doch dann setzte Ideologie ein. Nach wenigen Tweets hatte sich der Mob darauf geeinigt, dass ich diese Position vertrete:
- alle Behinderten gehen mir auf die Nerven und sie stören den Unterricht
- ich will alle, die nicht "funktionieren" abschieben und ausschließen
- ich wähle die AfD

Das habe ich bei Diskussionen zu vielen Themen auch bemerkt: Es wird nicht auf das eingegangen, was man geäußert hat, sondern es wird etwas hinein interpretiert, was man nie und nimmer geschrieben hat. Dabei wird man rhetorisch immer mehr in eine polarisierte Position gedrängt, was dann irgendwo bei Nazi und/oder AfD-Wähler endet. Differenzierende, abwägende Argumente sucht man vergebens, man macht auf schwarz-weiß, wie das an Deinem Fall gut erkennbar ist.

[Godesberg]

Hey Godesberg, schön, dass Du mal wieder da bist. Und schon wieder weg. 

Keine Sorge, bin noch da

[Godesberg]

Eigentlich ein minimaler Unterschied sollte man meinen. Doch dann setzte Ideologie ein. Nach wenigen Tweets hatte sich der Mob darauf geeinigt, dass ich diese Position vertrete:
- alle Behinderten gehen mir auf die Nerven und sie stören den Unterricht
- ich will alle, die nicht "funktionieren" abschieben und ausschließen
- ich wähle die AfD

Das habe ich bei Diskussionen zu vielen Themen auch bemerkt: Es wird nicht auf das eingegangen, was man geäußert hat, sondern es wird etwas hinein interpretiert, was man nie und nimmer geschrieben hat. Dabei wird man rhetorisch immer mehr in eine polarisierte Position gedrängt, was dann irgendwo bei Nazi und/oder AfD-Wähler endet. Differenzierende, abwägende Argumente sucht man vergebens, man macht auf schwarz-weiß, wie das an Deinem Fall gut erkennbar ist.

Besonders krass ist diese AfD-Geschichte, da ich diesen Account eigentlich nur nutze um dann und wann zum Zeitvertreib AfD-Leute zu ärgern. Was ich gesagt habe und was auch anhand der Tweets eindeutig erkennbar war.
Das wurde dann mit Nietzsche umgedeutet: "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein"

Ein Schlag für jeden, der sich gegen etwas negatives wendet. Ich schreibe seit 12-13 Jahren gegen Impfgegner an. Wann wird der Tag kommen, an dem ich die Masernimpfung ablehne

Aber ich hab das Thema abgehakt und auch alle Tweets dazu gelöscht, weil ich mir inzwischen sicher bin, dass ich zumindest mit der "Anführerin" in jedem anderen Kontext auf einer Linie liege.

[biomango]

Wirklich schön von dir wieder zu lesen. Ich errinnere mich an viele differenzierte und kluge Beiträge
lg Helmut

[biomango]

Die meisten  wissen eigentlich nicht was Förderschule wirklich bedeuted : auch ich hatte wenig Ahnung bis wir einen schwerbehinderten Sohn hatten. 50 % der Schüller könnte man wohl gut intergrieren, weitere 35 % mit grossen Anstregungen. Dann bleibt ein trauriger Rest z. B  in Spezialrollstühlen. Ich kenne   2 Fälle mit Trisomie 21 Der eine stottert ohne Ende, hat aber in Chemie promoviert und einer der hyperaktiv seine Eltern ständig überfordert hat. Mit letzterem wäre ein Unterricht in einer Normalschule eine grosse Belastung ohne Sinn  für alle gewesen.

[Godesberg]

Ich hasse dieses absolute. Es darf gar keine Förderschule geben. Basta. Ausnahmslos jedes Kind muss in eine normale Klasse.
Selbst offensichtlichste Fälle werden bei Seite gewischt. Ich kenne über einen befreundeten Förderschullehrer (an einer Gesamtschule) einige wirklich krasse Fälle, in denen eine massive Fremdgefährdung vorliegt. Der hat mal beschrieben, dass sich seine Schule gewundert hat, dass die Anmeldungen so schleppend verlaufen, die hatten bereits Sorgen. Es hat sich dann herausgestellt, dass ein gutes Dutzend Eltern gewartet hat, wo ein bestimmter Junge angemeldet wird, vor dem die Kinder in der Grundschule massive Angst hatten. Als klar war, dass er noch an einer FS unterkommt, haben die ihre Kinder angemeldet. Selbst den wollten die in eine normale Klasse stecken.


Ich sage z.B. nicht, dass jedes Kind geimpft werden muss - es gibt medizinische Gründe, die dagegen sprechen.