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Junge Erde

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Begonnen von prolllux, 18. Juni 2018, 17:40:51

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prolllux

Es geht um das Thema: ,,Junge Erde"
Hier wird erklärt, dass verschiedene Angaben in der Bibel hinsichtlich der Sintflut im Widerspruch stehen würden.
So wird eine Zeile vom Kontext herausgenommen, und mit einer anderen Zeile verglichen.
Als Widerspruch heißt es dann, einmal hätte es 40 Tage geregnet, dann 150 Tage.
Das wäre natürlich ein Widerspruch!
Aber bitte schön, man sollte auch den Kontext ZWISCHEN den beiden Zeilen lesen.
Fakt ist, Gott hat Noah gesagt, er lasse es 40 Tage und Nächte regnen, und dies soll von den Tag an plus 7 Tage losgehen, als Gott mit Noah redete. Wieso gab Gott Noah diese Information?
Dies sehen wir in dem Vers 1. Mose 7,17:
Weil genau zu dieser Zeit sich die Arche in Bewegung gesetzt hat. Dies musste Noah wissen, um alle Vorkehrungen bis dahin zu treffen.
Danach hat es noch weitere 150 Tage geregnet, denn zu dem Zeitpunkt des Ablegens der Arche waren noch nicht alle Berge überflutet. Logisch, oder?

Das gleiche auch mit der Länge der Aufenthaltszeit Noahs in der Arche:
Hier wird gesagt, es bestehe ein Widerspruch von 60 Tagen (??) und einem Jahr (??)
Auch dieser angebliche Widerspruch ist für mich schnell widerlegbar.
Im Kontext erkennt man, dass es 150 Tage dauerte, bis das ganze Wasser alle Berge bedeckt hatte. Dann kamen 150 Tage, bis das ganze Wasser sich verlaufen hatte. Dann strandete die Arche am Berg Ararat. 3 Monate später sah man die Berggipfel. Wieder ein Monat später öffnete Noah die Dachluke. Danach ließ Noah nach und nach Vögel fliegen. (Nachzulesen ab 1. Mo 7,24 bis Ende Kapitel 8.)
Rechnen wir zusammen: 150 + 150 + 90 + 30 + paar Tage gleich ca. 420 Tage.
Also die 60 Tage, wie in Ihrem Bericht, streichen wir mal sofort. Wenn wir jetzt noch Überlappungen abrechnen, z. B. können die 90 Tage zum Teil innerhalb der Periode der 150 Tage sein, würden wir gut auf ein Jahr kommen. Aber vielleicht waren es auch ca. 420 Tage? Wo steht denn, dass es genau ein Jahr war? Und was bedeutet 1. Mo 19 20? Das ist eine falsche Stellenangabe. Ich vermute 1. Mo 7, 19 + 20. Das passt so einigermaßen zum Thema.
Könnt Ihr dies bitte prüfen und schnellstens berichtigen?

Viele Grüße,
prolllux

ajki

prolllux hat Recht.

Der Wiki-Artikel enthält einen schwerwiegenden Mangel!

ZitatIn dieser hat die Flut ein viel größeres Ausma, und das Wasser steigt bis 15 Ellen über die höchsten Berge (1. Mose 19-20).

;-)

Andere hier angerissene "Kritik"punkte sind allerdings eher Glaubens/Geschmacksdinge (um es freundlich zu formulieren).

[für normale Betrachter ;-) : man *könnte* beim Artikel die Passage zum "theologischen" Standpunkt insofern schärfen, als dort wahrscheinlich[st] irgendeine der Quellen extrem verdichtet wurde - also dasjenige, worüber sich irgendwelche Evangelikalen in ihren Netzwerken seit Jahrtausenden "streiten"; man könnte also vielleicht besser einen Verweis so setzen, dass ein Zitationsbezug klarer wird]
every time you make a typo, the errorists win

Nogro

Zitat von: ajki am 18. Juni 2018, 19:39:11
Der Wiki-Artikel enthielt einen schwerwiegenden Mangel!
Hab es mal korrigiert
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Schwuppdiwupp

Das Macht den Schmarrn um die Sintflut schon gleich viel plausibler! :2thumbs:
Ach, was weiß denn ich ...

Peiresc

Ich habe mich mal oberflächlich dazu belesen. Man ist heute der Ansicht, dass die Sintflut-Geschichte der Genesis auf zwei verschiedene, sich widersprechende Quellen zurückgeht, und es ist daher von vornherein sinnlos, sie in eine einzelne Zeitrechnung integrieren zu wollen.

Wo der Wiki-Autor die ,,60 Tage" her hat, habe ich nicht herausgefunden. Hier z. B. heißt es:
ZitatThus, according to these passages, the total duration of the deluge was more than a year —a statement that is not compatible with the previously cited passages which give the length of its duration as sixty-eight days.
https://www.wisdomlib.org/mesopotamian/book/babylonian-religion-and-mythology/d/doc7095.html

Zitat von: prolllux am 18. Juni 2018, 17:40:51Und was bedeutet 1. Mo 19 20? Das ist eine falsche Stellenangabe. Ich vermute 1. Mo 7, 19 + 20.
Das ist sicherlich korrekt.

Und letztlich: es ist nur ein Spiel, einen Mythos zu einer einheitlichen Geschichte zu verweben. Es bleibt ein Mythos.

ajki

Danke, Nogro. Ich denke auch, dass die Passage dadurch superfluffig reingelesen werden kann ;-)

Aber gut, einen Teil der Fantasy-Exegese weiter oben müßte man wohl auch noch bearbeiten - die kommt am Ende und wurde von mir völlig übersehen, weil das Gehirn nach der höheren Bibel-Mathematik schon ausgestiegen war. Dabei geht es um:

Zitat von: prolllux am 18. Juni 2018, 17:40:51
Und was bedeutet 1. Mo 19 20? Das ist eine falsche Stellenangabe. Ich vermute 1. Mo 7, 19 + 20. Das passt so einigermaßen zum Thema.

Auch da hat er wohl recht, der Experte. Das macht schon zweimal recht. Wenn das mal nicht 'ne Erfolgsquote ist, die kaum jemand in letzter Zeit erreicht hat.... ;-)

(edt.: ok, hätte ich mir schenken können, weil Peiresc schneller war - aber doppelt hält ja besser... ;-) )

Völliger Abschweif: Wie ich bei Herrn/Frau Wikipedia erfuhr, ist eine "biblische Elle" irgendwas um die "45 Zentimeter" herum, also so Daumen X sehr viel Pi fuffzich Zentimeter. Das macht über den besagten Daumen gepeilt also rund 6 bis 7 Meter Wassertiefe über dem höchsten Gipfel bei Zustand der Vollkärcherung. Wie total glaubhaft versichert wird, ist außer den paar Menschenhanseln und -greteln auf besagter Arche nix mehr über - überall. Überall im Sinne von "total überall" - d.h., bei den besagten Bergen, über denen das Wasser stand (ich gehe mal davon aus, dass der Pegelstand bei Ebbe und im Wellental gemessen wurde - sonst wäre es ja vielleicht nicht gänzlich "wahr"), muss es sich wohl oder übel auch um den Mount Everest oder K2 gehandelt haben. Was mal ein ganz schön hoher Wasserstand beim Wegkärchern war.

Jetzt stellt sich mir als zugegeben sehr Unbedarftem, dem höhere Kenntnisse doch arg abgehen, die Frage, wer von den noch Anwesenden eigentlich wohl kurz mal über Everest oder K2 zur Messung der 6 bis 7 Meter Pegelstand über Gipfel abgetaucht ist - oder haben sie da ein Lot benutzt? Und woher wußten die, dass sie sich grad im Messmoment über dem Everestgipfel befanden? Beim letzteren ist es wahrscheinlich so, dass die exakte Position +/- 1 Meter in jede Richtung aus dem exosphärischem Navi-Satelliten durchge-channelt wurde - ergibt ja wie alles andere Sinn. Trotzdem bleibt es für mich Uneingeweihten schon bemerkenswert, dass sich diese Pegelstandmessung von dem vor Ort befindlichen Messfachmann (gottje, vielleicht war es ja auch eins der Mädels, die da das Messprotokoll anlegte??) über die doch ziemlich viele Jahrtausende erhalten hat. Ein schönes Beispiel dafür, dass man seine Messdatenprotokolle immer sorgfältig archivieren sollte! Es könnte nämlich sein, dass irgendeine ph-Wert-Bestimmung oder dergleichen in 5.000+ Jahren mal provoziert, dass sich jemand in irgendeinem Zusammenhang darüber wundert. Und: man muss als Mess-Ingenieur/-in_* offensichtlich seinem Nachwuchs die Messergebnisse nachdrücklich einbleuen - nicht, dass da mal eine Pegelmessung verloren geht beim Weg durch die Zeiten.
every time you make a typo, the errorists win

pelbilkolm

Zitat von: ajki am 19. Juni 2018, 11:48:12
wer von den noch Anwesenden eigentlich wohl kurz mal über Everest oder K2 zur Messung der 6 bis 7 Meter Pegelstand über Gipfel abgetaucht ist - oder haben sie da ein Lot benutzt?

Wahrscheinlich haben sie Noas bis dato unbekannten Sohn Lot benutzt. Das erklärt auch warum es heute so heißt.
Oder eine Taube. Damals wurde viel mit Tauben gemessen.

Sauropode

Hm, ist denn der Ararat höher als der Mt. Everest?

ajki

Zitat von: Sauropode am 19. Juni 2018, 12:42:49
Ararat [vs.] Everest

Wenn ich den heiligen Text richtig lese, ist der Ararat nur der Anlande-/Aufsetzpunkt. Also derjenige Punkt, auf den es die heilige Gruppe samt gesammeltem Getier nach dem Absinken des Gesamtpegels verschlug (nach den hier in Frage stehenden 40, 60, 150 Tagen und/oder Nächten samt Streubreite). Hätte auch Berchtesgaden sein können oder Husum - aber diese schönen Orte waren im Skript nun mal nicht vorgesehen.

Natürlich ist dem Grossen Kärcherer nichts unmöglich beim Wässern. Statt eines homogenen globalen Wasserstands (+/- Ebbe/Fut und großflächigen Hebungen/Senken, wie man sie auch heute bei den Ozeanen sieht und die durchaus dutzende von +/- Metern betragen können über Bereiche von der Größe Mitteleuropas) könnte er stattdessen eine topologisch angepasste Flutung veranlasst haben. Das würde bedeuten, dass *jeder* Gipfel von rund 6 bis 7 Meter Wasser bedeckt war, unabhängig vom Ort auf der Oberfläche.

Die nachfolgende HiRes-Illustration macht das deutlich (... = Wasserpegel, durchschnittlich, ___ = Oberfläche):

                ...
     ...      . /\ .
.... /\ ...... /  \ .......
____/  \ _____/    \_______


Dann könnte der "15 Ellen"-Messwert natürlich auch über dem Ararat gemessen worden sein.
every time you make a typo, the errorists win

Peiresc

Und was hätte sonst noch schief gehen können?

ZitatGott: Diggi hanst du alle Animals mitgetaken?
Noah: klar mois
Gott: G-raffen? Timon u Puma? xHamster?
Noah: jo
Gott: Batmännchen?
Noah: jap
Gott: 2kane?
Noah: ja
Gott: Auch 1 Tyranosaurus Tit-Rex u alle othere Dinosaurinder?
Noah: Ehm...
Gott: HANST DU DIE DINDOS FORGOTTEN DU OTTO???
Noah: DIE HÄTTEN MI DOCH GEEATEN VONG JURASSIC PARKNESS HER!!!
Gott: lol jk sollen die Bitches erdrinken.
Noah: Sheeesh aber wenn die Tit-Rex swimmen können sind wir gefuckt
Gott: Relax your Spirit du Lauch. Die hanen smalle Baby-hands wie 1 Dronald Trump lol.

Shahak Shapira: Holyge Bimbel

Peiresc

Zitat von: ajki am 19. Juni 2018, 13:58:25
Natürlich ist dem Grossen Kärcherer nichts unmöglich beim Wässern.
Oder, um noch genauer zu werden, war nichts unmöglich, nämlich bis 1697:
ZitatThey say in short, that God Almighty created waters on purpose to make the deluge, and then annihilated them again when the deluge was to cease; and this, in a few words, is the whole account of the business. This is to cut the knot when we cannot loose it.

Thomas Burnet (1635–1715), The Sacred Theory of the Earth

pelbilkolm

Ich hab immer noch nicht herausgefunden was mit "allmächtig" im Bezug auf Gott überhaupt gemeint ist.
Wasser erschaffen und die ganze Menschheit zu ersäufen ist zwar ein netter Trick, aber unnötig grausam.
Warum nicht einfach mit den Fingern schnipsen und alles was nicht gewünscht ist fällt tot um.

celsus

Zitat von: pelbilkolm am 19. Juni 2018, 17:19:54
Wasser erschaffen und die ganze Menschheit zu ersäufen ist zwar ein netter Trick, aber unnötig grausam.
Warum nicht einfach mit den Fingern schnipsen und alles was nicht gewünscht ist fällt tot um.

So läuft das nicht. Vielleicht WILL Er/Sie/Es das ja so, mit Grausamkeiten und allem. Die Gläubigen werden dafür einen Grund finden (zu Lernzwecken, als Strafe, aus Bock usw.)
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Sauropode

Zitat von: ajki am 19. Juni 2018, 13:58:25
Zitat von: Sauropode am 19. Juni 2018, 12:42:49
Ararat [vs.] Everest

Wenn ich den heiligen Text richtig lese, ist der Ararat nur der Anlande-/Aufsetzpunkt.


Wenn alles möglich ist, ist auch nichts beweisbar. Also, was soll dann das Eingangsposting. Jeder kann alles behaupten, weil Gott allmächtig ist.

q.e.d.

;D

Daggi

Ich habe mich immer gefragt ob der allmächtige Gott tatsächlich so mächtig ist, daß er einen Stein erfindet der so schwer ist daß ihn auch der allmächtigste Mensch nicht anheben kann.