Nestle und der Wasserraub

[Paradox]

Hallo Leute,

nachdem ich schon Häufiger gehört habe das Nestle ja den ach so armen Bauern in Afrika das Wasser wegnimmt kam jetzt ein Kumpel von mir mit dieser Sache an.
Nach einer kleineren Diskussion wollte ich das mal Recherchieren und siehe da, in allen Zeitungen findet man dieses Thema und bei allen ist der Text in etwa gleich. Das machte mich dann schon Stutzig das es nicht einen gab der etwas Differenzierter darüber schrieb.
Btw. Das gleiche wie mit den Brötchen aus China was ja leicht zu entkräften ist schaut man sich die Export/Import mengen an.
Ich habe mir eine Karte gesucht auf der alle Nestle Standorte verzeichnet sind und diese mit den Bevölkerungszentren verglichen.
Nestle Standorte (leider von 2004 , wäre schön wenn es dazu noch eine aktuelle gibt)
http://www.nestle.com/.../commitment_africa_2004_german.pdf
Bevölkerungszentren
http://bevoelkerung.population.city/world/af
Man sieht mMn ziemlich deutlich das alle Standorte in der nähe von Großen Städten liegen. Rechnet man dazu welche Mengen Nestle verbraucht (im vergleich zu einem durchschnittlichen 5 Personenhaushalt in Deutschland(250k lieter Wasser pro Jahr, sind dann 2 Kisten Wasser pro Tag über 70 Jahre ).
Die Mediale "Einheitsmeinung", grade da die ersten gezeigten Seiten Schwurblerseiten sind, macht mich Skeptisch.

Was ist eure Meinung zu dem Thema, alles Panikmache oder doch was dran?

[Sauropode]

Ich habe mich noch jicht genau belesen. Möglicherweise ist das Thema ähnlich dem "Selbstmorde in Indien und gentechnisch veränderte Baumwolle" zu bewerten. Sag ich jetzt mal so nach allererster Bewertung.

[Gefährliche Bohnen]

Ich habe auch schon mehrfach den Anlauf gemacht, mich dazu zu belesen, bin allerdings auch noch nicht weit gekommen.
Der Fakt an sich, dass die Wasser abfüllen und verkaufen scheint schon auszureichen, um Empörung und Entsetzen auszulösen, was ich etwas befremdlich finde. Aber wie gesagt, ich bin da noch nicht weit vorgedrungen in der Thematik. Interessant wär's aber.

[Omikronn]

Das Thema hat auch schonmal meinen Weg gekreuzt, mir ist es sporadisch bekannt...

Möglicherweise ist das Thema ähnlich dem "Selbstmorde in Indien und gentechnisch veränderte Baumwolle" zu bewerten. Sag ich jetzt mal so nach allererster Bewertung.

Das trifft den Punkt, behaupte ich mal. Das Thema existiert seit geraumer Zeit, ist recht beliebt (auch die Netzfrauen haben das für sich entdeckt, https://netzfrauen.org/2016/01/02/bottled-life-die-wahrheit-ueber-nestles-geschaefte-mit-dem-wasser/) und ein ziemlicher Evergreen, da schon älter. Nestle wird hier ähnlich wie Monsanto als Firma des Bösen dargestellt welche für Gewinn über Leichen geht, resp. armen Leuten das Wasser zum Leben wegnimmt. Mein Eindruck ist, dass diese Geschichte vor allem durch einen Propagandafilm namens "Bottled Life" befeuert wurde.

Ein Artikel den ich gefunden habe welcher sich nicht in Stumpfes nestle Bashing ergiesst: http://reformiert.info/artikel/dossier/gute-noten-f%C3%BCr-die-einstigen-wasserj%C3%A4ger

[eLender]

Lieblingsthema der Netzdoros (war hier auch schon Thema...). Nestanto hat seine Propagandaabteilung darauf angesetzt
http://www.nestle.de/unternehmen/frag-nestle/antwort/wasser-netzfrauen

[Paradox]

Ich persönlich hatte es auch immer in die Schiene Links-Grüner Märchen verortet.
Vor allem was mir Positiv aufgefallen ist das Nestle in allen Regionen wo es nicht so gut Läuft eine Vertretung hat, sodass es wenn es dann irgendwann gut läuft, sie die ersten an den Quellen sind

Ich kann mir Gut vorstellen das, wie am Beispiel Mali, das einfach Populistisch hoch gekocht wird. Wir haben in Mali Terror Krieg und Gewalt, allerdings nur im Norden der knapp 70% der Fläche ausmacht, meine ich. Allerdings Wohnen da nicht mal 10% der Bevölkerung, diese ist im Süden und wächst wie Verrückt.
Wenn jetzt in Mali eine Dürre ist (allerdings nur im Norden, muss man ja nicht schreiben) und Nestle hat einen Standort in Mali der Wasser abpumpt (allerdings im Süden), muss man kein ausgefuchster Journalist sein um daraus eine Story zu machen.

[RächerDerVerderbten]

Vielleicht haste ja schon selbst die Nestle- Seite konsultiert:

http://www.nestle.de/unternehmen/frag-nestle/wasser

Da nachweisliche Unwahrheiten, von Konzernen in die Welt gesetzt, für die Verbreiter ungleich negativere Konsequenzen haben, als NGO- Legenden, halte ich die Aussagen der ersteren doch noch für seriöser.

[ZKLP]

http://www.nestle.de/unternehmen/frag-nestle/wasser

Oh, die Wassermafia hat medial ja stark aufgerüstet, seit ich das letze mal deren Statement zum Leerpumpen Äthiopiens abgerufen hatte. 

Es ist aber auch zu einfach, derartige VTs in die Welt zu setzen. Das landläufige Klischee ist ja, dass ganz Afrika außerhalb des Kongobeckens ständig dürregeplagt ist. Besonders überrascht geben sich die Leute, wenn man auf die Niederschläge im äthiopischen Hochland hinweist, wo Nestlé laut Doro den Menschen das Wasser abgräbt (Suluta, am Nordrand von Addis Abeba): Die Menge dort ist in etwa vergleichbar mit der im Alpenraum, wenn auch mit ausgeprägter Regen- und Trockenzeit und höherer Verdunstung. Irgendwoher muss das Wasser des Blauen Nils, der im äthiopischen Hochland entspringt, ja kommen.

Dass es dort auch zu Dürren kommt, mag sein. Wobei die eher den trockenen, bevölkerungsarmen Ostteil des Landes treffen. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass Nestlé und andere Wasserdiebe dramatische Auswirkungen auf die Grundwasserreserven haben dürften, solange die immer wieder mal durch Regen aufgefüllt werden.





Eine ausreichende Trinkwasserversorgung scheitert vielmehr an Behördenversagen:
https://www.theguardian.com/global-development/2017/mar/09/ethiopia-boomtown-water-firms-locals-thirsty-sululta-oromia

Das Problem der immer wieder auftretenden Hungersnöte dürfte eher sein, dass die Kleinbauern keine Möglichkeit einer ausreichenden Bewässerung beim Ausbleiben der Regenzeit haben.
Und die Landflucht: Auch in Afrika will keiner mehr Bauer sein. Die "Industrialisierung" der Landwirtschaft, die in Europa dazu geführt hat, dass ein Bauer ein vielfaches an Menschen ernähren kann wie noch vor ein paar Jahrzehnten, wurde in weiten Teilen Afrikas ja "erfolgreich" verhindert. Angesichts des aussterbenden Berufs des Bauers in Afrika lässt das nichts Gutes für die Zukunft erahnen:
https://afrika.info/newsroom/afrika-durchschnittsalter-von-bauern-liegt-bereits-bei-60-jahren/


Nestlé ist sicher kein Heilsbringer, aber nach meiner Einschätzung z.B. für die afrikanischen Kaffeebauern ein besserer Kunde wie jedes Fair-Trade-Label.
Wer wie Doro alle Probleme auf "die Konzerne" abschiebt, arbeitet eher gegen sinnvolle Problemlösungen, die eigentlich keinen Aufschub dulden. Oder in Doros Wortwahl:
Doro Schreier macht sich mitschuld an millionenfachem Elend, Hunger, Tod und Umweltzerstörung!!1elf!


Was Nestlé in anderen Ländern Afrikas treibt, habe ich nicht weiter verfolgt. Vermutlich ist dort alles noch viel schlimmer.^^


//edit: Wer hat den [IMG]-Tag kaputtgemacht??   

[Paradox]

Vielleicht haste ja schon selbst die Nestle- Seite konsultiert:

http://www.nestle.de/unternehmen/frag-nestle/wasser

Da nachweisliche Unwahrheiten, von Konzernen in die Welt gesetzt, für die Verbreiter ungleich negativere Konsequenzen haben, als NGO- Legenden, halte ich die Aussagen der ersteren doch noch für seriöser.

Ja, das habe ich und so seh' ich das auch. Die Einseitige Berichterstattung hatte mich stutzig gemacht, grade bei sowas gibt es ja auch 2 "Wahrheiten" .Wenn es nur die Netzfrauen gewesen wären, wüsste ich woran ich bin 

@ZKLP - Bedankt!