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NATO ist Geschichte. Was nun?

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Begonnen von Max P, 01. März 2025, 00:59:47

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Eratosthenes

Er wird auch die midterms haushoch gewinnen, wenn sie noch stattfinden sollten und nicht durch Krönungsfeierlichkeiten ersetzt werden. Kann sich noch jemand an den kurzen Moment der  Aufbruchstimmung erinnern, damals als Obama Präsident wurde?
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

RPGNo1

Zitat von: HAL9000 am 01. März 2025, 15:41:09Oder glaubt hier jemand, dass das auch nur einen einzigen Magioten die Augen öffnen wird?

Nö. Graham, Rubio und wie sie alle heißen gratulieren dem GröPaZ für seinen Auftritt. Ebenso wie Orban und die russische Presse und Politiker. Die Demokraten sehen es naturgemäß komplett anders und machen Trump schwere Vorwürfe.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/reaktionen-treffen-trump-selenskyj-ukraine-krieg-russland-100.html
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

Eratosthenes

Was ist denn eigentlich aus der Atlantikbrücke geworden? Sollte die nicht helfen, dass genau so etwas wieder passiert zu verhindern?
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.

Max P

Zitat von: HAL9000 am 01. März 2025, 15:21:08
Zitat von: Max P am 01. März 2025, 13:25:18... habe ich den Eindruck, er sieht den Krieg von vornherein nur als business opportunity an....
Das ist ganz sicher so, da muss man nicht vermuten. Die Toten in der Ukraine sind im völlig egal*.
Wenn er den Eindruck hätte, ein "Deal" mit Russland würde ihm mehr einbringen, als einer mit der
Ukraine, würde er das ohne weiteres Nachdenken durchziehen.
Da muss er sich aber beeilen, die Chinesen werden sehr bald oder auch jetzt schon dabei sein, die Claims in Sibieren und im russischen Fernen Osten zu besetzen. Als arktische Macht sehen sie sich bereits. Aber vielleicht reicht ihm ja die halbe Ukraine bzw. das, was man da rausholen kann. Wenn die Chinesen da nicht plötzlich auch auftauchen sollten, so rein dealmäßig.

Trump ist geopolitisch offenbar extrem kurzsichtig. Auch die bisherigen asiatischen Verbündeten werden ihre Schlüsse ziehen und der Einfluss der USA wird global stark schrumpfen. Insofern ist Putin wirklich dabei, zu gewinnen: Seine ersehnte multipolare Weltordnung nimmt Gestalt an...

Juliette

Das mit der Nato und dem verkommenen Westen und speziell mit Deutschland kann man an der Universität des großen Philosophen Herrn Dugin studieren:

ZitatKenne deinen Feind: Der Philosoph Alexander Dugin bietet an einer Universität in Moskau nun das Fach ,,Westernologie" an. Das Ziel: Die moralisch und geistig verkommenen Nachbarn ins Visier zu nehmen.

,,Preussen has voted the separation from BRD. Merz can rule the rest. DDR oder Preussen das ist die Lösung. Es ist das Ende von Bundesrepublik Deutschland." Die krude, auf der Plattform X gepostete Mixtur von Sprachen, Orthografien, Terminologien, historischen Ebenen, elektoralen Analysen und sogar Realitätsgraden stammt nicht etwa von einem der vielen verschwörungstheoretischen Wirrköpfe. Ihr Autor ist Alexander Dugin, zweifach habilitierter und tausendfach zitierter Philosoph, Verfasser von über achtzig Monografien und Lehrwerken, bewunderter Vordenker der sogenannten ,,russischen Idee". Medienwirksamer Kommentator, angeblicher Stichwortgeber des Kremls – und seit rund anderthalb Jahren Gründer und Rektor der Politischen Hochschule Iwan Iljin an der renommierten RGGU (Russische Staatliche Geisteswissenschaftliche Universität).
.....
Fast könnte man meinen, Dugins Ansichten seien von postkolonialer Kritik an der kulturellen Hegemonie des Westens, am Eurozentrismus und am Primat abendländischer Rationalität inspiriert. Und tatsächlich spricht Dugin etwa von der ,,vollen und tiefgreifenden epistemologischen Dekolonisierung des russischen Bewusstseins", was angesichts kontinuierlicher russischer Expansionspolitik und Imperialgewalt nicht anders als ironisch verstanden werden könnte. Ist aber nicht so gemeint, Dugin sieht Russland tatsächlich als letzte Bastion des Traditionalismus, als ,,belagerte Feste", infiltriert von inneren Feinden, die den russischen Geist durch westlichen Einfluss zersetzen.

(SZ, Alexander Estis) https://archive.is/3sVcr
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Juliette

Litauen tritt aus dem Streubomben-Abkommen aus. Einerseits verstehe ich die Motive. Andererseits finde ich es trotzdem falsch. Meines Erachtens hätte es als Abschreckung gereicht, zu kommunizieren, dass man bei einer akuten Bedrohung durch Russland sofort austritt. Dann hätten sie zwar nicht das Recht, diese Munition schon zu bauen, aber Produktionsstätten für das Militär könnte man sicher so modifizieren, dass sie relativ schnell auf solche Sachen umstellen könnten. Und zu kaufen findet man die sicher recht einfach, nachdem die größten Staaten der Welt dem Abkommen nie beigetreten sind. Vor allem treffen Streubomben zu 95% die Zivilbevölkerung und die ist Putin und seiner Clique ziemlich egal (außer vielleicht in Moskau und Sankt Petersburg).

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/litauen-streubomben-abkommen-austritt-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/bilanz-streumunition-100.html

https://www.handicap-international.de/sn_uploads/pdf/Cluster_Munition_Monitor_2023_Web.pdf
"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Max P

ZitatEx-Berater von Trump rechnet mit Nato-Ausstieg der USA

...
Bolton war in Trumps erster Amtszeit als US-Präsident dessen Sicherheitsberater. Schon damals habe er diesem einen Nato-Austritt "immer wieder ausreden" müssen, sagte er der "Zeit". "Als ich 2018 mit ihm beim Nato-Gipfel in Brüssel war, wäre das fast passiert. Kurz vor seiner Rede rief er mich an den Tisch, an dem alle Staats- und Regierungschefs saßen, und fragte mich: 'John, sollen wir es tun?'". Damit habe Trump einen Nato-Austritt gemeint. Damals habe er den Präsidenten gedrängt, dies nicht zu tun, "aber er hat es sich seitdem in den Kopf gesetzt". 
...
https://web.de/magazine/politik/donald-trump/ex-berater-trump-rechnet-nato-ausstieg-usa-40788912


Juliette

Zitat von: Juliette am 08. März 2025, 09:18:34Litauen tritt aus dem Streubomben-Abkommen aus. Einerseits verstehe ich die Motive. Andererseits finde ich es trotzdem falsch.

Darum ging es gestern, nach dem angekündigten Austritt auch Finnlands, Polens, Lettlands und Estlands, in einem Gespräch der SZ mit Henrique Garbino. Er war von 2006 bis 2017 Spezialist für Kampfmittelbeseitigung in der brasilianischen Armee und danach als Berater und Ausbilder an vielen internationalen Minenräumaktionen beteiligt und promoviert an der schwedischen Verteidigungsakademie in Uppsala.

Er hält diese Minen auch kriegstaktisch für kaum effektiv.

ZitatZum einen benehme ich mich genauso niederträchtig wie der Gegner, wenn ich diese Tretminen einsetze, und verspiele mir damit im Ernstfall viele Sympathien. Wenn ich im Kampf gegen Goliath ein David bin, sollte ich ethische Mindeststandards einhalten.

Einer der wichtigsten Trümpfe im Kampf gegen einen überlegenen Gegner sind Allianzen. Um die internationale Gemeinschaft von deiner Mission zu überzeugen, musst du dich an geltende Gesetze und Regeln halten. Wenn die Ukraine jetzt auch anfangen würde Massaker zu verüben oder russische Kinder zu entführen, wäre es bald vorbei mit der westlichen Unterstützung...

... Und der zweite Grund?

Der ist militärisch-taktischer Natur. Angenommen, die Russen überfallen Finnland. Die Finnen legen Minen aus, was die Russen aufhält. Die finnische Artillerie beschießt sie, die Russen ziehen sich zurück. Dann wäre jetzt der Moment für den Gegenangriff, der aber gestoppt wird durch das eigene Minenfeld. Minenfelder schränken die Manövrierfähigkeit und taktische Flexibilität sowohl der gegnerischen als auch der eigenen Streitkräfte ein.

Haben Sie ein Beispiel?

Erwin Rommel hat 1942 in Ägypten bei El-Alamein das größte Minenfeld der Geschichte auslegen lassen. Die Nazis nannten es ,,die Gärten des Teufels", schätzungsweise 16 Millionen Minen auf einer Länge von 60 Kilometern. Die Briten wurden zwar kurzfristig aufgehalten, aber dann nutzte ihnen dieser Gürtel als Schutzwall: Die Deutschen konnten keinen Gegenangriff starten.

In manchen Ländern dienen Minenfelder aus ehemaligen Kriegen sogar der organisierten Kriminalität.

https://archive.is/M4Hmn


"Die Zukunft war früher auch besser." Karl Valentin

Eratosthenes

ZitatDer ist militärisch-taktischer Natur. Angenommen, die Russen überfallen Finnland. Die Finnen legen Minen aus, was die Russen aufhält. Die finnische Artillerie beschießt sie, die Russen ziehen sich zurück. Dann wäre jetzt der Moment für den Gegenangriff, der aber gestoppt wird durch das eigene Minenfeld. Minenfelder schränken die Manövrierfähigkeit und taktische Flexibilität sowohl der gegnerischen als auch der eigenen Streitkräfte ein.

Das wäre tatsächlich ziemlich doof, wenn die Finnen sich nicht merken würden, wo sie Minen verlegt haben. Kann es sein, dass es die Flexibilitit derer die wissen wo sie liegen, weniger einschränkt als die derer die das nicht wissen, und dass das so gewollt ist?
Das kleinere Übel wird auch immer grösser.