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Agrarfläche

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Begonnen von Conina, 29. Dezember 2016, 17:58:01

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Conina

Georg Keckl schreibt, dass 70% der Agrarfläche, die weltweit als Weideland genutzt werden, zum Großteil nicht als Ackerland nutzbar sind. Stimmt das?

Mit welchen Suchbegriffen findet man Staistiken dazu?

Keckl ist gut, schreibt inzwischen aber ziemlich bärbeißig.

Gibt es etwas Ähnliches auf Englisch?

Zitat27) Fleisch ist Flächenverschwendung, es sei denn, die Verschwendung hat den Öko-Segen?

32% der deutschen Agrarfläche ist Grasland, also reine Futterfläche. Grasland (,,Grünland") liefert die großen Mengen Futter für Wieder-käuer (Grafik 31). Nur so konnten und können global Berggebiete, Halbwüsten und feuchte Niederungen als Nahrungsquelle für den Menschen genutzt werden. Grünland-Agrar-flächen sind ökologisch erwünscht. Global sind 68% der Agrarflächen Grünland. Im Fleisch-atlas 2014 schreibt deshalb Stephan Börnecke auf Seite 26 richtig, dass drei Viertel (75%) der Welt-Agrarfläche als Futterfläche genutzt wird. Was er nicht ausdrücklich aufschreibt, ist, dass diese 75% nun fast alles Grünlandflächen sind. Daraus wird dann in der vorurteilsbeladenen Parallelwert, dass nicht 75% der Welt-Agrarflächen (also Acker + Grünland) für Futter genutzt wird, sondern 75% der Welt-Ackerflächen114. Wieder ganz vorne mit erhobenen Zeigefinger und falschen Schlussfolgerungen dabei: das ZDF115.
http://euleev.de/images/Beitraege/Anti_Fleischatlas_Georg_Keckl.pdf
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

eLender

Zitat von: Conina am 29. Dezember 2016, 17:58:01
Georg Keckl schreibt, dass 70% der Agrarfläche, die weltweit als Weideland genutzt werden, zum Großteil nicht als Ackerland nutzbar sind. Stimmt das?

Mit welchen Suchbegriffen findet man Staistiken dazu?

Gute Frage! Prinzipiell scheint mir das größenordnungsmäßig zu stimmen. Genaue Zahlen sind wie immer schwierig. Ackerbau geht nur dort, wo genug Wasser zur Verfügung steht (auch zur Bewässerung) und wo die Böden sich dafür eigen. Natürlich spielt auch das Klima und das Relief (wenns zu steil wird...) eine große Rolle. Wenn man sich mal eine physische Weltkarte ansieht, dann kann man gut erkennen, dass es sehr große Landflächen (Landschaftsgürtel) gibt, die überhaupt nicht für Ackerbau geeignet sind. Z.B. die Tundra, da geht nur Viehwirtschaft (Rentier und Co.). Auch aride Gebiete (Steppe, Savanne...) sind ackerbaulich sehr schwierig (siehe Australien). Bei uns in D (A, Ch) gibt es auch eine klare Gliederung. In Nord- und Süddeutschland überwiegt auch Grünlandwirtschaft, da es für Ackerbau schon etwas zu feucht ist. Ohne Viehwirtschaft wären weite Teile des Planeten nicht landwirtschaftlich nutzbar. Es gibt Länder, da wäre wahrscheinlich keine Zivilisation entstanden (Mongolei, Hochgebirge).

Eine Übersicht, welchen Anteil der Ackerbau real an der Erdoberfläche hat, können Fernerkundungsdaten geben. Am besten nach "Landnutzung"; "Landnutzungsklassifizierung"; bzw. "land use classification" immer in Verbindung mit "global"suchen. Da gibt es einiges von der NASA und ähnlichen Orgs. Die FAO hat sicherlich auch tabellarische Daten dazu.

Ich schaue auch mal nach. Bei Gelegenheit. Interessantes Thema.

ZitatKeckl ist gut, schreibt inzwischen aber ziemlich bärbeißig.

Finde ich auch, scheint am Pollmer-Syndrom zu leiden. Muss ansteckend sein...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Mal ein Einstieg: https://ourworldindata.org/land-use-in-agriculture/

Man muss aufpassen mit den Klassifizierungen. Das ist alles sehr stark vom Maßstab abhängig. D würde man auf einer globalen Skala wahrscheinlich als Ackerbau-Land klassifizieren. Das trifft aber auch nur einen Teil der Landfläche. Also genau hinsehen!
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Sauropode

Selbt wenn man nur reine Ackerflächen hätte, fallen genug Nebenprodukte an, die man, anstatt ans Vieh zu verfüttern, einfach wegwerfen würde.