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postfaktisch

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Begonnen von Groucho, 03. Dezember 2016, 12:52:50

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Lt.Havoc

Zitat von: Scipio am 26. Dezember 2016, 10:39:38
Zitat von: Peiresc am 25. Dezember 2016, 21:47:00
Und wenn man darauf verzichten will, die Feinde der eigenen Feinde als Freunde zu instrumentalisieren, verabschiedet man sich aus der Geopolitik - genau das also, was Putin zur größten Katastrophe des 20. Jhd. erklärt hat. Usw. usf., das kann man bis zum Urknall zurückverfolgen.
Ich gehe mal davon aus, damit sind die Ereignisse rund um den Untergang der UdSSR gemeint?
Ja, in der tat, Putin hat das nie verwinden können, da er als KGB Mann sehr in das system eingebunden war und fest daran geglaubt hat. Als es von heute auf morgen verschwandt und er plötzlich nicht mehr gebraucht wurde, brach für ihn eine welt zusammen. Seitdem versucht er sowas ähnliches aufzubauen und die Schmach von damals wieder gut zu machen und endlich wieder zur alter grösse zurückzukehren.

Scipio

Klingt nach einer echt gefährlichen Mischung.

Scipio

Russland ist leider nicht das einzige Land mit einem Minderwertigkeitskomplex. Das wird in naher Zukunft wohl interessante Zeiten geben.

Es scheint mir beinahe so, als ob Amerika und vorallem Europa so langsam die Sünden vergangener Jahrhunderte auf die Füße fallen. Ich denke da vorallem an die Epoche des Kolonialismus.

Groucho

Zitat von: Scipio am 28. Dezember 2016, 14:26:02
Russland ist leider nicht das einzige Land mit einem Minderwertigkeitskomplex. Das wird in naher Zukunft wohl interessante Zeiten geben.

Es scheint mir beinahe so, als ob Amerika und vorallem Europa so langsam die Sünden vergangener Jahrhunderte auf die Füße fallen. Ich denke da vorallem an die Epoche des Kolonialismus.

Lies halt zur Abwechsung mal eine frohe Weihnachtsbotschaft  8)

http://www.salonkolumnisten.com/der-groesste-medienmythos-von-allen/

ZitatEin rechthaberischer, faktenresistenter Pessimismus ist zur vorherrschenden Weltsicht geworden, sowohl in den Deutungsberufen, als auch bei denen, die sich für das Volk halten. Beide Gruppen haben lediglich andere Lieblingsteufel von denen sie den nahen Untergang erwarten. Nichts ist heute subversiver als Optimismus.

Omikronn

Zitat von: Groucho am 28. Dezember 2016, 15:01:38
Zitat von: Scipio am 28. Dezember 2016, 14:26:02
Russland ist leider nicht das einzige Land mit einem Minderwertigkeitskomplex. Das wird in naher Zukunft wohl interessante Zeiten geben.

Es scheint mir beinahe so, als ob Amerika und vorallem Europa so langsam die Sünden vergangener Jahrhunderte auf die Füße fallen. Ich denke da vorallem an die Epoche des Kolonialismus.

Lies halt zur Abwechsung mal eine frohe Weihnachtsbotschaft  8)

http://www.salonkolumnisten.com/der-groesste-medienmythos-von-allen/

ZitatEin rechthaberischer, faktenresistenter Pessimismus ist zur vorherrschenden Weltsicht geworden, sowohl in den Deutungsberufen, als auch bei denen, die sich für das Volk halten. Beide Gruppen haben lediglich andere Lieblingsteufel von denen sie den nahen Untergang erwarten. Nichts ist heute subversiver als Optimismus.
Toller Artikel, den werde ich ein wenig weiterverbreiten.  :D

Und ich denke bez. dem Weltgeschehen, dass man trotz der unmitelbaren Wahrnehmung dass sozusagen gerade etwas Porzellan zu Bruch gegangen ist,  man eigentlich ganz gross "Keine Panik" a la Douglas Adams draufschreiben müsste. Michael Miersch trifft es aus meiner sicht ziemlich genau, steigende Lebenserwartung und wachsender Wohlstand schaffen es nie auf Seite Eins. Das ganze ist eigentlich eine selektive Wahrnehmung, behaupte ich mal...

Ein Beispiel zu Russland: Klar, Putin und dessen Politik sind z.B. alles andere als das gelbe vom Ei, trotzdem ist es eben auch in Russland seit den letzten 200 Jahren massiv besser in fast allen Lebensbereichen geworden. Nur schon die Ära Stalin ist aus heutiger sicht ziemlich unvorstellbar was die Brutalität anging. Oder um weniger drastisches Beispiel zu bringen: Lenin fand den Einsatz von Terror auch ganz in Ordnung... Und auch Stalin welcher zurecht immer wieder mal mit "Monster" betitelt wird ist nicht neu in seiner Dimension, siehe Iwan IV welcher ein zerstörtes Land zurückliess.

Oder auch die USA: Klar, auch Trump ist soweit so besch..eiden. Aber insgesamt lässt sich auch der spielend übertreffen was die Fähigkeit zur Nietenhaftigkeit angeht. Siehe beispielweise James Madison (Amtszeit 1809 - 1817), er brach einen Krieg gegen die einstige Kolonialmacht England vom Zaun welcher damit endete, dass Washington erobert wurde und dass Weisse Haus in Brand gesteckt wurde. 
Oder Franklin Pierce (1853 - 1857) Ein Trunkenbold welcher den kompromiss von Missouri ausser Kraft gesetzt hat, was zur folge hatte dass die Sklaverei sich nach Westen hin ausbreitete.  Immer mehr Staaten erlaubten daraufhin die Sklavenhaltung was schlussendlich zum Sezessionskrieg, der von 1861 - 1865 dauerte, führte.
Oder Warren Harding (1921 - 1923) Sein Innenminister wanderte ins Gefängnis und Harding verschaffte nach seiner Wahl seinen Freunden hohe Posten worauf sich diese bereicherten.

Quellen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Iwan_IV._(Russland)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Iljitsch_Lenin
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Russlands

https://de.wikipedia.org/wiki/James_Madison
https://de.wikipedia.org/wiki/Franklin_Pierce
https://de.wikipedia.org/wiki/Warren_G._Harding



Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Scipio

Ich kann mich diesem Glauben irgendwie nicht hingeben....

Omikronn

Jetzt bin ich neugierig, was genau überzeugt dich denn vom Gegenteil ?
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Groucho

Zitat von: Scipio am 29. Dezember 2016, 13:29:23
Ich kann mich diesem Glauben irgendwie nicht hingeben....

Welchem? Den an Fakten? Macht nix, gibt ja genug andere Glaubensmöglichkeiten  8)

eLender

Zitat von: Scipio am 29. Dezember 2016, 13:29:23
Ich kann mich diesem Glauben irgendwie nicht hingeben....

Das liegt daran, dass die Vorstellung von der Apokalypse heimelige Wohlgefühle auslöst. Also bei manchem. Aber daran lässt sich arbeiten. Tschakka: denke positiv! :grins
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Scipio

Zitat von: eLender am 29. Dezember 2016, 14:29:34
Zitat von: Scipio am 29. Dezember 2016, 13:29:23
Ich kann mich diesem Glauben irgendwie nicht hingeben....

Das liegt daran, dass die Vorstellung von der Apokalypse heimelige Wohlgefühle auslöst. Also bei manchem. Aber daran lässt sich arbeiten. Tschakka: denke positiv! :grins

In der Tat, ist mein Denken recht apokalyptische.

Mir geht aber auch der Vortrag von Herrn Alexander Schwarz, den er bei Sceptik in the Pub Wien gehalten hat, nicht aus dem Kopf. Den Vortrag hatte ich auch hier im Forum schon mal verlinkt.

Omikronn

@Scipio: Meintest du nicht eher Herr Alexander Schatten? Unter "Alexander Schwarz" kann ich nichts finden...

Ansonsten, und verzeih wenn ich da was falsch interpretiere, hattest du mal gepostet, dass du nicht jederzeit den allgemeinen Untergang vor der Tür stehen siehst, was sich aus meiner Sicht mit deiner jetztigen Aussage widerspricht: https://forum.psiram.com/index.php?topic=222.msg202459#msg202459,

Daher möchte ich erneut nachfragen, was hat dich vom Gegenteil überzeugt?



Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Scipio

Zitat von: Omikronn am 29. Dezember 2016, 15:18:41

Daher möchte ich erneut nachfragen, was hat dich vom Gegenteil überzeugt?
Nicht direkt überzeugt. Aber je nachdem, was bei mir an Input reinkommt, schwankt meine Meinung zu diesem Punkt sehr stark.

Groucho

Zitat von: Scipio am 29. Dezember 2016, 16:20:59
Nicht direkt überzeugt. Aber je nachdem, was bei mir an Input reinkommt, schwankt meine Meinung zu diesem Punkt sehr stark.

Und was lernen wir daraus?  :angel:

grober_unfug

Die Jugend von heute hat eine Meinungsbildung und Standhaftigkeit wie ein Haufen Laub im Herbst?  :Opa:

Oder eher das man Meldungen katalogisieren und entsprechend einordnen muss um nicht im Durcheinander des Blödsinns baden zu gehen, leider kann das sehr viel Zeit am Tag in Anspruch nehmen wenn man sich von zuvielen Medien auf einmal beschallen lässt... ;)

Peiresc

Ich referiere mal die Ergebnisse meiner Politico-Lektüre der letzen Tage.

Zitathttp://www.salonkolumnisten.com/der-groesste-medienmythos-von-allen/
Finde ich richtig und gut, aber wird im Zweifelsfall nicht helfen. Die Diskrepanz zwischen realer Prosperität und gefühltem Untergang kann dramatisch sein und dramatische Folgen haben.
http://www.politico.com/magazine/story/2016/12/everything-is-still-awesome-214554

Zitat von: Omikronn am 28. Dezember 2016, 16:16:44
"Keine Panik"
[...]
Oder auch die USA: Klar, auch Trump ist soweit so besch..eiden. Aber insgesamt lässt sich auch der spielend übertreffen was die Fähigkeit zur Nietenhaftigkeit angeht. Siehe beispielweise James Madison (Amtszeit 1809 - 1817), er brach einen Krieg gegen die einstige Kolonialmacht England vom Zaun welcher damit endete, dass Washington erobert wurde und dass Weisse Haus in Brand gesteckt wurde. 
Das "keine Panik" bezieht sich wohl darauf, dass sich die USA davon später wieder erholt haben. Ansonsten sind solche Perspektiven, übertragen auf unsere heutige vernetzte Welt mit ungleich größeren Möglichkeiten zur Katastrophengenerierung, doch reichlich beunruhigend.

In der Kuba-Krise bezeichnete General Curtis LeMay die Blockade (statt eines Luftschlags) als beinahe so schlimm wie das Münchener Abkommen. Kennedy setzte sich durch. Wie kam er dazu?
ZitatThe year before, as a new president—and the youngest ever elected to the office—Kennedy had allowed hawkish elements in the intelligence community and military brass talk him into a disastrous operation at the Bay of Pigs. Not this time. He had grown skeptical of their judgment and broadened his circle of advisers. He became an apt student of intelligence and readiness reports. In short, he evolved into an active, engaged and supremely informed commander in chief—and in the process avoided setting off nuclear conflagration.
http://www.politico.com/magazine/story/2016/12/trump-daily-intelligence-briefings-history-jfk-cuban-missile-crisis-214521
Wenn eines sicher ist, dann dies: Trump hat nicht das Format eines Kennedy. Er hat sich seine Hawks (Mattis, Flynn) selber ausgesucht, weil er auf Patton steht (er liebt da einen Spielfilm; Geschriebenes ist seine Sache nicht, sofern es Twitter-Länge übersteigt).  Patton war noch unappetitlicher als Trump selbst, z. B.
ZitatPatton wasn't interested in denazification or creating a lesson for future tyrants. He thought it was "madness" to imprison Nazis, good soldiers who were much more valuable as future allies against the Soviets than the Jewish survivors he was charged with protecting and feeding. [...]
The displaced Jews were "locusts," "lower than animals," "lost to all decency." They were "a subhuman species without any of the cultural or social refinements of our times," Patton wrote in his diary.
http://www.politico.com/magazine/story/2016/12/trump-general-patton-admiration-214545

Und selbst Kennedy brauchte erst das Schweinebucht-Erlebnis, um sich ein Standing in Sicherheitsfragen zu erarbeiten.