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Florian Aigner, Wunderheiler und ServusTV

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Begonnen von Groucho, 24. September 2016, 10:32:45

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Groucho

Da hat der gute Florian voll in die Kacke gelangt:

http://scienceblogs.de/naklar/2016/09/23/erinnerungen-an-meine-hinrichtung/?all=1

Das ist schade, bei ServusTV, speziell diese Hangar-Talks, gab es durchaus schon Hochwertiges, was sich deutlich von Ätzformaten, wie sie die ÖR bieten, wohltuend abhob.

Einen eigenen Faden deswegen, weil die Frage, die er sich auch stellt und nicht beantworten kann, immer wieder spannend ist: Soll man überhaupt an so einer Talkrunde teilnehmen? Als Ganzeitsschwafler ist man jedem rational Argumentierenden stets überlegen, wenn man einigermaßen reden kann. Nichts muss begründet werden, Anekdoten reichen etc. und der Vernünftige wiederum muss immer erst eine Wissensbasis schaffen bei den Zuschauern. Es herrscht extreme Waffenungleichheit bei solchen Formaten.


Tezcatlipoca

Lieber Himmel!
Mein volles Mitgefühl ist Florian Aigner gewiss.
Und ich werde mir die Sendung nicht ansehen.
Nach Lesen dieses Textes ist mein diesbezüglicher Schmerzbedarf für heute schon überschritten.  :'(
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Groucho

Zitat von: Tezcatlipoca am 24. September 2016, 10:47:29
Und ich werde mir die Sendung nicht ansehen.

Ich hab's mir auch verkniffen. Muss auf Blutdruck achten.

Peiresc

ZitatDie Sendung beginnt, wir sind insgesamt sieben Leute, inklusive Moderator. Mit wachsendem Entsetzen stelle ich fest, in was für eine Runde ich hier geraten bin
Ich war bisher in keiner Fernsehsendung, und würde das auch ablehnen. Da braucht man andere Talente als die, die ich von mir annehme; und wie das meiste auf der Welt ist das eine Trainingsfrage. Ich rede also ein bisschen wie ein Blinder von der Farbe, aber das soll mich nicht aufhalten: Das mindeste, was ich unternommen hätte, wäre gewesen, mich vorab intensiv mit den Ansichten meiner ,,Diskussionspartner" auseinanderzusetzen, und mir auf diese oder jene Absurdität eine, ruhige, kurze Replik einfallen zu lassen. Es genügt in solchen Fällen nicht, Recht zu haben, sondern es kommt auf Schlagfertigkeit an.

Beispielsweise könnte man irgend so einen Spinnerkram auf die Spitze treiben und als Frage in den Raum stellen. Ob man mit solchen Vorüberlegungen voll zum Zuge kommt, ist eine andere Frage. Die Chance besteht jedenfalls: da die Scharlatanerie im Kern zeitlos ist, sind auch die Entgegnungen universell einsetzbar. Aber dann wäre das ,,Entsetzen" nicht so groß gewesen. Also: Respekt und Hochachtung vor Florian, aber vielleicht noch nicht Bewunderung.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich die Sendung auch nicht gesehen habe. ;)

ZitatÜber Gedanken dazu und Verhaltenstipps für künftige Sendungen bin ich dankbar. Welchen Stil hätten Sie gewählt? Polternd laut? Zurückhaltend wissenschaftlich? Kompromissbereit?
Kompromissbereit wäre ja wohl das Letzte.

Tezcatlipoca

Ich stelle mir mich selbst in so einer Runde vor:
Nach etwa einer Minute steht Tezcatlipoca auf,
fragt: "hat einer einen Kotzbeutel?"
verlässt würgend den Saal und nimmt erstmal einen Betablocker.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Gefährliche Bohnen

Brrr. 12 Minuten hab ich's durchgehalten. Es ist halt das altbekannte Problem ("Ein Esoteriker kann in 5 Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert), das sich so ungünstig in Talkshows auswirkt und wenn die Esos dann noch so in Überzahl sind... Keine Chance.  :ohnmacht:
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

lanzelot

Zitat von: Tezcatlipoca am 24. September 2016, 12:26:21
Nach etwa einer Minute steht Tezcatlipoca auf,
fragt: "hat einer einen Kotzbeutel?"
Nix Kotzbeutel, directly into the target, deutliche Signale senden.
Würde auch die Reinigung der Kleidung übernehmen.

Oder wie Mark Benecke, sagen und zeigen, was er von dem Schwachsinn hält und andeuten die Sendung zu verlassen.
Wäre wohl eher meine Variante.
Geduld und Aushalten, sind in solchen Fällen nicht meine Stärke.

Groucho

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2016, 12:52:38
Es ist halt das altbekannte Problem ("Ein Esoteriker kann in 5 Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert), das sich so ungünstig in Talkshows auswirkt und wenn die Esos dann noch so in Überzahl sind... Keine Chance.  :ohnmacht:

Das isses ja. Wobei ich mir nicht so sicher bin, man könnte mit gleichen Waffen zurückschlagen. Ein Vince Ebert könnte das womöglich, ein Nuhr oder Hugo Balder. Wäre mal ein interessantes Format. die drei gegen einen Geistheiler-Schraddel-Irgendwas. Das wäre dann mal ausgewogen.

Groucho

Zitat von: lanzelot am 24. September 2016, 13:07:07
Oder wie Mark Benecke, sagen und zeigen, was er von dem Schwachsinn hält und andeuten die Sendung zu verlassen.
Wäre wohl eher meine Variante.
Geduld und Aushalten, sind in solchen Fällen nicht meine Stärke.

Nina Hagen und Joachim Bublath (man möge bei Bedarf googeln) war klasse. Der ist einfach aufgestanden und gegangen, nachdem die kreischende Eso-Sirene nicht mehr zur Ruhe kam.

celsus

Zitat von: Groucho am 24. September 2016, 13:10:41
Nina Hagen und Joachim Bublath (man möge bei Bedarf googeln) war klasse. Der ist einfach aufgestanden und gegangen, nachdem die kreischende Eso-Sirene nicht mehr zur Ruhe kam.

Und Bublath hat das vorbildlich gelöst, finde ich. Seine Begründung war überzeugend (nämlich dass er zu Themen wie Ufos, Satan und Geistern nichts beitragen kann) und er hat sich in aller Ruhe und Freundlichkeit verabschiedet.

Wie lange hätte Bublath in einer Runde mit fünf Gestörten wohl durchgehalten?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

lanzelot

Zitat von: Groucho am 24. September 2016, 13:10:41
Nina Hagen und Joachim Bublath (man möge bei Bedarf googeln) war klasse. Der ist einfach aufgestanden und gegangen, nachdem die kreischende Eso-Sirene nicht mehr zur Ruhe kam.
Bedarf nicht zwingend, aber der Vollständigkeit halber :grins2:
https://www.youtube.com/watch?v=ZHZnDfejypQ
Qualität ist aber nicht besonders.
Wobei ich vermute, dass die Hagen, die Clowns aus Aigners Runde locker in den Schatten stellt.
Ich frage mich ab und an, ob die im Leben überhaut einen klaren Moment hatte.

Und weiter unten, ist dann noch ein "Leckerli" eines weiteren, hier nicht unbekannten, Strategen, des Hr. Ulfkotze.

PeterPancake

So schlimm war die Sendung nicht. Herr Aigner watschte in den ersten 10 Minuten direkt Herrn Rieder ab. Um es nicht noch schlimmer werden zu lassen, wechselte der Moderator zu Frau Wehr. Ansonsten hat er sich gut zur Wehr gesetzt wenn man bedenkt, dass Herr Fiala quasi übergelaufen ist. Die Arroganz von diesem Herrn Arzt war grenzenlos und einfach unerklärbar. Zum Glück hat sich Frau Wehr selbst abgeschossen. Hat die Dame übrigens einen indischen Akzent? Klingt zumindest typisch klischeehaft indisch.

Da blieb nur noch her Herr Thalhamer. Keine Ahnung was der überhaupt wollte. Epilepsie Initiationskrankheit und seine seltsamen eingeworfenen Zitate. Zusätzlich ist er ein Schamane. Den Cellisten lasse ich aus (der ist die nutzlose Wildcard).

Georg Rieder und Christian Fiala sind im Psiram-Wiki zu finden.

Zitat von: Peiresc am 24. September 2016, 12:06:13
Ich war bisher in keiner Fernsehsendung, und würde das auch ablehnen. Da braucht man andere Talente als die, die ich von mir annehme; und wie das meiste auf der Welt ist das eine Trainingsfrage. Ich rede also ein bisschen wie ein Blinder von der Farbe, aber das soll mich nicht aufhalten: Das mindeste, was ich unternommen hätte, wäre gewesen, mich vorab intensiv mit den Ansichten meiner ,,Diskussionspartner" auseinanderzusetzen, und mir auf diese oder jene Absurdität eine, ruhige, kurze Replik einfallen zu lassen. Es genügt in solchen Fällen nicht, Recht zu haben, sondern es kommt auf Schlagfertigkeit an.

Ich sehe das ähnlich. Es geht eigentlich nicht um das Thema. Diese Personen muss man einfach ausbooten. Nicht ins klein-klein geraten. Lange Erläuterungen sind fehl am Platz. Wenn Aussagen von der Gegenpartei getroffen werden: Eine spitzwindige Frage reicht aus um dem Zuschauer die Inkompetenz aufzuzeigen. Ich stelle mir das ein wenig wie beim Poker vor.

Idee 2 wäre einfach nur anhand der Diskussionsfrage sein Expertenwissen zum besten geben und nicht auf die anderen Diskutanten eingehen.

In dem Fall des Hangar-Talks hätte Herr Aigner niemals der anderen Partei recht geben sollen. Auch nicht von Placebo-Studien sprechen dürfen.

Belbo

...ich finde das Standing, unter den Umständen, wirklich toll,  sich auf so ein 6:1 einzulassen , und zu glauben man könne damit nach außen Rationalität vermitteln, halte ich für,etwas naiv...