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Dr. Mark Benecke und die Vegane Ernährung

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Begonnen von Scipio, 20. Juni 2015, 08:03:05

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Scipio

Morgen,

ich bin gerade auf folgendes Video von Mark Benecke gestossen: https://www.youtube.com/watch?v=9i0bJJ_Xph0. Weiterhin fand ich heraus, dass der gute Mann Mitglied bei der GWUP (Was hier wohl allgemein bekannt sein dürfte).
So langsam komme ich echt ins grübeln..... Er ist ja schließlich alles andere als dumm....

Ich für meine Teil hatte es mal versucht ohne Fleisch, Käse etc. auszukommen, das hatte mir jedoch nur Magen-/Darmprobleme bereitet. 

celsus

Was bringt dich denn da ins grübeln? Er weist doch deutlich darauf hin, dass in der Sendung faktenwidrige Argumente hervorgebracht und ständig wiederholt werden. Was ist daran verkehrt?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio

Nun ich hätte noch hinzufügen sollen, dass ich das nicht im Bezug auf das Video meine. Das Video war nur der Trigger der das Grübel wieder in Gang gebracht hat.
Es geht mir eigentlich grundlegend darum, ob Veganismus in irgend einer Weise sinnvoll ist oder nicht.

celsus

Da es alle möglichen Arten von Ernährungsformen auf der Welt gibt, je nachdem was wo gerade üblich und verfügbar ist, sehe ich da kein Problem. Der menschliche Körper ist ja enorm flexibel, was Nahrungsaufnahme angeht.

Wenn jemand rumläuft und andere beschimpft, weil ihm dessen Ernährungsgewohnheiten nicht passen, ist das etwas anderes. Das geht dann eher in Richtung Ideologie.
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Groucho

Benecke war im GWUP-Blog schon in der Diskussion. Ob er privat Veganer oder sonstwas ist, geht keinen was an und ist völlig unwichtig. Problematisch finde ich eher seine Sympatien für die Tierrechtler, aber mei, jeder halt seinen Spleen, und solange er fachlich korrekt argumentiert - was solls. Bei der GWUP ist das ja ähnlich wie hier (nur halt in größerem Maßstab): Man hat ein übergeordnetes Thema, das eint, was aber nicht heißt, dass man sich in allen Themen einig sein muss.

Und, Scipio: Die Forschungsergebnisse der Ernährungsforschung der letzten Jahrzehnte lassen sich zum Glück kurz aber umfassend zusammenfassen: Iss, was Dir schmeckt, nicht zuviel und wechsel ab und zu mal ab. Bekommt Dir was nicht, lass es weg.

Überlass diese Entscheidung einfach mal Deinem Stammhirn, das kann es recht gut, da muss man nicht von oben reinpfuschen.

Solange man einigermaßen gesund durchs Leben schreitet, genügt diese Regel vollkommen. Mach Dir mal lieber Gedanken darüber, wie viele Engel auf einer Nadelspitze Platz haben  8)

Sauropode

Und iss, was Dir bekommt. Wenn Du Verdauungsbeschwerden von veganem Essen bekommst, dann lass es sein. Pflanzen sind nunmal schwerer verdaulich als tierische Nahrungsmittel. Das kommt daher, weil Pflanzen Abwehrmechanismen entwickeln, um Fraßfeinde abzuschrecken. Dazu kommt der hohe Gehalt an un- oder schwerverdaulichen Fasern. Die werden im Dickdarm von der dortigen Darmflora bearbeitet, welche nebenbei für Flatulenzen sorgen. Der Mensch hat nunmal keine Möglichkeit, Zellulose aufzuspalten. Dazu brauchts einen Pansen bzw. riesige Blinddarm als Gärkammer wie bei Equiden oder man isst zweimal: Wie Nagetiere und Lagomorphe, die ihren Blinddarmkot fressen.

duester

Zitat von: Scipio am 20. Juni 2015, 08:27:59
Es geht mir eigentlich grundlegend darum, ob Veganismus in irgend einer Weise sinnvoll ist oder nicht.

Das ist ziemlich ungenau und wird wahrscheinlich nicht zu einem für die befriedigenden Ergebnis führt, weil du das zugrundeliegende Dilemma nicht auflösen kannst. "Sinnvoll" im Hinblick worauf?

Gesundheitlich? Wahrscheinlich nicht, denn jede einseitige Ernährungsform ist erstmal eine Belastung für den Körper. Wir leben glücklicherweise in einer Zeit und an einem Ort, wo alles verfügbar ist. Wenn es also möglich ist, sich vegan und ausgewogen zu ernähren, dann hier und heute - allerdings muss man dann sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit dafür aufwenden und eine hohe psychische Belastung aushalten, die daraus entsteht, dass man dem fernen Ideal der wirklich gesunden veganen Ernährung kaum gerecht werden kann.

Im Hinblick auf die Haltungsbedingungen von Tieren? Wahrscheinlich schon, denn jeder, der sich für eine vegane Ernährung entscheidet, übt Macht als Konsument aus und trägt dazu bei, dass mittelfristig vielleicht die Auswüchse in der industriellen Verarbeitung von Tierprodukten begrenzt werden. Es ist allerdings fraglich, ob bewusster Konsum da nicht vielleicht zielführender wäre - kostet halt wieder Aufmerksamkeit, Zeit und Geld.

Am Ende kannst du die Kuh nicht melken und essen (höhö ...): Bist du willens viel Zeit, Geld und Aufmerksamkeit in deine Ernährung zu investieren, zu Lasten von anderen Verwendungsmöglichkeiten für deine kognitive Kapazität und andere Ressourcen, um dich vegan und gesundheitsförderlich zu ernähren? Dann kann das eine gute Sache sein. Ist halt nicht für jeden das Richtige.

Conina

Ich halte arbeitsteilige Herstellung von Tierprodukten für äßertst sinnvoll.

Dann macht nämlich jeder das, wovon er Ahnung hat.

Mehr Vorschriften, Dokumentation, Standards werden übrigens auf keinen Fall zu "idyllischen" Klein-/Mischbetrieben der 50er Jahre führen.

Ich kenn die alten Scheineställe. Der Gasthof um die Ecke hat so einen mit 2 Schweinen für die Reste der Küche. Niemand kann mir erzählen, dass das weniger artgerecht oder hygienisch, als ein moderner Schweinestall mit Spaltenböden ist.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Wiesodenn1

ZitatIch kenn die alten Scheineställe. Der Gasthof um die Ecke hat so einen mit 2 Schweinen für die Reste der Küche. Niemand kann mir erzählen, dass das weniger artgerecht oder hygienisch, als ein moderner Schweinestall mit Spaltenböden ist.

Hatten wir auch, (als ich noch ein kleiner Junge war). Die 2 Schweine konnten sogar raus. Nicht gerade 100qm, vielleicht 25 qm. Hat halt auch etwas Arbeit gegeben. Man konnte die ja nicht im eigenen Dreck leben lassen.
Bernhard Hoëcker: "Homöophatie ist, wenn Du über ein Feld läufst, furzt und sagst es ist gedüngt."

ZKLP

Zitat von: Groucho am 20. Juni 2015, 11:52:58Ob er privat Veganer oder sonstwas ist, geht keinen was an und ist völlig unwichtig. Problematisch finde ich eher seine Sympatien für die Tierrechtler, aber mei, jeder halt seinen Spleen, und solange er fachlich korrekt argumentiert - was solls.
Mit seiner Präsenz bei der Peter-Singer-Preisverleihung hat er für meinen Geschmack etwas zu deutlich Stellung bezogen, als dass man dies noch als "Spleen" abtun könnte.

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.1086091798085426.1073741871.871853459509262&type=1
Zitat von: Stefan Bernhard Eck MEPUnter den Gästen waren zahlreiche Professorinnen und Professoren aus den Fachbereichen Philosophie und Rechtswissenschaften, auch Prof. Reinhard Merkel, Mitglied des deutschen Ethikrates sowie der Autor und aus Fernsehsendungen bekannte Gerichtsmediziner, Herr Dr. Mark Benecke.




Edit: Vielleicht wollte er ja auch nur den mittlerweile parteilosen MEP Eck für DIE PARTEI anwerben.  ;)

eLender

Zitat von: Scipio am 20. Juni 2015, 08:03:05
Morgen,

ich bin gerade auf folgendes Video von Mark Benecke gestossen: https://www.youtube.com/watch?v=9i0bJJ_Xph0. Weiterhin fand ich heraus, dass der gute Mann Mitglied bei der GWUP (Was hier wohl allgemein bekannt sein dürfte).
So langsam komme ich echt ins grübeln..... Er ist ja schließlich alles andere als dumm....

Ich für meine Teil hatte es mal versucht ohne Fleisch, Käse etc. auszukommen, das hatte mir jedoch nur Magen-/Darmprobleme bereitet. 

Das hatte ich damals auch gesehen (die ganze Sendung) und war sehr verwundert, wie Benecke da aufgetreten ist. Gut, man muss nicht in allem übereinstimmen, aber er kam mir in dem Punkt auch leicht ideologisch verbohrt vor.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

mossmann

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

mossmann

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Sauropode

Nun, dass der Gedanke des Tierschutzes früher noch nicht gang und gäbe war, ist unzweifelhaft.

Alu-Verkleidung

Und?

Muß er jetzt verbrannt werden, weil er Veganer ist (nicht ist)?

:police: