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Ich brauche eure Sprachkenntnisse

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Begonnen von Malekzistantulo, 09. April 2009, 02:51:59

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Malekzistantulo

Gibt es einen einfachen und verstaendlichen Ausdruck dafuer, dass alles, was nicht auf etwas beobachtbarem basiert die Tendenz hat mehr und mehr Meinungen hervorzubringen waehrend bei Hypothesen ueber objektiv beobachtbare Dinge es die Tendenz gibt, dass am Ende nur eine uebrigbleibt?

Man sieht das nicht nur in Bereich der Religion, sondern z.B. auch an den vielen auf Homoeopathie basierenden 'Heil'verfahren, die aber alle untereinander inkompatible sind.

Wuerdet ihr auch sagen dass eine extreme Fragmentierung einer grundsaetzlichen Idee in viele inkompatible Nachfolgeideen ein Zeichen ist dass es wahrscheinlich subjektiv oder Humbug ist?

hic fuit

Um einmal anzufangen:

  • Theorienkonvergenz im Erkenntnisprozess
  • ignoranzgetriebene Meinungsvielfalt oder -explosion
Zu Deiner Frage: ja. Beispiele dafür sind Ideologien und Religionen mit heiligen Büchern, die insofern von ihren axiomatischen Widersprüchen leben, als daraus immer neuer Diskussionsstoff erwächst. So bleibt man in der Presse.
OT: Nichts gegen Ignoranz, manchmal ist sie der letzte Schutzpanzer und daher legitim - man muss kein Experte sein, um etwas mit Fug und Recht beknackt zu finden.

Heinz-Rüdiger

Die Mißachtung von "Ockhams Rasiermesser" im schwurbelogischen Bereich?

Gockel

Zitat von: Malekzistantulo am 09. April 2009, 02:51:59
Gibt es einen einfachen und verstaendlichen Ausdruck dafuer, dass alles, was nicht auf etwas beobachtbarem basiert die Tendenz hat mehr und mehr Meinungen hervorzubringen waehrend bei Hypothesen ueber objektiv beobachtbare Dinge es die Tendenz gibt, dass am Ende nur eine uebrigbleibt?

Einen Ausdruck zu finden ist da wohl schwer. Natürlich könnte man selbst z.B. von der "Pluralität des Schwafels" vs. der "Singularität des Realen" schwurbeln, aber das erleichtert das Verständnis auf der Gegenseite nicht. Außerdem gibt es selbst zu beobachtbaren/widerlegbaren Dingen tausende von unüberprüften Hypothesen, s. Homöopathie: Es ist keine substantielle Wirkung zu beobachten. Trotzdem erklärt sich jeder Gläubige wieso sie bei ihm doch wirkt. Ich würde eher (wie Du es ja bereits getan hast) den Sachverhalt kurz darstellen, und das Konvergenz > Divergenz- Schema anhand der Popperschen Überprüfbarkeit ausarbeiten. Im Sinne von:

- Wo Thesen nicht überprüft werden, scheinen sie allesamt gleichwertig. Jede noch so kleine Variante einer These erhält dann den selben Rang wie alle anderen, was potentiell zu unendlich vielen, auch einander widersprechenden Thesen führt (Divergenz). Glaubenssätze sind dann von echten Theorien nicht zu unterscheiden (und nebenbei für Gläubige: das Gefühl von Gemeinsamkeit ist unter diesen Bedingungen offensichtlich Selbstbetrug.)

- Wo Thesen überprüft werden, gibt es einen Wettstreit nach den Spielregeln der Logik. Widerlegte Thesen werden im gemeinsamen Diskurs verworfen, und die wenigen, plausibelsten Hypothesen bleiben bestehen (Konvergenz). In diesem Wettstreit ist jeder Sieg ein Vorläufiger.(Daher wiegt unter kritisch denkenden Menschen das schöne Wort Anerkennung mehr als die obige, eingebildete Gemeinsamkeit.)

Gockel

Äh, was redet dieser Sagittarius für schlaues Zeug...?!

Nimm einfach:

Der Glaube spaltet.
Der Zweifel eint.


tss, tss...

hic fuit

Zitat von: Sagittarius am 09. April 2009, 11:08:37
Nimm einfach:

Der Glaube spaltet.
Der Zweifel eint.
Finde ich hervorragend!
Wird unserem Malli (scnr) vielleicht nicht weiterhelfen, aber als Aphorismus: Respekt!

Gockel

Danke.
Es gehört aber (wie so vieles) in die Kategorie "Wer weiß, wem dieser Gedanke schon vor mir gekommen ist...?"
Dochdoch, natürlich hilft es ihm. :) Es lässt sich meines Erachtens auch auf Theoriebildung anwenden.

Malekzistantulo