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Kinderärzte: Gut gebrüllt

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Begonnen von Wolleren, 14. Oktober 2014, 20:50:06

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Wolleren

FAZ vom 14.10.2014, Seite 45 (Hervorhebungen von mir)

Jugendärzte: Deutschland missachtet Kinderrechte
Berufsverband fordert besseren Impfschutz

BAD ORB. Deutschland erfüllt nach Ansicht von Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention nur unzureichend. Als größtes Manko bezeichnete er gestern in Bad Orb, dass in Deutschland das Elternrecht vor das Recht des Kindes gestellt werde. So könnten Eltern ihrem Kind das Grundrecht auf einen ausreichenden Schutz vor Krankheiten durch Impfen verweigern. Auch würden Jungen weiterhin ohne medizinischen Grund und ausreichende Betäubung von Laien beschnitten. Damit werde gegen das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit verstoßen, kritisierte Hartmann bei der Pressekonferenz zum zweiundvierzigsten Herbst-Seminar-Kongress des BVKJ zum Schwerpunktthema ,,Infektologie", an dem mehr als 400 deutsche Kinderärzte teilnahmen.

Umdenken forderte Hartmann auch bei der Prävention. Junge Kassenpatienten im Alter zwischen sechs und zehn Jahren hätte anders als privat Versicherte kein Recht auf eine Vorsorgeuntersuchung. Die dringende Forderung der Kinderärzte, diese Lücke zu schließen, missachte die Bundesregierung seit Jahren. Unzureichend versorgt sieht Hartmann die vielen Flüchtlingskinder, die derzeit nach Deutschland kommen. Es reiche nicht aus, sie bei akuten Krankheiten zu behandeln. Alle müssten nach Ansicht Hartmanns gründlich untersucht und mit den gängigen Impfungen versehen werden. Der Impfschutz sollte nach seinen Worten unbedingt auch bei den erwachsenen Flüchtlingen vollständig sein.

Keinen Fortschritt sieht Hartmann zudem durch das vor wie Jahren neu eingeführte Bundeskinderschutzgesetz. Die erhofften Verbesserungen seien nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Zahl der Misshandlungen von Kindern sei nicht kleiner geworden, und immer mehr Kinder seien von staatlicher Unterstützung abhängig. Derzeit seien 1,9 Millionen Kinderund Jugendliche, die klar benachteiligt seien. Deutschland brauche daher ein vernünftiges Präventionsgesetz für Kinder, so Hartmann.

Laut BVKJ Pressesprecher Ulrich Fegeler leben 15 bis 20 Prozent aller Kinder in Deutschland in sozial benachteiligten Familien, darunter viele aus verschiedenen ethnischen Gruppen. Häufig seien diese Familien ,,bildungsfern" und böten ihren kleinen Kindern viel zu wenig geistige Anregung. Die Kleinkinder entwickelten sich oft langsamer, seien später oft sozial gestört und lernbehindert. Dagegenwirken könnten die Kindertagesstätten, doch fehle es dort oft an Förderungskompetenzen". Außerdem würden ,,niedrigschwellige" Angebote wie Stadtteilzentren für Familien gebraucht.

Zu Wachsamkeit im Umgang und bei der Verhütung von Infektionskrankheiten reit Michael Keller, wissenschaftlicher Leiter des Kongresses und Vertreter des medizinischen Fachbereichs Kinder- und Jugendmedizin der Deutschen Klinik für Diagnostik. Angesichts der Globalisierung müsse man sich auch in Deutschland auf das Vorkommen von seltenen oder fast ausgerottet geglaubten Infektionskrankheiten einstellen. Es gebe kein Grund zur Panik, doch müsse der Impfschutz konsequenter angewendet werden. Um der Impfmüdigkeit entgegenzuwirken, sollten nach Kellers Ansicht Kinder wie in Amerika nur in die Schule und in den Kindergarten gehen dürfen, wenn sie komplett geimpft seien. Eine Schande sei das häufige Auftreten von Masern in Deutschland. Die Krankheit könne zu schweren Komplikationen und Todesfällen führen. Das könne durch einen breiten Impfgrad im Land vermieden werden.

gesine2

Na das gehörte von der entsprechenden Stelle auch mal deutlichst gesagt (falls ich Bisheriges nicht verpaßt habe...) - nur eines springt mir sofort ins Auge (und zwar nicht wg Deiner Herverhebung, Wolleren, deswegen wolleren wir uns mal ne andere gönnen):
ZitatAuch würden Jungen weiterhin ohne medizinischen Grund und ausreichende Betäubung von Laien beschnitten
Wäre bei 'ohne medizinischen Grund' auch nicht besser, wenn es von Profis gemacht werden würde.
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ne schöne jrooß, gesine2

F. A. Mesmer

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