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Im Netz der Paranoia - Guter Artikel in der Jungle World

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Begonnen von Belbo, 15. Mai 2014, 10:04:23

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Belbo

http://jungle-world.com/artikel/2009/34/37597.html

ZitatIm Netz der Paranoia

Im Internet finden sich immer mehr Websites, die vermeintlich über Mobilfunk-Strahlung, Impfungen oder das Finanzsystem aufklären, aber braune Verschwörungstheorien verbreiten.

von Elke Wittich

Was genau Bundesjustizministerin Brigitte Zy­pries unter Websites mit rechtsextremistischem Inhalt versteht, ist nicht bekannt. Klar ist dagegen, wie die Politikerin gegen Nazi-Webpages vorgehen möchte: mit verstärkter Aufklärung, digitalen Gegendemonstrationen und Förderung der »Medienkompetenz« Jugendlicher. Vermutlich bezieht sich Zypries allerdings nur auf Seiten, auf denen offen Nazi-Propaganda verbreitet wird.

Gefährlicher als diese Websites, die auf den ersten Blick als Nazi-Seiten zu erkennen sind, sind allerdings die Blogs, Foren und Homepages, die so tun, als gehe es bei ihnen lediglich um »Informa­tionen« abseits des »Mainstreams«.

....

Ridcully

ZitatAls Urheber wird in aller Regel John Swinton genannt, angeblich ein ehemaliger Herausgeber der New York Times, der diesen kleinen Vortrag während seines Abschiedsbanketts gehalten haben soll. Ein Blick in die Archive der NYT zeigt: Es hat niemals einen Herausgeber namens Swinton gegeben.

John Swinton gab es schon, allerdings war er nicht Herausgeber sondern in den 1860ern Chefredakteuer der NYT. Und das Zitat soll er 20 Jahre später gebracht haben, da schrieb er laut Wikipedia Editorials (= Leitartikel) für die New York Sun (was ihn nicht zum Editor = Herausgeber macht). Jedenfalls hat er das Zitat wenn dann als jemand gebracht, der in der Gewerkschaftsbewegung aktiv war und kurz darauf seinen Job hingeworfen und eine eigene Zeitung gegründet hat. "Herausgeber der NYT" klingt da doch nach einer ganz anderen Sprechposition und das soll es wohl auch.
Die Übersetzung ist auch eher frei, aber schon den Inhalt der überlieferten englischen Version hat Swinton bestritten:

ZitatMr. Swinton has always insisted, however, that his remarks were "clumsily reported," and that they contained no "infamous personal confessions."
http://en.wikiquote.org/wiki/John_Swinton

Das sah die konservative Sun wohl auch so, die hat ihn später nämlich wieder eingestellt.


glatzkopf

ZitatDa­zu kommt ein weiteres beliebtes Thema: die Ablehnung des Zinssystems
meiner Einer ist auch ein Gegner des Zinssystems.
Der Zwang zum immer währendem Wachstum
ist doch nur dadurch bedingt, dass die Zinsen
irgend wie erwirtschaftet werden müssen. Was
kann man jetzt bezüglich meiner Person folgern?

Ridcully

Du solltest an deiner wirtschaftswissenschaftlichen Bildung arbeiten.

Lass es dir z.B. von Attac erklären:

ZitatWesentlich am Weltbild dieser Bewegung ist: Das Geldsystem ist Ursache aller großen Probleme. Die Argumentation funktioniert in etwa so: Da unser Geld als Kredit gegen Zins in Umlauf gebracht wird, fehle für diesen Zins stets das Geld. Dies führe dazu, dass immer höhere Schulden gemacht werden müssten, bis das System zusammenbreche. Oder konkret: Wenn 100 Euro von der Zentralbank ausgegeben werden, aber 102 Euro zurückgezahlt werden müssen, dann fehlten 2 Euro.

Auf den ersten Blick mag das einleuchten. Es ist dennoch genauso falsch wie die Annahme, dass jeder Zehn-Euro Schein nach einmaligem Bezahlen wertlos wird. Geld kreist in der Wirtschaft und kann so zur Bezahlung von Waren im Wert eines Vielfachen seines Nominalwertes verwendet werden, auch für Zinsen.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/932802.nicht-ueberall-wo-frieden-draufsteht-steckt-frieden-drin.html

glatzkopf

ZitatGeld kreist in der Wirtschaft und kann so zur Bezahlung von Waren im Wert eines Vielfachen seines Nominalwertes verwendet werden
also doch immer weiteres Wachstum der Wirtschaft.
was Anderes habe ich doch gar nie nicht geschrieben  8)

Groucho

Zitat von: glatzkopf am 15. Mai 2014, 10:53:48
ZitatDa­zu kommt ein weiteres beliebtes Thema: die Ablehnung des Zinssystems
meiner Einer ist auch ein Gegner des Zinssystems.

Warum sollte man für das Verleihen von Geld grundsätzlich nichts verlangen dürfen? Wer sollte noch jemandem außerhalb des Freundes-/ Familienkreises Geld geben um es im schlechten Fall zu verlieren und im Besten nichts daran zu verdienen?

Conina

Dass die Leistung (700W), die ein Pferdegöpel, um den teilweise ein ganzes Gebäude drumherum gebaut war, heutzutage in einem Stabmixer, der in eine Hand passt, abgerufen werden kann, ist auch "Wachstum".

Bei Wachstum geht es nicht darum, sein Haus jedes Jahr 2 Grad wärmer zu beheizen.


Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Groucho

Zitat von: glatzkopf am 15. Mai 2014, 11:04:11
also doch immer weiteres Wachstum der Wirtschaft.

"Wachstum" ist eh ein oft völlig falsch verstandener Begriff, der nicht nur größer, schneller, weiter bedeutet (und das verstehen wohl die Meisten darunter), sondern z.B. mit gleichem oder geringerem Aufwand ein besseres oder gleich gutes Ergebnis zu erziehlen. In diesem Sinne brauchen wir freilich Wachstum. Schönes Beispiel ist das Smartphone. Die Funktionen, die es vereint, passen heute in eine Jackentasche, vor 20 Jahren hätte man dazu einen Anhänger fürs Auto gebraucht.

Conina

Die haben die Segways für Rollstuhlfahrer umgebaut:
http://youtu.be/UDPLyuLdbOg

Das passiert auch durch Wirtschaftswachstum.

Permanentes Feintuning, Tüfteln, immer mal ´ne neue Schlüsseltechnologie, schon hat man Wachstum.
Wachstum hilft eigentlich Ressourcen zu schonen.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

glatzkopf

Wirtschaftswachstum bedeutet nun mal genau
das was es sagt: Wachstum der Wirtschaft
mit allen auch damit verbundenen Nachteilen.

Arbeitsplatzabbau bei uns in Europa (hier machen
gute Zechen dicht, in der Türkei sterben in
Schrottbergwerken 400 Arbeiter), Export von
Müll nach Indien, Reste vom Hühnchenfriedhof
nach Afrika, weil wir hier nur noch Chicken MC
Nuggets fressen. usw, usw, .......

Und ja, Wachstum bedeutet für die Bosse in der
Industrie, den Banken und Versicherungen an erster
Stelle immer noch Höher, Schneller, Weiter.
Innovation nur wenn die Kasse stimmt.


Robert

Nun frage ich mich, wenn alles so schlecht ist, warum wir einen so hohen Lebensstandard haben, höher als jemals zuvor.

Groucho

Zitat von: glatzkopf am 15. Mai 2014, 11:36:30
Wirtschaftswachstum bedeutet nun mal genau
das was es sagt: Wachstum der Wirtschaft

Ok, Du willst nicht auf Argumente eingehen, dann ist es auch keine Diskussion. Kein Problem, ich bin raus.

pelacani

Zitat von: glatzkopf am 15. Mai 2014, 10:53:48
meiner Einer ist auch ein Gegner des Zinssystems.
Der Zwang zum immer währendem Wachstum
ist doch nur dadurch bedingt, dass die Zinsen
irgend wie erwirtschaftet werden müssen. Was
kann man jetzt bezüglich meiner Person folgern?
Dann hast Du zu viel im Alten Testament gelesen. Zinsverbote hat es schon zu Urzeiten gegeben, und auch heute verbietet der Islam eigentlich den Zins. Die Wirtschaft in den arabischen Staaten funktioniert nur, weil man sich einige Hilfskonstruktionen geschaffen hat, die das formale Zinsverbot umgehen. Deine Vorstellung von funktionierender Gesellschaft ohne Wachstum und Zins ist eine reaktionäre Anti-Utopie, die nur eine höchst begrenzte Zeit lang unter einer Käseglocke funktionieren könnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zinsverbot

Belbo

Zitat von: Groucho am 15. Mai 2014, 11:16:05
Zitat von: glatzkopf am 15. Mai 2014, 11:04:11
also doch immer weiteres Wachstum der Wirtschaft.

"Wachstum" ist eh ein oft völlig falsch verstandener Begriff, der nicht nur größer, schneller, weiter bedeutet (und das verstehen wohl die Meisten darunter), sondern z.B. mit gleichem oder geringerem Aufwand ein besseres oder gleich gutes Ergebnis zu erziehlen. In diesem Sinne brauchen wir freilich Wachstum. Schönes Beispiel ist das Smartphone. Die Funktionen, die es vereint, passen heute in eine Jackentasche, vor 20 Jahren hätte man dazu einen Anhänger fürs Auto gebraucht.

....bzw. mit der Rechenleisung vor 45 Jahren einen Menschen auf den Mond gebracht.