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Die übliche Infamie:

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Begonnen von Kinderarzt, 18. März 2009, 21:20:20

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hic fuit

N = 476 und repräsentativ? Da muss ja ordentlich stratifiziert oder geclustert worden sein.
Etwa 11% der Eltern haben laut Umfrage keine Angst davor, dass Arzneimitteltests an ihren Kindern zu gefährlich sein könnten.

Zitat93,1% der befragten Eltern minderjähriger Kinder sind demnach der Ansicht, dass es für alle Krankheiten auch Medikamente geben sollte, die speziell für Kinder entwickelt wurden.
"die speziell für Kinder entwickelt wurden" - hört sich unsinnig an: sind nicht wirksame und verträgliche Medikamente für Kinder (aller Lebensalter) das Ziel, egal wie sie entwickelt wurden?
Einen Fragebogen mit der Frage "Sollte es für alle Krankheiten auch Medikamente geben, die speziell für Kinder entwickelt wurden?" würde ich als tendenziös ablehnen, denn diese Formulierung spielt Scharlatanen in die Hände, die ihre eh unwirksamen Mittel noch ein bißchen weiter verdünnen, um dann infam zu behaupten, ihr "Medikament" sei speziell für Kinder entwickelt.

Sind die restlichen 7% der Eltern etwa solche, die sagen, sie brauchen gar keine Medikamente für ihre Kinder? Die Umfrage sagt nichts darüber, aber in diesem Fall wäre wieder das Wort von der Infamie angebracht.
Wie sieht es in der Subpopulation der Eltern aus, deren Kinder schwere Krankheiten durchlitten haben: Gibt es dort dieselbe riesige Diskrepanz zwischen 93% und 11%? Dass sich eine überwältigende Mehrheit der Eltern eine moralisch inkonsistente Einstellung leisten kann, liegt doch bestimmt daran, dass die allermeisten Kinder noch nichts Schlimmes hatten! Was ja auch mal schön ist.

Der Auftraggeber der Umfrage ist das Apothekenmagazin "Baby und Familie". Auf seiner Internetseite gibt neben Hinweisen zur Heilkraft der Homöopathie nach einiger Suche auch einen Link auf eine extrem vereinfachende Darstellung klinischer Studien.
http://www.seniorenpro.de/Bessere-Therapien-2-Forscher-in-eigener-Sache-Arzneimittel-A081112KOA0P102014-2.html.
Leider erfahren auch hier die Eltern wieder nichts über die sehr unterschiedlichen Erprobungsphasen klinischer Studien (nicht "Arzneimitteltests"), und über Good Clinical Practice will man auch nicht informieren.

So wird die Einstellung zementiert: "Unsere Kinder haben nix, und Arzneimitteltests sind gefährlich, das weiß ich von Dr. House. Im Ernstfall muss ein Kind natürlich perfekt versorgt werden."

rincewind

Zitat von: hic fuit am 19. März 2009, 10:44:54
"Unsere Kinder haben nix, und Arzneimitteltests sind gefährlich, das weiß ich von Dr. House.

Von House bestimmt nicht  ;D

hic fuit

Zitat von: rincewind am 19. März 2009, 12:43:15
Zitat von: hic fuit am 19. März 2009, 10:44:54
"Unsere Kinder haben nix, und Arzneimitteltests sind gefährlich, das weiß ich von Dr. House.

Von House bestimmt nicht  ;D
Stimmt schon, aber welche andere mir bekannte Arztserie hätte ich nennen sollen: Scrubs oder Green Wing?
(und außerdem..., grad letzten Dienstag hat doch der Patient ein Kilo Haare im Bauch gehabt, mit vielen Tabletten verschiedener Studien drin verknäult..., verpasst? )