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Impfen: Artikel im Spiegel

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Begonnen von rincewind, 05. März 2009, 13:49:54

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AnnaLena


GeMa

Für manche Impfungen bestehe "nur ein sehr geringer individualmedizinischer und epidemiologischer Nutzen". So kostet es nach Schätzung der Stiko 58 Millionen Euro, um etwa gegen Meningokokken in drei Jahren eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent zu erreichen und acht Kindern das Leben zu retten. Es sei eine ethisch legitime Frage, ob dies "in Zeiten endlicher Ressourcen" gerechtfertigt sei.

Wie steil ist das denn? Nur 8 Kinder nicht tot?

cohen

Die schwer behinderten Kinder, denen man Arme und Beine amputieren musste, tauchen in der Rechnung gar nicht auf.  :rotekarte:

GeMa

Mal eine Frage : interpretiere ich das völlig falsch in dem Papier, oder spricht hier jemand davon, künftig Gebühren abzurechnen für das Nichtempfehlen von Impfungen? http://www.degam.de/dokumente/aktuell_2009/ZFA%203-2009%20S.00008-00010.pdf  Das passt doch irgendwie nicht ins ethische knappe-Ressourcenkonzept.

Zur Position _ausdrücklicher_ Hinweise, keine Ausschlüsse aus KiTas etc. in Betracht zu ziehen (ich nehme an, das ist in Richtung deutliche Beeinflussung der Träger gemeint, sich nicht zu zucken), fallen mir die mittelschweren Aufstände wegen Kopfläusen ein. Mit welchen Maß wird hier eigentlich noch gemessen? 

rincewind

Zitat von: GeMa am 05. März 2009, 21:34:27
Mal eine Frage : interpretiere ich das völlig falsch in dem Papier, oder spricht hier jemand davon, künftig Gebühren abzurechnen für das Nichtempfehlen von Impfungen? http://www.degam.de/dokumente/aktuell_2009/ZFA%203-2009%20S.00008-00010.pdf  Das passt doch irgendwie nicht ins ethische knappe-Ressourcenkonzept.

Zur Position _ausdrücklicher_ Hinweise, keine Ausschlüsse aus KiTas etc. in Betracht zu ziehen (ich nehme an, das ist in Richtung deutliche Beeinflussung der Träger gemeint, sich nicht zu zucken), fallen mir die mittelschweren Aufstände wegen Kopfläusen ein. Mit welchen Maß wird hier eigentlich noch gemessen? 

Das ist alles sehr dubios. Schmeckt nach Anthro.

GeMa

Die Stiko scheint es nicht weiter anzuheben http://gesundheit.blogger.de/stories/1352864/  (gleiches auch in Spiegel).
Nach längerem Querlesen diverser im Netz verfügbarer Lektüre erscheint mir das nachvollziehbar.

Merkwürdigerweise hat die Degam vergessen, in ihrem Papier andere/weitere Ursachen der Impfmüdigkeit mit aufzunehmen, die allerdings unter Allgemeinmedizinern öffentlich diskutiert und geortet wurden : die aus dem eigenen Verantwortungsbereich. Impfgegner, Bequemlichkeit, etc. , Kritische Ärzte - einer von den organisierten, die die große Stiko-Verschwörung (u.a. via Grünes Kreuz) brandmarkt (steht ja auch nicht öffentlich einsehbar auf den Stiko-Seiten) - erläuterte gestern die Impfung aus anthroposophischer Sicht in Mainz. Na dann.
Im Grunde alles abgerittene Pferde, publikumswirksam veröffentlicht, (nachdem Ulla vom Grußwort nicht absehen wollte?  ???).
http://www.landtag-bw.de/wp13/drucksachen/1000/13_1638_d.pdf




GeMa

Korrektur : nicht gestern, heute gab es antro. Muß also noch sacken.  ;D


rincewind

Zitat von: GeMa am 06. März 2009, 19:55:18
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/?sid=536253

Und schon wieder ein Arthro:

"Wir brauchen mehr öffentlich bezahlte Studien zur Versorgungsforschung", sagte Dr. Stephan Schmidt-Troschke von der Universität Witten-Herdecke dazu."

Auf dem Niveau reden die inzwischen. Ganz "sanft" Zweifel schüren.

GeMa

Genau den Mann meinte ich.  ;) Er ist in Kritische Ärzte e.V. und an der Stelle wird es erst deutlich, worum sich die Ablehnung dreht.
Bezeichnend für mich ist, dass bei der interessanten Vortragsliste der Impfkonferenz, genau dieser Name mit diesem Satz in der ÄZ auftaucht.

Die Verfasser des Thesenpapiers selbst kann man nicht einfach dort einnnorden. Das sind EBM Verfechter und keine der sonst üblichen Spinner. Der Egidi arbeitet schon länger an diversen Qualitätssicherungen und Erstellung entsprechender Module.

Mir ist aber immer noch nicht klar, was das Papier eigentlich sagen soll. a) keiner liest und interpretiert Studien besser als wir,  b) weil wir vergeblich in den eigenen Reihen gegen IGEL zu Felde ziehen, brandmarken wir unnütze (nicht EBM basierte *husthust*) Impfempfehlungen gleich mal mit (und ziehen uns an der FSME hoch = totgerittenes Pferd)
c) der Patient hat immer das letzte Wort, auch wenn er andere potentell schädigen kann; daher sollen sie nicht durch Gesundheits-/Länderpolitik gezwungen werden, ihre Masernschleudern daheim zu behalten
d) wir haben ein Problem, die Empfehlungen der Stiko umzusetzen (zu kompliziert, noch kein Modul fertig) und interpretieren die Empfehlung in Vorgabe um
e) einige Allgemeinmediziner haben keine Zeit/Lust/Kenntnis für eine individuelle Impfberatung (Nebenwirkungen vernünftig erklären in vernünftigen Relationsverhältnissen) - deshalb brauchen wir einen Konsens für die, die es ganz bleiben lassen; wird ja auch nicht vergütet
f) irgendwer muß schuld sein an der Impfmüdigkeit Erwachsener, es darf in keinem Fall daran liegen, dass Allgemeinärzte versäumen auf Impftermine hinzuweisen
http://www.gesundheitsamt.de/alle/technik/download/seuche/impfung/ig_rki.pdf
http://www.gesundheitsamt.de/alle/technik/download/seuche/impfung/ig_rki.pdf



Kinderarzt

Bösartiger und lebensgefährlicher/tödlicher Dummfug.

GeMa

"Seit 2004 Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)" Dr. med. Stefan Wilm, Lehrstuhlinhaber Witten-herdecke Allgemeinmedizin
Prof. Dr. med. Charlotte Fischer; Stellvertretende Vorsitzende des Ethnomedizinischen Zentrums Hannover EMZ  (Dr. Hogwards  ;)) ; Mehrjährige Mitgliedschaft im Präsidium und Vizepräsidentin der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) bis 2000


Hema

Von der DAMID-Seite (Dachverband anthroposophische Medizin in Deutschland):

Zitat[...]Vieles in der Impf-Diskussion läuft zugespitzt auf die Masern-Impfung zu. Wie stehen Sie dazu? Was bedeutet das für die Anthroposophische Medizin?

Dr. Stefan Schmidt-Troschke: Die Anthroposophische Medizin fasst die Masern als eine Krankheit auf, die auf eine gesamte Biographie bezogen durchaus eine sinnhafte Wirkung haben können. Die jetzige epidemiologische, also gesamtgesellschaftliche Entwicklung erfordert es aber, der Realität neu ins Auge zu blicken. Aufgrund der heutigen Impfprogramme ergeben sich auch für die anthroposophischen Ärztinnen und Ärzte neue Voraussetzungen, die wir sehr ernst nehmen müssen. Die Masern betreffen heute eben seltener Kleinkinder, bei denen es weniger Komplikationen gibt, sondern vor allem Gruppen, die ein deutlich höheres Risiko haben, an den schwerwiegenden Komplikationen zu erkranken, also einerseits vor allem Jugendliche und junge Erwachsene und andererseits Säuglinge. Heute nehmen Eltern, die sich wünschen, dass ihre Kinder die Masern durchmachen, ein hohes Maß an Verantwortung auf sich - und zwar nicht nur für ihr eigenes Kind, sondern auch für Kinder und Jugendliche im Umkreis.

Anstatt den Eltern diesen Wahnsinn auszureden, "begleitet" man sie. Was wiederum nichts anderes heißt, dass man das Kind dem Wahn der Eltern schutzlos überläßt. Aber das ist ja nach anthroposophischer Denke ethisch einwandfrei, weil sich das Kind diese Existenz und damit diese Eltern eh selbst zuzuschreiben hat.

:burn: