Demokratien nicht "wachstumskompatibel" - Her mit der "wohlwollenden Autorität"!

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Ratiomania, 08. April 2013, 12:20:08

« vorheriges - nächstes »

Ratiomania

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oekonomen-und-sozialwissenschaftler-zweifeln-an-der-demokratie-a-892991.html

Back to the Roots - ach war das doch damals schön, mit dem System des "wohlwollenden Herschers".

Wir erinnern uns:

Damals im Mittelalter hatte Europa gewaltige Wachsumszahlen vorzulegen - da wollenma wieder hin!

::)

*kotz*




The Doctrix

Zitat von: Ratiomania am 08. April 2013, 12:20:08
Damals im Mittelalter hatte Europa gewaltige Wachsumszahlen vorzulegen - da wollenma wieder hin!

Jau, besonders zu Zeiten der Pest.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

zwingenberger

"Gli effetti del buon governo in campagna" bzw. "in città" - die Wirkungen der guten Herrschaft im Lande und in der Stadt - heißen zwei berühmte Wandgemälde von Ambrogio Lorenzetti im Eingang zum Palazzo Pubblico in Siena. Gegenüber kann man jeweils die Wirkungen des cattivo governo bewundern. Kann also auch nicht so ganz ungewöhnlich gewesen sein, damals, in vordemokratischen Zeiten. Wenn der Principe nicht "wohlwollend", sondern ein Hallodri ist, haben campagna und città eben ins Klosett gegriffen. Merde accade, oder wie auch immer man shit happens ausdrücken will.

Demokratie hat nicht den Anspruch, Wachstum zu maximieren, sondern ein Legitimationsproblem zu lösen. Wenn man meint, darauf verzichten zu können, wird man längerfristig auch akzeptieren müssen, dass unvermeidliche Legitimationsstreitigkeiten nicht mit dem Wahlzettel, sondern mit dem Schießgewehr ausgetragen werden. Oder wie damals, unter dem Bundschuh-Panier mit der Mistgabel, wie in unseren Bauernkriegen. Ob das den Wachstumsaussichten förderlich ist, bezweifle ich dann doch.

Das totalitäre Wirtschafts-Wunderland China, auf das die alle starren, ist so noch keine zwanzig Jahre alt, und wie lange das hält, weiß kein Mensch. Die USA sind, ohne jemals Diktatur gewesen zu sein, und mit einem Bruchteil der Bevölkerung Chinas, in fast 250 Jahren zur größten und mächtigsten Volkswirtschaft aufgestiegen und setzen nach wie vor die Standards. Das Kokettieren mit einer brachialen Diktatur trübt anscheinend immer wieder die Wahrnehmung.

Daggi

Ja, früher war fast alles noch besser. Da gabs noch Marschmusik, da gabs auch noch jede Menge Lametta zu kriegen.

Bin wohl ab jetzt für längere Zeit offline aus persönlichen Gründen. Ich wünsche Euch allen alles Gute!

Daggi

Belbo zwei

Zitat von: zwingenberger am 08. April 2013, 14:23:26
"Gli effetti del buon governo in campagna" bzw. "in città" - die Wirkungen der guten Herrschaft im Lande und in der Stadt - heißen zwei berühmte Wandgemälde von Ambrogio Lorenzetti im Eingang zum Palazzo Pubblico in Siena. Gegenüber kann man jeweils die Wirkungen des cattivo governo bewundern. Kann also auch nicht so ganz ungewöhnlich gewesen sein, damals, in vordemokratischen Zeiten. Wenn der Principe nicht "wohlwollend", sondern ein Hallodri ist, haben campagna und città eben ins Klosett gegriffen. Merde accade, oder wie auch immer man shit happens ausdrücken will.

Demokratie hat nicht den Anspruch, Wachstum zu maximieren, sondern ein Legitimationsproblem zu lösen. Wenn man meint, darauf verzichten zu können, wird man längerfristig auch akzeptieren müssen, dass unvermeidliche Legitimationsstreitigkeiten nicht mit dem Wahlzettel, sondern mit dem Schießgewehr ausgetragen werden. Oder wie damals, unter dem Bundschuh-Panier mit der Mistgabel, wie in unseren Bauernkriegen. Ob das den Wachstumsaussichten förderlich ist, bezweifle ich dann doch.

Das totalitäre Wirtschafts-Wunderland China, auf das die alle starren, ist so noch keine zwanzig Jahre alt, und wie lange das hält, weiß kein Mensch. Die USA sind, ohne jemals Diktatur gewesen zu sein, und mit einem Bruchteil der Bevölkerung Chinas, in fast 250 Jahren zur größten und mächtigsten Volkswirtschaft aufgestiegen und setzen nach wie vor die Standards. Das Kokettieren mit einer brachialen Diktatur trübt anscheinend immer wieder die Wahrnehmung.


....zumal sich ja viele Demokratien durchaus Regularien geschaffen haben die das Entstehen einer direkten Demokratie verhindert und eine gewisse Schlagkraft garantiert, nur die Phantasten aus der Piratenpartei glauben das mit Schwarmintelligenz und Internet auflösen zu müssen....

Belbo zwei

Zitat von: Daggi am 08. April 2013, 14:25:27
Ja, früher war fast alles noch besser. Da gabs noch Marschmusik, da gabs auch noch jede Menge Lametta zu kriegen.

Bin wohl ab jetzt für längere Zeit offline aus persönlichen Gründen. Ich wünsche Euch allen alles Gute!

Daggi


.....hm, alles Gute!