IntraG, weiter so!

[bayle]

IntraG, weiter so!

Gerade eingetroffen:

Gegen die ausdrückliche Empfehlung der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg wird der Studiengang "Kulturwissenschaften – Komplementäre Medzin" am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) der Europa-Universität Viadrina fortgeführt.

Das teilt das IntraG in seinem aktuellen Newsletter mit.
Wörtlich heißt es dort:

Um eine gleichermaßen auf kulturwissenschaftlichem und auf medizinischem Sachverstand basierende wissenschaftliche Qualitätssicherung in Lehre und Forschung zu gewährleisten, wird das Institut innerhalb der nächsten 24 Monate eine gleichberechtigte Trägerschaft mit einer medizinischen Fakultät eingehen. Zusätzlich wird der Beirat durch die Kulturwissenschaftliche Fakultät neu besetzt."

Ah ja.
Wir sind gespannt, welche seriöse "medizinische Fakultät" das IntraG unter seine Fittiche nehmen wird.
http://blog.gwup.net/2013/02/03/hogwarts-an-der-oder-bleibt-uns-weiterhin-erhalten/

Ich persönlich habe auch nicht geglaubt, dass sie so einfach aufgeben würden. Wenn sie Sachargumenten zugänglich wären, dann hätten sie ja schließlich ihren Laden erst gar nicht aufgemacht. Sie werden wohl kühl auf Sanktionen warten und dann abwägen, was schlimmer ist.
Hier rächt es sich, dass die Hochschulstrukturkommission in der Begründung ein wenig um den heißen Brei herumgeredet hat. Aber man darf wirklich gespannt sein. Brandenburg hat keine medizinische Fakultät.
Doch: 2 Jahre sind eine lange Zeit, und wenn's dann noch nicht geklappt hat, kann man ja in die Verlängerung gehen, bis dieser blöde Bericht irgendwann vergessen ist.

[Belbo zwei]

-----na dann werden wir sie halt die nächsten zwei Jahre in Ruhe lassen

[celsus]

-----na dann werden wir sie halt die nächsten zwei Jahre in Ruhe lassen

Ärgerlich nur, dass dann niemand sonst eine Chance auf das "Goldene Brett" bekommt.

[The Doctrix]

Okay, und wo bekomme ich nun einen 2-Jahres-Vorrat an Popcorn zu Sonderkonditionen her? Und vor allem: wo lagere ich das Zeug?

[Joseph Kuhn]

Es war ja damit zu rechnen, aber dass es wirklich so kommt, hinterlässt doch ein befremdliches Gefühl. Dito: Die Veröffentlichung der unseeligen Masterarbeit zum Kozyrevspiegel in der "Zeitschrift für Anomalistik". Da ist jede Satire sprachlos.

[Bloedmann]

Also wird weiter Quidditch gespielt an der Oder, ja?

[Skrzypczajk]

Dito: Die Veröffentlichung der unseeligen Masterarbeit zum Kozyrevspiegel in der "Zeitschrift für Anomalistik". Da ist jede Satire sprachlos.

Habe ich eben erst gesehen. Nennt man das Vorwärtsverteidigung?

Mittels einer einfachen Testeinrichtung mit vier Behältnissen wurde ein doppelt verblindetes ASW-Experiment durchgeführt, bei dem insgesamt 22 Versuchspersonen je 40 Durchgänge absolvierten. Die Aufgabe für die Versuchsperson bestand darin, eine Zahl von 0 bis 9, die sich auf einem Papierstück in den Behältnissen befand, korrekt zu erraten. Zwei der vier Behältnisse waren dabei mittels Aluminiumfolie als kleine Hohlspiegel präpariert, und die Versuchspersonen konnten sich über Handelektroden mit einer Bifilarspule in dem Hohlspiegel verbinden. [...]

Das Experiment zeigte keinen Hinweis auf ASW. Hinsichtlich des explorativen Befundes empfiehlt sich eine konfirmatorische Testung in einer methodisch verbesserten Replikation. Das Experiment ist für einige methodische Einwände anfällig, die diskutiert werden. Insgesamt kann das Vorgehen jedoch als methodisch adäquat und die Ergebnisse damit als valide eingestuft werden.

http://intrag.info/archiv/09_schmidt_conrad_walach.pdf

[Daggi]

Es gibt eine lustig zu lesende Kritik (ich glaube das Wort passt hier nicht ganz) dazu:

Kommentare zu Stefan Schmidt, Peter Conrad und Harald Walach:
Ein ASW-Experiment mit einem Hohlspiegel

Wolfgang Ambach: Kommt Psi vom Fass oder aus der Dose?

http://intrag.info/archiv/10_schmidt_et_al_kommentare.pdf

[Monteverdi]

Ist es nicht so, dass sich die Publikation in Zeitschrift für Anomalistik und die Masterarbeit im Ergebnis unterscheiden? Siehe Joseph Kuhns Hinweis:

Ach ja, und die unseelige [sic] Masterarbeit zum Kozyrevspiegel wurde in der ,,Zeitschrift für Anomalistik" veröffentlicht. Autorenreihenfolge: Schmidt, Conrad, Walach, d.h. der Autor der Masterarbeit in der Mittelposition. Auch interessant.* Immerhin passt der Name der Zeitschrift perfekt zum Artikel. Den und alles andere kann man nachlesen im aktuellen Newsletter des ,,Instituts". Was soll man dazu noch sagen?

* Der Artikel ist eigentlich nicht die Publikation der Masterarbeit, sondern eine Reanalyse seines Experiments. Conrads exaltierte Formulierungen findet man nicht mehr, ebenso wenig Conrads eigene Schlussfolgerung, sein Experiment würde Kozyrevs Theorie bestätigen. Statt dessen wird festgestellt, das Experiment liefere keinen Beleg für außersinnliche Wahrnehmung. Das hätte ich – ganz ohne Hellsehen – auch so vorhersagen können.[/i]

http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2013/02/06/die-unendliche-geschichte-mit-dem-kozyrev-spiegel/

Das macht die Sache natürlich nicht besser – im Gegenteil! Hier wird offensichtlich versucht, die Masterarbeit unter den Tisch fallen zu lassen und sich – dem Institut und sicher auch Walach – etwas "Reputation" zu verleihen.

[gesine2]

passt hier nicht ganz

Selbstverständlich nicht, Daggi, angesichts der dezenten Änderungen von Arbeit1.0 hin zu Arbeit2.0 verbietet sich das Wort 'Kritik', ist nur anwendbar bei etwas Wesentlichem zu Kritisierenden. Das ist ja wie ein Gleichgewichtskünstler, der beim Betreten der Manege stolpert und auf die Nase fällt. Mir würde da außer einigem Nichtzitierbarem eher nichts einfallen...

Gleichwohl wurde ich unweigerlich an Richard Dawkins' Zitat in dem Buch 'Der Gotteswahn' erinnert (p258 Ullstein 3./2007):

Gleichwohl wurde ich unweigerlich an Peter Medawars Kommentar zu dem Buch Der Mensch im Kosmos von Pater Teilhard de Chardin erinnert – den vielleicht großartigsten Verriss aller Zeiten: »Man kann dem Autor seine Unehrlichkeit nur deshalb nachsehen, weil er andere erst täuschen konnte, nachdem er große Mühe darauf verwendet hatte, sich selbst zu täuschen.«

~dass sich  Publikation und Masterarbeit unterscheiden?

Aber nicht doch, Flaneur, das siehst Du völlig falsch: Beides ist die Arbeit. Sämtliche von Dir wahrgenommenen inhaltlichen Differenzen erklären sich aus den stark psychotropen Nebeneffekten der nichtklassischen Pseudomaschinen im Sinne der Walachschen generalisierten Quantentheorie.
Du hast einfach einen zu engen Blickwinkel, der Naturwissenschaftler weiß halt über sein Spezialgebiet, also fast nichts alles. Das muß generalisiert gesehen werden, dann weißt Du über fast alles nichts.

[Groucho]

Kennen wir das schon?

http://vimeo.com/68904518

kwkm.de
Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach vom Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften INTRAG an der Europa Universität Viadrina Frankfurt/Oder bietet einen Masterstudiengang Kulturwissenschaften, komplementäre Medizin an, der überwiegend von erfahrenen Ärzten und Apothekern meist berufsbegleitend belegt wird. Dieser Studiengang soll Theorie und Praxis zusammenbringen. Ob das funktioniert und wie das geht, das erläutert das Video.

[bayle]

Was Walach ,,Alzheimer-Forschung" nennt, dürfte mit wirklicher Forschung kaum etwas zu tun haben, denn selbst wenn er wüsste, was Alzheimer ist und er in Epidemiologie firm wäre, dürfte ihm schlicht die Manpower dazu fehlen. Es handelt sich hier um Akquise-Geschwätz; er will sich in dem ansiedeln, was für einen Kern der Medizin-Forschung gehalten werden kann. Grundsätzlich ist ja ein gewisser Einfluss der Ernährung auf Alzheimer nicht von vornherein unmöglich, aber. Kimball Atwood schlägt die folgende Definition der Paramedizin vor:

A spectrum of implausible beliefs and claims about health and disease. These range from the untestable and absurd to the possible but not very intriguing. In all cases the enthusiasm of advocates vastly exceeds the scientific promise.
http://www.sciencebasedmedicine.org/the-nccam-seeks-comments-for-its-strategic-plan-2010-part-i-mandate-and-mission/

Das passt hier ganz gut.

[generalerror]

Es gibt eine lustig zu lesende Kritik (ich glaube das Wort passt hier nicht ganz) dazu:

Kommentare zu Stefan Schmidt, Peter Conrad und Harald Walach:
Ein ASW-Experiment mit einem Hohlspiegel

Wolfgang Ambach: Kommt Psi vom Fass oder aus der Dose?

http://intrag.info/archiv/10_schmidt_et_al_kommentare.pdf

Hohlspiegel, so ein Quatsch! Weiß doch jeder, dass man zum Hellsehen Pornos braucht.

[Homeboy]

Nomen est omen.
Der Typ heißt WALLACH ?! LOL

... und natürlich befasst er sich auch mit Homöopathie, da gehts ja auch um Potenzen....

ich sach' nur Viagra an der Oder.

[Groucho]

Nomen est omen.
Der Typ heißt WALLACH ?! LOL

... und natürlich befasst er sich auch mit Homöopathie, da gehts ja auch um Potenzen....

ich sach' nur Viagra an der Oder.

Namensscherze sind kindisch. Außerdem nur ein L. Bei dem muss man wirklich nicht auf dem Namen rumreiten.